Herausgegeben von Dr. P.M. – Herausgeber der

PUSCHKIN GEDICHTE



Deutsch von Josef Maria Mayer


MITTEN AUF DEM LAUTEN FEST

Mitten auf dem lauten Fest,
In der Hölle der täglichen Not
Ich habe dich gesehen, aber der Schleier der Geheimnisse
Verhüllte dein Gesicht.

Deine schönen Augen waren traurig und hell,
Und deine Stimme war so süß,
Wie der Klang einer Flöte
Oder das Rauschen des Meeres.

Mir hat deine feine schlanke Taille gefallen,
Und dein nachdenkliches Bild, sehr,
Und der Klang deiner Stimme - sie nistet
Für immer in meiner Seele...

Wenn ich müde bin, in meinen einsamen Nächten,
Ich lege mich nieder -
Und sehe deine schönen traurigen Augen,
Und höre deine fröhliche Stimme.

Und traurig schlafe ich ein, um zu sehen
Meine Träume, die oben schweben...
Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich liebe -
Aber vielleicht bin ich in der Liebe.


ANCHAR

In der Wüste, verdorrt und verbrannt,
Auf dem Boden, der trocken und schwül ist,
Anchar, allein in der Welt,
Steht wie eine schreckliche stille Wache.

Die Art des durstigen Landes
Hat ihn am Tag des Terrors getragen,
Und das Fleisch von Wurzeln und Ästen, tot,
Wurde mit Gift-Blut für immer gefüllt.

Das Gift sickert durch seine Rinde
Und schmilzt mittags in Strahlen vom Himmel
Und verdichtet sich am Abend dunkel -
Ein Harz, transparent und schwer.

Und Vögel besuchen ihn überhaupt nicht,
Nicht jeder wünscht ihn für den Tiger,
Und nur manchmal kommt ein Wirbel,
Um wegzufliegen, aber schädlich.

Und wenn durch Zufall ein Wolkensprühen
Über seine Blätter wandert allein,
Von allen seinen Zweigen der vergiftete Regen
Ergießt sich in sengenden Sand und Stein.

Aber wenn ein Mann einen Mann geschickt hat,
Zu sammeln den Gift-Dämon,
Der Sklave gehorsam lief,
Und am Morgen brachte er das Gift.

Er brachte das Harz des Todes,
Ein Zweig mit welken Blättern, am Morgen,
Und schweren Schweiß auf seinem fahlen Gesicht,
In eisigen Bächen strömend.

Er kam und blieb und fiel nieder
Im Schatten des Zeltes, in Verwirrung,
Der Sklave war an den Füßen erstorben
Von seinem unerbittlichen Meister.

Der Fürst blies sofort
Das böse Harz in seine Pfeile,
Und mit ihnen hat er geschickt den Gift-Tod
In fremde Länder, die Länder der Nachbarn.


DER ENGEL

In den Pforten von Eden ein Engel, sanft,
Strahlt mit seinem sanft herabhängenden Kopf,
Und ein Dämon, düster und nachtragend,
Über der höllischen Gletscherspalte flattert.

Der Geist der Zweifel und Verneinung
Bei einem anderen sah - Gutes,
Und das Feuer der Hochstimmung
Zum ersten Mal verstand er vage.

"Ich habe dich gesehen", verkündet er,
"Und nicht umsonst hast du mir das Licht gesandt:
Nicht alle im Himmel hab ich gehasst,
Nicht alle in der Welt hab ich verachtet."


ARION

Viele von uns waren auf dem Boot:
Einige umrahmte ein Segel bei Wind,
Die anderen stark und zusammen
Schoben Ruder. In Schweigen versunken,
Haltend ein Steuerruder, stark und klug,
Der Kapitän fuhr den schweren Kahn;
Und ich - mit unvorsichtigem Glauben -
Ich sang für die Segler... Aber der steife
Wirbelsturm zertrümmerte auf einmal das Schiff...
Alle tot - der Kapitän und seine Wache!
Aber ich, der rätselhafte Barde,
War ans Ufer allein geworfen.
Ich singe die alten Hymnen noch,
Und trockne meinen Mantel, zerrissen und nass,
In den Strahlen der Sonne auf einem Stein.


DER KÜNSTLER

Der faule Künstler - Grobian - schwärzt
Des Genius Bild mit seinen Sachen,
Ohne Sinn ein Machwerk
Seine niedrige Zeichnung drauf.

Aber die fremden Farben im Lauf der Jahre
Sind herabgefallen als Staub,
Des Genius Meisterwerk erscheint
Mit der ehemaligen Helligkeit uns.

Wie dies, die düsteren Erscheinungen
Verlassen mein gequältes Herz,
Und es beleben sich wieder die Visionen
Der jungfräulichen Tage, die ich zurückgelassen.


DAS ERWACHEN

O Träume, meine Träume,
Wo ist eure Süße?
Wo bist du,
Freude an der nächtlichen Schnelligkeit?
Sie sind verschwunden -
Meine Phantasien, menschenliebend,
Und jetzt allein
In der Dunkelheit
Ich bleibe schlaflos.

Ein Nacht schwebt
Über meinem Bett oben
In einem Blitz einsam
Kühl geschleudert und weg
Die Träume von meiner Liebe,
Wie eine gespannte Menge.
Aber immer noch Herzschläge pochen
Der Sehnsuchts-Töne
Und fangen Splitter
Von Träumen auf.

Liebe, höre mein Flehen,
Horch, mein Gebet:
Sende mir zurück
Deine Visionen, schön,
Und den Morgen-Himmel
Wieder verzaubert,
Lass... Lass mich sterben
Und nie erwachen!


BACCHANTISCHES LIED

Warum verrauschst du, oh, der Fröhlichkeit Stimme?
Tönt wieder, ihr Hymnen des Bacchus!
Hoch sollen leben die, die je uns geliebt -
Die schönen Frauen und süße sanfte Mädchen!
Lasst Gläser voll mit Wein von Purpur sein!
Herab die Ringe,
Die heiligen Goldringe,
Lasst sie in den süßen kalten Wein fallen!
Heb deine Brille hoch und verschiebe sie jetzt!
Hoch sollen leben die luftigen Musen und die Helligkeit der Stirn!
Ihr, so geheiligt, fahrt auf!
Wie diese Ikonen-Lampe ist eine Bretterwand
In Anbetracht der zunehmenden Morgendämmerung,
So dämmt allen falschen Scharfsinn
Angesichts der großen endlosen Sonne des Geistes!
Es lebe die heilige Sonne! und lasst hinter euch das Obskure sterben!


DER VERBRANNTE BRIEF

Leb wohl, Liebesbrief! Abschied: Es ist ihr Wunsch.
Wie lange hab ich gezögert! Wie lange mich geweigert, im Zorn,
Ich, die einzige Freude von mir zu zerstören!...
Genug! Die Zeit ist gekommen. Brenne, Skript der Liebe Gottes.
Ich bin bereit, nichts anderes kann meine traurige Seele sagen...
Nun hat die gierige Flamme berührt seine Form...
Eine Minute... er ist entflammt und prall – der Rauch, das Licht,
Mit meinen bitteren Klagen, er fliegt mir aus den Augen.
Und nun den Ring des Siegels verwirkt seine Form -
Er kocht - des Siegels Wachs... O, Vorsehung des Himmels!
Das ist alles! Die Blätter des Briefes sind verkohlt, schwarz;
Auf ihrer Asche ihre bekannte Spur
Aufgehellt... Mein Herz ist zerquetscht. Oh, liebe Asche,
In meinem traurigen Schicksal sei meine arme Tröstung,
Immer liege mir auf der Brust, so voll, so sehr geplagt!...


CHRONIK DES VERSEMACHERS

Er hört mit einem Ohr, um es zu sagen,
Einen Pfiff;
Er markiert, durch reißerische Abläufe,
Das Skript;
Dann lesen die Menschen, sehr beschäftigt,
Seine Seife;
Dann druckt er es - und in Wellen der Lethe -
Macht es Plumps!


DER KREUZGANG IM KLOSTER VON KASBEK

Hoch, über der Familie der Gipfel, bleigrau,
Kasbek, verbreitest du deine königliche Kuppel,
Und glänzest mit zeitlosen Strahlen umher.
Dein Kreuzgang, hinter Wolken versteckt,
Wie eine Arche im Himmels-Land,
Gleitend, vage über den Hügeln zu sehen.

Oh, weit entfernte und erwünschte Sicht!
Dort zu sagen "Adieu" zu den Schluchten,
Sich selbst in die freie Wohnung zu erheben -
In der Zelle über den Wolken, wunderschön,
Zu leben in der Nachbarschaft Gottes!...


DIE WOLKE

Die letzte der Wolken verstreut ein Sturm,
Nur einzeln fliegt sie im Azur, die schönste,
Nur einzeln bringt sie die traurigen Schatten,
Nur einzeln ist sie traurig am Tag, ist sie froh.

In der nächsten Vergangenheit stürmte der Himmel mächtig,
Und du warst ganz von den mächtigen Blitzen umwunden,
Und du warst die Gebärmutter für des göttlichen Donners Geburt,
Und schrecktest mit Regen die unersättliche Erde.

Genug, jetzt verschwinde! Deine Zeit ist nicht endlos -
Die Erde ist aufgefrischt und der Sturm verschwunden;
Und nun der Wind streichelt die Blätter der Bäume,
Gerne treibt er dich aus des Himmels Glückseligkeit.



DER MERKWÜRDIGE

"Nun, was gibt’s Neues?" - "Ich schwöre, nichts Neues." -
"He, betrüg mich nicht, da ist sicher etwas, was du weißt.
Es ist eine Schande, dass vor deinem besten Freund
Du versteckst die Dinge wie vor einem harten Feind.
Oder bist du übellaunig? Warum denn, mein lieber Freund?
Sag einfach ein Wort, spiel nicht hartnäckig eine Rolle..." -
"Ach, geh weg, ich weiß nur, dass
Du bist ein Narr, doch das ist nichts Neues.“


DIE TAUBEN RIEFEN DEN TAUBEN RICHTER

Die Tauben haben einmal gerufen den tauben Richter;
Der erste Taube schrie: "Er hat meine eigene Kuh verwöhnt!“ -
"Um Himmels willen", der andere Taube schmetterte,
"Dieses Grundstück gehörte noch meinem verstorbenen Opa!"
"Um eine Sünde zu verhindern", entschied der Richter geistreich,
"Der Kumpel soll sie heiraten, wenn auch die Hure schuldig ist."


DER DÄMON

In Zeiten, als alle irdischen Eindrücke
Waren völlige Neuheit für mich -
Und ich sah die Mägde und hörte den Lärm der Haine,
Und ............... den Klagegrund der Nachtigall -
Bei stark erhöhten Sinnen,
Die Liebe, die Freiheit, der Stolz
Und die Kunst ..................... Phantasie
Solche Art verschärfte mein Blut -
Nach der erfüllten Zeit der Glückseligkeit und Hoffnung
Plötzliche Bitterkeit mich überfiel,
Ein Genie des Bösen
Begann einzudringen in mein Reich.
Unsere Treffen waren alle traurig und geheimnisvoll,
Sein Lächeln immer charmant,
Endlose Bosheit seine Reden,
Goss er Gift in den See meiner Seele.


DER TRAUM

Vor nicht langer Zeit, in einem reizvollen Traum,
Ich sah mich selbst - ein König mit Krone;
Ich war in dich verliebt, es schien,
Dass unsere Herzen schlugen in Einer Lust!
Ich sang Lieder meiner Leidenschaft von deinen zauberhaften Schenkeln.
Warum, Träume, habt ihr nicht mein Glück für immer verlängert?
Aber die Götter beraubten mich nicht der Gesamtheit ihren Gnaden:
Ich verlor nur das Reich meiner Träume.


GEBET

Die Ältesten - Einsiedler und immer sündlose Jungfraun,
Um mit ihren rechten Herzen zu den Bezirken des Himmels zu fliegen,
Es stark genug zu machen in irdischen Stürmen und Kämpfen,
Beständig viele Gebete wussten zu rezitieren.
Aber nicht ein einziges Gebet ist mir so lieb
Wie das, das wir vom Priester gesegnet oft hören
In der so traurigen, so feierlichen Zeit des Fastens.
Dieses Gebet kommt mir sehr oft auf die Lippen,
Und es gefällt mir, denn es gibt mir ungeahnte Kraft:
Oh, Herr aller meiner Tage! Den Geist des Müßiggangs
Und der Sinnlichkeit - der List der Schlange -
Und leeren Geredes gib nicht meinem Herzen.
Aber hilf mir, Herr, meiner eigenen Sünden Prozession zu sehen,
Lass mich nie einen Bruder verurteilen,
Und lass den Atem der Geduld, der Sanftmut, der Liebe
Und der gesegneten Keuschheit in meinem Herzen lebendig leben.


ELEGIE

Erloschen die Fröhlichkeit der Jahre, die im Wahnsinn versunken,
Sie pressen mich wie ein unruhiger Kater.
Aber in meiner Seele, im Verzicht auf Lust,
Wird die Liebe mit der Zeit noch stärker, wie Wein.
Mein Weg ist traurig. Sagt mir Unruh und Wehe voraus -
Das Meer der Zukunft in einer Woge des Zorns.

Aber, oh meine Freunde, ich will nicht sterben;
Ich möchte für die Diskussionen und Taten leben;
Ich weiß, es wird kommen - meine Zufriedenheit
Inmitten der Schwierigkeiten, Trauer und Unrast:
Manchmal werde ich in Harmonien wieder versinken,
Oder nass werden meine Gedanken von Tränen der Freude und Schmerzen.
Und vielleicht, einst, beim Einbruch der Dunkelheit, in der Finsternis
Wird die Liebe Abschied lächeln mit ihrem ehemaligen Glanz.


EPIGRAMM AUF DEN TOD EINES VERSEMACHERS

Der tote Klitus muss das Paradies vermissen,
Er hatte eine Menge Sünden verübt.
Möge der Herr vergessen seine Werke,
Wie seine Verse vergessen werden.



LEBE WOHL, O TREUES WÄLDCHEN

Lebe wohl, o treues Wäldchen!
Lebe wohl, o sorglose Welt von Feldern,
Lebt wohl, Späße, - jeweils auf leichten Flügeln schwebend -
Tage - jeder so prompt wie eine Flotte kommend!
Leb wohl, Trigorskoje, wo die Freude
Hatte mich so viele Male getroffen!
Ob ich deine charmante Frische getrunken,
Nur damit ich dich verliere auf einmal?
Von dir nehm ich Erinnerungen mit
Und ich verließ mein Herz für dich.
Mag sein - ein Traum, mit süßer Leidenschaft gefüllt -
Ich würde wieder kommen, um deine Felder zu Fuß zu durchwandern;
Ich würde unter den Gewölben der Linden kommen,
Am Hang des Trigorskojer Hügels,
Ein Verehrer der Freiheit,
Von Grazien, Wonne und hohem Geist, immer noch.


DIE BLUME

Die Blume, sehr trocken und geruchsneutral,
Ich sehe sie in dem Buch vergessen;
Und jetzt, mit den seltsamsten Phantasien,
Erfüllt sie jeden Winkel meiner Seele.

Wo und an welcher Quelle wurde sie gepflanzt?
Und wie lange? Von wem wurde sie gepflückt?
Von einer Hand bekannt oder unbekannt?
Und warum wurde sie zwischen diese Seiten gelegt?

Zum Rückruf der Liebe, sprechend,
Oder zur Trennung vom Schicksal gezwungen,
Oder ruhig und allein zu Fuß
In der Felder Stille und des Waldes Schatten?

Lebt er? Und seine schöne Dame?
Und wo ist jetzt ihr kleiner Winkel?
Oder sind sie beide verblasst?
Gefällt dir diese seltsame Blume in diesem Buch?


DIE BLUMEN DER HERBSTLICHEN TAGE

Die Blüten der Herbsttage
Sind süßer als die Premieren von Ebenen.
Denn sie erwecken den Eindruck,
Das ist stark, auch wenn es traurig ist,
So wie der Schmerz der Trennung
Ist stärker als die süße Aktualität.


AN DIE UFER DER HEIMAT

Zum Ufer der Heimat, so süß, aber distanziert,
Du hast die fremden Plätze verlassen;
Die Stunde war traurig und öde,
Und Tränen auf meinem Gesicht.
Mit kalten Händen, mit bitterer Leidenschaft,
Ich vergeblich versuchte, dich zu halten;
In den schrecklichen Schmerzen der Trennung
Ich betete, dass sie dich nicht entfernen.

Du aber, von den peinlichen Küssen
Begaben sich deine sanften Lippen,
Vom Land des traurigen Exils und Mangels
Du riefest mich an für weitere Schritte.
Sie sagte mir: "In einer Zeit der Begegnung,
Unter dem Himmel, der immer blau,
Im Schatten der Olivenbäume das Küssen
Wir, mein Freund, neu beginnen."

Aber leider, wo der Himmel wurde heißer
Und in einem sonnigen blauen Strahl,
Wo Olivenbäume spenden Schatten auf dem Wasser,
Sie schlief mit deinem letzten Traum ein.
Ihre Schönheit, ihre Leiden, ihre Angst
Waren in der schwersten Urne verschwunden;
Mit ihnen ist der Kuss, versprochen, verschwunden...
Noch warte ich auf die Erfüllung...


FREUNDSCHAFT

Was ist Freundschaft? Der Kater der Fraktion,
Die gratis Rede der Empörung,
Austausch, Eitelkeit, Untätigkeit,
Oder bitterer Scham Herrschaft.


GUT FÜR DEN DICHTER

Gut für den Dichter, der gilt
Mit seiner Kunst in den Königskammern,
Von Tränen und Lachen schlauer Anbieter,
Hinzuzufügen etwas Wahrheit zu vielen Lügen,
Er kitzelt den Geschmack der Herren satt
Und weitere Größe und Preise.
Und schmückt alle ihre Feste,
Empfangend cleveres Lob als Lohn...
Aber durch die Türen, so groß und dick -
Auf Seiten der Stallungen und Hinterhöfe -
Die Menschen, von den Wachen verfolgt,
Hören auf diesen Dichter in einer Menschenmenge.


DIE HÜGEL VON GEORGIEN

Die Hügel von Georgien werden von der Nacht bedeckt;
Der Fluss Aragva läuft über Steine,
Mein Gefühl ist traurig und leicht, meine Trauer ist hell;
Meine Trauer ist voll von dir allein,

Von dir, die nur sich liebt... Meine ewige Düsternis
Erfüllen weder Mühen noch Widerstand.
Erneut ist entflammt und liebt mein armes Herz,
Denn ohne Liebe, das ist keine Existenz.


WIE SÜSS

Wie süßt!... Aber, Götter, wie gefährlich -
Dir zuzuhören, von deinem lieben Blick gefangen!...
Kann ich dein Lächeln vergessen,
Und reden, magisch und voller innerer Glut?
O Fee, warum... warum habe ich dich schon einmal gesehen? -
Es war dir bekannt, ich bekam des Himmels Glückseligkeit
Und verfluchte mein Eden in der brennenden Leidenschaft.


ICH LIEGE IN KETTEN

Ich liege in Ketten, o Jungfrau - Rose,
Und doch nicht zur Schande dieser Wachen;
Eine Nachtigall - in dichtem Lorbeer -
Ein Fischgräten-König der Wälder, ein Barde,
Eine stolze und charmante Frau stieg über mich,
In einer süßen Knechtschaft – ich leb für lange
Und leise singe für sie ein Lied
Unter einer sinnlichen Nacht.


ICH BEDAURE NICHT DIE JAHRE

Ich glaube nicht, zu bedauern die Jahre meiner Liebe,
Wo Träume und Leben waren nie in Verbindung,
Ich glaube nicht, zu beklagen der Nächte geheimnisvollen Ring,
Ich sang zu einer Leier in einer feurigen Leidenschaft.

Ich glaube nicht, die falschen und treulosen Freunde zu beklagen,
Die Kränze von Festen, die Schalen der Parteien,
Ich glaube nicht, zu beklagen den süßen Ehebruch -
Ein erleuchteter Fremder, vermeide ich diese Trends.

Aber wo ist die Zeit der sanften Neigung,
Von herzhaftem Schweigen und junger Hoffnungen Saiten?
Wo sind die Flammen und Tränen der Inspiration?
Kommt wieder zurück, ihr Jahre meines Frühlings!


ICH LIEBTE DICH

Ich habe dich geliebt, und  es kann sein, aus meiner Seele
Die ehemalige Liebe ist nie verschwunden,
Aber erinnere dich nicht an meine Almosen;
Ich wünsche dich in keiner Weise traurig.

Ich liebte dich schweigend, ohne Hoffnung, ganz,
In Misstrauen, Eifersucht, Schmerz;
Ich liebte dich so zärtlich und wahrhaft,
Wie könntest du sonst von einem Menschen so geliebt werden?


IMITATION

Ich sah den Tod, und er saß
Mit ruhigen Eingang vor meinem eigenen Haus,
Ich sah, die Türen zu meinem Grab wurden geöffnet,
Und dort, und es war meine Hoffnung, ein Huschen -
Ich werde sterben, und Spuren von meiner Vergangenheit
In Tagen der Zukunft werden nie gesichtet werden,
Der Blick meiner Augen wird nie begeistert sein
Von lieben Blicken, in meiner Existenz dauernd.

Abschied von der düsteren Welt, in dem Abgrund oben,
Meine düstere Straße war ein Strömen,
Wo das Leben mir nie jubelte,
Wo ich war liebevoll, aber ungeliebt!...
Azurblauer Vorhang des blendenden Himmels,
Geliebte Hügel, des Bachs bezaubernder Tanz,
Sie trauern – die Chance der Inspiration ist es,
Von ihnen, friedlicher Schattierung von Wildnis, unsicher,
Und von allen - Abschied, Abschied auf Einmal.


VERGEBLICH HABE ICH VERSUCHT MICH ZU VERBERGEN

Vergeblich habe ich versucht, mich zu verbergen,
O, meine bezaubernde Freundin,
Die mit einem betrügenden Herzen gleichgültig bleibt in der Aufregung.
Du hast mich gut verstanden - es ist meine Leidenschaft,
Meine Liebe zu ihrem Ende gekommen...
Und sie sind für immer verloren - die Stunden des Jubels,
Die gesegnete Zeit ist verändert,
Erloschen alle jugendlichen Absichten,
Und die Hoffnung starb in meinem Herzen.


ANRUFUNG

Wenn das alles wahr ist, dass in der Nacht,
Wenn die lebenden Menschen schlafen,
Von einem Himmel, einem blassen Mondlicht
Die Steine auf den Friedhöfen verrutschen,
Wenn das stimmt, dass unter dem Deckmantel schwarz
Die Toten hinterlassen ihre Särge ruhig,
Ich rufe den Schatten meiner Geliebten:
Zu mir, meine Freundin, komm zurück, komm zurück!

Erscheine! Oh, geliebter Schatten,
So, wie du schließlich geschieden warst,
So blass und kalt, im Winter, zu früh,
Mit dem Gesicht vom Tod entstellt.
Komm, wie ein Stern aus ferner Spur,
Wie ein Windstoß oder ein Klang
Oder wie eine schreckliche Erscheinung,
Es ist mir gleich: nur komm zurück, komm zurück!

Ich rufe dich nicht, weil ich Schmerz leide
Wegen der Männer, deren heftiger Hass
Getötet meine liebe Freundin, die sanfte,
Oder, um den Sarg zu erkunden, den heiligen,
Und nicht, weil die Zweifel mir brechen
Manchmal mein Herz - aber komm nur hierher,
Dass ich dir sage: Ich liebe dich, meine Liebe,
Ich bin noch bei dir: komm zurück, komm zurück!


IN DER WELTLICHEN WÜSTE

In der weltlichen Wüste, so traurig und endlos,
Drei Quellen geheimnisvoll durch verdorrte Erde kämpfen:
Die Quelle der Jugend ist schnell und rebellisch,
Sie läuft und läuft und ihre Wellen sind Flammen.
Die kastalische Quelle, in der weltlichen Wüste, belebt
Exilanten, deren Schicksal ist traurig und hart.
Der letzte von ihnen - die kalte Quelle des Vergessens -
Wird immer helfen, um den Durst zu stillen des Herzens.


ES IST AN DER ZEIT, MEIN FREUND

Es ist an der Zeit, mein Freund, es ist an der Zeit!
Der Friede wird von Herzen ersehnt...
Tage verfließen nach Tagen - jede Stunde führt
Ein bisschen Leben hinweg - und wir beide, du und ich,
Planen ein langes Leben, könnten aber plötzlich sterben.

Die Welt bietet nicht das Glück, aber Freiheit, Frieden.
Und lange hab ich geträumt vom Leben der Glückseligkeit -
Und lange hab ich geplant, ein müder Sklave, den Flug
Zu einem Heim in stiller Arbeit und heimlicher Lust.


ICH GAB AUF ALLE MEINE FRÜHEREN WÜÜNSCHE

Ich gab auf alle meine früheren Wünsche,
Ich hörte auf, meine früheren Träume zu lieben;
In meiner armen Seele bleibt nur Bedrängnis -
Ergebnis der leeren Herzerkrankung.

Unter teuflischen Stürmen des Schicksals
Mein Blumenkranz war geschwunden -
Ich lebe allein mit meiner Trauer
Und warte: Wann kommt mein Ende?

Wie wenn ein Schneesturm pfeift,
Allein, auf den kahlen Zweigen,
Das letzte Blatt ist leider verdreht
Unter tödlichen Stacheln der Kälte.


ICH WERDE BALD SCHWEIGEN

Ich werde bald schweigen! Aber wenn in den Tagen der Sumpf
Antwortete, ich war nachdenklich beim Spiel der Leier;
Aber die stillen Jugendlichen, die mich richtig verstanden,
Bestaunten die Jahre meiner armen Liebe,
Aber nur, wenn sie für sich selbst, in süßester Disposition,
Die traurige Strophe in der Nacht flüsterten,
Und mochten die Stimme, mit der mein Herz sich selbst offenbart.
Aber wenn, o Herr, ich geliebt bin - ich, mein lieber Freund,
Ach lass mich meine Leier am Ende animieren
Mit dem heiligen Namen von einem, der der beste Liebhaber war!
Wenn ich werde für immer in die tödlichen Träume fallen,
Über meiner düsteren Urne, sag, mit guter Absicht:
Ich liebte diesen armen Mann, und ich hab in ihn gehaucht
Seine Lieder, und Liebe gibt Neues der Inspiration.


KARAMZIN

In seiner hellen "Historie", mit Einfachheit und Kunst,
Beweist er, dass für uns alle, ohne Disposition,
Notwendig ist die Autokratie
Und Freuden gibt die Peitsche.


LASST GOTT HELFEN

Lasst Gott, meine lieben Freunde, helfen,
Ihn in den Mühen des Lebens und des Dienstes bemüht,
In süßesten Geheimnissen der Liebe,
Auf Festen unter frechen Burschen!

Lasst Gott, meine lieben Freunde, helfen,
In Stürmen und alltäglicher Not,
In dunklen Abgründen der Erde,
In der Wüste, auf dem Meer und in fremden Ländern!


LASS IHN, DER GEKRÄNZT IST

Lass ihn, der von der Liebe charmanter Mädchen gekränzt ist,
Bewahren deine Eigenschaften in den heiligen Falten,
Und geheime Briefe - Zugabe der langjährigen Leidenschaft;
Aber in der Stunde der bitteren Trennung
Nicht kehrt zu seinem früheren Herzen Wärme und Licht,
Und nicht ein einziges Geschenk, von meiner Liebsten geschickt,
Das heilige Versprechen von Liebe, Freude sanfter Traurigkeit,
Die Hilflosigkeit und der Wahnsinn - könnten die Wunden der Liebe heilen.


EIN KLEINER VOGEL

In der Fremde bewahre ich
Die alten einheimischen Riten:
Ich lass gerne frei ein kleines Vögelchen
Zu Feier des Frühlings.

Ich bin jetzt offen für Trost, und dankbar,
Dass der allmächtige Herr mir gewährt:
Zumindest einer seiner Kreaturen
Ich habe die Freiheit in dieser Welt gegeben!


DIE JUNGE FRAU

Ich sagte immer, du: Hüte dich vor dem lieben Mädchen!
Ich wusste, sie lockt Herzen mit Reizen, die nicht ihre Urahnin besessen.
Oh, mein anmaßender Freund! Ich wusste, dass in ihrem Schatten
Es ist unmöglich, eine andere hübsche Magd zu sehen.
Und nachdem du deine Hoffnung verloren, vergessen vom Verrat,
In ihrer Nähe ein nachdenklicher Bursche lodert.
Hausgenosse der großen Götter und Kapitän der Flotten des Schicksals,
Bring deiner Liebe Gebete zu ihren charmanten Füßen dar;
Aber alle deine Innigkeit wird von dem Mädchen stolz verschmäht -
Welche, ihren Blick nach unten gesenkt, nicht sieht noch hört.


MORPHEUS

O Morpheus, gib mir Freude bis zum Morgen
Für meine Liebe immer schmerzhaft:
Nur die Kerzen blase aus
Und lass meine Träume in Segen versinken.
Lass aus meiner Seele verschwinden
Der Trennung scharfe Zurechtweisung!
Und lass mich sehen den lieben Blick,
Und lass mich hören die Stimme der Liebe.
Und dann wird das Dunkel der Nacht verschwinden
Und du wirst meine Augen verlassen, befreien.
Ach, wenn mein Herz noch ein Recht hätte,
Die Liebe bis zur Dunkelheit der Nacht zu vergessen!


DIE MUSE

In den Jahren meiner Jugend liebte ich sie, ich bin sicher.
Die Flöte von sieben Rohren gab sie mir in meiner Amtszeit
Und griff dabei, mit einem Lächeln, ohne Geschwindigkeit,
Zum Tönen die Löcher des Schilfs,
Ich habe mit meinen nicht-kunstvollen Fingern gespielt
Die ruhigen Lieder der phrygischen Dorf-Sänger
Und die wichtigsten Hymnen, wie die Götter Sterbliche rühmen.
Von morgens bis abends in der Eichen stillem Schatten
Ich fleißig griff dabei mit der geheimnisvollen Jungfrau;
Sie belohnte mich, durch Zufall, für jede gute Entscheidung
Und nahm den Schleier ab vom bezaubernden Gesicht,
Sie nahm manchmal von mir die Flöte, wie alltäglich.
Das Mundstück wurde lebendig vom geweihten Atem
Und das Herz erfüllt von Heiligkeit unaufhörlich.


MEINE SCHÖNE, SING NICHT FÜÜR MICH

Meine Schöne, sing nicht für mich
Die Lieder aus Georgien, diese Klagen:
Meine Gedanken sofort fliehen
Zu einem anderen Leben und Ufer in der Ferne.

Sie bringen mir - deine grausamen Melodien -
Ach, die traurige und klare Vision:
Die Steppe, in der Nacht, unter dem Mond,
Die Armen und die sehr weit entfernte Jungfrau.

Während ich dich sehe, könnte ich vergessen
Das Bild so traurig und schön,
Aber, dich singen hörend - es stellt sich ein
Auch hier vor meinen Augen in der Luft.

Meine Schöne, sing nicht für mich
Die Lieder aus Georgien, diese Klagen:
Meine Gedanken sofort fliehen
Zu einem anderen Leben und Ufer in der Ferne.


EIN NAIVER EIFERER DES AUSLANDS

Ein naiver Eiferer der fremden Länder
Und von seinem eigenen ein Ankläger, unermüdlich,
Ich verkündete: In meinem Land
Wo finden wir ein Genie, einen Verstand?
Wo ist ein Bürger mit Seele hochbeschwingt,
Von edler entflammter Freiheit voll,
Wo ist eine Frau, deren Schönheit ist nicht kalt,
Aber charmant, häuslich, feurig und rund?
Wo finde ich die einfachen Gespräche?
Die brillante, gesellige Bildung​​?
Mit wem muss ich nicht kalt und leer sein?
Mein Vaterland ich fast nicht ertragen konnte -
Aber gestern war Galitsina da -
Und es gibt wieder Frieden zwischen meinem Land und mir.


IN DER NÄHE DER GEGEND, WO VENEDIG REGIERT

In der Nähe der Gegend, wo Venedig regiert,
Ein nächtlicher Gondoliere lenkt sein Boot,
Das Licht der Vesper-Sterne, das Segel überm ruhigen Meer,
Und er singt Herminia und Rinaldo und Gottfried.
Er liebt seinen eigenen Sang und singt für seine Ausgelassenheit,
Ohne weit ausschauende Pläne, er kennt weder Ruhm
Noch irgendeine Furcht oder Hoffnung, mit seiner ruhigen Muse
Er kann seine Kreuzfahrt über den Wassern versüßen.
Also auf dem Meer des Lebens, wo Stürme so stark sind,
Jagt in der Dunkelheit mein Segel hier allein, -
Wie er, ohne Antwort, ich singe meine eigenen Lieder,
Und liebe es, meinen Geheimnis-Versen lange nachzusinnen.


DIE NACHT

Meine Stimme für dich ist träge und sanft,
Sie stört nicht den Samt der dunklen Nacht Mantel,
Mit meinem Bett, einer Kerze, meine traurige Wache,
Brennend, und meine Gedichte fließen und verschmelzen mit der Flut -
Und es strömen die Ströme der Liebe, strömen, voll von dir allein,
Und in der Dunkelheit die Augen leuchten wie Edelsteine​​,
Und lächeln mir zu, und ich höre deine Stimme:
Mein Schatz, meine süßer Schatz... Ich liebe dich... Ich bin dein!


NACHTIGALL UND ROSE

In der Gärten Stummheit, im Frühjahr, in den nächtlichen Nebeln,
Über eine Rose singt die Nachtigall von Orient.
Aber nichts fühlt noch hört diese charmante Rose,
Und die liebevolle Hymne schwingt ruhig und träumt.
Ist es nicht so, wie du besingst ihre Schönheit, kalt und hart?
Komm zu dir, Barde, wo du dein Herz hin ausströmst?
Sie will nicht hören, noch die Seele des Dichters glühend fühlen;
Du schaust - sie steht in voller Blüte, du rufst - ihre Antwort ist nicht vorhanden.


O MUSE DER GLÜHENDEN SATIRE

O Muse der glühenden Satire,
Erscheine auf meine dringende Bitte:
Ich habe keine Notwendigkeit für das Klappern der Leier,
Gib mir die Peitsche des Juvenal!
Nicht für Übersetzer, immer kalt,
Oder Imitatoren hager und fett,
Nicht für die Naiven, die Reime machen,
Ich werde das Versprechen der Epigramme senden!
Genieße deinen Frieden, o Barde, mutlos,
Dummer Korrespondent der Zeitschrift,
Dumpfe gedemütigte Sklaven!
Du aber, Genosse du der Knappen -
Schritte nach vorn! Alle Schufte deiner Partei
Ich werde zum Pfahl der Schande verurteilen,
Und, wenn ich den Namen vergessen
Von jemandem, bitte helft mir intelligent!
Viele Gesichter, blass und frech,
Viele Augenbrauen, breit und dreist,
Sind bereit, von mir zu erhalten
Das Brandmal, das bereit steht.


PERFIDE


Wenn dein bester Freund, zu Klängen deiner Worte,
Beginnt mit sarkastischem Schweigen zu antworten;
Wenn er zieht von einem Hauch von dir
Seine eigene Hand mit sichtlichem Widerwillen ab;
Wenn, nachdem du ihn mit einem Blick von der Seite durchbohrt,
Er nickt mit dem Kopf in der höhnischen Mode, -
Sag nicht: "Er ist krank, er ist ein unglückliches Kind,
Er wird von seinem Wahnsinn - wie Schwermut gefoltert!"
Sag nicht: "Er ist undankbar und ungerecht,
Er ist böse, schwach und muss nicht freundlich behandelt werden,
Und sein Leben ist nur wenig entfernt vom Alptraum..."
Oder hast du recht, und ruhig wirst du es wiederholen?
Wenn du Recht hattest, er ist bereit, tot zu sein,
Wenn es unmöglich ist, dass du ihm vergibst.
Aber wenn du eine heilige Macht weiter verwendest,
Um ihn in Unglück und Unzufriedenheit zu drängen;
Wenn du heimtückisch stichst seinen instabilen Verstand,
Seine Angst in der Phantasie,
Und warst so froh, einen stolzen Spaß zu finden
In seiner tiefen Demütigung, in seinen Tränen;
Aber wenn du dich selbst verkleidet hast
In schmutziger Milde, zerstörend alle seine Heiligtümer,
Aber wenn du ihn gebunden, als er schlief,
Und, lachend, schobst ihn in ein Reich des Hasses,
Und er stumm deine Seele gelesen hatte,
All diese Geheimnisse, mit seinem Blick von Traurigkeit, -
Dann geh weiter, leere Worte nicht verschwende, -
Dein Schicksal ist beschlossen, dein Schicksal ist gnadenlos.