Von Josef Maria Mayer
Das erste
Gedicht schrieb er für seine tote Mutter:
Auf deinem
weißen Grabe blühen weiße Blumen des Lebens.
Oh, wie viele
Jahre sind schon entschwunden,
Wie viele
Jahre ohne dich?
Die Gewalt
der Schicksalsschläge,
Die ihn
getroffen hatten,
Hatten in ihm
ungeheure
Spirituelle
Tiefen offen gelegt,
Seine
Schmerzen wurde zum Gebet.
Du betest
nicht genügend zum Heiligen Geist!
Du musst zu
ihm beten!
So sprach er.
Und er lehrte mich ein Gebet.
Das war eine
wichtigere, dauerhaftere, stärkere Lektion
Als jene
andern, die ich aus meiner Lektüre
Und dem
Unterricht ziehen konnte.
Er machte
eine Wallfahrt zum Heiligtum
Von Kalwaria
Zebrzydowska,
Nicht weit
von Wadowice entfernt.
Er sprach:
Ich weiß nicht,
Wie sehr ich
der göttlichen Vorsehung danken soll,
Dass ich
diesen Ort,
Das Heiligtum
der Muttergottes,
Noch einmal
besuchen kann.
Katholiken
und Juden bildeten eine Einheit,
Und dies, so
vermute ich,
Weil sie sich
bewusst waren,
Den selben
Gott anzubeten.
Er
interessierte sich für die Literatur.
Er las Adam
Mickiewicz,
Quo Vadis,
Kants Kritik
der reinen Vernunft
Und Marx, das
Kapital.
Ihn
faszinierte die Spiritualität des Karmel.
Er bat
mehrmals, aber vergeblich,
In den Karmel
gehen zu dürfen.
Die
Interpretation des philosophischen Gedichts
Prometheus
Brachte
ihm einen Preis ein
In einem
Wettbewerb der Rezitation.
Er lernte
Ginka kennen.
Aber seine
ganze Liebe galt der Literatur.
Wir
studierten die Grammatik
Der modernen
polnischen Sprache,
Die
geschichtliche Entwicklung der Sprache
Mit
besonderem Interesse
Für ihre
altslawischen Wurzeln.
Das öffnete
mir neue Horizonte!
Das öffnete
mir das eigentliche Geheimnis
Des Logos.
Mit zwanzig
Jahren hatte ich schon alle verloren,
Die ich
liebte,
Und sogar
jene, die ich hätte lieben können,
Wie jene
ältere Schwester,
Die vor
meiner Geburt gestorben war.
Er bleibt
allein und entschließt sich, nicht zu heiraten...
Wer kann
ahnen, was ihn der Verzicht
Auf
Frauenliebe und Kinderliebe gekostet hat?
Es kam der
Tag,
An dem ich
die absolute Gewissheit hatte,
Dass mein
Leben
Sich nicht in
der menschlichen Liebe realisieren wird,
Deren
Schönheit ich immer zutiefst empfunden habe.
Er lernte
einen Schneider
Mit
besonderem spirituellem Charisma kennen.
Der hatte
eine geheime Gruppe von Betern
Des
lebendigen Rosenkranzes
Ins Leben
gerufen.
Der Schneider
bildete selbst sich weiter
Mit Hilfe der
Schriften
Des heiligen
Johannes vom Kreuz und Teresa von Avilas.
Der Schneider
führte den Studenten
In die für
sein Alter ungewöhnliche Lektüre ein.
Der Schneider
war ein Apostel der Gottesliebe
Und lebte auf
ganz schlichte Art ein Leben,
Das ganz Gott
allein geweiht war.
Er fand
seinen Vater tot.
Gemeinsam mit
seinem brüderlichen Freund
Hielt er
Totenwache.
Wer weiß, ob
es in jener Nacht gewesen ist,
Dass ihn das
schwindelnde Gefühl überkam,
Ganz allein
auf der Welt zu sein?
Wurde ihm
damals auch der Weg gezeigt,
Wie er dieser
Einsamkeit
Einen Sinn zu
geben vermag?
Er schuf ein
Theater des Wortes.
Es war ein
sehr schlichtes Theater.
Der szenische
und dekorative Teil
War auf ein
Minimum beschränkt.
Das
Engagement konzentrierte sich
Auf den
Vortrag des poetischen Textes.
Zur Lektüre
der spanischen Mystik
Gesellte sich
die Lektüre
Des goldenen
Buches
Von der
Ganzhingabe an Maria,
Welches der
heilige Grignion gedichtet.
Totus tuus!
Ich bin ganz
dein
Und alles,
was mein ist, ist dein!
Ich habe dich
erwählt zu meinem Besten.
Schenke mir
dein Herz, Maria!
Brüder, ihr
seid meine Kollegen,
Aber in
meiner Studentenzeit
Gab es hier
noch keine Schwestern,
Die heute in
dieser Aula Magna
Die Mehrheit
sind.
Ich muss
euch gratulieren,
Liebe
Studentinnen
An der
päpstlichen Universität!
Sonne und
Sterne,
Wasser und
Luft,
Pflanzen und
Tiere sind Gaben,
Mit denen
Gott
Die irdische
Bleibe der Menschen
Angenehm und
schön gemacht.
Wer das
versteht, wird ehrfurchtsvoll
Und dankbar
auf die irdischen Geschöpfe blicken
Und sie mit
verantwortungsbewusster
Aufmerksamkeit
behandeln,
Die ein
gebührender Blick
Auf die
göttliche Geberin,
Die Ewige
Weisheit, ihm auferlegt.
Ich habe ein
Drama geschrieben,
Ein
dramatisches Gedicht mit Namen David.
Mein Held
trägt ein biblisches
Und ein
Purpur-Gewand.
Ich habe
viele Gefühle in ihn hineingelegt,
Die meine
Seele erfüllen.
Mein Hiob ist
ein Theaterstück,
Griechisch
der Form nach,
Christlich
dem Inhalt nach.
Es ist ein
Drama über das Leiden.
Es ist das
Resultat meiner Beschäftigung
Mit dem Alten
Testament!
Ich habe
Davids Psalmen, Hiobs Klagen,
Das Buch der
Weisheit Salomonis
Und die
Propheten gelesen.
Wenn der Herr
dem zustimmt,
Dass Hiob
durch Leiden geprüft wird,
So tut er
das, um Hiobs Gerechtigkeit zu beweisen.
Das Leiden
hat hier
Den Charakter
einer Prüfung.
Er schrieb
auch eine Meditation
Über die
Ehe.
Er drang tief
in die menschliche Liebe
Und Ehe und
Familie ein,
Obwohl er
doch selbst nie verheiratet war.
Er schrieb
ein Mysteriendrama
Über die
Einsamkeit,
Vaterschaft
und Kindschaft
Und Mariens
Mutterschaft.
Zum einsamen
Adam kam Gott
Durch ein
Kind.
Adam weiht
sich der Neuen Eva.
Er spürte,
dass die Menschheit
Und die
Kirche
Eine
außergewöhnliche Zeit durchleben,
Eine offne
Epoche,
Die Jahre
einer endgültigen Bewährung.
Der letzte
Zeitabschnitt
Des
zwanzigsten Jahrhunderts seit Christus
War für ihn
ein Feld,
Das von einem
gigantischen Umsturz
Der Kulturen,
Regierungsformen und Mentalitäten
Durchpflügt
ward,
Der den
Glauben der Christen
Auf eine
entscheidende Probe stellte,
Zugleich aber
einem Neuen Christlichen Advent
Den Weg
bereitet!
In dieser
Epoche erscheint
Wie in keiner
andern je zuvor
Der Christ
als ein Zeichen des Widerspruchs!
Ihr werdet
wie Gott sein, flüstert der Böse den Menschen zu...
Diese
Versuchung
Hat ihren
historischen Ort gefunden.
Hier erreicht
die Versuchung
Den höchsten
Grad der Spannung
Zwischen der
Weisheit und der Gegen-Weisheit.
Diese
negative Weiterentwicklung
Der
Versuchung
Erreicht nun
heute ihren Höhepunkt,
So dass wir
uns heute an der Schwelle
Einer neuen
Eschatologie befinden...
Der Slawe
wird zum Heiligen Vater ernannt.
Es gibt keine
Hoffnung ohne Angst
Und keine
Angst ohne Hoffnung,
Sagte
Theresia
Im Laden des
Goldschmieds.
Ich danke
denen,
Die mich
gestern Abend so herzlich willkommen hießen
Und die mir
heute Nachmittag so viel Begeisterung
Und Liebe
entgegen brachten,
Und ich danke
auch meinem Geleitschutz,
Denn durch
die große Begeisterung hätte es leicht geschehen könne,
Dass ich auch
im Hospital hätte bleiben müssen...
Er begab sich
zum Grab des heiligen Franziskus,
Der sich von
seinem leiblichen Vater losgesagt
Und den
Bischof als geistlichen Vater angenommen hatte,
Und zu Santa
Maria sopra Minerva
An das Grab
der heiligen Katharina,
Die den Papst
von Avignon
Nach Rom
zurückgeführt.
Der Erlöser
der Menschen, Jesus,
Ist das
Zentrum des Kosmos
Und der
Geschichte.
Jesus
Christus, der Retter,
Macht dem
Menschen das wahre Menschsein kund.
Das Herz des
Heiligen Vaters
Hat eine
Geographie,
Die so weit
ist wie die Menschheit.
Er pilgerte
zu der indianischen Muttergottes…
Der Heilige
Vater steht bei allem, was er tut,
Mit seiner
ganzen Person dahinter,
So als ob
jede Tat, die er tut,
Die
wichtigste wäre
Oder die
letzte, die ihm gewährt ist.
O jenes
besondere Liebesband,
Das mich in
ständig neuen Formen
Mit Maria
vereinte!…
Maria, bitte
für die ganze Welt,
Für die
ganze Menschheit,
Für alle
Völker!
Bitte für
den Frieden in der Welt,
Für die
Gerechtigkeit in der Welt!
Bitte für
die einzelnen Rechte des Menschen,
Besonders für
die Religionsfreiheit
Jedes
Menschen,
Jedes
Christen und jedes Nichtchristen auch!
Bitte für
die Solidarität der Völker aller Welten,
Der ersten
und der dritten, der zweiten und der vierten!
Es gibt beim
Heiligen Vater eine Dimension,
Die immer auf
Maria hinweist,
Das Zeichen
der Frau,
Das unsre
Epoche besonders bestimmt,
Indem das
Zeichen der Frau
Den
dramatischen Charakter unsrer Epoche offenbart
Und zugleich
die Bestimmung
Auch unsrer
Epoche zum Heil.
Diese
Dimension drückt der Heilige Vater
Oft in
Gebeten aus,
Die die Form
von Gedichten annehmen.
Noch sind
diese Gebetsgedichte
Sprachlich
nicht erforscht, soweit ich weiß.
Kardinal
Josef sagte: Das Marianische Jahr bedeutet,
Dass der
Heilige Vater
Das Zeichen
der Frau
Als Zeichen
unserer Zeit erkennt.
Auf dem Weg,
den das Zeichen der Frau vorgibt,
Gehen wir den
Spuren der göttlichen Hoffnung entgegen,
Christus, der
die Geschichte durch Maria lenkt,
Die uns auf
unserm Wege führt.
Das Zeichen
der Frau
Ward schon
Adam und Eva verkündigt,
Als der Herr
zur Schlange sprach: Feindschaft
Setze ich
zwischen dich und die Frau!
Die
Apokalypse spricht vom Zeichen der Frau,
Die als
großes Zeichen am Himmel erscheint,
Vom roten
Drachen bedroht wird
Und
schließlich den roten Drachen besiegt.
Kardinal
Josef sagte: Am Ende
Des Neuen
Testaments
Wird in der
Apokalypse
Das Zeichen
der Frau beschworen,
Die Frau wird
in einer bestimmten Epoche der Geschichte auftreten
Und von da an
den Himmel und die Erde miteinander versöhnen.
Das Zeichen
der Frau
Ist das
Zeichen der göttlichen Hoffnung.
Das
Marianische Jahr,
Die ständige
Anrufung Mariens,
Das Totus
tuus,
Die
Wallfahrten an marianische Gnadenorte,
Die
Bezugnahme auf die Schwarze Madonna,
Die Diva
Claramontana,
Wollen das
Zeichen der Frau beschwören
Und die
Hoffnung auf den Sieg
Der Frau
Über die
Schlange.
Das Zeichen
der Frau verweist
Auch auf die
Frauen in der Geschichte,
Auf die Frau
als Hüterin der Liebe und der Leibesfrucht.
Hier finden
wir eine Hinneigung des Heiligen Vaters
Zu den
Frauen,
Die er oft
unter Bezugnahme auf die slawische Literatur ausdrückt.
Das Zeichen
der Frau, die Schlange,
Das göttliche
Kind, Christus,
Maria, die
Frau und die Frauen,
Das
Leben, der Leib, die Liebe…
Der Heilige
Vater sprach
Über das
marianische Wesen der Kirche
Und den
leiblichen, ja den sexuellen Charakter
Der Erlösung.
Als junger
Priester lernte ich,
Die
menschliche Liebe zu lieben.
Die Theologie
des Leibes
Wird auch zu
einer Theologie der Sexualität,
Vielmehr zu
einer Theologie
Der
Männlichkeit und Weiblichkeit.
Die Theologie
des Leibes
Will den
Grund ergründen
Und die
Folgen der Entscheidung des Schöpfers betrachten,
Dass der
Mensch immer nur als Mann oder als Frau existiert.
Der Mensch
ist ein Beziehungswesen.
Diese Natur
des Menschen äußert sich
In der
ehelichen Dimension des Leibes,
In der
Fähigkeit des Leibes, Liebe auszudrücken,
Und findet
ihre Vollendung
In der
Verbindung von Mann und Frau
Als Einheit
der zwei,
Wo die
eheliche Liebe zum Modell jeder Liebe wird
Und wo die
eheliche Liebe
In der
sexuellen Vereinigung
Als
gegenseitige Hingabe
Ihren vollen
Ausdruck findet.
Als Mann und
Frau erschuf sie Gott.
So beginnt
die Lehre über die menschliche Liebe.
Mann und Frau
sind von gleicher Würde.
Der Heilige
Vater singt eine Ode
An die
menschliche Liebe:
Im biblischen
Schöpfungsbericht
Ist der
Ausruf des ersten Menschen
Beim Anblick
der soeben geschaffenen Frau
Ein Ausruf
der Bewunderung
Und
Verzauberung,
Wie er die
ganze Geschichte des Menschen auf Erden durchzieht.
Jesus
verwendet das Bild des Bräutigams,
Um von Gott
zu sprechen,
Und zeigt so,
welche liebende Vaterschaft
Und
mütterliche Liebe Gottes
Sich in einer
Ehe von Mann und Männin widerspiegeln,
Die in der
Ehe miteinander treu verbunden sind.
Das Wort:
Gott liebt sein Volk!
Wird auch in
den persönlichen Worten ausgesprochen,
Mit denen
Mann und Frau
Sich
wechselseitig ihre eheliche Liebe beteuern.
Auch die
begehrende Liebe des Menschen
Hat teil an
der Liebe Gottes.
Kardinal
Josef sagte: Gott ist Caritas,
Aber Gott ist
auch Amor.
Gott ist auch
ein leidenschaftlich begehrender Bräutigam.
Liebe Jugend!
Durch die
Liebe, die jetzt in dir aufkeimt,
Sollst du
Gott schauen,
Gott, der die
Liebe ist.
Wenn Jesus
ruft: Folge mir nach!
Dann kann der
Ruf bedeuten: Folge mir nach,
Der ich
Bräutigam meiner Braut Ecclesia bin
Und werde
Bräutigam deiner Braut
Oder werde
Braut deines Bräutigams.
Jesus hat
sich als Bräutigam hingegeben
Und lehrt
jeden Bräutigam, jede Braut,
Sich selbst
zu schenken.
Sich selbst
schenken bedeutet nicht nur
Die Hingabe
des Leibes,
Sondern die
Selbsthingabe des ganzen Menschen
Mit seiner
Menschenwürde
Und mit
seinem Geist, seiner Seele und seinem Körper.
Jesus lehrt
die bräutliche Liebe.
Berufen zu
sein zur Ehe bedeutet,
Die
bräutliche Liebe Tag für Tag zu lernen,
Jahr für
Jahr, die bräutliche Liebe,
Die Leib und
Seele umfasst.
Schaut die
nackten Gestalten,
Die
Michelangelo malte
In der
Sixtinischen Kapelle!
Diese Kapelle
der Sixtina
Ist ein
Heiligtum der Theologie des Leibes.
Bedenkt die
Nacktheit
Des
Stammelternpaares:
Nur in den
Augen Gottes
Kann der
menschliche Leib nackt und unbedeckt bleiben
Und zugleich
seinen Glanz
Und seine
Schönheit unvermindert bewahren.
Weil das Wort
Fleisch geworden,
Ist der
menschliche Leib
Durch das
Hauptportal
In die
Theologie eingetreten,
In die
Wissenschaft von den göttlichen Dingen.
Männlichkeit
und Weiblichkeit
Sind zwei
verschiedene Inkarnationen
Desselben
menschlichen Wesens
Nach dem
Bilde Gottes.
Die
Sexualität
Ist für den
Menschen wesentlich
Und nicht nur
eine Beigabe.
Die
Sexualität zeigt, wie der Mensch in seinem Leib
Zutiefst Mann
oder Frau ist.
Die Gegenwart
des weiblichen Elements
An der Seite
des männlichen Elements
Bedeutet eine
Bereicherung
Für die
Heilsgeschichte.
Als Mann und
Frau
Erlöste
Jesus die Menschen.
Die Sprache
des Leibes wird gesprochen
Von den
Liebenden in dem Augenblick
Ihrer
wechselseitigen Hingabe.
Hier wird die
Unschuld der Nacktheit wiedergewonnen.
Die Worte der
Liebe,
Die Mann und
Frau zueinander sprechen
Im Akt der
Liebe,
Beziehen sich
auf den Leib,
Nicht allein,
weil der Leib eine Quelle der Faszination ist,
Sondern vor
allem, weil auf dem Leib
Die
Anziehungskraft der Person beruht,
Die im
inneren
Herzen
Die Liebe
entstehen lässt.
Sie waren
nackt
Und schämten
sich nicht,
Nämlich
Mann und Männin im Paradies.
Dies ist eine
Entdeckung der Freiheit,
Die den
ehelichen Sinn des Leibes ermöglicht.
Hier wird die
Scham überwunden
Durch die
reine Liebe.
Der Heilige
Vater sprach
Über
Zärtlichkeit und Sinnlichkeit
Im Leben des
zölibatären Menschen.
Die
Zärtlichkeit
Hat ihre
Daseinsberechtigung
Nur in der
Liebe.
Die
Zärtlichkeit ist eine Kunst,
Den Menschen
als Ganzes zu fühlen,
Selbst die
verborgensten Regungen der Seele,
Und stets an
das wahre Wohl des Menschen zu denken.
Die
Zärtlichkeit hat die Tendenz,
Sich in die
Seele des andern zu versetzen.
Die wahre
menschliche Liebe
Braucht beide
Pole,
Die
Zärtlichkeit und die Festigkeit,
Denn
menschliche Liebe
Bedeutet auch
Kampf.
Die
Zärtlichkeit entsteht aus dem Erfassen
Des
Seelenzustands der andern Person.
Man möchte
der Person gern mitteilen,
Wie nah man
sich ihr fühlt.
Das Gefühl
bringt die Menschen einander näher.
Es entsteht
das Bedürfnis,
Unsere
innerliche Nähe
Der andern
Person mitzuteilen.
Darum äußert
sich die Zärtlichkeit
In
verschiedenen Akten,
Die innere
Nähe zur andern Person
Zum Ausdruck
zu bringen, in der Geste,
Die Person an
sich zu drücken,
Zu umarmen,
In bestimmten
Formen des Kusses.
Der Heilige
Vater pflegte die jungen Mädchen
Auf die Stirn
zu küssen.
Auch drückte
er sie an die Brust.
Ein Mädchen
machte einen Luftsprung,
Um den
Heiligen Vater zu berühren.
Einem
Mädchen, das die Messfeier so verschönte,
Strich der
Heilige Vater über die Haare.
Er küsste
ein Mädchen auf die Stirn,
Dann nahm er
ein Mädchen im roten Rock an die Hand
Und reihte
sich in die Scharen der tanzenden Mädchen ein
Und tanzte
mit,
Dann umarmt
er das Mädchen im roten Rock,
Drückt sie
an seine Brust
Und
streichelte ihr das Haar.
Ich habe noch
einen ziemlich weiten Weg vor mir
Und hoffe,
noch manchem Menschen zu begegnen
Und manchem
Menschen nahe zu sein.
Im Gebet bin
ich den Menschen immer nahe,
Aber mein
Besuch bei euch ist ein besonderer Augenblick,
Da ich euch
nun berühren kann!
Die beste
Verwirklichung meiner Mission ist es,
Hinzugehen,
Erfahrungen zu sammeln,
Menschen zu
begegnen
Und sie zu
berühren!
Ältere
Frauen sollst du wie ehrwürdige Mütter behandeln
Und jüngere
Frauen wie Schwestern in aller Tugend.
Der ältere
Geistliche
Behandle die
jungen Mädchen wie Töchter,
Weil sein
Gottesdienst in echter geistlicher Vaterschaft
Ihm Knaben
und Mädchen in Christus beschert!
Um in reifer
und froher Weise dein Zölibat zu leben,
Ist es vor
allem wichtig,
In dir das
Bild der Frau
Als Schwester
zu entwickeln!
Die Schwester
ist eine besondere Manifestation
Der geistigen
Schönheit der Frau
Und zugleich
die Offenbarung
Ihrer
Unberührbarkeit.
O Jugend!
Du bist die
Zukunft der Welt!
Du bist die
Hoffnung der Kirche!
Du bist meine
Hoffnung!
O Jugend,
heute ist es nicht mehr möglich,
Vom Glauben
zu sprechen,
Ohne auch vom
Unglauben zu sprechen.
O Jugend, der
Konsum
Macht den
Menschen nicht glücklich,
Die Menschen
der Konsumgesellschaft
Waren nie
dazu imstande,
Den Menschen
glücklich zu machen.
O Jugend,
Die Droge
Überwindet
man nicht mit der Droge!
Liebe Jugend!
Hab keine
Angst davor,
Das Leben zu
schützen!
Schütze das
Leben an seinem Anfang
Und schütze
das Leben an seinem Ende!
Geliebte
Jugend!
Erlaube mir,
dass ich ganz offen zu dir rede.
Bist du
wirklich sicher,
Dass
das Bild, das du von Christus hast,
Der
Wirklichkeit Christi entspricht?
Das
Evangelium zeigt
Einen
anspruchsvollen Christus,
Der will,
dass die Ehe unauflöslich ist,
Der den
Ehebruch verurteilt,
Der auch
schon die Begierde zum Ehebruch verurteilt.
In
Wirklichkeit ist Christus nicht nachgiebig
In der Sache
der ehelichen Liebe,
Der
Abtreibung und der Homosexualität
Und der
sexuellen Beziehungen vor
Und außerhalb
der Ehe.
Heiliger
Vater,
Du bringst
die Jugend dahin,
Wohin du sie
haben willst.
Nein, sprach
der Heilige Vater,
Ich glaube
eher,
Die Jugend
ist es, die mich führt!
O Jugend,
Die Kultur
von heute
Ist oft
blasphemisch
Oder spottet
ironisch über sich selbst.
Aber das
menschliche Herz
In aller
Tiefe,
Der ganze
Mensch
Erwartet den
ganzen Christus!
Liebe Jugend,
Lass
dich von Christus verführen!…
Christus ist
immer jung!
Geh, liebe
Jugend,
Verkünde die
freudige Botschaft!
Tu es mit
einem Herzen voller Glück
Und werde
Vermittlerin der Hoffnung
In einer
Welt, die oft verzweifelt ist!
Wir brauchen
die Lebensfreude der Jugend!
In der
Lebensfreude der Jugend
Spiegelt sich
etwas von der Freude,
Die Gott
hatte, als er den Menschen schuf!
O liebe
Jugend,
Du machst
mich alten Mann wieder jung!
O Jugend,
dank dir
Fühle ich
mich jung,
Trotz all der
Jahre,
Die ich auf
dem Buckel habe.
Liebe Jugend,
Ich gehöre
auch zu den Menschen,
Die gerne
wieder jung sein möchten.
Viel
wichtiger als mit dir zu sprechen
Ist es mir,
dich zu sehen, Jugend,
So wie du
bist: jung,
Spontan und
ehrlich
Und zur Liebe
fähig.
An einem
herrlichen Sonnentag
Ich wünsche
dir
Ein wenig von
dieser Sonne
In deinem
Leben!
Aber mehr
noch als die Sonne
Der Wind
liebt die Jugend
Und die nicht
mehr ganz Jungen
Verjüngt der
Wind.
So rufe ich
dich auf, o Jugend,
Zum
Radikalismus der Liebe!
Folge der
Liebe auf allen Wegen,
Und gib nicht
eher Ruhe,
Bis die Liebe
siegt!