Herausgegeben von Dr. P.M. – Herausgeber der

DIE ILSE



Von Josef Maria Mayer

ERSTES LIED

Muse, singe mir die Ilse,
Sing die Wanderung der Ilse,
Die beginnt beim Hexenbrocken,
Endend bei der Weisheit Gottes!

Östlich von dem Brockengipfel
An dem Hang der Heinrichs-Höhe
Da beginnt die Fluss-Prinzessin
Ilse ihren Lauf des Lebens.

Mai, du schöner Mond der Wonne,
Lieblicher Marien-Monat,
In dem Mai erblickte Ilse
Christi Licht, das Licht des Kosmos.

Bis zum zehnten Lebensjahre
Herrschte über Mutter Deutschland
Finsterste Dämonenherrschaft
Nationaler Sozialisten.

Tochter Zion ward gekreuzigt,
Brachte dar den Holocaustus,
Brachte dar das Ganzbrandopfer
In der Drangsal Feuerofen.

Tausend Meter überm Meere
Ist die Quelle der Prinzessin
Ilse, welche ward geboren
Aus der Höhe von dem Schöpfer.

Denn von Mutter und von Vater
Stammt der Embryo im Schoße,
Aber Gott der Schöpfer küsste
In den Leib die schöne Seele.

Seele, eingehaucht vom Vater,
Ebenbild des Christus Jesus,
Mit dem Kuss des Geistes Gottes
Kamest du in deinen Körper.

Ilses Seele, Gleichnis Gottes,
Freiheit ist in dir und Liebe,
Gottes Schöpfung ist dein Anfang,
Endlos bist du und unsterblich.

Seele, in dem Kosmos bist du
Ein Atom nur und ein Quäntchen,
Doch umspannst du im Gedanken
Die Unendlichkeit des Kosmos.

Größer bist du als der Kosmos,
Denn das All begreift dein Denken.
Du bist Ebenbild der Gottheit,
Partnerin des Schöpfergottes.

Ach der niedliche Gebirgsbach,
Ach die kindliche Prinzessin
Wandte sich zuerst gen Norden,
Heimlich rauschend unter Felsen.

Die versteckte Ilse nannte
Man die heimliche Prinzessin,
In der Kindheit noch verborgen,
Was sie später werden sollte.

Dunkle Jahre ihrer Kindheit,
Da der inkarnierte Dämon
Und der Antichrist den Weltkrieg
Wüten ließ auf Mutter Erde.

Wären nicht die Maienblumen
Da gewesen am Geburtstag.
Lobe Gott den Herrn, o Seele,
Für der Maienblumen Schönheit!

In dem weiteren Verlaufe
Ist die Ilse gut zu sehen.
In die Felsen eingeschnitten,
Fließt sie in dem Ilsentale.

Nicht zu sehn ist nur die Ilse
In der Anmut ihrer Jugend,
Auch zu hören ist die Ilse
Mit dem Jubelschrei der Jugend:

Achter Mai! O Tag von Deutschland,
Da Germania, die Jungfrau,
Wiederfand den Seelenfrieden,
Auferstanden aus Ruinen!

Nach der Kindheit dunklen Ängsten,
Nach der Angst im Bombenkeller,
Kam der Jugend neues Leben,
Mädchen konnten wieder kichern,

Mädchen konnten wieder lachen:
Freiheit, schöner Götterfunken!
Und die jungen Mädchen tanzten
Auf den Gräbern der Soldaten.

So sagt Rumi auch, der Derwisch,
Dass die wahren Gotteskinder
Tanzen lachend auf den Gräbern,
Feiern frohe Auferstehung!

Sichtbar sind die Ilsefälle,
Hörbar sind die Ilsefälle,
Diese rauschenden Kaskaden,
Wasserfälle, Gottes Schöpfung!

Lachende Kaskaden fallen
Nieder wie ein weißer Schleier.
Die Natur, die grüne Mutter,
Sie ist wie ein Schleier Gottes.

In der Schöpfung ist verborgen
Die geheimnisvolle Gottheit,
Und es offenbart die Schöpfung
Schön des Schöpfers Gottesschönheit!

Doch verschleiert ist die Gottheit,
Die geheime, offenbare,
Schleier fällt um Schleier nieder,
Erst im Tode sinkt der letzte

Schleier vor der Gottesschönheit!
Rasch, herunter mit dem Schleier!
Gottheit, lass uns schaun dein Antlitz,
Selig schauen deine Schönheit!

Nun verlässt Prinzessin Ilse
Frohgemut den Harz, den Brocken,
Und sie mündet in die Oker,
Und sie endet in dem Meere.

Ilses Seele, wenn sie heimkehrt
In den Ozean der Liebe
Gottes, wird sie nicht verlieren
Die Persönlichkeit als Ilse.

Ewig wird sie nicht erlöschen
In der Leere des Nirvana,
Sondern ewig selig leben
In Vereinigung mit Jesus!


ZWEITES LIED

Singen will ich von dem Brocken,
Von dem höchsten Berg im Harze,
Tausend Meter überm Meere
Steht der Gipfel ohne Bäume.

Viele Gottes-Gnaden-Dichter
Einst bestiegen diesen Brocken,
Also Johann Wolfgang Goethe
Und der Spötter Heinrich Heine.

Oben auf dem Brocken stärken
Kann man sich am leckern Mahle,
Nicht gerad am Abendmahle,
Denn dort sammeln sich die Hexen.

Feiern nicht den Sabbath Jahwes,
Feiern dort den Hexensabbath,
Beten zu der Göttin Luna
Und dem Sohn-Geliebten Satan.

Hören wir der Hexe Predigt,
Wie ich selber einst sie hörte
Von der Hexe namens Lilith,
Meisterin der Esoterik:

Gott ist nicht Person! Die Gottheit
Ist die Energie des Kosmos,
Dieser Gott, die Kraft der Kräfte,
Ist kein Du: Ich bin es selber!

Aus dem Schoße dieses Gottes
Ausgeflossen ist der Kosmos,
So das All ist selber göttlich.
Glauben wir ans Universum!

Richten wir doch unsre Wünsche
Sehnlich auf das Universum
Und mit der Magie des Wünschens
Wir bekommen was wir wollen.

In dem Kosmos, welcher göttlich,
Walten Gottes Energieen,
Und der Energieen Kraftfeld
Überzieht die Mutter Erde.

Darum weise Geomanten
Spüren dieser Erde Kraftfeld,
Kraft des Drachen, Kraft des Phönix
Wird gebündelt im Feng-shui.

Auch die Seele selbst ist göttlich,
Ausgeflossen aus der Gottheit,
Ohne Anfang, ohne Ende,
Lebt sie ewig auf der Erde.

Ich war selber einst Prinzessin
An dem Hof der Pharaonen,
Später war ich auch Prinzessin
In dem Staate der Azteken.

Ewig kehrt die Seele wieder,
Um ihr Karma abzutragen,
Wenn sie selber sich erlöst hat,
Dann erlöscht sie im Nirvana.

Geistig ist die Parallelwelt
In dem Universum droben,
Da die lichten Engel leben,
Luzifer und seine Geister.

Geistig ist die Seele, göttlich,
Sie muss sich nur selbst entfalten,
Sich verwirklichen zum höhern
Selbst, das ist der innre Christus

Oder auch der innre Buddha,
Ist die Göttlichkeit der Seele.
Seele, du bist eine Gottheit,
Bist ein inkarnierter Engel!

Und die Seele, welche göttlich,
Wohnt in einem groben Körper.
Neben diesem groben Körper
Gibt es einen feinen Körper.

Dieser geistige Astralleib
Nur besteht aus Energieen,
Und er bildet eine Aura,
Welche Seher sehen können.

Ist nun Körper oder Psyche
Krank, so fehlts an Energieen,
Yin und Yang sind nicht harmonisch
Mehr im geistigen Astralleib.

Dann bedarf es des Schamanen,
Des begabten Geisterheilers
Oder eines Reiki-Meisters
Oder eines Homöopathen,

Eines China-Mediziners,
Der das Chi lässt wieder fließen,
Oder eines Yoga-Gurus,
Der die Energie lässt fließen.

Wenn der Kraftstrom wieder frei ist,
Dann verwirklicht sich die Seele,
Wird das höhre Selbst, wird Christus,
Und der Mensch wird selber Gott.

Also sprach die Hexe Lilith.
Aber in dem Brockengarten
Sehen wir den Abendnebel,
Sehen graue Nebelschwaden.

Nebulöse Weltanschauung
Will vernebeln unsre Hirne
Wie mit einem Haschischrausche
Zur Erweitrung des Bewusstseins.

Die Vernebelung des Denkens
Durch Genuss von Drogenpilzen,
Wie sie die Azteken aßen,
Oder Antidepressiva,

Von Tollkirschen, Fliegenpilzen,
Die Vernebelung des Denkens
Zur buddhistischen Erleuchtung
Zeigt in Halluzinationen

Plötzlich das Gespenst des Brockens!
Ja, ich sah die Große Göttin,
Luna, Hekate, Diana,
Allerhöchste Frauenwürde,

Eine Königin des Himmels
War sie als ein junges Mädchen,
Eine süße Bettgenossin
War sie als erwachsne Dame,

Eine Greisin voller Weisheit
War sie in des Alters Würde,
In der Hand hielt sie die Schere,
Lebensfäden abzuschneiden.

Diese große Muttergöttin
Ist die Königin des Mondes,
Sie ist Halbmond, Vollmond, Neumond,
Herrschte einst im Matriarchate,

Da die Gottheit Große Mutter
Hatte einen Sohn-Geliebten,
Alter Gott des Matriarchates,
Den die Christen Satan nennen! -

Weiche von mir, alter Satan,
Ich gehöre Jesus Christus!
Aber nun zurück zur Ilse,
Zu der frommen Schwester Ilse!


DRITTES LIED

Hier steh ich, auf Heinrichs Höhe,
Hier steh ich und kann nicht anders:
Jahwe ist ein Gott der Gnade,
Voll Barmherzigkeit ist Jesus!

Diese schöne Heinrichshöhe
Ist des Brockens Nebenkuppe,
Ist bewaldet schön mit Bäumen:
Gottes Geist ist neues Leben!

Diese grüne Heinrichshöhe
Blüht  inmitten jener Zone
Eines nationalen Parkes
Oben auf dem Harzgebirge.

An dem Osthang dieser Höhe
Liegt das Quellgebiet der Ilse.
Komm, o Geist des neuen Pfingsten,
Gieße aus dein Liebesfeuer!

Gottes Geist kam auf die Ilse!
Vorher war der Ilse Seele
Ein Gestank, der stieg gen Himmel,
Eine Blasphemie des Höchsten!

Ohne ihr Verdienst, aus Gnade
Kam der Geist wie eine Taube
Nieder auf der Ilse Seele
Und bekehrte sie von Herzen!

Die Bekehrung kam von oben,
Gottes Gnade schenkte Glauben,
Die Prinzessin Ilse aber
Gab ihr Jawort wie Maria.

Ruach ha kadosch, die Geistkraft,
Wie die Feministen sagen,
Schwebte sanft wie eine Taube
Brütend auf der Ilse Wassern.

Ilse, rauschende Prinzessin,
Höre du den Ruf der Taube,
Hör den Liebesruf der Taube,
Hör der Turteltaube Girren!

Du bist neu geboren, Ilse,
Durch die göttliche Bekehrung!
Metanoia, Herrin Buße,
Hat erneuert deine Seele!

Christen gehen in die Kirche,
Sie erfüllen Sonntagspflichten,
Aber Ilse voll des Feuers
Zeugin ist für Gottes Liebe!

Halleluja! Gott ist König,
Gott ist eine Große Mutter!
Hosianna! Gott ist Richter,
Gott ist Süßigkeit und Sanftmut!

Sankt Johannes einst, der Täufer,
Taufte mit dem keuschen Wasser,
Diese Taufe war ein Zeugnis
Für die Buße einer Seele.

Aber Christus kommt zur Ilse,
Sie mit Gottes Geist zu taufen!
Kinder dieser Welt wird Jesus
Christus taufen mit dem Feuer!

Einst der Seher Joel sagte:
Kommen in den letzten Zeiten
Wird ein neues Pfingsten, Gottes
Geist kommt über Magd und Sklave!

Gottes Mägde werden sehen
Himmlische Visionen, Träume
Werden träumen Gottes Mägde,
Werden schauen Gottes Schönheit!

Ilse, rauschende Prinzessin,
Du erlaube Gottes Geistkraft,
Deine Seele zu verwandelt,
Aus der Wüste in den Garten!

Ilse, durch den Geist wird deine
Seele werden Gottes Eden,
Paradies wird deine Seele,
Wird Jerusalem, Braut Gottes!

Lass uns steigen auf den Brocken,
Lass uns gehn zum Brockenteiche,
Lass uns stehn im Brockentore
Und frohlockend Jesus singen!

Lass uns ziehn die Brockenstraße
Und auf dem granitnen Gipfel
Oben in dem Brockentore
Singen: O wie süß ist Jesus!

Jesu Name ist noch süßer
Als der Honig aus den Waben,
Jesus süßer ist als Zucker,
Süßer ist als Schokolade!

Süßer Jesus, o was willst du?
O wie wird mir? Jesus redet:
Die Vereinigung der Kirchen
Ist die Sehnsucht meines Herzens!

Neunzehnhunderteinundsechzig
Ward gesperrt die Heinrichshöhe
An der innerdeutschen Grenze,
Da errichtet ward die Mauer

Von dem Staat der Kommunisten,
Der die Arbeiter und Bauern
Und die Intellektuellen
Sperrte in sein Staatsgefängnis.

Diktatur des Kommunismus
Wollte in der Welt errichten
Paradiese, ohne Gottes
Gnade, nur durch Krieg der Klassen.

Revolutionären Hasses
Kampftrupp, dieser militante,
Radikale Atheismus
Nur versklavte alle Menschen.

Aber in den Menschen wieder
War erwacht der Schrei nach Freiheit:
Freiheit, schöner Gottesfunken,
Gnadenvolle Tochter Gottes!

Und die Christen in der Kirche
In dem Staat des Sozialismus
Beteten um Freiheit, Freiheit,
Und der Vater sie erhörte.

Herrin Freiheit  kam vom Himmel
Und zerbrach die innerdeutsche
Grenze mit dem Stacheldrahte
Und mit der Berliner Mauer.

Und es ward der Osten Deutschlands
Einig mit dem Westen Deutschlands,
Einzig durchs Gebet der Christen
Und die Gnade unsres Retters.

Christus liebt das Volk der Deutschen,
Ganz besonders freut sich Christus,
Wenn die blonde Mutter Deutschland
Singt aus Dankbarkeit Tedeum!

Neunzehnhundertneunundachtzig
Wieder ward vereinigt Deutschland,
Sang Tedeum, sang die Ode
An die Freude, Gottes Tochter!

Frei war wieder nun der Brocken,
Das Gespenst des Brockens strahlte,
Lichter Kreis und Regenbogen,
Segnete den Brockengarten,

Segnete die deutschen Frauen,
Segnete die deutschen Knaben.
Unsre Liebe Frau von Deutschland
Segnete den deutschen Dichter.



VIERTES LIED

Ilse-Tal, so wildromantisch,
Du Gebirgstal im Südwesten
Von der festen Burg der Ilse:
Feste Burg ist uns der Herrgott!

Feste Burg und Wehr und Waffen!
Wenn auch tausend Teufel wüten
Auf der abgefallnen Erde,
Ilse will dem Herrgott dienen!

Tausend Meter in der Höhe
Rein entspringt Prinzessin Ilse
In der Näh des Brockengipfels,
Fließt dann durch bizarre Felsen.

Und der Weg an dem Gebirgsfluss
Führt durch eine schöne Landschaft,
Reicher Wanderweg des Harzes,
Schön sind auch die Ilsefälle.

Keusche Nymphe du des Wassers,
Du erinnerst an die Taufe.
Aber nicht wie bei Baptisten
Ist die Taufe nur ein Zeichen

Der Bekehrung eines Menschen,
Denn das ist Johannestaufe,
Die ein Zeugnis ist der Buße,
Christus aber tauft mit Geistkraft,

Darum ist das Bad der Taufe
Sakrament, ein Wirken Gottes,
Da die Erbschuld abgewaschen
Und die Gnade eingegossen

Und die Seele reingewaschen
Und die Seele neu geboren
Wird als eine Tochter Gottes,
Nicht geboren von dem Fleische,

Aus dem Samen eines Mannes,
Aus dem Blute einer Mutter,
Sondern wird von Gott geboren,
Wird in Christus Gottes Tochter.

Und nun lebt im Seelen-Innern
Gottes Gnade, Gottes Leben,
Die Dreifaltigkeit im Innern
Lebt fortan ihr Gnadenleben.

Außerdem noch überragen
Viele hohe Felsenklippen
Wie die Paternosterklippe
Und der Ilsetein das Bergtal.

Denn wir beten Paternoster,
Söhne wir und Töchter Gottes,
Gott ist wirklich zarter Vater
Und ein mütterlicher König.

Vater unser in dem Himmel,
Heilig ist dein Name Jahwe,
Lass dein Reich bald zu uns kommen
Und erfülle dein Begehren

Wie im Himmel so auf Erden.
Gib das Abendmahl uns täglich
Und erlass uns unsre Schulden,
Wir verzeihn auch unsern Feinden.

Du bewahr uns in der Prüfung,
Schütz uns vor dem Glaubensabfall,
Schütze uns vor Satans Angriff,
Und erlöse alle Seelen!

Dein ist doch das Reich des Himmels,
Dein ist Macht und Kraft des Lebens,
Dein die Herrlichkeit, die Schönheit:
Ewigkeiten! Ewigkeiten!



FÜNFTES LIED

In dem Ilsetal südwestlich
Von der Ilseburg die Ilse
Überwindet eine Höhe,
Welche hundert Meter hoch ist.

Dabei stürzt das keusche Wasser
Dieses wilden Flusses rauschend
Über viele Wasserfälle
Als Kaskaden nieder talwärts.

Die Natur, die große Mutter,
In Jahrtausenden erschaffen
Hat hier eine attraktive
Formation aus Fels und Wasser.

Aus der Tradition geworden
Ist das liebe Buch der Bücher,
Ilse, immerdar studiere
Du die Biblia, die Herrin.

Worte, inspiriert vom Geiste,
Muss man kuhgleich wiederkäuen,
Meditieren Gottes Worte,
Diesen Liebesbrief des Höchsten.

Alten Testamentes Bücher
Sind nicht alt dem wahren Christen
Und des Neuen Testamentes
Bücher sind auch altehrwürdig.

Ilse liebt so sehr die Psalmen,
Darin Gottes Dichter David
Die Jahrtausende beschenkte
Mit der königlichen Trauer

Und dem Jauchzen und Frohlocken,
Seinem Retter Dank zu sagen:
Alles was da lebt und atmet,
Singe Jahwe Halleluja.

Mir, geringstem Sklaven Gottes,
Geht’s wie Goethe einst und Nietzsche,
Dass ich lieb des Alten Bundes
Bücher mehr noch als die neuen.

So sprach Kierkegaard, der weise:
In dem Alten Testamente
Lieben Menschen, hassen Menschen
Ganz wie in den Dramen Shakespeares.

Ilse, hast du schon gelesen
Salomonis Lied der Lieder?
O Prinzessin Ilse, liebe
So den Bräutigam, den Christus.

Deine Seele sei die Freundin
Jesu Christi, deines Freundes,
Welcher spricht zu deiner Seele:
Schön bist du, o meine Freundin!

Dieses Lied der Liebeslieder
Nannten die Rabbinen Zions:
Allerheiligstes der Bibel,
Mystik von der Gottes-Ehe!

Menschen unterteilten aber
Diese Ilse-Wasserfälle
In die obern Wasserfälle
Und die untern Wasserfälle.

Steht man aber vor den hohen
Rauschenden Kaskadenfluten,
Ist es schwer für einen Menschen,
Eine Grenze zu erkennen.

Diese Ilsefälle können
Einen Eindruck hinterlassen
Großer Schönheit in der Seele
Durch harmonische Vereinung

Großer Schöpfungselemente
Mit den kleinen Elementen
Dieser schönen Schöpfung Gottes,
Bild der großen Schönheit Gottes.

So das Wort kommt auch von oben
Und von unten kommt das Beten.
Kauen wir die Worte wieder
Wie die Kuh es mit dem Gras tut,

Beten wir zum Herrn im Geiste
Und beginnen alle Tage
Mit der Stille im Gebete
Und beenden auch den Tag so.

Früh am Morgen wir beginnen
Mit der Bibel und dem Beten,
Wenn ins Bett wir gehen wollen,
Lesen wir noch in der Bibel.

Und wir beten Davids Psalmen
Und wir beten Paternoster,
Beten Liturgie der Kirche
Und persönliche Gebete.

Immer mit dem Herzen beten
Wir zu unserm zarten Vater,
Zu dem mütterlichen König,
Beten viel für unsre Lieben.

Wenn wir früh am Morgen Gottes
Willen im Gebet erkannten,
Tun am Tag wir Gottes Willen,
Beten abends: Herr, Erbarmen!



SECHSTES LIED

Die Prinzessin-Ilse-Quelle
Ist der Mineralien Quelle
In dem untern Tal der Ilse
An dem Fuß des Ilsesteines.

Sie entspringt im Brunnenhause,
Das gebaut im alten Stile.
Dieses Brunnenhaus ist aber
Nicht zugänglich für die Menschen.

Der Prinzessin-Ilse-Quelle
Wasser wurde gern getrunken.
Wie Franziskus will ich beten:
Wasser, keusche Schwester Wasser,

Lobe Gott den Herrn, o Schwester,
Du auch, schwarze Mutter Erde,
Luna auch, den Schöpfer lobe!
Du auch, Körper, Bruder Esel!

Aber unsre fromme Ilse
Rauschte betend in ein Kloster,
Sah das Kruzifix und machte
Über sich das Kreuzeszeichen:

In dem Namen unsres Vaters
Und des Sohnes und des Geistes.
Diesen Christus an dem Kreuze,
Nackt bis auf den Schurz der Lenden,

Liebte Ilse, sie erkannte,
Dass der Herr für sie gestorben,
Er den Liebestod gestorben
Einzig für Prinzessin Ilse,

Der vom Tode auferstanden
Und den Weg für sie bereitet,
Dass Prinzessin Ilse flute
In das Meer der Liebe Gottes.



SIEBENTES LIED

Ilseburg liegt an dem Nordrand
Von dem Harz, ein mildes Klima
Bietet diese Stadt den Gästen,
Wälder sind in der Umgebung,

Auch das grüne Tal der Ilse
Mit den Blumen der Romantik,
Heinrich Heine ist gepilgert
Auch zu der Prinzessin Ilse.

Hier entstanden ist im Jahre
Tausend ein geweihtes Kloster,
Da die frommen Mönche lebten
Nach des Benedikt Gesetzen.

Hier ist auch die Klosterkirche
Im romanisch schlichten Stile.
In den Bauernkriegen aber
Haben Jünger Thomas Müntzers

Abgerissen diese Kirche.
Aber sie ward neu errichtet
Und erneut geweiht zur Feier,
Christen kommen zu dem Herrnmahl.

Selig ist, wer ist geladen
Zu dem Hochzeitsmahl des Lammes!
Hier vor dem Barockaltare
Mit den schönen Schnitzereien

Weihe ich Prinzessin Ilse
Der gebenedeiten Weisheit:
Ewge Weisheit, menschenfreundlich,
Ewge Weisheit, segne Ilse!