Herausgegeben von Dr. P.M. – Herausgeber der

HYMNEN AN DIE GÖTTIN MORGENRÖTE


Nachgedichtet von Josef Maria Mayer


Tau du auf uns herab das Gold,
O Jungfrau, Tochter du des Alls,
Tau große Herrlichkeit herab,
O Göttin, Dame du des Lichts,

O Morgendämmerung mit Gold,
O gnadenvolle Königin.
Und bringe Pferd und Kuh zu uns,
Du Gnadenspenderin des Golds.

Wir haben dich gebeten, ach,
Dass du Erleichterung uns schaffst.
O Jungfrau, wecke mir den Klang
Der Freude! Schicke uns viel Gold.

Die Göttin-Jungfrau kommt herauf,
Nun bricht die schöne Göttin an,
Sie kommt! Wir denken nur an sie,
Wir Gloriensucher auf der Flut.

Hier Einer, Haupt des Männer-Stamms,
Singt laut für dich den Heldenruhm.
Die Fürsten, Jungfrau, wenn du kommst,
Sie denken dann an ein Geschenk.

Als liebende Matrone kommt
Voll Sorgfalt Morgenröte an,
Erhebend alle Lebenskraft,
Sie regt die Kreaturen an,

Lässt Vögel fliegen in der Luft,
Sie schickt die guten Zeichen her,
Schenkt jedem Menschen ein Geschenk,
Erflehen lässt sie sich vom Mann.

O reich an großer Üppigkeit,
Nach deines Aufgangs Morgenrot
Die Vögel dämmern, die schon lang,
Schon lang nicht mehr geflogen sind.

Die Morgenröte hat ein Joch
Von Rossen in der Ferne dort,
Des Sonnenaufgangs Jenseitswelt
Gießt sich auf hundert Wagen aus,

Fortschritte macht sie auf dem Weg
Zu ihrer Menschenkinder Schar.
Was lebt, lebt unter ihrem Blick,
Als Exzellenz schafft sie das Licht.

O Jungfrau, Tochter du des Alls,
Du Göttin schöner Üppigkeit,
Du strahl, entferne du den Feind,
Strahl auf mit deinem lieben Licht.

O Jungfrau, Tochter du des Alls,
Bring du zu uns die Seligkeit,
Strahl du auf unser frommes Fest.
In dir ist allen Lebens Hauch,

In dir ist alles Lebens Kraft.
Du Exzellenz, komm wie der Tau.
Auf deinem Wagen komm, o Licht.
Hör unsern wunderbaren Ruf.

O Jungfrau, bringe uns die Kraft,
Du bist den Menschen wundervoll.
Die Frommen bring zum frommen Fest,
Die Priester singen dir dein Lob.

O Jungfrau, von dem Firmament
Die Himmelsgötter bring herab,
Auf dass sie trinken unsern Saft,
Des Weines frommen Opfersaft.

Und wie du bist, gewähre uns
Viel Kühe und viel Pferde auch,
Gib Kraft uns und gib Heldenmut
Und dass wir singen dir dein Lob.

O Jungfrau, die gesehen wird,
Du mögest strahlen um und um,
Gib du uns Reichtum, schön von Form,
Nur gute Dinge und das Licht.

O Mächtige, o Eine, die
Der Priester angerufen hat
In alter segensreicher Zeit,
Gib Antwort unserm Lobgesang

Mit Güte und brillantem Licht.
O Jungfrau, die geöffnet hat
Am Tag des Himmels Flügeltür,
Erlöse von den Feinden uns.

O Göttin, Kühe gib und Brot,
Bring reichlich Silber, reichlich Gold,
Du bist geschickt in jeder Form,
Bring uns der Speisen Köstlichkeit.

Um deiner Schönheit willen gib
Uns unbesiegbar große Kraft,
Du eine Göttin voller Macht,
Und gib des Reichtums Beute uns.


*

Von oben kam der Himmel her
Zu uns als schönes lichtes Reich,
O Jungfrau, voll Verheißung uns
Und voller strotzender Potenz.

Lass rote Rosse tragen dich
Ins Haus, wo Wein sich reicht ergießt.
Dein Wagen ist von schöner Form,
O Jungfrau, der bewegt das Licht.

O schöne Tochter du des Alls,
Gib Beistand Männern, edlen Ruhm.
O lichte Jungfrau, kommt die Zeit,
Dann Vieh und Vögel regen sich,

Es scharen dann sich rings um dich
Gefiederte vom Himmel her.
Du dämmerst mit dem lichten Strahl
Und du erleuchtest unser Reich.

Die Sänger haben, wie du bist,
Mit Lobgesang gepriesen dich.
Sie haben dich gesungen schön,
O Göttin, wie so schön du bist.


*

Die Fahne hebt das Morgenrot,
Im Osten in der Mittel-Luft,
Im Orient verbreitet sie
Ihr glänzendschönes Himmelslicht.

Wie Helden mit den Waffen für
Den Krieg, so kommt sie angereist,
Mit lichtem roten Farbenton,
Der Kühe große Mutter sie.

Die violetten Strahlen Lichts
Sind leicht geschossen in die Welt.
Die Kühe haben sie genutzt,
Die vor den Wagen sind gespannt.

Im Morgengrauen haben wir
Vorstellungen erleuchtet klar,
Die Göttin rotgekleidet hat
Die höchste Strahlungskraft erreicht.

Wie Frauen singen sie ihr Lied,
Aktiv in ihrer Männerpflicht,
Gemeinsam gehen sie den Weg
Und kehren an den Ursprungsort.

Erfrischung bringen sie dem Volk,
Der liberalen Jüngerschar,
Zu denen, die da beten an,
Ergießend frommen roten Wein.

Die Göttin, wie die Tänzerin,
Legt die bestickten Kleider ab,
Wie eine Kuh ihr Euter gibt,
Die Göttin ihre Brust entblößt.

Erschaffe Licht der ganzen Welt,
So hat die Morgendämmerung
Vertrieben alle Finsternis,
Getrieben Kühe aus dem Stall.

Gesehen haben wir das Licht
Der Helligkeit der Königin,
Es breitet aus sich in der Welt
Und es vertreibt den bösen Feind.

Wie lichte Farbentönung hat
Das Opfer eingehüllt die Magd,
Des Himmels Tochter hat erreicht
Den höchsten wundersamen Glanz.

Das Limit dieser Dunkelheit
Ward überwunden. Morgenrot
Bricht wiederum hervor und bringt
Wahrnehmungen erleuchtet klar.

Wie eine Schmeichlerin so süß
Sie lächelt in dem Licht voll Ruhm,
Und schön von Angesicht ist sie,
Die hat den Tag des Glücks erweckt.

Die Sänger haben benedeit
Des Himmels Tochter, Frau des Lichts,
Die Meister mächtiger Magie
Mit angenehmem Stimmenklang.

O Göttin Morgenröte, du
Schenkst Nachwuchs uns und neue Kraft
Und viele Kinder schenkst du uns
Und manches Pferd und manche Kuh.

O du, die du aufleuchtest in
Der wundervollsten Herrlichkeit,
Dräng weiter uns mit deiner Kraft,
Du schöne Dame unsres Glücks.

O Morgenröte, kann ich je
Gewinnen Reichtum renommiert
Und starker kluger Söhne Schar?
Gib Sklaven auch und Pferdekraft.

Die du dein Antlitz offenbarst
Der ganzen Welt, die Göttin strahlt,
Die weit verbreitet ihren Blick
Bis in des Westens Abendland.

Erweckend zur Bewegung, du
Erweckst der Lebewesen Kraft,
Die du verstehst den Stimmenklang
Der Beter und der Jüngerschar.

Uralte, immer wieder neu,
Du Göttin neugeboren, schmückst
Mit immergleichem roten Kleid
Die Schönheit deines Körpers weiß.

Die Göttin kürzt die Lebenszeit
Der Menschen in der Sterblichkeit,
Wie ein geschickter Jäger teilt
Der abgeschossnen Vögel Fleisch.

Sie ist erschienen, hat enthüllt
Des Himmelreiches Horizont,
In weiter Ferne fährt sie aus
Dem Haus mit ihrem Chariot.

Der menschlichen Geschöpfe Zeit
Abnehmend sinkt hinab zur Nacht,
Doch da erscheint der Dame Licht
Mit ihren Liebsten voller Pracht.

Das hocherhabne Himmelslicht
Der hocherhabnen Dame strahlt
Und streckt das Licht wie Kühe aus
Und lässt es fließen wie die Flut.

Die göttlichen Gebote wir
Doch wollen übertreten nie,
Die Göttin kam in Evidenz
Im himmlisch schönen Sonnenlicht.

O Göttin voller Reichtum du,
Wie hast du uns bereichert doch,
Geschenke können geben wir
Der wundervollen Söhne Schar.

Du strahlende Erregerin
Der süßen Töne unsres Sangs,
Mit Reichtum hast du uns begabt
Von Pferden und von Kühen auch.

O diene uns an diesem Tag,
O Morgenrot, als reine Magd,
Verheißungsvolle Frau des Lichts,
Die du versprichst ein neues Glück.

O Morgenrot, dein Ritus und
Auch deines Himmelswagens Joch
Bereichert uns mit manchem Ross,
Mit purpurnem und weißem Ross.

Bring allen die Glückseligkeit.
Ihr Zwillings-Götter wunderbar,
O stimmt in unsre Hymne ein,
Der Morgenröte dargebracht.

Ihr Wagen ist an Kühen reich,
Auf unsrer Seite reich an Gold.
Ihr brachtet Hymnen aus dem All,
Den Menschen habt ihr Licht geschenkt.

Ihr Zwillings-Götter, bringt uns Kraft.
Kommt zu uns in dem Morgenrot
Und trinkt des Weines Opfersaft.
Heil, Göttin, die du Wunder tust!


*

Das Licht zu uns gekommen ist,
Das Schönste aller Lichter sie,
Das Jahr ist das brillante Jahr,
Sich weit erstreckt die Helligkeit.

Die dunkle Nacht ward weggeschickt
Vom Sonnengott, der auferstand,
Der einen Ort für die Geburt
Des neuen Himmelslichtes gab.

Das Fest wird als das helle Licht
Mit seinen weißen Söhnen nahn.
Der Dunkle aber trat zurück,
Hinunter ging er in sein Haus.

Unsterbliche, die wechseln nach
Einander ihren Farbenton,
Das Himmelreich bewegen sie,
Die Schwestern voller Helligkeit.

Unendlich, allgemein der Weg
Der Schwestern aus dem Himmelreich,
Von Göttern unterrichtet sie,
Abwechselnd reisen sie dahin.

Schönförmig, mit verschiednem Ton
Von Farbe und naiv im Geist,
Die Nacht und Morgendämmerung
Sind miteinander nicht im Krieg.

Es reisen Nacht und Morgenrot.
O lichte Führerin voll Glück,
Wohltönend frohe Führerin,
Du hast geöffnet das Portal.

Sie schürt die Welt an und sie zeigt
Des ganzen Reichtums Fülle uns.
Die Morgenröte hat geweckt
Der Lebewesen Lebenskraft.

O Morgenröte, reich an Gold,
Du machst zu Fuß die Schläfer wach,
Den einen einzig zum Genuss,
Den andern zu dem Gottesdienst.

Wer eine größere Vision
Gesehen hat, der sah das Licht
Und wie die Göttin Morgenrot
Die Lebewesen auferweckt.

Dem einen hohe Herrschaft und
Dem andern fromme Herrlichkeit,
Dem einen viel Gewinn an Gold,
Dem andern sein gelehrtes Werk.

Verschiedene Berufe sind
Zu sehen in der Erdenwelt,
Doch jedes Lebewesen wird
Von Morgenröte auferweckt.

Die Göttin werden dort wir sehn,
In Evidenz des Himmels Kind,
Die junge Maid erhitzt im Kleid,
In ihrem glänzend roten Kleid.

Du souveräne Dame herrschst
Auf Erden über jeden Schatz,
Die Schätze spüle zu uns her,
Allweise Göttin Morgenrot.

Sie kommt aus lichter Ewigkeit
Des grenzenlosen Morgenrots,
Sie folgt dem Weg des Morgenlichts,
Das morgens steigt am Horizont.

O Morgenröte, gehst du auf,
Du forderst alles Leben ein,
Sie ist nicht tot, sie ist erwacht
Aus ihrem tiefen Todesschlaf.

Wie du, o Ursprung, Morgenrot,
Vom Feuer angezündet wirst,
Du mit der Sonne Auge hast
Der Schöpfung Farben offenbart.

Die Menschen hast du auferweckt,
Dass sie die Göttin beten an,
Den Göttern hast du ausgeführt
Den Gottesdienst als reine Magd.

Sie werden wohl zusammen sein
Für lange Zeit, es dämmert schon,
Es glänzt, die Morgenröte kommt,
Nachfolgend strahlt das Sonnenlicht.

Sie sehnt sich nach der frühern Glut,
Voll Sehnsucht nach vergangnem Rot,
Und weiter geht sie glänzend mit
Der Zukunft nächstem Morgenlicht.

Vergangen sind die Menschen längst,
Die sahn in der Vergangenheit
Vergangner Morgenröten Glut,
Vergangnen Sonnenaufgangs Licht.

Wir, wir sind, die am Leben sind,
Jetzt schauen wir die Helligkeit,
Und sie, die später in der Welt,
Die sehen dann das Morgenrot.

Als Feindesjägerin geborn,
Du des Gesetzes Schützerin,
Du Freudegeberin, o Frau,
Erweckerin des süßen Sangs,

Allsehend, bringst du Opferfleisch
Zu dem Genuss der Götter dar,
Du scheinst auf uns, das hellste Licht
An diesem Morgen strahlt auf uns.

Vom immerschönen Tage hat
Die Morgenröte uns gestrahlt,
Die Göttin heut zeigt dieses Licht
Und hat mit Schätzen uns vermehrt.

Die leuchtend kommt am neuen Tag,
Unsterblich sie bewegt sich schön
In ihrer eignen Lebenskraft,
In unvergänglich großer Macht.

Im Himmelreich die Grenzen lässt
Sie leuchten voller lichter Pracht,
Die Göttin wirft den Schleier ab
Der Finsternis der dunklen Nacht.

Erwachen wird die Erdenwelt
Mit ihren Pferden violett,
Auf gutgenutztem Wagen kommt
Die schöne Göttin Morgenrot.

Sie bringt den Segen, der erhält
Die Lebewesen in dem Sein,
Und zeigt sich Göttin Morgenrot,
So sendet sie brillanten Glanz.

Nach vielen Morgenröten lasst,
Die lange schon verschwunden sind,
Zunächst den lichten Morgen nahn,
Darum das Morgenrot entstand.

Steh auf! Der Lebensatem hat
Uns wiederum erreicht. Die Nacht
Der Dunkelheit vergangen ist,
Gekommen ist das neue Licht.

Die Sonne wandert ihren Weg,
Und wir sind angekommen dort,
Wo jeder Mensch verlängern kann
Den Lebenstag der Existenz.

Wir singen einen Lobgesang
Auf aller Morgenröten Glut
Und mit der Priester Hymne steigt
Zugleich des Dichters Hymne auf.

So leuchte du ihm dann zu Tag,
O reine Jungfrau, der dich lobt,
Das Leben strahle als Geschenk
Und Kindersegen strahle aus.

Die Morgenröte gibt den Sohn,
Die Söhne alle Helden sind,
Gibt Kühe und gibt Pferde auch
Dem Mann, der bringt das Opfer dar.

Die bringen dar den Rebensaft,
Die singen lauter den Gesang,
Als ihn der Opferpriester singt,
Bringt Opfer er dem Morgenrot.

O Göttermutter voll des Lichts,
Gestalt der Herrlichkeit des Herrn,
Des Opferfestes Fahne rot,
Du werde stets von mir erhöht.

Steh auf und schenke unsrem Kult
Und unsrer Ganzhingabe Lob,
Und gnädig mache mich zum Haupt
Der Menschenkinder meines Volks.

Was immer auch für Herrlichkeit
Die Morgenröte mit sich bringt,
Den Mann, der preist das Morgenrot,
Den segne du mit deiner Huld.


*

Der Götter großer Wagen hat
Sich nützlich in der Welt gemacht,
Der Wagen der Unsterblichkeit
Der Himmelsgötter, fuhr hinan.

Gern, um das Licht zu bringen in
Der armen Menschenkinder Haus,
Die edle und aktive Frau
Und Göttin aufstieg aus der Nacht.

Vor allem hat sie auferweckt
Der Lebewesen ganze Welt,
Die Hocherhabne, die gewinnt
Und sammelt manchen guten Schatz.

Erneut belebt und ewig jung,
Zu hocherhaben ist ihr Blick.
Das Morgenrot als Erste kam
Zu unserm frommen Gottesdienst.

O Göttin Morgenröte, du,
Die edel du geboren bist,
Du handelst heute glücklich für
Den ganzen Lauf der Sterblichkeit.

Kann aufgehn denn der Sonnengott,
Der Freund der Heimat, mit dem Licht,
Und kann er uns erklären auch,
Dass wieder wir von Sünde frei?

Sie zeigt uns ihre schöne Form
An jedem Tage, der geschieht,
Mit der Verbreitung ihres Lichts,
Das kommt in jedes Menschenhaus.

Die sie erobert alle Welt,
Mit hellem Glänzen kommt sie an,
Ihr Anteil ist der beste Schatz,
Die Schätze sind ihr Eigentum.

Der Götter Schwester, erste Frau,
Ich sing dir meinen Lobgesang,
Du Erste unter allen Fraun,
Ich sing dir, Göttin Morgenrot.

Die Schwächung du der starken Macht,
Die nichts als Böses wirken kann,
Die Frevler wir bezwingen so
Mit deinem Wagen, Morgenrot.

Lass uns voll froher Freude sein
Und schöne Hymnen singen dir,
Gedanken denken nur für dich,
Wir bringen dir die Flamme dar.

Die Morgenröte strahlend weit
Macht deutlich ihren schönen Schatz,
Sie, die die Finsternis vertreibt,
Die auferstanden aus der Nacht.

Die eine geht, die andre kommt,
Im Farbenton des neuen Tags
Die Morgenröten folgen sich,
Das immer neue Morgenrot.

Der Tag verbirgt die dunkle Nacht,
Die Nacht, die Mutter allen Lichts.
Der Morgen auf dem Chariot
Im Licht der Morgenröte glänzt.

Die gleiche Form kommt stets zu Tag,
Das gleiche jeden Morgen neu,
Das ist noch immer das Gebot,
Der Wille, das Gesetz des Herrn.

O Makellose, wiederum
Durchquerst du alle Himmel und
Dann huschst du durch des Äthers Luft
In einem raschen Augenblick.

Die junge Göttin hat erkannt
Die ersten Tage der Natur,
Die weiß und strahlend sich erhebt
Aus tiefer Nacht und Dunkelheit.

Die Jungfrau bricht nicht das Gesetz
Des Ordens, sondern Tag für Tag
Sie kommt zu unserm Erdenkreis,
Erleuchtet strahlend jeden Ort.

Im Stolz der Schönheit reiner Magd,
O Göttin, gehst du zu dem Gott,
Den du von Herzen dir ersehnst
Und den du zu gewinnen suchst.

Und lächelnd jung, ein Mädchen jung,
So leuchtest du vorm lichten Gott,
Und du enthüllst den Busen und
Du zeigst ihm deine Brüste nackt.

Von deiner Mutter schön geschmückt
Als Braut, so zeigst du deine Form,
Dass alle sehen deine Form,
Die schöne Form der jungen Braut.

Gesegnet bist du, Morgenrot,
O glänze weiter noch umher,
Kein andrer Morgen je erreicht,
Was du erreichst, o reine Magd.

An Kühen reich, an Pferden auch,
Und reich an manchem goldnen Schatz,
An manchem Schatz von großem Wert,
So kommst du mit dem Sonnenstrahl.

Ganz einsam in dem Morgengraun
Und kommend in dem Morgenlicht,
Nimmst du gewohnte Formen an,
Die uns versprechen Glück und Lust.

Gehorsam sind wir dem Gesetz
Der Ewigkeit, dem Weltgeschick,
Dass uns das ewige Gesetz
Auf Erden segne mehr und mehr.

Komm glänzend zu uns, Morgenrot,
Und wende dich uns strahlend zu,
So süß zu hören, Sonnensang.
Den Häuptling wir verehren treu.


*

Die Morgenröte schön erscheint,
Wenn Feuer angezündet wird,
Wenn strahlend hell die Sonne steigt,
Verbreitend ihre Helligkeit.

Der wunderschöne Sonnengott
Hat alle Menschen ausgesandt,
Um in dem Werk aktiv zu sein,
Und schickt ans Werk der Erde Vieh.

Nicht sind zu unterbrechen die
Verordnungen des Himmelreichs,
Obwohl das menschliche Geschlecht
Vom Himmelsgott vermindert wird.

Das letzte Morgenrot, das wich,
Die erste Morgenröte von
Den Morgen, die erschienen sind,
Die Morgenröte schimmert schön.

Sie ist in östlicher Region
Erschienen, Tochter sie des Alls,
In ihrem Kleid aus Sonnenlicht,
In klarer Ordnung sie erscheint.

Fürwahr, sie folgt des Aufgangs Weg
Und fehlt nicht auf dem Weg des Lichts,
Und jede Himmelsrichtung sie
Erkennt mit ihren Augen klar.

Sie wird gesehen in der Näh,
Als wäre sie des Einen Schoß,
Sie kündet alle Dinge an
Wie schöner Lieder Sängerin.

Sie kommt wie eine Biene beim
Erwachen, Honig in dem Schoß,
Von allen Göttinnen ist sie
Die wahrste und die treuste Frau.

Im Osten der Region des Alls
Zeigt sie des Morgens Fahne rot,
Der Kühe große Mutter sie,
Der Pferde schöne Reiterin.

Und breiter, immer breiter wird
Ihr Licht am Horizont gesehn
Und füllt die weiten Runden aus
Der Eltern und der Erben Schar.

Die über weite Ebnen streut
Die Helligkeit von ihrem Licht,
Sie wahrlich sieht sehr lieblich aus
Mit makellosem Angesicht.

Auf ihre makellose Form
Zu Recht ist sie in Demut stolz,
Geht nicht mit hohen Dingen um,
Bescheiden ist die schöne Frau.

Die keinen lieben Bruder hat,
Sucht Männer, die ihr spenden Lob,
Zu steigen in den Chariot,
Als wollt man sammeln einen Schatz.

Die süße Göttin Morgenrot
Als zärtliche Matrone kommt
Und gut gekleidet zu dem Mann,
Enthüllt die Schönheit ihrer Form.

Die junge Schwester lässt den Platz
Der ältern Schwester, und die schaut,
Wie ihre junge Schwester weicht,
Die ältre Schwester sitzt im Thron.

Mit ihrer Schönheit sie bedeckt
Die Welt, mit Sonnenstrahlenglanz,
Wie Frauen schön sind bei dem Fest,
Sind sie geschminkt, sind sie geschmückt.

Und alle diese Schwestern, eh
Die spätere verschwunden ist,
Sie schreiten jeden Tag voran,
So nämlich ist der Lauf der Welt.

So war einst die Vergangenheit
Erfüllt von Tagen voller Glück,
Da kam das neue Morgenrot
Und ließ erstrahlen ihren Schatz.

Steh auf, du reiche Königin,
Du liberalste Geberin,
Die finstern Frevler lasse du
Im Dunkel schlafen unerweckt.

Dein Glanz ist reich, o reiche Frau,
Den strahlst du auf den reichen Mann,
Der glücklich schon auf Erden ist,
Weil er dir singt den Lobgesang.

O Göttin Morgenröte du,
Verschwende deiner Gnade Huld
Und segne deinen Sänger, Frau,
Der Lob singt deiner Göttlichkeit!

Des Ostens junge Maid erstrahlt
Und strahlt auf uns herab ihr Licht,
Sie lenkt ihr kräftiges Gespann
Von roten Ochsen voller Kraft.

Sie wird erstrahlen schön, sie wird
Das Licht beschleunigen hierher,
Und mit dem Gott des Feuers wird
Sie sein in jedes Menschen Haus.

Wie morgens Vögel fliegen auf
Aus ihrer Ruhestatt, dem Nest,
So Männer auch mit Opferbrot
Bewirken deine Dämmerung.

Der liberale Erdenmensch
Zurück kehrt wieder in sein Haus.
O schöne Göttin Morgenrot,
Viel gute Gaben bringst du ihm.

Sei du durch mein Gebet gelobt,
Wer loben kann, der singe Lob.
Den Wohlstand hast du uns vermehrt,
O Morgenrot, die du uns liebst!

Ihr Göttinnen, wir möchten nur
Gewinnen eurer Gnaden Huld,
Es singen Tausende euch Lob,
Zehntausende euch Lob und Preis.