Herausgegeben von Dr. P.M. – Herausgeber der

DIE EKLOGEN VON VIRGIL



Nachgedichtet von Josef Maria Mayer

 

ERSTE EKLOGE


MELIBOEUS
Tityrus, liegend unter der ausgebreiteten Buche,
In dem Walde flötet die Muse auf schlankestem Schilfrohr,
Wir verlassen das Land, süß ists an den Grenzen der Felder,
Ich bin verbannt, doch du weißt es ja, im langsamen Schatten
Lehren die Wälder uns um Amaryllis das Echo.
TITYRUS
Oh Meliböus, brachte ein Gott uns Stille und Frieden?
Denn er wird mir immer ein Gott sein, seinem Altare
Weih ich ein zartes purpurnes Lamm von unseren Feldern.
Er gewährt, dass mein Vieh hier alles durchstreift, wie du sehn kannst,
Mir auch, die rustikale Flöte zu spielen, das tu ich.
MELIBOEUS
Ich beneide dich nicht. Doch frag ich mich: Überall alles
Ist im Lande in solchem Aufruhr. Siehe, die Ziegen
Gleich ich einem Kranken, wir müssen neutral bleiben, Lieber.
Hier zwischen Haselbüschen sind für Zwillinge Wege,
Hoffentlich ließ er die Herde auf dem nackenden Felsen.
Dies war oft schlecht, wenn der Geist nicht war auf der richtigen Seite,
Er kam vom Himmel, er schlug die Eiche, so ward es geweissagt,
Das ist derselbe Gott, der uns erduldet, mein Lieber.
TITYRUS
Roma heißt die Stadt, o Meliböus, so denk ich,
Ich bin ein Narr, so heißt es, ich bin es gewohnt so zu heißen,
Ich bins gewohnt zu den Hirten zu treiben der Jungtiere Herde,
Welpen ähneln den Hunden wie die Kinder der Mutter,
Was ich sag, zu vergleichen kleine Dinge mit großen.
Roma erhebt das Haupt ja unter den anderen Städten
Wie die Zypressen oben geschmeidig sind bei den Gipfeln.
MELIBOEUS
Was war die Ursache, die dich nach Roma schauen ließ, Bruder?
TITYRUS
Freiheit war es, die erst spät der Tagedieb schaute,
Als mein Bart ward grauer und schon dünner mein Haupthaar,
Ich beschaute die Zeit, die kam, doch nach längeren Zeiten
Hat nach Amaryllis mich Galathea verlassen.
Denn, ich will es gestehn, während Galathea mich festhielt,
Keine Hoffnung auf Freiheit war, es herrschte Verschwendung.
Viele Opfergaben verließen da meine Stände,
Reich ward Käse gepresst für die Undankbaren, die Städter,
Niemals mit beladenen Händen kehrt ich nach Hause.
MELIBOEUS
Früher hab ich – warum so trüb? – Amaryllis gerufen,
Dass sie an ihrem Baume hängen lasse die Äpfel.
Tityrus aber war weg! Da rauschte dir selber die Tanne,
Dir, und der Brunnen, es wurden Obstgärten Ziele des Wandelns.
TITYRUS
Was denn konnte ich tun? Die Gaben lagen dabei doch.
Nichts so sehr an anderer Stelle wissen die Götter.
Hier sah ich einen Jüngling, mein Lieber, wie viele Jahre
Für ihn zweimal sechs Tage rauchten meine Altäre,
Das ist die Antwort, die er mir gab, ich wars der ihn fragte:
Führst du noch deine Kühe, Knabe, und züchtest die Stiere?
MELIBOEUS
Glücklicher alter Mann, es werden bleiben die Felder
Groß genug für dich, auch wenn die nackenden Steine
Und der schlammige Sumpf anstürmen gegen die Weide.
Nicht ein seltsames Futter werden die Schafmütter fressen,
Schlimme Krankheiten vom benachbarten Vieh zu bekommen.
Glücklicher alter Mann, der vertraut in der Mitte dem Strome,
Kühlung des Brunnens dem heiligen, undurchsichtigen Manne.
Hier, wie immer, hat dein Nachbar die grenzende Hecke
Voll von Bienen, die von den Blüten der Weide sich nähren.
Oft ist es ratsam, leicht zu schlafen und leise zu murmeln,
Da ist die hohe Klippe, um welche singen die Lüfte,
Aber nicht die mittlere Zeit, ein heiseres Brüten,
Unaufhörlich stöhnt auf der Ulme die girrende Taube.
TITYRUS
Vor dem Lichte die Hirsche, sich im Äther zu nähren,
Nackt am Strande und das Meer verlassen die Fische,
Sind auf Wanderung beide Enden der herben Verbannung,
Perser trinken den Rhein, Germanen trinken den Tigris,
Dieses Antlitz wird aus meinem Kopfe verschwinden.
MELIBOEUS
Hier werden einige durstige Afrikaner erblicken
Teile der Skythen und den schnellen Strom des Oaxes
Und getrennt von der ganzen Welt werden gründlich die Briten.
Ich werde sehen ein Land auch lang nach den Zeiten des Endes,
Sehen der Armen bescheidene Hütten, die Höhen der Hügel,
Und nach einigen Reichen mein Reich erblick ich verwundert.
Böse Männer haben bestellt verdammte Soldaten,
Diese Kulturen sind barbarisch, Zwietracht der Bürger
Produzierend. Wir aber säten armselige Dinge.
Setz dich, schau die Birnen, die Reihenfolge der Reben!
Geh, mein Freund, geh mit der Ziegen glücklichen Herde!
Ich werde nimmer in das tiefe Grüne geworfen,
Hängt ein Dornbusch von dem Felsen, den werd ich sehen.
Keine Verse sing ich ohne zu füttern die Ziegen
Mit der Blüte der Luzerne und bitteren Weide.
TITYRUS
Hier aber in der Nacht mit mir für den Rest dieser Nachtzeit
Auf den grünen Blättern! Wir haben Äpfel, die reif sind,
Esskastanien und geronnene Milch auch in Menge,
Und schon von weitem die Höfe, die Dächer voll Rauch aus dem Schornstein,
Fallen größer aus den hohen Schatten der Berge.


ZWEITE EKLOGE


Einst ein stattlicher Schäfer war, mit Namen Alexis,
War die Freude des Herrn, dass er zu hoffen was hatte.
Und nur unter den dichten schattigen Spitzen der Buchen
War er immer. Und dort, allein, verwirrt in dem Geiste,
Rühmt er die Wälder, die Berge und die Erforschung der Leere.
Grausamer Hirte Alexis, gibt es denn nur meine Lieder?
Kein Erbarmen mit mir? Und schließlich zwingst du mich zu sterben?
Jetzt hat noch das Vieh der Weide Schatten und Kühle,
Jetzt sogar die grünen Eidechsen hier sich verstecken,
Thestylis, müde Schnitter und schnelle Wärme der Sonne,
Quendel blüht und andere Kräuter, Thymian, Knoblauch.
Aber für alle meine Fußspuren, schattige Wäldchen,
Schrille Zikaden klingen unter der brennenden Sonne.
War es nicht besser, trauriger Amaryllis Erzürnen
Und voll Hohn die Verachtung? O Menalcas, Menalcas,
Wenn er auch dunkel war, obwohl er so herrlich und schön ist?
Schöner Knabe, nicht durch Reichtum der Farbe, unglaublich,
Weißer Liguster, sollten die Hyazinthe sie pflücken.
Du schaust auf ihn herab, noch hat er Fragen, was bin ich?
Und wie reich an Herden und an schneeweißer Sahne?
Im sizilianischen Feld die Hügel von Tausenden Lämmern,
Milch hab ich nicht, die in dem Sommer und Winter noch ausfällt.
Lieder sing ich, schöne Lieder, die es gewohnt sind,
Wenn er zu irgendeinem Zeitpunkt gerufen die Herden,
Der Amphion von Dirce, Aracyntho, Aktäan.
Ich bin zu krank, um mich an der Küste sehen zu lassen,
Wenn der Wind das Meer gestillt. Ich weiß nicht, o Daphnis,
Soll ich mich fürchten, dich zu beurteilen, da ich nie irrte?
Aber zufrieden mit mir, mit dir, mit den raueren Feldern
Und in manchen bescheidenen Hütten, es schießen die Hirsche,
Eine Herde von Kindern in dem grünen Hibiskus!
Pan ist in dem Walde mit mir zusammen, im Schilfe,
Pan kümmert sich um die Schafe und die herrlichen Hirten.
Du hast deine Lippen noch mit dem Schilfrohr getragen,
Was er wissen konnte, wie hat nicht Amyntas gehandelt?
Ich hab sieben ungleiche Schierlinge, tödlichen Schierling,
Eine Hirtenflöte, die gab mir Damötas aus Gnade,
Als er im Sterben lag und sagte: Für dich jetzt als Zweitem,
Sagte er, es beneidete mich der Dummkopf Amyntas.
Neben den beiden Tälern gefunden, keineswegs sicher,
Bogen, auch jetzt sich über die weißen Häute verbreitend,
An dem Schaf-Euter zweimal am Tag, das für dich ich bewahrte.
Thestylis, mir genommen für lange, jetzt Zeit ists zum Beten,
Sie verweigern meine Geschenke, die sie verschmähen.
Komm hierher, o süßer Knabe, Lilien hab ich,
Nymphen tragen Körbe, Messe feiern Najaden,
Rupfen die purpurnen Mohnblüten und die blässlichen Veilchen.
Er schließt sich ihnen an, es blühen Dill und Narzissen,
Kassia dann mit süßen Kräutern und andern verwoben,
Sanfte gelbe Ringelblumen, Blaubeeren farbig.
Doch ich lese schlecht die Ausschreibung weißlichen Flaumes,
Die Kastanien, die von Amaryllis geliebten.
Ich füg hinzu zu ihrer Ehre die schimmernden Pflaumen
Und auch dich, o Lorbeer, und dich, angrenzende Myrte,
So gestellt, ihr werdet mischen das süße Aroma.
Bauer Corydon, du bist nicht das Geschenk von Alexis
Und die Geschenke, die du Iollas zulässig gabest.
Weh mir, weh mir, was müsst ich mit meinem glücklosen Kopf tun?
Blumen des Südens stürzen in der Wildschweine Quellen!
Wem meinst du denn fliegen zu können, ach, aus dem Herzen?
Göttern der Wälder? Paris von Troja? Pallas Athene?
Hände haben gebaut vor allem den Wald uns zur Freude.
Grimmige Löwen verfolgen den Wolf, der Wolf jagt die Ziege,
Folgt in den blühenden Klee der wilden mutwilligen Ziege.
Du, Alexis, bist vom eignen Vergnügen gezeichnet.
Schau, das Joch der Ochsen hängt und der Pflug liegt am Boden
Und der scheidet, verlängert die doppelt werdenden Schatten.
Aber mich zu lieben, das gibt Verbrennungen, Lieber,
Denn wer kann die Liebe eines Hirten begrenzen?
Corydon, Corydon, was für ein blühender Wahnsinn ergriff dich!
Halb zurückgeschnitten, belaubten sich Reben an Ulmen.
Warum gehst du nicht weiter, wenigstens etwas zu machen,
Zweige, weich geschmeidig, oder biegsame Binsen?
Nimm einen andern, wenn er dich verschmäht, mein Alexis.


DRITTE EKLOGE


MENALCAS
Sag mir, Damötas, wer die Herde besitzt? Meliböus?
DAMOETAS
Nein, aber Aegon. Aegon hat sie mir kürzlich geliefert.
MENALCAS
Schlechte Schafe, schlechtes Vieh! Er bleib in Neära,
Da ich diese Angst hab und er nicht lieber mich anschaut,
Diese getreue Schafsmilch-Wache zweimal die Stunde,
Diese Herde, die Milch und der Saft der leckeren Lämmer.
DAMOETAS
Ich erinnre mich nicht an die Anklage gegen die Männer.
Ja, wir wissen, wer bei euch war, der Ziegen schief ansah,
Denen die Nymphe lachte und die die Kapelle besuchten.
MENALCAS
Und dann denk ich daran, wenn ich sehe Mikonos’ Bäume
Und das Böse, dass man muss die Reben beschneiden.
DAMOETAS
Hier von den alten Buchen mit dem Bogen von Daphnis
Brach sie die Zweige, die du, o böser Menalcas, gebunden,
Wenn du gesehen, wie sie dem Knaben wurden gegeben,
Wenn er nicht in einigem Leid war, so wärst du gestorben.
MENALCAS
Was können Meister tun, wenn solche Dinge tun Diebe?
Damon, ich seh dich nicht, das Schlimmste ists, auf die Ziege
Warten zu müssen, um einen Hund von Lykiskos zu kriegen.
Und als er rief: Wo ist er jetzt hin? O Tityrus, Lieber,
Vieh einzusammeln, verstecktest du dich hinter den Körben.
DAMOETAS
Ist es mir zu singen erlaubt, und er war nicht bezahlbar,
Meine Lieder hatten doch verdient diese Ziege?
Wenn du nicht weißt, was war mir die Ziege und was war mir Damon,
Aber er gab es zu, er konnte sie nicht bezahlen.
MENALCAS
Singst du? Hast du schon den Wachs der Bienen zusammen?
Bist du nicht an den Straßenecken, wo er nicht gelehrt war,
Wo man pflegte auf elenden Halmen zu pfeifen ein Liedchen?
DAMOETAS
So siehst du, sie wollen was jeder tun kann, ein jeder,
In der Praxis. Ich wette um diese Jungkuh, sag Nein nicht,
Zweimal kam er mit dem Eimer und melkte auch zweimal,
Aber du sagst mir, o Menalcas, das Pfand sei umstritten.
MENALCAS
Wagen würde ich nicht, weg von der Herde zu gehen,
Denn ich hab einen Vater zu Hause, die Stiefmutter böse,
Zweimal am Tage zählen wir die Herde, die Kinder,
Das will ich bekennen, dass es viel größer als du ist,
Ich war verrückt nach dir, ich machte aus Buche den Becher,
Ein geprägtes Werk des göttlichen Alkimedon,
Drechslerarbeit leicht hinzugefügt, um den Weinstock
Binde ich blasse Efeuranken, die kleiden die Trauben.
In der Mitte von zwei Zeichen: Konon. Der andre
War, der das herrliche Buch vom Kreis der Nationen der Welt schrieb,
Was die Jahreszeiten regiert, die Arbeit der Pflüger.
Ich verstumme. Sie haben ihn nicht, doch halten ihn sicher.
DAMOETAS
Uns zwei Becher, vom gleichen Alkimedon geschaffen,
Und die Griffe mit weichen Akanthusblättern umgeben
Und in der Mitte der Wälder Orpheus mit folgenden Wäldern.
Ich verstumme. Sie haben ihn nicht, doch halten ihn sicher.
Wenn man die Kuh wählt, gibt es nichts Bessres als Becher zu loben.
MENALCAS
Nie, nie aussteigen! Ich werde da sein, Damötas, mein Lieber,
Höre diese Sachen, oder ist es Palämon der ankommt?
Wird deine Stimme fortan von ruhlosen Tönen verstummen?
DAMOETAS
Komm herauf, wenn du nicht zögerst, bei mir zu bleiben.
Ich glaub nicht an deine Leiden. Mein Nachbar Palämon,
Das ist eine kleine Sache, es dir zu vergelten.
PALAEMON
Sage ihnen: Sitzet auf dem weichlichen Grase!
Jetzt die Wiese, jetzt sind alle Bäume schon keimend,
Jetzt der grüne Wald und jetzt die Schönste des Jahres!
Nun beginne, Damötas, und dann folge, Menalcas,
Abwechselnd sollt ihr singen, die Musen lieben den Wechsel.
DAMOETAS
O die Muse und Vater Zeus sind allgegenwärtig,
Er pflegt die Felder, er hat ziemlich lieb meine Lieder!
MENALCAS
Mich liebt Phöbus Apollon, Phöbus’ Eignes von mir ist,
Diese Geschenke sinds, der Lorbeer, das zarte Erröten.
DAMOETAS
Einen Apfel warf auf mich Galathea, das Mädchen,
Ich floh auf den Auen und wünschte, sie wiederzusehen!
MENALCAS
Er biete sich mir an, es kommt meine Flamme Amyntas,
Besser, nichts von den Hunden zu wissen, aber von Luna!
DAMOETAS
Für meine Liebe sind Geschenke, denn ich bemerkte,
Oben ist hoch das Licht, wo die girrenden Waldtauben leben.
MENALCAS
Lieber Knabe, er nahm vom Baum einen holzigen Apfel,
Ich hab zehn goldene Äpfel, morgen schick ich die andern.
DAMOETAS
O dass die Zeiten und Galathea haben gesprochen!
Doch ein Teil des Windes rauscht in die Ohren der Götter.
MENALCAS
Was hilfts mir, der nicht verschmäht meine Liebe, Amyntas,
Wenn, während du den Eber jagst, ich werfe die Netze?
DAMOETAS
Sende mir die Phyllis! Es ist mein Geburtstag, Iolla,
Wenn ich eine Jungkuh zum Ackern bekomme, dann komm ich.
MENALCAS
Ich liebte Phyllis zuerst, sie weinte, als ich gegangen,
Und ein langes Lebewohl mir sagte Iolla.
DAMOETAS
Wölfe sind schlecht für die Ställe, der Regen gut für die Pflanzen,
Bäume rauschen im Wind, für mich ist der Zorn Amaryllis’.
MENALCAS
Süßer ist die Feuchtigkeit und die Kinder, entwöhnte,
Auf der Weide geschmeidig die Herde, Amyntas mein eigen.
DAMOETAS
Unser Pollio liebt es, auch wenn es nur ländlich, das Liedchen,
Und die Muse bringt Kuhfutter für den hungrigen Leser.
MENALCAS
Pollio selbst macht neue Lieder, Stiere zu füttern,
Mit den Hörnern ausschlagend, streuend den Sand mit den Hufen.
DAMOETAS
Wer hat Pollio, den Geliebten, kommen geheißen?
Honig fließt für ihn, es fordert dies grobe Gewürze.
MENALCAS
Bavius, wer sie nicht hasst, der liebt wohl deine Gedichte.
Und ihm treten die Füchse bei und melken die Böcke.
DAMOETAS
Die die Blumen lesen und frische Erdbeeren züchten,
Frostknaben fliegen daher, die Schlange lauert im Grase.
MENALCAS
Bleibt, meine Schafe! So viel im Voraus nur: Krank ist das Ufer,
Reichem Widder auch jetzt noch sein trockenes Vlies zu vertrauen.
DAMOETAS
Tityrus bietet weidenden Ziegen Wasser vom Flusse,
Wenn die Zeit kommt, werd ich alles waschen im Frühling.
MENALCAS
Denkt an die Schafe, Kinder: Schäumt die Milch von der Hitze,
Haben umsonst wir gequetscht die Brüste in unseren Händen!
DAMOETAS
Ah und Oh! Wie mager ist mein Stier in der Hürde!
Liebe ist der Tod der Herde, des liebenden Hirten!
MENALCAS
Liebe ist nicht die Ursache dieser Haut, dieser Knochen,
Siehe, ein böses Auge betört meine zärtlichen Lämmer.
DAMOETAS
Sag was du sein wirst in den Ländern, groß wie Apollo
Wirst du im Himmel sein. Der Himmel ist nicht mehr zu öffnen.
MENALCAS
Sag was du sein wirst, die Namen der Könige stehen geschrieben,
Blumen werden geboren und Phyllis soll dir gehören!
PALAEMON
Toll, wie ihr komponieren könnt die Wechselgesänge!
Du verdienst die Jungkuh, und jeder der jemanden lieb hat,
Jeder der Angst hat oder fühlt sich bitter und lieblich.
Schließt die Felder, ihr Knaben, genug hat die Aue getrunken.


VIERTE EKLOGE


Musen Siziliens, lasst uns singen ein weniges größer!
Denn nicht jedem gefallen die Tamarisken, die niedern,
Wenn wir Wälder singen, singen wir würdig des Konsuls.
Dieses Blatt war zuletzt das Blatt der Sibylle von Cuma,
Jetzt kommt das Alter des Gesanges, das würdige Alter,
Denn die großen Jahrhunderte, siehe, beginnen von neuem!
Jetzt gibt die Jungfrau, sie gibt wieder die Macht des Saturnus,
Neue Nachkommenschaft wird uns vom Himmel gesendet!
Sie, die Jungfrau, legte das einzige Kind hin, geboren,
Ihn, den Erstgebornen, durch den das Eisen wird enden
In der goldenen Rasse, und der Weltkreis, der ganze,
Keusche Lucina, lebt in deiner göttlichen Gnade,
Denn du arbeitest in dem Geist des Apollo, des Herrschers.
Herrlichkeit dieses Zeitalters, große, zu deiner Regierung,
Pollio, da die Zeit beginnt und die neuen mächtigen Monde.
Unter deiner Regierung, gabs eine Spur des Verbrechens,
Kündigen sich die Länder frei von ständiger Bangnis.
Ah, das neue Leben wird göttlich empfangen zu sehn sein,
Es vermischt sich mit Helden, von ihnen gesehen zu werden,
Eine Welt des Friedens wird herrschen über den Weltkreis.
Erstlich ein Knabe, mit einem kleinen Geschenk der Verehrung
Wandernden Efeus überall mit Baldrianblumen
Schön gemischt und mit der lächelnden Pflanze Akanthus.
Milchziegen sind geschwollen gegangen heimwärts nach Hause
Und die riesigen Löwen alamieren die Herden,
Voll Begeistrung ist ausgelegt mit Blumen die Wiege.
Schlangen werden vergehen und tückische Giftpflanzen gleichfalls
Und die assyrischen Kräuter gelten dem einfachen Volke.
Und das Lob der Helden und das Werk deines Vaters
Sind zu lesen, und du wirst wissen, was ist die Tugend,
Denn vom weichen, deutlich gelben Maiskolben kommen
Die errötenden Trauben und von wildesten Dornen
Und die Eichen destillieren taufrischen Honig.
Doch gibt’s noch Spuren der Reliquien alter Verbrechen,
Es verführen Gebote die Schiffe, mit Mauern umgürtet,
Nämlich die Städte, die die Erde in Furchen gespalten.
Neue Dioskuren entstehen, neu eine Argo,
Ihre erwählten Helden, Kriege werden erstehen.
Wieder wird gesendet ein großer Achilles nach Troja,
Dann wenn die Länder haben dich als Mann in der Vollkraft,
Er beendet das Meer und auch das Segeln der Schiffe,
Und man ändert die Ware, das Land wird alles erzeugen.
Nicht wird der Boden die Hacke fühlen, der Weinstock die Sichel,
Und da wird sein ein mächtiges Joch für die Stiere, die starken,
Man wird lernen, nicht zu lügen, bunt ist die Wolle,
Jetzt wird der Widder stehn auf der Wiese mit rötlichen Vliesen,
Jetzt wird er sein Vlies zur goldenen Farbe verändern,
Dies tun die weidenden Lämmer alles aus eigenem Antrieb.
So, ihr Zeitalter, zeigt die Rasse und ihre Auswahl
Die Vereinbarung mit dem festen Willen des Schicksals.
Liebster Knabe von göttlicher Ehre! Die Zeit wird bald da sein,
Lieber Erbe der Götter, Jupiters mächtiger Sprössling!
Schau auf die Welt, wie schwankend ihre kreisende Masse,
Schau die Erde, den tiefen Himmel, die Weite des Meeres,
Schau wie alle Dinge zu Zeiten sich freuen zu kommen.
Lebe lang, o dann kann kommen das Ende des Lebens,
Voll des Geistes wird man deine Werke erzählen:
Keiner übertrifft mich im Lied, nicht der thrakische Orpheus,
Auch nicht Linus, wenn auch beide Helfende hatten,
Orpheus Kalliope half, dem Linus der schöne Apollo.
Pans Arkadien, tritt er gegen mich auf mit dem Richter,
Pans Arkadien wird sich als überwunden erklären.
Auf, o Knabe, mit einem Lachen! Erkenne die Mutter,
Deine Mutter, die trug dich neun lange schmerzhafte Monde.
Auf, beginne, o Knabe, mit der lächelnden Mutter,
Sonst wird kein Gott dich verzeichnen im Buche des Lebens,
Und du würdest mit keiner Göttin liegen im Bette!


FÜNFTE EKLOGE


MENALCAS
Warum haben wirs nicht erfüllt, wir beide zusammen,
Du das Rohr nahmst, das Licht zu blasen, so wollte ich’s wenden,
Und vermischt mit den Haseln unter den Ulmen zu sitzen?
MOPSUS
Du bist der Ältere, da ist es schön, Gehorsam zu nehmen,
Oder im dunkelnden Schatten des sinkenden Westens zu sitzen,
Oder besser gesagt, in der Höhle. Schau in die Höhle,
Siehe das Waldgebiet mit vereinzelten streunenden Zapfen.
MENALCAS
Hier auf den Hügeln ist allein mein Rivale Amyntas.
MOPSUS
Was, wenn er wird im Wettbewerb auch Phöbus besingen?
MENALCAS
Fange du an, wie wir es getroffen haben, denn erstens
Wird das Feuer entweder uns durch Phyllis entzündet
Oder durch Alkon, ob du besser bist oder nicht Codrus?
Tityrus wird beobachten die Beweidung der Kinder!
MOPSUS
Diese Dinge stehn in der grünen Rinde der Buchen.
Die ich vor kurzem beschrieben habe, wir habens begriffen,
Diese Liederweisen werd ich wieder versuchen,
Denn Amyntas versucht mit mir zu rivalisieren.
MENALCAS
Ruhe unter grünen Oliven, sich biegenden Weiden
Oder die bescheidene Rose im Bett aus Lavendel,
Durch mein Urteil soll Amyntas’ Erträge dir bringen.
Aber schweig fortan von dem jungen Mann in der Höhle!
MOPSUS
Ach, die Nymphe, als so grausam Daphnis gestorben,
Weinte (die Haseln sind Zeugen und die Flüsse der Nymphen),
Während sie weinend umarmte den Leichnam des Sohnes,
Rief er die Mutter Gottes, die Sterne, und so starb er grausam.
Keine Mahlzeiten an Bedürftige Daphnis verteilte
Während der Kälte, die Ochsen zogen still durch die Furten,
Vierarmig fließt der breite Strom, da steht noch ein Grashalm.
Daphnis, brüllten die Löwen in Trauer, auch die Karthager,
Deine Arbeit zu tun, die Berge schütteln die Wälder.
Daphnis und die armenischen Tigerinnen vorm Wagen
Sind entschlossen, bacchantische Tänze des Daphnis zu tanzen,
Führen umschlungen, in weichen Blättern, die härtesten Speere.
Wie die Reben schmücken die Bäume, Weinreben fruchtbar,
So der Stier die Herde, die Äcker sind fruchtbare Felder,
Diese ehren uns alle. Es hat dich sicher das Schicksal.
Pales und Apollo, sie verließen die Länder.
Oft in den Furchen die Gerste ist anvertraut zum Erstaunen,
Unkraut und unfruchtbarer Hafer werden geboren,
Für die sanften Veilchen und die lila Narzissen
Soll er mit scharfen Spitzen steigen in Dornen und Disteln.
Decke den Boden mit Blättern, mit den Schatten der Zweige,
Hirten (Ehren, die diesem Daphnis dargebracht werden)
Machen einen Hügel, das Grab, und stimmen das Lied an:
Daphnis ging zu den Sternen, ich bin im Wald an der Seite,
Dieser Bekannte sieht viel schöner aus als die Hirten.
MENALCAS
Ihr singt solche Lieder, o ihr göttlichen Dichter,
Kennt die Schönheit des Schlafs, des Ruhns auf dem Rasen,
Wärme des Süßwassers, um den Durst mit den Brunnen zu stillen.
Schaffe nur nicht gleich, die Stimme des Meisters ertöne,
Glücklicher lieber Knabe, du wirst jetzt neben ihm sitzen.
Dies wiederum kommt von uns, die in mancherlei Weise für dich sind,
Sagen wir, deinen Daphnis tragen wir hoch zu den Sternen,
Daphnis zu den Sternen zu tragen, der uns geliebt hat!
MOPSUS
Könnte denn nicht jeder solch ein Segen uns werden?
Ja, der liebe Knabe war würdig, besungen zu werden,
Und sein Loblied ist seit langem als Lied uns ein liebes.
MENALCAS
Der brillante Daphnis staunt an der Pforte des Himmels
Unter den Füßen der Wolken und sieht die funkelnden Sterne.
Also jubeln die Felder, die Wälder und Leidenschaft haben
Pan und die Dryaden, er ermutigt die Mädchen.
Auch ist der Wolf dabei, zu überfallen die Herde,
Und der Hirsch in der Falle weiß keine rettenden Listen,
Aber die Art und Weise von Daphnis hat gerne den Frieden.
Er ist die Freude und Wonne an dem Worte: Gen Himmel!
Schroffe Berge und Felsen hallen wieder mein Singen,
Selbst die Bäume tönen: Gott lebt! Ja, Gott lebt, Menalcas!
Sei du gut zu deinen Vertrauten! Hier sind Altäre,
Zwei für dich, o Daphnis, und zwei für Phöbus Apollon.
Zwei Becher frisch aufgeschäumter Milch dir einmal im Jahre,
Und zwei Eimer von Fett und Öl deiner Statue, Daphnis,
Und ein fröhliches Fest mit Bacchus, und viel ist zugegen
Vor dem Herd, wenn das Wetter kalt ist, die Ernte gereift ist,
Dann im Schatten des Weines, Körbe voll fruchtbarer Reben,
Ariusia strömt dann über von purpurnem Nektar.
Aegon, Damötas singen für mich die kretischen Hymnen,
Satyrn tanzen wilde Tänze für Alphesiböus.
Diese Worte tönen für immer, mit frommem Gelübde
Machen wir froh die Nymphen, wenn wir säubern die Felder.
Während die waldigen Berghöhen und die Wildschweine wüten,
Und solange die Fische lieben kristallene Flüsse,
Thymian wird die Bienen ernähren, der Tau nährt Zikaden,
Stets in Ehren halt deinen Namen, dann bleibt dir der Nachruhm.
Bacchus und Ceres! Also legen wir ab die Gelübde,
Sie tun Gutes dem Landmann. Ceres erfüllt die Gelübde.
MOPSUS
Was geb ich dir im Gegenzug für solche Gesänge?
Denn auch für mich werden kommen die wilden Pfeifen des Himmels,
Werden mir nicht helfen, die Welle treibt an den Sandstrand
Und die Strömung strömet zwischen den felsigen Tälern.
MENALCAS
Du wirst geben wohl von diesem gebrechlichen Schierling.
Möge dieser schöne Corydon lieben Alexis,
Wie er selbst sagte: Wem gehört das Vieh? Meliböus?
MOPSUS
Nimmst einen Gauner, wie oft er mich bat, mit ihm zu verharren,
Antigenes mir nicht wegzunehmen, den Lieben
(Er war würdig meiner hingebungsvolleren Liebe),
Dies sind schöne Knoten. Die Luft ist schwül, o Menalcas.


SECHSTE EKLOGE


Muse, pass auf, den ersten Vers zu spielen, den eignen,
Denn noch schämt er sich, in dem Wald mit Thalia zu leben.
Wenn ich von Kriegen und Königen sang, Apollo sein Ohr lieh
Der Begierde und warnte: Ein Hirte, Tityrus, Fettes,
Notwenig ists, die Schafe zu füttern, die Fäden zu spinnen.
Jetzt hab ichs (du wirst müssen, die singen zu deiner Verklärung,
Pflanze du deinen Wunsch und auch die grimmigen Kriege),
Rustikale Muse auf dem schlankesten Schilfrohr,
Singe nicht ungefragt. Ists dennoch auch diese, wenn jemand
Fasziniert von der schönen Liebe ist, dieses zu lesen,
Dass du, Varus, unter Tamarisken vernehmest,
Sie wird besingen den Hain, ist nicht angenehmere Weise
Für Apollo als eine mit dem Namen des Varus.
Gehe vorwärts und schieße! Chromis und Mnasylus drinnen
Haben Silenus schlafen gesehen, den Mann in der Höhle,
Gestern mit geschwollenen Venen, wie immer, o Jacchus!
Blumengirlanden, hängend vom Haupte, niederzulegen,
Hingen schwer herab, und hart war der Griff um den Becher.
Auf ihn Fallende (beide hofften ein Lied für den Alten,
Die ihn verspottet hatten), sie kriechen heraus mit den eignen
Blumengirlanden. Aegle, Aegle schien ängstlich und furchtsam.
Aegle, Schönste der Najaden, jetzt dich zu sehen,
Blut malt dir die Mode. Er lacht wohl über das Witzeln:
Wohin gehst du, sprach er, mich zu fesseln mit Ketten?
Ruiniert mir den Mann, es genügt ja, dass man ihn schaute.
Willst du die Lieder von einem lieben Lied, dich zu kennen,
Gibt es weiteren Lohn. Zur gleichen Stunde beginnt er,
Da die Zahl der Tiere, die man anschauen könnte,
Faune spielen ebenso wie die unbeugsamen Eichen.
Phöbus war nicht nur auf dem hohen Berge Parnassus,
Auf dem Rhodope, nicht nur sind sie von Orpheus verzaubert.
Denn er sang gezwungen die Samen des Meers und der Erde
Und desgleichen das Feuer, das beim Anfang das Erste,
Alle Dinge sind da und auch die zarteste Erdwelt,
Doch das Letzte weiß nur zu schließen Nereus, die Meersflut
Steht am Anfang, die Dinge nach einander erscheinen,
Jetzt scheint die Sonne und die neue Erde verwundert,
Höher, höher, erhabene Wolken fallen wie Schauer,
Wenn beginnen die Bäume des Waldes, sobald sie entstehen,
Und sie irren durch Lebewesen, die nicht der Berg kennt.
Jene Steine, die Pyrrha warf, die Macht des Saturnus,
Kaukasus und der Adler und der Raub des Prometheus.
Dazu fügt er die Quelle des Hylas, Matrosen, die bleiben,
Und die Küste rief: Hylas, Hylas! So lautete alles.
Also glücklich wären sie nie mit den Herden der Rinder,
Wie Pasiphae liebte den Stier mit tröstender Liebe.
O du Eine! Unglückliche, was für ein Wahnsinn ergriff dich!
Prötides und den folgenden Feldern sag ich in Wahrheit,
Dass die meisten nicht so sehr verfolgt vom Geschlechtsakt,
Wenn auch der steife Nacken stand in der Ehrfurcht vorm Pfluge,
Oft in der glatten Stirn der Tiere erhoben sich Hörner.
O du Eine! Unglückliche, in den Bergen jetzt wandernd,
Er umfasst die verschneite Seite des bläulichen Berges,
Unter dem schwarzen Efeu kaut er blässliche Gräser
In der großen Herde. Schließe du ab mit den Nymphen,
Ariadnes Nymphen, auf der Waldlichtung tanzend,
Die das Glück haben, zu erscheinen unseren Augen,
Sie sind die wandernde Spur des Ochsen, vielleicht ist es also,
Oder durch grünes Gras und angeschlossen der Herde,
Und Cortynia führt sie in den Stall für die Kühe.
Dann singt er von den Hesperiden, den westlichen Jungfraun,
Da sind Wunderwerke an hesperischen Äpfeln,
Da sind schwarze Moose von bitteren Beeren umgeben,
Hunde bellen, und hoch stellt sich einzig die aufrechte Erle.
Also singt er und wandert durch die Flüsse von Gallus,
Um Aonas mit einer Schwester schön zu vermählen.
Als der Chor aufstand, ist um Aonas schon alles versammelt.
Dies sind inspirierte Lieder, die Linus gesungen,
Schön geschmückt mit Blumen und Petersilie die Locken.
Sing sie zu dem Schilfrohr, nimm die Flöte, o Muse,
Wie einst Hesiod in seinem Alter geflötet,
Lieder den Berg hinunter zu singen bis zu den Eschen.
Niemanden lass dir sagen den Ursprung dieser Grynei,
Nichts von dem, was der Hain ist, wo Apollo ist herrlich.
Was soll ich von Nisus und Scylla sagen, die Sage
Hat sie beschrieben als weißlich und mit heulenden Monstern,
Mit Üxasse, Dulichion, Schiffen hinab in den Abgrund,
Schüchterne Segler treiben Hunde da auf dem Meere,
Oder die veränderten Glieder von Tereus zu nennen,
Wie das Fest Philomeles, welches Geschenk es gegeben,
Wie der Verlauf der Feierlichkeiten gewesen, für wen da
Flogen über die Dächer ihre unglücklichen Flügel?
All dies war einmal erprobt, o Phöbus, glücklich geboten
Hat Eurotas seinem Lorbeer, fleißig zu lernen,
Also singt er (sein Sitz wird zurückversetzt zu den Sternen)
Kraftvoll, bis alle kleinen Lämmer sich betten im Schoße,
Und die Anzahl ohne des Abends Zustimmung da ist.
Er geht hinaus und befiehlt den Höhen des Himmels zu tönen.


SIEBENTE EKLOGE


MELIBOEUS
Einst in den schrillen Eichen Daphnis hatte gehangen,
Thyrsis und Corydon hatten die Herde zum Orte geleitet.
Thyrsis die Schafe und Corydon Ziegen, die Euter geschwollen,
In der Blüte des Lebens, Arkadier waren sie beide,
Brüder, und bereit zu singen und Antwort zu geben.
Hier bei mir, der Verteidigung seiner zärtlichen Myrte,
Einer Schafherde er vertraute die Ziege, mein Daphnis.
Ich blickte auf. Er sah mich an von der anderen Seite,
Rasch, sprach er, komm, Meliböus, deine Zicklein sind sicher,
Wenn er’s beendet, dann genieße die Ruhe im Schatten.
Hier kommen sie durch die Felder und neigen sich dazu, zu trinken.
Dieses grüne zarte Schilf an dem Ufer des Flusses,
Und jetzt brummen die Schwärme in der heiligen Eiche.
Was konnt ich tun? Denn ich glaube nicht Alkippe, denn Phyllis
Hatte nicht Männer von der Milch nach Hause getrieben,
Die die Lämmer einzuschließen hatten, die Hirten,
Corydon kämpfte mit Thyrsis um eine wahnsinnige Sache.
Allerdings verschob ich  mein Geschäft für ihr Späßchen.
Beide bemühen sich um schön abwechselnde Verse,
Es begann geordnet, sie wollten die Musen erinnern.
Diese Verse gehören dem Corydon, jene dem Thyrsis.
CORYDON
Nymphen, meine Liebe, ihr Freien, hört meine Lieder,
Hört die Qualität meines Codrus (am nächsten Apollo,
Wenn er Verse macht), oder wenn wir nicht können,
Dies wird auf Rohren zu pfeifen sein herab von den Fichten.
THYRSIS
Hirten, mit dem Kranz des Efeus verziert den Poeten,
Den Arkadier, so dass platzt vor Eifersucht Codrus,
Oder wenn dies genehmigt, die von Baldrianblumen
Schön Umgebnen, nicht schlecht der Sprache Kunst zu verletzen,
Diese sollen gerettet werden von Göttern und Musen.
CORYDON
Diesen borstigen Eberkopf für dich, schöne Luna,
Und das kleine verzweigte Geweih eines jüngeren Hirsches.
War dies der richtige Marmor des gesamten Gebirges,
Spielen rosige Kälber in ihren Halbstiefeln lustig.
THYRSIS
Jedes Jahr die Bucht von Milch und den Kuchen, o Priap!
Es genügt. Da hält es im Arme. Du bist ihr Garten.
Jetzt ist die Zeit, die wir aus weißem Marmor erschufen,
Für den Augenblick, wenn er versorgt die Zuchtherde golden.
CORYDON
O Nerine Galathea, ich würde vom Hybla
Thymian pflücken, weiße Schwäne, silbrigen Efeu,
Wenn die grüne Aue wird besucht von den Stieren,
Wenn es welche für Corydon sind, du kannst darauf kommen.
THYRSIS
Ja, ich scheine mehr bittre sardonische Kräuter zu haben,
Rauere Besen, billiger als die Besetzung mit Algen,
Hätte ich nicht mit diesem Licht zwölf  Monde zu wandern.
Geh nach Haus von der Aue, es ist schade zu gehen.
CORYDON
Moosige Brunnen und das Gras ist weicher als Schlummer,
Dass du im Schatten gehst unter dem Erdbeerbaum, seltnem,
Und verteidige auch die Sonnenwende der Herde,
Jetzt kommt der Sommer, jetzt kommt wieder die sengende Sonne,
Jetzt wieder schwellen die Knospen auf der müßigen Ranke.
THYRSIS
Hier ist eine Feuerstelle, harzige Hölzer,
Wieder  feuern die Feuer, Türpfosten schwarz von dem Ruße,
So viel wir sorgen für die kalten Nordwinde, brausend,
Eine Anzahl Wölfe lebt an den Ufern der Flüsse.
CORYDON
Hier Wacholder und stachlige Esskastanien stehen,
Liegen herum unterm Baum, die Früchte der eigenen Bäume,
Alle Welt lacht jetzt, aber wenn der schöne Alexis
Diese Hügel verlässt, dann liegen trocken die Flüsse.
THYRSIS
Ausgedörrt ist das Feld und durstig, groß ist das Sterben,
Buchen sind verdorben, aber der Weinstock gibt Schatten,
Phyllis kommt, in allen Wäldern knistern die Zweige,
Jupiter steigt herab in der frohen Dusche des Regens.
CORYDON
Herkules eignet das Volk, die Rebe eignet dem Jacchus,
Venus eignet die Myrte, der Lorbeer eignet dem Phöbus,
Phyllis liebt die Hasel und die Hasel liebt Phyllis,
Myrte beugt sich und Hasel und der Lorbeer des Phöbus.
THYRSIS
Asche in schönsten Wäldern, die Tannen stehn in den Gärten,
Menschen in Flüssen, hoch ragt die Fichte in den Gebirgen,
Meistens, wenn ich hatte im Griff den schönen Lycidas,
Dann bereitete mir den Weg die Asche im Walde
Oder die heilige Tanne in dem Garten der Liebe.
MELIBOEUS
Daran erinnre ich mich und an die Mittel zum Leben,
Und wie der arme Thyrsis sich vergeblich bemühte,
Corydon ist nun wirklich Corydon für uns geworden.


ACHTE EKLOGE


Pastorale Muse von Alphesiböus und Damon,
Ja, es fragt sich, ob die Jungkuh vergessen die Gräser,
Die Bemühung, von der das Lied der Luchse so voll war,
Und die Ströme änderten ihren Kurs auf der Wandrung,
Und wir sinnen nach, o Alphesiböus und Damon.
Sie sind groß oder hoch bereits wie Timavus’ Felsen,
Oder entlang der Küste des illyrischen Meeres,
Werde ich jemals zu jeder Zeit so groß sein, so hoch sein,
Wie an diesem Tag, wenn ich nennen kann all deine Werke?
Werde ich jemals es auf der ganzen Erde ertragen,
Den Kothurn des Sophokles, würdig deiner Gesänge?
Sehe ich, dass du nicht mehr seine Prinzipien annimmst,
Nimm du diese Gesänge, die begonnen, und lass sie,
Ohne Efeu krieche, ohne siegreichen Lorbeer.
Kälte der Nacht am Himmel, sie verließ kaum den Schatten,
Wenn der Tau auf dem Gras für die Herde ist Ausgießung lieblich,
Stürzte Damon sich auf die schöne Olive und sagte:
Um geboren zu werden, während der kommende Äon
Ist des Morgensterns Pflege, aber nicht würdig der Liebe
Ward von seiner Frau betrogen der herrliche Nysa,
Während ich mich beklag vor den Göttern, keiner von diesen
Zeugen profitiert, wie ich sterbe, richtet die Stunde.
Hochwasser-Überschwemmung, tönt zur Flöte, ihr Verse,
Mänalus spricht mit den Tannen, immer hat so er’s gehalten,
Er wird immer hören, was sich unter den Hirten
Liebt, und Pan, der hat die erste Flöte erfunden.
Hochwasser-Überschwemmung, tönt zur Flöte, ihr Verse.
Mopsus wird Nysa gegeben, was können wir denn für das, was
Er nicht hoffte, der Liebhaber? Bald die Stuten, die Rotte
Ängstlicher Hunde und die Hirsche kommen zu trinken.
Hochwasser-Überschwemmung, tönt zur Flöte, ihr Verse.
Mopsus, schneide neue Fackeln, führe zur Gattin,
Streue, Ehemann, Nüsse, die Blätter streue den Freunden.
Hochwasser-Überschwemmung, tönt zur Flöte, ihr Verse.
Oh, der Mann trat auf als ein ehrbarer Mensch, und so lange
Du herab siehst auf jeden mit Abscheu, siehe da, während
Meine Flöte und meine Böcke kräuseln die Bärte,
Glaubst du, dass die Götter sich nicht kümmern um Menschen?
Hochwasser-Überschwemmung, tönt zur Flöte, ihr Verse.
Ach zu oft in unserm kleinen taufrischen Bade
(Ich bin dein Führer) sah ich meine Mutter beim Lesen,
Was ich schon am elften Tag des Jahres erhalten,
Jetzt könnt ich gebrechlich der Erde Zweige berühren,
Als ich sah, war ich verloren, und weg war ich Sünder!
Hochwasser-Überschwemmung, tönt zur Flöte, ihr Verse.

Jetzt weiß ich, was die göttliche Liebe ist: Hart an den Klippen

Von dem Tmaros, Garamanten, Rhodope oder
Kinder werden nicht vom Unseren essen und trinken.
Hochwasser-Überschwemmung, tönt zur Flöte, ihr Verse.
Amor ist grausam! Venus bringt ihm das Blut von den Knaben!
Deine Hände sind blutbefleckt, grausame Mutter der Liebe!
Grausame Mutter des noch mehr grausamen göttlichen Knaben!
Dich quält er auch, o Mutter, der Knabe, schlimmer als Männer!
Hochwasser-Überschwemmung, tönt zur Flöte, ihr Verse.
Jetzt noch vor dem Wolf mit einem Schafe zu fliehen,
Schlecht trägt das die Eiche, die Erlen blühn mit Narzissen,
Reiche Bernstein-Ernte der Rinden der Bäume der Heide,
Indiens Schwäne, heult, er ist ein geborener Orpheus,
Orpheus mit den Wäldern, Arion auf dem Delphine.
Hochwasser-Überschwemmung, tönt zur Flöte, ihr Verse.
Alles wird getan, das Meer tut es. Lebet, ihr Wälder,
Spiegel eines steilen Hügels auf Strahlungen, bringt jetzt
Dies mein letztes Geschenk eines Sterbenden. Ihr sollt versiegen,
Hochwasser-Überschwemmungen, schweigt zur Flöte, ihr Verse.
So sang Damon. Alphesiböus aber gab Antwort,
Und die pierischen Jungfraun entführten Alphesiböus:
Alle Dinge des Alls sind nicht ohne Ursache nämlich.
Bringe das Wasser und kröne dein Haupt mit dem Horn des Altares,
Jung und reich und lasse aufsteigen männlichen Weihrauch,
Voll von deiner Magie, umkreisend den heiligen Altar,
Nichts sind die frommen Gesänge, sie sind selten geworden.
Traget fort von der Stadt das Haus, meine Lieder, holt Daphnis.
Lieder können zeichnen oben den Mond und den Himmel,
So die Zauberin Circe hat Odysseus verwandelt
Und die Kälte der Schlange wird reißen entzwei in den Wiesen.
Traget fort von der Stadt das Haus, meine Lieder, holt Daphnis.
Diese ersten drei in drei verschiedenen Farben
Sind die Fäden im Kompass und dreimal rings um die Schreine
Zeichne ich das Bild, denn Gott liebt ungrade Zahlen.
Traget fort von der Stadt das Haus, meine Lieder, holt Daphnis.
Bunte Amaryllis, es hat eine Drei-Nacht drei Knoten,
Webe sie, Amaryllis, siehe, sie weben nur Liebe.
Traget fort von der Stadt das Haus, meine Lieder, holt Daphnis.
Dieser Lehm wird hart und dieses Wachs schmilzt im Feuer,
Ja, im Feuer, lass Daphnis alles tun für die Liebe.
Streue die Mühle, brenne die spröden Buchten mit Asphalt,
Daphnis brennt mir schlecht, ich sehe Daphne im Lorbeer.
Traget fort von der Stadt das Haus, meine Lieder, holt Daphnis.
So ist die Liebe von Daphnis, nämlich, müde zu steuern,
Sucht er nach seinen Gefährten in den Hainen und Wäldern,
Wegen des strömenden Wassers floss das grüne Ulua
Weg und nicht sich zurückzuziehen bevor es wird dunkel,
Eine solche Liebe wie diese will ich nicht heilen!
Traget fort von der Stadt das Haus, meine Lieder, holt Daphnis.
Wenn die Beute des Verräters mich hat verlassen,
Liebe Zusagen hab ich, was ich jetzt bin an der Schwelle,
Diese Dinge solln Zusagen sein von Daphnis, o Erde.
Traget fort von der Stadt das Haus, meine Lieder, holt Daphnis.
Diese Kräuter und Gifte im Pontus hab ich gesammelt,
Er gab die Frühjahrs-Fluten des Schwarzen Meeres, ich habe
Oft einen Wolf gesehen und versteckte ihn tief in den Wäldern.
Möris, lass uns den Geist oft vom tiefen Grabe beschwören,
Ich hab acht zu geben auf die Pflanzen der Ernte.
Traget fort von der Stadt das Haus, meine Lieder, holt Daphnis.
Trage die Asche, Amaryllis, heraus fließt die Lüge,
Noch einen Blick hinterher geworfen. Ich, Daphnis, will keine
Götter, die sich nicht kümmern um die Lieder des Menschen.
Traget fort von der Stadt das Haus, meine Lieder, holt Daphnis.
Schau, gefangen mit flackernden Flammen, brennen Altäre
Schon aus eigenem Antrieb, während ich zögere selber,
Holz zu holen. Gut. An der Schwelle bellt Hylax. Glaubt er wohl,
Dass sie lieben ihre eignen phantastischen Träume,
Um von allen Menschen zum Narren gehalten zu werden?
Spar es dem Städter, und jetzt schone die Lieder, o Daphnis.


NEUNTE EKLOGE

LYCIDAS
Wo soll ich, Möris, meine Füße lassen, Geliebter?
Ist es da, wohin der Weg führt in die Stadt, o mein Möris?
MOERIS                
Lycidas, kamen wir und leben, unseren Fremden
(Was wir nie gewagt hätten) zu bewirtschaften eigen,
Sprach er: Diese sind mein, die Kolonien, die alten.
Jetzt war das besiegt, und traurig, der Zufall tat alles,
Dies sind die Seinen (alles geht der Reihe nach, gut so!)
Sind wir doch seine Kinder als auch die großen Gesandten.
LYCIDAS
Sicherlich hatte ich das, von wo aus die Hügel zu hören,
Da beginnen die Höhenrücken, den Clivus begleitend,
Und die alten, jetzt erschütterten Spitzen der Buchen,
Alle deine Gesänge werden bewahrt von Menalcas.
MOERIS
Sie vernahm es, es ging das Gerücht, Gesänge nur waren
Unsere Kraft, o Lycidas, unsere Waffen des Krieges,
Wie Chaonian sagt, der Adler kommt von der Höhe.
Hätte ich nicht geschnitten die neue Tunika, aber
Links die erste warnte mich von der Eiche, die Krähe,
Du noch am Leben, noch sind hier deine eigenen Leute.
LYCIDAS
Eingeschlossen in solche Bosheit? Wehe mir! Weh mir!
Fast wird gleichzeitig Trost ergriffen, wie sonst bei Menalcas?
Was, die Nymphen? Jeder Boden mit blühenden Pflanzen
Ist bestreut oder fruchtbares Grün des Frühlings im Schatten?
Oder sammelst du ohne die Lieder vergangener Jahre,
Als du, Amaryllis, warst unsre geliebteste Bärin?
Tityrus, wenn ich zurückkehr den Weg, das Futter der Kinder
Wird gut gefüttert und sie trinken, sie fahren, Aktionen
Treffen, um festzustellen, welchen er trifft auf die Flügel.
MOERIS
Nein, sondern das was Varus tat sei noch nicht perfekt. Und so sang er:
Varus, deinen Namen, lass uns jetzt Mantua feiern,
Wehe den Armen, zu nahe Cremona, Mantua, siehe,
Schwäne singen und tragen dich empor zu den Sternen!
LYCIDAS
Also dein Schwan fliegt hoch in himmlischen Schwärmen,
Klee wird auf diese Weise erweitern die Brüste der Kühe,
Fang mit dem an was du hast. Ich hab einen Dichter geschaffen,
O ihr pierischen Jungfraun, und auch ich hab gesungen,
Mich auch schütteln die Hirten, sagen sie, aber ich glaubs nicht,
Denn nicht eines Varius oder Cinna ists würdig,
Sondern eines schnatternden Gänserichs unter den Schwänen.
MOERIS
Was tu ich in der Stille, in meinem eigenen Liede,
Mich zu erinnern, wenn ich gut bin, ist es gering nicht:
Komm, o Galathea! Was für Spiele der Wellen?
Dieses Frühjahr, die Veilchen, verschiedene Strömungen rauschend,
Alles strahlend von Blumen, hier die weißen der Höhle
Drohen den schattenhaft verdeckten, es weben die Ranken.
Wilde Wellen kommen und schlagen stürmisch ans Ufer.
LYCIDAS
Was ist mit deinem Singen die klare Nacht durch alleine,
Ich habs gehört, und ich erinnre mich an die Töne,
Wenn die Worte zusammen gehalten werden von Noten:
Daphnis, steigen bestimmte der alten Konstellationen?
Siehe droben des göttlichen Kaisers stürmisches Sternbild,
Sternenfelder voll von goldenem Korn und in welchen
Trauben des Weinstocks sind auf den Hügeln und sonnige Wiesen.
Schüttle, Daphnis, die Birnen und Äpfel, durchsuche die Enkel.
MOERIS                      
Alle Dinge trägt das Alter, das Gehirn eines Mannes,
Aber ich nehme oft sehr gute Medikamente,
Ja, ich weiß noch, ich fand einen Knaben singen zur Sonne!
Jetzt hab ich so viele Lieder, die Stimme versagt mir,
Und die Lieder sind alle vergessen. Jetzt ist es das gleiche,
Jetzt ist zu sehen, wie die Wölfe Möris beäugten,
Aber doch ist es gut, zu wiederholen die Lieder.
LYCIDAS
Unsere Menschen sind in einem ewigen Leben,
Und das ist der tiefste Wunsch meines liebenden Herzens.
Jetzt liegt still das Meer und stumm und alles im Schweigen,
Siehe, es fiel herein das Rauschen der Brise des Windes.
Daher die von uns in der Mitte des Weges sind viele,
Denn das heilige Grab Bianoris’ beginnt zu erscheinen.
Hier wo die Bauern die Blätter abstreifen, hier lass uns singen:
Setze dich mit den Kindern, aber gehe nach Roma.
Wenn du nicht weißt, zu sammeln in der Nacht vor dem Regen,
Fürcht ich, du wirst singen am wenigsten schädliche Weisen.
Lass uns singend gehen. Du hast die Kräfte der Höhe.
MOERIS
Schweig, mein Knabe, wir werden es tun, die jetzt bei der Hand sind.
Lieder des Besseren, wenn er kommet, die werden wir singen.


ZEHNTE EKLOGE


Schließlich dieser Mann, Arethusa, gewährte mir Arbeit,
Sie ließ ihn sehn von Lycoris. Aber meine Gesänge
Sind da zu sagen: Wer hätte Gallus Verse verweigert?
So für sich selbst, während unter der Flut sizilianischen Meeres
Doris war nicht bitteres Salz. Ich liebe Französisch,
Währen die meisten Obstgärten bieten den Ziegen die Ernte.
Wir haben nicht mit den Tauben gesungen tief in den Wäldern,
Was die Haine hatten, wer wird es euch bringen, das Mädchen,
Die Najaden, da Gallus nicht würdig, für Liebe zu sterben?
Höhen des Parnassus, o ihr heiligen Höhen,
Ihr habt Verzögerungen in jeder Präsenz, doch im schönen
Land Aonien alles für Aganippe geschaffen.
Ihm selbst gebührte der Lorbeer, die Tamarisken, sie weinten,
Ihn auf dem Boden liegen sehend unter der Fichte,
Mänalus und Lycäus, hoch auf dem Felsen der Kälte.
Rumzustehen und Schafe zu weiden ist uns keine Schande,
Noch ists beschämend, zu sein ein Dichter von Gottes Gnaden,
Auch des schönen Adonis Schafe trinken am Flusse,
Er kam triefend herein, da kamen die Hirten der Schweine,
Aber im Winter gab es Eicheln allein für Menalcas.
Alles dieses, wie diese Liebe kam von Apollo:
Gallus, warum dieser Wahnsinn? Lycoris hast du doch
Durch den Schnee in ein anderes wärmeres Lager getragen.
Silvan kam, mit des Landes Ehre im Kopf und mit Fenchel
Und mit farbig blühenden Blumen und schneeweißen Lilien.
Pan, der Gott aus Arkadien nahte, den wir gesehen
Haben mit des Holunderstrauches blutroten Beeren.
Wo soll das enden? Also sprach er: Das ist nicht Liebe,
Nicht die grausame Liebe mit heißen Tränen des Herzens,
Wiesen mit Bächen, Bienen im Klee und verlassene Zicklein.
Trotzdem wirst du singen, o Arkadier, sprach er,
Eure Hügel hallen davon, ihr seid fähig zu singen,
Ihr Arkadier. Still würde meine Asche dann ruhen,
Meine alte Flöte, wenn du sprächest: Ich lieb dich!
Nur, ich wünschte, dass ich einer wär von den Deinen
Oder Hüter der Herde oder fruchtbare Traube!
Oder zumindest für mich sei Phyllis, oder Amyntas,
Oder viel Leidenschaft! Und was ist, wenn fern ist Amyntas?
Blau und Purpur und Schwarz, so lag er unter den Weiden
Mit mir gemeinsam, unter dem Protzen des irdischen Lebens.
Phyllis' holte Girlanden, es hätte Amyntas gesungen.
Hier sind Ruhefelder, hier Wiesen, Lycoris, sind weiche,
Hier ist der Wald, hier wird mit dir die Zeit abgetragen.
Schwer für mich, im Wahnsinn verliebt zu sein in den Kriegsgott
Mitten unter den Waffen und den feindlichen Gegnern.
Du befindest dich fern von seinem heimischen Lande,
Schwer sind die Alpen vom Schnee und Kälte herrscht auf dem Rheinstrom,
Einsam, ohne dich zu sehen! Ein Frost wird nicht schaden.
Blumen pflückend, du begreifst nicht das Eis und den Winter!
Ich will gehen und machen schöne chalkidische Verse
Sizilianischer Hirten, die schneiden den goldenen Hafer.
Sicher ist in den Höhlen der wilden Tiere des Waldes
Lieber meine zärtliche Liebe, wie sie gepflückt wird,
Bäume, wie sie aufwärts wachsen und lieben die Höhe.
In der Zwischenzeit die Nymphen den Mänalus lieben
Oder die scharfe Jägerin jagt das fliehende Wildschwein,
Kühl die Jungfrau jagt auf den Lichtungen mit ihrer Hündin.
Ich, ich werde ihre Haine ausrotten, von den
Felsen zu gehen herab, wie eine persische Quitte,
Pfeilender Flügel, als wär dies die Heilung unseres Wahnsinns!
Es ist nicht schlecht, wenn man kann sich beruhigen lernen.
Jetzt weder uns noch andere Lieder lieben die Nymphen,
Sich erfreulich zu zeigen, noch einmal Lebwohl in die Wälder.
Nicht unsre Arbeit kann sich ändern, die Mitte des kalten
Winters, selbst wenn wir vom Hebrus trinken das Wasser,
Sonst les ich das Buch des Pfluges, bei sterbenden Ulmen,
Nutze äthiopische Schafe unter dem Kreuze des Südens.
Amor ist Sieger! Lass uns kapitulieren vor Amor!
Dies soll genügen. Dein Dichter hat gesungen, o Göttin,
Während er saß, bedeckt mit einem Hut von Getreide,
O pierische Jungfraun, macht den kostbaren Gallus,
Gallus, zu dem meine Liebe wächst von Stunde zu Stunde,
Macht ihn zu einer grünen Erle erneuerten Frühlings.
Auf! In der Regel liegt ein Schatten schwer auf dem Sänger,
Und im Wacholder-Schatten, schadet der Schatten des Kornes.
Geh nach Hause! Es geht zum Abendstern! Heimkehr der Schafe!