Herausgegeben von Dr. P.M. – Herausgeber der

DER HEILIGE VATER


Von Josef Maria Mayer



Das erste Gedicht schrieb er für seine tote Mutter:
Auf deinem weißen Grabe blühen weiße Blumen des Lebens.
Oh, wie viele Jahre sind schon entschwunden,
Wie viele Jahre ohne dich?
Die Gewalt der Schicksalsschläge,
Die ihn getroffen hatten,
Hatten in ihm ungeheure
Spirituelle Tiefen offen gelegt,
Seine Schmerzen wurde zum Gebet.
Du betest nicht genügend zum Heiligen Geist!
Du musst zu ihm beten!
So sprach er. Und er lehrte mich ein Gebet.
Das war eine wichtigere, dauerhaftere, stärkere Lektion
Als jene andern, die ich aus meiner Lektüre
Und dem Unterricht ziehen konnte.
Er machte eine Wallfahrt zum Heiligtum
Von Kalwaria Zebrzydowska,
Nicht weit von Wadowice entfernt.
Er sprach: Ich weiß nicht,
Wie sehr ich der göttlichen Vorsehung danken soll,
Dass ich diesen Ort,
Das Heiligtum der Muttergottes,
Noch einmal besuchen kann.
Katholiken und Juden bildeten eine Einheit,
Und dies, so vermute ich,
Weil sie sich bewusst waren,
Den selben Gott anzubeten.
Er interessierte sich für die Literatur.
Er las Adam Mickiewicz,
Quo Vadis,
Kants Kritik der reinen Vernunft
Und Marx, das Kapital.
Ihn faszinierte die Spiritualität des Karmel.
Er bat mehrmals, aber vergeblich,
In den Karmel gehen zu dürfen.
Die Interpretation des philosophischen Gedichts
Prometheus
Brachte ihm einen Preis ein
In einem Wettbewerb der Rezitation.
Er lernte Ginka kennen.
Aber seine ganze Liebe galt der Literatur.
Wir studierten die Grammatik
Der modernen polnischen Sprache,
Die geschichtliche Entwicklung der Sprache
Mit besonderem Interesse
Für ihre altslawischen Wurzeln.
Das öffnete mir neue Horizonte!
Das öffnete mir das eigentliche Geheimnis
Des Logos.
Mit zwanzig Jahren hatte ich schon alle verloren,
Die ich liebte,
Und sogar jene, die ich hätte lieben können,
Wie jene ältere Schwester,
Die vor meiner Geburt gestorben war.
Er bleibt allein und entschließt sich, nicht zu heiraten...
Wer kann ahnen, was ihn der Verzicht
Auf Frauenliebe und Kinderliebe gekostet hat?
Es kam der Tag,
An dem ich die absolute Gewissheit hatte,
Dass mein Leben
Sich nicht in der menschlichen Liebe realisieren wird,
Deren Schönheit ich immer zutiefst empfunden habe.
Er lernte einen Schneider
Mit besonderem spirituellem Charisma kennen.
Der hatte eine geheime Gruppe von Betern
Des lebendigen Rosenkranzes
Ins Leben gerufen.
Der Schneider bildete selbst sich weiter
Mit Hilfe der Schriften
Des heiligen Johannes vom Kreuz und Teresa von Avilas.
Der Schneider führte den Studenten
In die für sein Alter ungewöhnliche Lektüre ein.
Der Schneider war ein Apostel der Gottesliebe
Und lebte auf ganz schlichte Art ein Leben,
Das ganz Gott allein geweiht war.
Er fand seinen Vater tot.
Gemeinsam mit seinem brüderlichen Freund
Hielt er Totenwache.
Wer weiß, ob es in jener Nacht gewesen ist,
Dass ihn das schwindelnde Gefühl überkam,
Ganz allein auf der Welt zu sein?
Wurde ihm damals auch der Weg gezeigt,
Wie er dieser Einsamkeit
Einen Sinn zu geben vermag?
Er schuf ein Theater des Wortes.
Es war ein sehr schlichtes Theater.
Der szenische und dekorative Teil
War auf ein Minimum beschränkt.
Das Engagement konzentrierte sich
Auf den Vortrag des poetischen Textes.
Zur Lektüre der spanischen Mystik
Gesellte sich die Lektüre
Des goldenen Buches
Von der Ganzhingabe an Maria,
Welches der heilige Grignion gedichtet.
Totus tuus!
Ich bin ganz dein
Und alles, was mein ist, ist dein!
Ich habe dich erwählt zu meinem Besten.
Schenke mir dein Herz, Maria!
Brüder, ihr seid meine Kollegen,
Aber in meiner Studentenzeit
Gab es hier noch keine Schwestern,
Die heute in dieser Aula Magna
Die Mehrheit sind.
Ich muss euch gratulieren,
Liebe Studentinnen
An der päpstlichen Universität!
Sonne und Sterne,
Wasser und Luft,
Pflanzen und Tiere sind Gaben,
Mit denen Gott
Die irdische Bleibe der Menschen
Angenehm und schön gemacht.
Wer das versteht, wird ehrfurchtsvoll
Und dankbar auf die irdischen Geschöpfe blicken
Und sie mit verantwortungsbewusster
Aufmerksamkeit behandeln,
Die ein gebührender Blick
Auf die göttliche Geberin,
Die Ewige Weisheit, ihm auferlegt.
Ich habe ein Drama geschrieben,
Ein dramatisches Gedicht mit Namen David.
Mein Held trägt ein biblisches
Und ein Purpur-Gewand.
Ich habe viele Gefühle in ihn hineingelegt,
Die meine Seele erfüllen.
Mein Hiob ist ein Theaterstück,
Griechisch der Form nach,
Christlich dem Inhalt nach.
Es ist ein Drama über das Leiden.
Es ist das Resultat meiner Beschäftigung
Mit dem Alten Testament!
Ich habe Davids Psalmen, Hiobs Klagen,
Das Buch der Weisheit Salomonis
Und die Propheten gelesen.
Wenn der Herr dem zustimmt,
Dass Hiob durch Leiden geprüft wird,
So tut er das, um Hiobs Gerechtigkeit zu beweisen.
Das Leiden hat hier
Den Charakter einer Prüfung.
Er schrieb auch eine Meditation
Über die Ehe.
Er drang tief in die menschliche Liebe
Und Ehe und Familie ein,
Obwohl er doch selbst nie verheiratet war.
Er schrieb ein Mysteriendrama
Über die Einsamkeit,
Vaterschaft und Kindschaft
Und Mariens Mutterschaft.
Zum einsamen Adam kam Gott
Durch ein Kind.
Adam weiht sich der Neuen Eva.
Er spürte, dass die Menschheit
Und die Kirche
Eine außergewöhnliche Zeit durchleben,
Eine offne Epoche,
Die Jahre einer endgültigen Bewährung.
Der letzte Zeitabschnitt
Des zwanzigsten Jahrhunderts seit Christus
War für ihn ein Feld,
Das von einem gigantischen Umsturz
Der Kulturen, Regierungsformen und Mentalitäten
Durchpflügt ward,
Der den Glauben der Christen
Auf eine entscheidende Probe stellte,
Zugleich aber einem Neuen Christlichen Advent
Den Weg bereitet!
In dieser Epoche erscheint
Wie in keiner andern je zuvor
Der Christ als ein Zeichen des Widerspruchs!
Ihr werdet wie Gott sein, flüstert der Böse den Menschen zu...
Diese Versuchung
Hat ihren historischen Ort gefunden.
Hier erreicht die Versuchung
Den höchsten Grad der Spannung
Zwischen der Weisheit und der Gegen-Weisheit.
Diese negative Weiterentwicklung
Der Versuchung
Erreicht nun heute ihren Höhepunkt,
So dass wir uns heute an der Schwelle
Einer neuen Eschatologie befinden...
Der Slawe wird zum Heiligen Vater ernannt.
Es gibt keine Hoffnung ohne Angst
Und keine Angst ohne Hoffnung,
Sagte Theresia
Im Laden des Goldschmieds.
Ich danke denen,
Die mich gestern Abend so herzlich willkommen hießen
Und die mir heute Nachmittag so viel Begeisterung
Und Liebe entgegen brachten,
Und ich danke auch meinem Geleitschutz,
Denn durch die große Begeisterung hätte es leicht geschehen könne,
Dass ich auch im Hospital hätte bleiben müssen...
Er begab sich zum Grab des heiligen Franziskus,
Der sich von seinem leiblichen Vater losgesagt
Und den Bischof als geistlichen Vater angenommen hatte,
Und zu Santa Maria sopra Minerva
An das Grab der heiligen Katharina,
Die den Papst von Avignon
Nach Rom zurückgeführt.
Der Erlöser der Menschen, Jesus,
Ist das Zentrum des Kosmos
Und der Geschichte.
Jesus Christus, der Retter,
Macht dem Menschen das wahre Menschsein kund.
Das Herz des Heiligen Vaters
Hat eine Geographie,
Die so weit ist wie die Menschheit.
Er pilgerte zu der indianischen Muttergottes…
Der Heilige Vater steht bei allem, was er tut,
Mit seiner ganzen Person dahinter,
So als ob jede Tat, die er tut,
Die wichtigste wäre
Oder die letzte, die ihm gewährt ist.
O jenes besondere Liebesband,
Das mich in ständig neuen Formen
Mit Maria vereinte!…
Maria, bitte für die ganze Welt,
Für die ganze Menschheit,
Für alle Völker!
Bitte für den Frieden in der Welt,
Für die Gerechtigkeit in der Welt!
Bitte für die einzelnen Rechte des Menschen,
Besonders für die Religionsfreiheit
Jedes Menschen,
Jedes Christen und jedes Nichtchristen auch!
Bitte für die Solidarität der Völker aller Welten,
Der ersten und der dritten, der zweiten und der vierten!
Es gibt beim Heiligen Vater eine Dimension,
Die immer auf Maria hinweist,
Das Zeichen der Frau,
Das unsre Epoche besonders bestimmt,
Indem das Zeichen der Frau
Den dramatischen Charakter unsrer Epoche offenbart
Und zugleich die Bestimmung
Auch unsrer Epoche zum Heil.
Diese Dimension drückt der Heilige Vater
Oft in Gebeten aus,
Die die Form von Gedichten annehmen.
Noch sind diese Gebetsgedichte
Sprachlich nicht erforscht, soweit ich weiß.
Kardinal Josef sagte: Das Marianische Jahr bedeutet,
Dass der Heilige Vater
Das Zeichen der Frau
Als Zeichen unserer Zeit erkennt.
Auf dem Weg, den das Zeichen der Frau vorgibt,
Gehen wir den Spuren der göttlichen Hoffnung entgegen,
Christus, der die Geschichte durch Maria lenkt,
Die uns auf unserm Wege führt.
Das Zeichen der Frau
Ward schon Adam und Eva verkündigt,
Als der Herr zur Schlange sprach: Feindschaft
Setze ich zwischen dich und die Frau!
Die Apokalypse spricht vom Zeichen der Frau,
Die als großes Zeichen am Himmel erscheint,
Vom roten Drachen bedroht wird
Und schließlich den roten Drachen besiegt.
Kardinal Josef sagte: Am Ende
Des Neuen Testaments
Wird in der Apokalypse
Das Zeichen der Frau beschworen,
Die Frau wird in einer bestimmten Epoche der Geschichte auftreten
Und von da an den Himmel und die Erde miteinander versöhnen.
Das Zeichen der Frau
Ist das Zeichen der göttlichen Hoffnung.
Das Marianische Jahr,
Die ständige Anrufung Mariens,
Das Totus tuus,
Die Wallfahrten an marianische Gnadenorte,
Die Bezugnahme auf die Schwarze Madonna,
Die Diva Claramontana,
Wollen das Zeichen der Frau beschwören
Und die Hoffnung auf den Sieg
Der Frau
Über die Schlange.
Das Zeichen der Frau verweist
Auch auf die Frauen in der Geschichte,
Auf die Frau als Hüterin der Liebe und der Leibesfrucht.
Hier finden wir eine Hinneigung des Heiligen Vaters
Zu den Frauen,
Die er oft unter Bezugnahme auf die slawische Literatur ausdrückt.
Das Zeichen der Frau, die Schlange,
Das göttliche Kind, Christus,
Maria, die Frau und die Frauen,
Das Leben, der Leib, die Liebe…
Der Heilige Vater sprach
Über das marianische Wesen der Kirche
Und den leiblichen, ja den sexuellen Charakter
Der Erlösung.
Als junger Priester lernte ich,
Die menschliche Liebe zu lieben.
Die Theologie des Leibes
Wird auch zu einer Theologie der Sexualität,
Vielmehr zu einer Theologie
Der Männlichkeit und Weiblichkeit.
Die Theologie des Leibes
Will den Grund ergründen
Und die Folgen der Entscheidung des Schöpfers betrachten,
Dass der Mensch immer nur als Mann oder als Frau existiert.
Der Mensch ist ein Beziehungswesen.
Diese Natur des Menschen äußert sich
In der ehelichen Dimension des Leibes,
In der Fähigkeit des Leibes, Liebe auszudrücken,
Und findet ihre Vollendung
In der Verbindung von Mann und Frau
Als Einheit der zwei,
Wo die eheliche Liebe zum Modell jeder Liebe wird
Und wo die eheliche Liebe
In der sexuellen Vereinigung
Als gegenseitige Hingabe
Ihren vollen Ausdruck findet.
Als Mann und Frau erschuf sie Gott.
So beginnt die Lehre über die menschliche Liebe.
Mann und Frau sind von gleicher Würde.
Der Heilige Vater singt eine Ode
An die menschliche Liebe:
Im biblischen Schöpfungsbericht
Ist der Ausruf des ersten Menschen
Beim Anblick der soeben geschaffenen Frau
Ein Ausruf der Bewunderung
Und Verzauberung,
Wie er die ganze Geschichte des Menschen auf Erden durchzieht.
Jesus verwendet das Bild des Bräutigams,
Um von Gott zu sprechen,
Und zeigt so, welche liebende Vaterschaft
Und mütterliche Liebe Gottes
Sich in einer Ehe von Mann und Männin widerspiegeln,
Die in der Ehe miteinander treu verbunden sind.
Das Wort: Gott liebt sein Volk!
Wird auch in den persönlichen Worten ausgesprochen,
Mit denen Mann und Frau
Sich wechselseitig ihre eheliche Liebe beteuern.
Auch die begehrende Liebe des Menschen
Hat teil an der Liebe Gottes.
Kardinal Josef sagte: Gott ist Caritas,
Aber Gott ist auch Amor.
Gott ist auch ein leidenschaftlich begehrender Bräutigam.
Liebe Jugend!
Durch die Liebe, die jetzt in dir aufkeimt,
Sollst du Gott schauen,
Gott, der die Liebe ist.
Wenn Jesus ruft: Folge mir nach!
Dann kann der Ruf bedeuten: Folge mir nach,
Der ich Bräutigam meiner Braut Ecclesia bin
Und werde Bräutigam deiner Braut
Oder werde Braut deines Bräutigams.
Jesus hat sich als Bräutigam hingegeben
Und lehrt jeden Bräutigam, jede Braut,
Sich selbst zu schenken.
Sich selbst schenken bedeutet nicht nur
Die Hingabe des Leibes,
Sondern die Selbsthingabe des ganzen Menschen
Mit seiner Menschenwürde
Und mit seinem Geist, seiner Seele und seinem Körper.
Jesus lehrt die bräutliche Liebe.
Berufen zu sein zur Ehe bedeutet,
Die bräutliche Liebe Tag für Tag zu lernen,
Jahr für Jahr, die bräutliche Liebe,
Die Leib und Seele umfasst.
Schaut die nackten Gestalten,
Die Michelangelo malte
In der Sixtinischen Kapelle!
Diese Kapelle der Sixtina
Ist ein Heiligtum der Theologie des Leibes.
Bedenkt die Nacktheit
Des Stammelternpaares:
Nur in den Augen Gottes
Kann der menschliche Leib nackt und unbedeckt bleiben
Und zugleich seinen Glanz
Und seine Schönheit unvermindert bewahren.
Weil das Wort Fleisch geworden,
Ist der menschliche Leib
Durch das Hauptportal
In die Theologie eingetreten,
In die Wissenschaft von den göttlichen Dingen.
Männlichkeit und Weiblichkeit
Sind zwei verschiedene Inkarnationen
Desselben menschlichen Wesens
Nach dem Bilde Gottes.
Die Sexualität
Ist für den Menschen wesentlich
Und nicht nur eine Beigabe.
Die Sexualität zeigt, wie der Mensch in seinem Leib
Zutiefst Mann oder Frau ist.
Die Gegenwart des weiblichen Elements
An der Seite des männlichen Elements
Bedeutet eine Bereicherung
Für die Heilsgeschichte.
Als Mann und Frau
Erlöste Jesus die Menschen.
Die Sprache des Leibes wird gesprochen
Von den Liebenden in dem Augenblick
Ihrer wechselseitigen Hingabe.
Hier wird die Unschuld der Nacktheit wiedergewonnen.
Die Worte der Liebe,
Die Mann und Frau zueinander sprechen
Im Akt der Liebe,
Beziehen sich auf den Leib,
Nicht allein, weil der Leib eine Quelle der Faszination ist,
Sondern vor allem, weil auf dem Leib
Die Anziehungskraft der Person beruht,
Die im inneren Herzen
Die Liebe entstehen lässt.
Sie waren nackt
Und schämten sich nicht,
Nämlich Mann und Männin im Paradies.
Dies ist eine Entdeckung der Freiheit,
Die den ehelichen Sinn des Leibes ermöglicht.
Hier wird die Scham überwunden
Durch die reine Liebe.
Der Heilige Vater sprach
Über Zärtlichkeit und Sinnlichkeit
Im Leben des zölibatären Menschen.
Die Zärtlichkeit
Hat ihre Daseinsberechtigung
Nur in der Liebe.
Die Zärtlichkeit ist eine Kunst,
Den Menschen als Ganzes zu fühlen,
Selbst die verborgensten Regungen der Seele,
Und stets an das wahre Wohl des Menschen zu denken.
Die Zärtlichkeit hat die Tendenz,
Sich in die Seele des andern zu versetzen.
Die wahre menschliche Liebe
Braucht beide Pole,
Die Zärtlichkeit und die Festigkeit,
Denn menschliche Liebe
Bedeutet auch Kampf.
Die Zärtlichkeit entsteht aus dem Erfassen
Des Seelenzustands der andern Person.
Man möchte der Person gern mitteilen,
Wie nah man sich ihr fühlt.
Das Gefühl bringt die Menschen einander näher.
Es entsteht das Bedürfnis,
Unsere innerliche Nähe
Der andern Person mitzuteilen.
Darum äußert sich die Zärtlichkeit
In verschiedenen Akten,
Die innere Nähe zur andern Person
Zum Ausdruck zu bringen, in der Geste,
Die Person an sich zu drücken,
Zu umarmen,
In bestimmten Formen des Kusses.
Der Heilige Vater pflegte die jungen Mädchen
Auf die Stirn zu küssen.
Auch drückte er sie an die Brust.
Ein Mädchen machte einen Luftsprung,
Um den Heiligen Vater zu berühren.
Einem Mädchen, das die Messfeier so verschönte,
Strich der Heilige Vater über die Haare.
Er küsste ein Mädchen auf die Stirn,
Dann nahm er ein Mädchen im roten Rock an die Hand
Und reihte sich in die Scharen der tanzenden Mädchen ein
Und tanzte mit,
Dann umarmt er das Mädchen im roten Rock,
Drückt sie an seine Brust
Und streichelte ihr das Haar.
Ich habe noch einen ziemlich weiten Weg vor mir
Und hoffe, noch manchem Menschen zu begegnen
Und manchem Menschen nahe zu sein.
Im Gebet bin ich den Menschen immer nahe,
Aber mein Besuch bei euch ist ein besonderer Augenblick,
Da ich euch nun berühren kann!
Die beste Verwirklichung meiner Mission ist es,
Hinzugehen, Erfahrungen zu sammeln,
Menschen zu begegnen
Und sie zu berühren!
Ältere Frauen sollst du wie ehrwürdige Mütter behandeln
Und jüngere Frauen wie Schwestern in aller Tugend.
Der ältere Geistliche
Behandle die jungen Mädchen wie Töchter,
Weil sein Gottesdienst in echter geistlicher Vaterschaft
Ihm Knaben und Mädchen in Christus beschert!
Um in reifer und froher Weise dein Zölibat zu leben,
Ist es vor allem wichtig,
In dir das Bild der Frau
Als Schwester zu entwickeln!
Die Schwester ist eine besondere Manifestation
Der geistigen Schönheit der Frau
Und zugleich die Offenbarung
Ihrer Unberührbarkeit.
O Jugend!
Du bist die Zukunft der Welt!
Du bist die Hoffnung der Kirche!
Du bist meine Hoffnung!
O Jugend, heute ist es nicht mehr möglich,
Vom Glauben zu sprechen,
Ohne auch vom Unglauben zu sprechen.
O Jugend, der Konsum
Macht den Menschen nicht glücklich,
Die Menschen der Konsumgesellschaft
Waren nie dazu imstande,
Den Menschen glücklich zu machen.
O Jugend,
Die Droge
Überwindet man nicht mit der Droge!
Liebe Jugend!
Hab keine Angst davor,
Das Leben zu schützen!
Schütze das Leben an seinem Anfang
Und schütze das Leben an seinem Ende!
Geliebte Jugend!
Erlaube mir, dass ich ganz offen zu dir rede.
Bist du wirklich sicher,
Dass das Bild, das du von Christus hast,
Der Wirklichkeit Christi entspricht?
Das Evangelium zeigt
Einen anspruchsvollen Christus,
Der will, dass die Ehe unauflöslich ist,
Der den Ehebruch verurteilt,
Der auch schon die Begierde zum Ehebruch verurteilt.
In Wirklichkeit ist Christus nicht nachgiebig
In der Sache der ehelichen Liebe,
Der Abtreibung und der Homosexualität
Und der sexuellen Beziehungen vor
Und außerhalb der Ehe.
Heiliger Vater,
Du bringst die Jugend dahin,
Wohin du sie haben willst.
Nein, sprach der Heilige Vater,
Ich glaube eher,
Die Jugend ist es, die mich führt!
O Jugend,
Die Kultur von heute
Ist oft blasphemisch
Oder spottet ironisch über sich selbst.
Aber das menschliche Herz
In aller Tiefe,
Der ganze Mensch
Erwartet den ganzen Christus!
Liebe Jugend,
Lass dich von Christus verführen!…
Christus ist immer jung!
Geh, liebe Jugend,
Verkünde die freudige Botschaft!
Tu es mit einem Herzen voller Glück
Und werde Vermittlerin der Hoffnung
In einer Welt, die oft verzweifelt ist!
Wir brauchen die Lebensfreude der Jugend!
In der Lebensfreude der Jugend
Spiegelt sich etwas von der Freude,
Die Gott hatte, als er den Menschen schuf!
O liebe Jugend,
Du machst mich alten Mann wieder jung!
O Jugend, dank dir
Fühle ich mich jung,
Trotz all der Jahre,
Die ich auf dem Buckel habe.
Liebe Jugend,
Ich gehöre auch zu den Menschen,
Die gerne wieder jung sein möchten.
Viel wichtiger als mit dir zu sprechen
Ist es mir, dich zu sehen, Jugend,
So wie du bist: jung,
Spontan und ehrlich
Und zur Liebe fähig.
An einem herrlichen Sonnentag
Ich wünsche dir
Ein wenig von dieser Sonne
In deinem Leben!
Aber mehr noch als die Sonne
Der Wind liebt die Jugend
Und die nicht mehr ganz Jungen
Verjüngt der Wind.
So rufe ich dich auf, o Jugend,
Zum Radikalismus der Liebe!
Folge der Liebe auf allen Wegen,
Und gib nicht eher Ruhe,
Bis die Liebe siegt!