Von Josef Maria Mayer
NEUJAHR
Ob ich zur Mitternacht den Körper Evis sah?
Ob ich gesehn die Aphrodite Knidia?
AN DIE JUNGFRAU DIANA
Von Ben Jonson
Königin und Jägerin,
keusch und schön,
Nun ist die Sonne schlafen gegangen,
In deinem Silberthron sitzest du,
Den Staat in gewohnter Art und Weise zu regieren:
Hesperus fleht um dein Licht,
Ausgezeichnet kluge Göttin!
Erde, lass ab, deine neidischen Schatten
Dazwischen zu schieben;
Cynthias leuchtende Kugel wurde gemacht,
Am Himmel zu erlöschen, wenn der Tag naht:
Segne uns nun mit der erwünschten Sicht,
Ausgezeichnet kluge Göttin!
Lege deinen Perlen-Bogen beiseite
Und deinen leuchtenden Kristall-Köcher;
Gib dem fliehenden Hirsch
Raum zu atmen, wie kurz auch immer;
Du, die die Nacht zu einem Tag machst,
Ausgezeichnet kluge Göttin!
Nun ist die Sonne schlafen gegangen,
In deinem Silberthron sitzest du,
Den Staat in gewohnter Art und Weise zu regieren:
Hesperus fleht um dein Licht,
Ausgezeichnet kluge Göttin!
Erde, lass ab, deine neidischen Schatten
Dazwischen zu schieben;
Cynthias leuchtende Kugel wurde gemacht,
Am Himmel zu erlöschen, wenn der Tag naht:
Segne uns nun mit der erwünschten Sicht,
Ausgezeichnet kluge Göttin!
Lege deinen Perlen-Bogen beiseite
Und deinen leuchtenden Kristall-Köcher;
Gib dem fliehenden Hirsch
Raum zu atmen, wie kurz auch immer;
Du, die die Nacht zu einem Tag machst,
Ausgezeichnet kluge Göttin!
AN LENA MARIA
Der Liebe Gott am Anfang aller Zeit
Hielt in der linken Hand das ganze All
Mit allen Sternen, klein wie eine Nuss,
Und in der rechten Hand hielt er sein Kind,
Das er noch mehr liebt als das ganze All,
Dich, Lena, dich von Gott geliebtes Kind!
Hielt in der linken Hand das ganze All
Mit allen Sternen, klein wie eine Nuss,
Und in der rechten Hand hielt er sein Kind,
Das er noch mehr liebt als das ganze All,
Dich, Lena, dich von Gott geliebtes Kind!
AN APHRODITE
(aus dem Englischen)
(aus dem Englischen)
Aphrodite, lichte Göttin des Himmels,
Dir erheben sich zahllose Tempel,
Jovis Tochter, deren kluge Künste
Betören gern der Liebhaber Herzen;
O, höre mein Gebet, Herrin voll der Gnade,
Und mache meinen Geist frei von der ängstlichen Plage!
Wenn du je mein glühendes Gelübde erhört hast,
Allgebenedeite Göttin, erhöre mich heute!
Oft hast du mein glühendes Gelübde erhört,
Von des Eros freundlicher Hilfe favorisiert,
Oft hast du verlassen den Gerichtsthron Jovis,
Um meine Lieder der Liebe anzuhören.
Deinen strahlenden Wagen die Sperlinge zogen;
Du hast das Wort gesprochen, und sie flogen schnell,
Durch den flüssigen Äther sie beflügelten ihre Straße,
Ich sah ihre zitternden Flügel spielen in den Lüften:
Über mein Dach trugen sie die Himmelskönigin,
Sie in ihrer wilden Liebe, voll heiterer Wonne!
Sobald du von deinem goldenen Wagen stiegst,
Zurück flogen die lustigen Sperlinge,
Dann, mit einem süßen bezaubernden Blick,
Göttliche, lächelnd, sprachest du zu mir:
“Warum hast du mich angerufen in deiner Zelle?
Sags mir, mein sanfter Dichter, erzähl mir alles.
Wo soll ich heilende Medizin nur finden,
Um dein Herz voll Liebesschmerzen zu heilen?
Sag mal, soll ich dir all meine Reize geben,
Um die schöne Evi in deine Arme zu locken?
Oder ist es eine andere Frau, die bekümmert
Dein Herz? Mein Josef, sag mir, wen liebst du?
Obwohl sie jetzt abgeneigt ist, deinen Reizen zu folgen,
Bald wird sie mit Freude deine Liebeslieder lesen:
Obwohl sie jetzt verachtet deine reichen Geschenke,
Bald wird sie dir selber Schönes schenken;
Obwohl jetzt deine Schönheit sie nicht bewegt,
Bald wird sie von der gleichen Sehnsucht schmelzen."
Einmal mehr, Aphrodite, höre mein Gebet,
Und mein Herz erleichtere von den Ängsten;
Auch gewähre mir, bei mir zu Gast zu sein,
Und beruhige diesen Sturm in meiner Brust!
Zu dir, o Himmelskönigin, strebt mein Gelübde;
O gib mir deine Liebe nach meines Herzens Wunsch!
Dir erheben sich zahllose Tempel,
Jovis Tochter, deren kluge Künste
Betören gern der Liebhaber Herzen;
O, höre mein Gebet, Herrin voll der Gnade,
Und mache meinen Geist frei von der ängstlichen Plage!
Wenn du je mein glühendes Gelübde erhört hast,
Allgebenedeite Göttin, erhöre mich heute!
Oft hast du mein glühendes Gelübde erhört,
Von des Eros freundlicher Hilfe favorisiert,
Oft hast du verlassen den Gerichtsthron Jovis,
Um meine Lieder der Liebe anzuhören.
Deinen strahlenden Wagen die Sperlinge zogen;
Du hast das Wort gesprochen, und sie flogen schnell,
Durch den flüssigen Äther sie beflügelten ihre Straße,
Ich sah ihre zitternden Flügel spielen in den Lüften:
Über mein Dach trugen sie die Himmelskönigin,
Sie in ihrer wilden Liebe, voll heiterer Wonne!
Sobald du von deinem goldenen Wagen stiegst,
Zurück flogen die lustigen Sperlinge,
Dann, mit einem süßen bezaubernden Blick,
Göttliche, lächelnd, sprachest du zu mir:
“Warum hast du mich angerufen in deiner Zelle?
Sags mir, mein sanfter Dichter, erzähl mir alles.
Wo soll ich heilende Medizin nur finden,
Um dein Herz voll Liebesschmerzen zu heilen?
Sag mal, soll ich dir all meine Reize geben,
Um die schöne Evi in deine Arme zu locken?
Oder ist es eine andere Frau, die bekümmert
Dein Herz? Mein Josef, sag mir, wen liebst du?
Obwohl sie jetzt abgeneigt ist, deinen Reizen zu folgen,
Bald wird sie mit Freude deine Liebeslieder lesen:
Obwohl sie jetzt verachtet deine reichen Geschenke,
Bald wird sie dir selber Schönes schenken;
Obwohl jetzt deine Schönheit sie nicht bewegt,
Bald wird sie von der gleichen Sehnsucht schmelzen."
Einmal mehr, Aphrodite, höre mein Gebet,
Und mein Herz erleichtere von den Ängsten;
Auch gewähre mir, bei mir zu Gast zu sein,
Und beruhige diesen Sturm in meiner Brust!
Zu dir, o Himmelskönigin, strebt mein Gelübde;
O gib mir deine Liebe nach meines Herzens Wunsch!
TRAUM
Ares, lag ich dir bei, göttergeliebteste
Aphrodite, im Bad, nackend vereinigt wir,
Kam Hephästos
gegangen,
Sagte: Das geht
zu weit denn doch!
ODE AN HEIDELBERG
Still zu Seiten mir ging schwesterlich angetraut
Meine Königin, die Weisheit, die kluge Frau,
Und sie führte mich schweigend
Zur Ruine der Schicksals-Burg,
Und da saßen wir zwei, lasen die Poesie
Von Catullus, er sang Liebe zu Lesbia,
Atemlose Verliebtheit,
Aus der Muße geborne Lust!
Und die Weisheit, die Frau, Königin meines Ichs,
Zog zum Neckar mich hin, zog zu der Brücke mich,
Orpheus' Haupt sah ich treiben
Trunken singend zum Meer hinab.
Lächelnd sagte die Frau Weisheit zu mir: Dort schau,
Philosophischer Weg wird jener Weg genannt,
Wahrer Idealismus
Lehrt dich schauen die Gott-Idee!
Still zu Seiten mir ging schwesterlich angetraut
Meine Königin, die Weisheit, die kluge Frau,
Und sie führte mich schweigend
Zur Ruine der Schicksals-Burg,
Und da saßen wir zwei, lasen die Poesie
Von Catullus, er sang Liebe zu Lesbia,
Atemlose Verliebtheit,
Aus der Muße geborne Lust!
Und die Weisheit, die Frau, Königin meines Ichs,
Zog zum Neckar mich hin, zog zu der Brücke mich,
Orpheus' Haupt sah ich treiben
Trunken singend zum Meer hinab.
Lächelnd sagte die Frau Weisheit zu mir: Dort schau,
Philosophischer Weg wird jener Weg genannt,
Wahrer Idealismus
Lehrt dich schauen die Gott-Idee!
ODE AN TÜBINGEN
Der schizophrene Hölderlin lebte hier
In hohen Turm. Ich sah noch das Manuskript
Von seines Lebens Hälfte, welches
Stets mir der Irrenarzt rezitierte.
Vorm schlanken weißen Elfenbeinturm vorbei
Floss still ein melancholischer Bach und schön
Sich neigte dort die Trauerweide
Über den Singschwan und seine Muse.
Der schizophrene Hölderlin lebte hier
In hohen Turm. Ich sah noch das Manuskript
Von seines Lebens Hälfte, welches
Stets mir der Irrenarzt rezitierte.
Vorm schlanken weißen Elfenbeinturm vorbei
Floss still ein melancholischer Bach und schön
Sich neigte dort die Trauerweide
Über den Singschwan und seine Muse.
SPRUCH
Wer will der Weisheit Mund / mit seiner Zunge lecken /
Der muss das Kreuz des Herrn / am eignen Leibe schmecken.
Der muss das Kreuz des Herrn / am eignen Leibe schmecken.
DAS OPFER IN DER KIRCHE APHRODITES
(französisches Rondel)
(französisches Rondel)
Er, der der heiligen
Aphrodite opfern will
In der Kirche, in der sie die wahre Göttin ist,
Muss die Lyra des Orpheus spielen,
Er, der der heiligen Aphrodite opfern will,
Muss ergießen reichlich den Wein des Dionysos
Und die Fülle der Rosen und Gelübde weihen,
Er, der der heiligen Aphrodite opfern will
In der Kirche, in der sie die wahre Göttin ist.
In der Kirche, in der sie die wahre Göttin ist,
Muss die Lyra des Orpheus spielen,
Er, der der heiligen Aphrodite opfern will,
Muss ergießen reichlich den Wein des Dionysos
Und die Fülle der Rosen und Gelübde weihen,
Er, der der heiligen Aphrodite opfern will
In der Kirche, in der sie die wahre Göttin ist.
DER NARR UND APHRODITE
(Von Baudelaire)
Welch ein wundervoller Tag! Die große Ohnmacht des Parks
unter dem brennenden Auge der Sonne, wie Jugend unter der Herrschaft der Liebe!
Die Universal-Ekstase aller Dinge, durch Lärm ausgedrückt, und die Wasser selbst sind wie Schlaf. Obwohl verschiedene Menschen Urlaub machen, ist es eine stille Orgie...
Es scheint, dass die Erhöhung mehr funkeln lässt die Objekte, die aufgeregten Blumen verbrennen mit dem Wunsch, mit dem blauen Himmel durch die Energie der Farben zu konkurrieren, und Glut, wie sichtbares Parfüm, macht die Sonne wie Rauch.
Allerdings in dieser universellen Freude sah ich ein Wesen heimgesucht.
Die Füße einer kolossalen Aphrodite, einen dieser künstlichen Narren, einen der Freiwilligen für die Arbeit verantwortlich, wenn die Narren lachen, wenn Könige Reue oder Langeweile besessen, er trägt ein helles und lächerliches Kostüm, trägt Hörner und Glocken, die alle gegen den Sockel sich erhoben, er trieb Tränen in die Augen der unsterblichen Göttin.
Und seine Augen sagen: "Ich bin der letzte und einsamste Mensch, der Liebe und Freundschaft beraubt und deutlich unter dem Niveau der unvollkommenen Tiere.
Allerdings bin ich begabt, zu verstehen und zu fühlen die unsterbliche Schönheit! Ah Göttin! Hab Mitleid mit meiner Trauer und meinem Delirium!"
Aber die unerbittliche Aphrodite schaut weg. Ich weiß nicht, was sie mit ihren Marmor-Augen sieht.
Die Universal-Ekstase aller Dinge, durch Lärm ausgedrückt, und die Wasser selbst sind wie Schlaf. Obwohl verschiedene Menschen Urlaub machen, ist es eine stille Orgie...
Es scheint, dass die Erhöhung mehr funkeln lässt die Objekte, die aufgeregten Blumen verbrennen mit dem Wunsch, mit dem blauen Himmel durch die Energie der Farben zu konkurrieren, und Glut, wie sichtbares Parfüm, macht die Sonne wie Rauch.
Allerdings in dieser universellen Freude sah ich ein Wesen heimgesucht.
Die Füße einer kolossalen Aphrodite, einen dieser künstlichen Narren, einen der Freiwilligen für die Arbeit verantwortlich, wenn die Narren lachen, wenn Könige Reue oder Langeweile besessen, er trägt ein helles und lächerliches Kostüm, trägt Hörner und Glocken, die alle gegen den Sockel sich erhoben, er trieb Tränen in die Augen der unsterblichen Göttin.
Und seine Augen sagen: "Ich bin der letzte und einsamste Mensch, der Liebe und Freundschaft beraubt und deutlich unter dem Niveau der unvollkommenen Tiere.
Allerdings bin ich begabt, zu verstehen und zu fühlen die unsterbliche Schönheit! Ah Göttin! Hab Mitleid mit meiner Trauer und meinem Delirium!"
Aber die unerbittliche Aphrodite schaut weg. Ich weiß nicht, was sie mit ihren Marmor-Augen sieht.
APHRODITE AUF DER MUSCHEL
(Aus dem Französischen)
Oh! Die Muschel trägt
die Göttin Aphrodite.
Liebe... das Meer in seinem Schaum ausgebrütet,
Wogen, zum Ufer getrieben vom Wind; Amüsement
Für Zephyr, für Aura im Chor zum Angelusläuten.
Liebe... das Meer in seinem Schaum ausgebrütet,
Wogen, zum Ufer getrieben vom Wind; Amüsement
Für Zephyr, für Aura im Chor zum Angelusläuten.
Erwartet ein Mantel
in einer süße Zeit,
O schöne Aphrodite, dich in deiner Nacktheit,
Halte sowohl dein Haar als auch die Brüste mit den Händen;
Das stellt göttlich leichte Berührungen her.
O schöne Aphrodite, dich in deiner Nacktheit,
Halte sowohl dein Haar als auch die Brüste mit den Händen;
Das stellt göttlich leichte Berührungen her.
Auf der Insel Kythera,
wo Rosen-Himmel glühen
Im Herbst-Parfüm, Träumer sind wir;
Nachsinnend über diese Göttin, ihre duftenden Essenzen.
Im Herbst-Parfüm, Träumer sind wir;
Nachsinnend über diese Göttin, ihre duftenden Essenzen.
Die Hymne an Aphrodite lesen wie Honig,
Botticelli sehen, die Farben erfrischen;
Wer inspirierte das Genie von Florenz? Homer!
Botticelli sehen, die Farben erfrischen;
Wer inspirierte das Genie von Florenz? Homer!
DER SCHLITTSCHUHLAUF
In meiner Kindheit lief ich auf glattem Eis
Auf dem Kanal im englisch-chinesischen
Gefild der Seligen,
im Garten
Friesischen
Häuptlings beim Wasserschlosse.
Ich schnallte an den Wasserkothurn und flog
Durch eisig-klare Lüfte am Wintertag
Und freute mich mit
meinen Freunden
Meiner
Gesundheit und guten Laune.
Nun ist Gesundheit hin und der Kindheit Glück,
Und einsam lieg ich vor dem Kamin und wein
Und leide
Schmerzen der Verluste –
Hin ist die
kindliche Lust und Wonne!
GEBET FÜR URIA DEN HETHITER
Herr Zebaoth, du hast mich so reich beschenkt
Mit Gnaden über Gnaden und Huld an Huld
Und alles hast du
mir gegeben,
Weisheit,
Erkenntnis und Kunst und Leben!
Uria aber, dieser Hethither, hat
Nur eine kleine Gnade von dir erlangt,
Das ist die
Hübschheit seiner Gattin,
Lass ihn
genießen der Gattin Schönheit!
So schön sie ist, o Jahwe, verzicht ich doch,
Ich bin ein reicher Herdenbesitzer, Herr,
Und nehme nicht dem
armen Manne
Dieses sein
einziges weißes Schäfchen.
Wenn aber der Hethither verscheiden soll
Nach deiner weisen Vorsehung, Herr und Gott,
So nimm ihn auf in
deinen Himmel,
Nimm du ihn auf
um Bathsebas willen!
SIE UND ICH
Was hat Jesus Christus denn zu schaffen
Mit Madame Blavatskys Okkultismus?
TRINKSPRUCH AN TOM
Ich hebe den Becher allein in der Nacht,
Da tödlich allein mir der Lebensschmerz lacht,
Doch trink ich trotz all meiner Traurigkeit fromm
Und trinke den Wein auf dein Wohlsein, mein Tom!
Die Freunde sind fern und die Liebste vermählt,
Die andere Freundin hat Gott sich erwählt,
Der Wein blieb mir treu. Also Weinflasche komm!
Ich leer auf dein Wohlsein die Weinflasche, Tom!
Du einzig bist bei mir, ich kanns nicht verstehn,
Denn ich bin fast fünfzig und du bist grad zehn.
Tom Bäcker, du bleibe in Gottes Schalom!
Dein Seelchen soll ewiglich leben, o Tom!
MUT
Schau auf den Weizen, der schon wächst im frohen Glauben,
Und lass vom Unkraut doch den Frieden dir nicht rauben!
AN MEINE LIEBE MUTTER
Wenn deine Seele einmal kommet
Vor Jesu Christi Richtstuhl, frommet
Dir sehr dein herzliches Erbarmen
Mit mir, dem Sohn, dem geistlich Armen.
Dann sagt der Herr zu deiner Seele:
Ich bin’s, der deine Werke zähle,
Denn ich war hungrig, du gabst Speise,
Ich war betrübt, du sangest leise,
Ich war verrückt, im Krankenhause,
Du nahmst mich auf bei dir zuhause,
Ich armer Sehnsuchtshungerleider
War nackt, du gabst mir neue Kleider. –
Und deine Seele spricht zum Heiland:
Ich, die geboren auf dem Eiland
Im schönen Nordsee-Archipele,
Wann tat ich Gutes deiner Seele?
Und Jesus sagt: Mein Tausendschönchen,
Was du getan hast deinem Söhnchen,
Das hast du mir getan, dem Retter!
Im Himmel ist nun schönes Wetter,
Nun geh spazieren auf der Wiese
Mit deinem Gott im Paradiese!
DIE APOKALYPTISCHE FRAU
(Nach Martin Luther)
Sie ist mir lieb, die schönste Magd,
Ich kann sie nie vergessen!
Lob, Ruhm und Glanz man von ihr sagt,
Sie hat mein Herz besessen!
Ich bin ihr hold,
Und wenn ich sollt
Erdulden Schmerz,
Ruf ich ihr Herz!
Sie will mich nur ergötzen
Mit ihrer Lust an mir,
Die sich zu mir will setzen,
Erfüllen mein Begier!
Ein Kranz von Feingold tut sie krönen,
Da strahlt ein Dutzend Sterne.
Ihr Kleid vom Lichte ist, vom schönen,
Das klar strahlt in der Ferne,
Auf Mondschein stehn
Die Füße schön.
Sie ist die Braut,
Ist Gott vertraut.
Und schwanger ist sie, will gebären
Ein süßes Kind, den Gottessohn,
Den großen Herrn der Ehren,
Sie selber ist sein Thron!
AN DIE UNBEFLECKTE JUNGFRAU
(Frei
nach Papst Franziskus)
O
heilige und makellose Jungfrau,
Die du
die Zierde bist des Gottesvolkes,
Fürsorgliche
Beschützerin der Kinder,
Wir
wenden uns zu dir in tiefer Liebe.
Du bist die Wunderschöne, voller Grazie,
Du bist die Wunderschöne, voller Grazie,
Madonna,
Jungfrau ohne Fleck und Falten!
Erweck in uns den Wunsch nach Heiligkeit,
In
unsren Worten strahl die lichte Wahrheit,
In
unserm Werk ertön das Lied der Liebe,
In
unsern Herzen wohne lautre Reinheit,
In
unserm Leben zeige sich die Schönheit
Des
Evangeliums von Jesus Christus!
Du bist die Wunderschöne, voller Grazie,
Du bist die Wunderschöne, voller Grazie,
Durch
dich ist Gottes Weisheit Fleisch geworden.
Hilf, dass wir stets die Stimme Gottes hören,
Hilf, dass wir stets die Stimme Gottes hören,
Die Not
der Armen sei uns nie egal,
Das
Leid der Kranken find uns aufmerksam,
Die
Einsamkeit der Alten, der Verwirrten,
Der
Kinder Hilfsbedürftigkeit beweg uns,
Sei
jeder Mensch von uns in Gott geliebt!
Du bist die Wunderschöne, voller Grazie!
Du bist die Wunderschöne, voller Grazie!
In dir
ist die Glückseligkeit von Gott!
Lass uns den Sinn des Lebens nicht verfehlen,
Lass uns den Sinn des Lebens nicht verfehlen,
Des
Glaubens Heiterkeit erleuchte uns,
Der
Hoffnung Tröstung zeige uns das Ziel,
Der
Liebe Wärme glüh in unsern Herzen,
Lass
unsre Augen schauen stets auf Gott,
Zur
Rechten Gottes lebt die Ewge Wonne!
Du bist die Wunderschöne, voller Grazie!
Du bist die Wunderschöne, voller Grazie!
O Liebe
Frau, erhöre unser Flehen,
In uns
sei die Barmherzigkeit der Liebe,
Die
Schönheit Gottes möge uns erlösen!
GRUNDGESETZ PARAGRAPH 1
Frauen über zwanzig
Und sieben Tagen
Sind totzuschlagen!
ZAHME XENIE
Zuhause bin ich alleiner,
Da stört mich keiner.
Ich trinke meinen Wein bis zum Schwanken
Und hab so meine eignen Gottesgedanken.
AN EINE BRATWURSTVERKÄUFERIN
Mitten in der Wüste eine Rose,
Eine Schönheit! Eine Makellose!
HAIKU
Die weiße Blüte
Des Kirschbaums in dem Frühling –
Die reine Jungfrau.
AN DIE MADONNA VON NEU WULMSTORF
Ich war dabei, den kranken Greis zu pflegen,
Da kamst du, o Madonna, sanft und mild,
Der reinen Schönheit reines Ebenbild,
Voll Demut gabst du mir der Weisheit Segen.
Du wusstest Kant und Leibnitz auszulegen,
Dem Dichter Dante warst du gutgewillt,
Der mir als Kaiser der Poeten gilt,
Ich konnt für Goethe Lust in dir erregen.
O kluge und gelehrte, schöne Dame,
Kassandra ist, der Seherin, dein Name.
Wie selten solche Weisheit ist vermählt
Der Menschen mit so tiefer frommer Demut.
Und lange denk ich noch mit süßer Wehmut
An Gottes Charme, der dich so schön beseelt.
ACHILLES
Weil man ihm die Geliebte genommen, das reizende Mädchen,
Zog sich der herrlichste Held bitter beleidigt zurück.
ATHENA
Tochter Zeus, du Jungfrau mit strahlenden Augen der Eule,
Weisheit gieße uns ein, göttliche Intelligenz!
ALEXANDER DER GROSZE
Aristoteles voller pädagogischer Weisheit
Alexandern erzog, als er der Kleine noch war.
Weil man ihm die Geliebte genommen, das reizende Mädchen,
Zog sich der herrlichste Held bitter beleidigt zurück.
ATHENA
Tochter Zeus, du Jungfrau mit strahlenden Augen der Eule,
Weisheit gieße uns ein, göttliche Intelligenz!
ALEXANDER DER GROSZE
Aristoteles voller pädagogischer Weisheit
Alexandern erzog, als er der Kleine noch war.
HYMNE AN GOTT
(Vom Stoiker Kleanthes)
Herr der unsterblichen Götter, wie Menschen dich nennen,
Erster Herr der Natur, der durchs hohe Gesetz in dem All
herrscht,
Heil! Dein Wille gewähre, was sterbliche Menschen erflehen,
Denn unsre Rasse ist nach deinem Bilde geschaffen,
Herr aller Sterblichen, die sich bewegen unter dem Himmel.
Dich allein will ich singen, dich will ich ewiglich feiern!
Dich allein will ich singen, dich will ich ewiglich feiern!
Siehe, das All, das um die Erde in Bahnen herumläuft,
Es befolgt bereitwillig deine kosmische Führung!
Denn in deinen Händen ist eine mächtige Waffe,
Denn in deinen Händen ist eine mächtige Waffe,
Wenn du dreinschlägst, alles in der Natur bebt vor
Ehrfurcht,
Zweischneidig feuriges Schwert und Keil deiner strahlenden
Blitze!
Deine Worte richtest du an alle die Dinge
Und vermischst die größeren mit den kleineren Lichtern.
Geist! Nichts ist auf der Erden, was ohne dich wäre geschaffen,
Nicht in ätherischen Sphären, noch auf unendlichen Meeren,
Rette uns nur vor den Fehlern, die die Toren begehen.
Weise bist du auch in unerforschlicher Größe,
Du bringst Ordnung und spendest deine Liebe den Sündern,
Du hast alles gefügt, das Gute zusammt mit dem Bösen,
Also dass über alles herrscht die Ewige Weisheit,
Die der Gottlose flieht und zu schauen vermeidet, der Arme.
Mancher Wünsche sind gut und sie sehnen sich Gott zu besitzen,
Andre erkennen nicht die universalen Gesetze
Oder sie wissen nicht, das Gesetz des Alls zu beachten,
Andre gehorchen von Herzen, ihr Leben ist edel gewachsen.
Alle ohne Führung sind auf verschiedenen Wegen.
Einige eilen und fallen in dem Kampf um den Nachruhm,
Einige schamlos streben immer nach irdischen Gütern,
Einige lieben die Lüste und die Werke des Fleisches,
Alle eilen auf verschiedenen Wegen zum Ziele.
Aber, o Herr, du Geber von allen Gnadengeschenken,
Aber, o Herr, du Geber von allen Gnadengeschenken,
Eingehüllt in die silberne Wolke, Herrscher der Blitze,
Vater, vertreibe von der Seele das finstere Dunkel
Und gib uns zum Kompass die Weisung der Ewigen Weisheit,
Da du durch Weisheit alle Dinge im Weltall regierest,
Dass wir, von dir begnadet, dich ehren mit Lobpreis und
Ehre,
Loben deine Wunderwerke als sterbliche Menschen,
Suchen nicht höhern Gewinn als dich auf Erden, im Himmel,
Suchen einzig deine universalen Gesetze,
Wollen deine Gerechtigkeit, Vater, ewig besingen!
AN DIE JUNGFRAU MARIA
(nach Erasmus von Rotterdam(
Heil Mutter Jesu, Allgebenedeite,
Du nur bist Gottgebärerin und Jungfrau!
Die einen geben dir Geschenke, Herrin,
Der gibt dir Gold und jener gibt dir Silber,
Noch andre bringen Edelsteine dir,
Dann bitten sie um leibliche Gesundheit,
Um Reichtum oder Schwangerschaft der Frauen,
Damit die Männer Vater heißen dürfen,
Und wieder andre wollen langes Leben.
Ich aber, ein berufner Dichter, arm,
Ich bringe Verse (denn ich kann nichts andres).
Als Gegengabe fürs Geschenk der Verse
Gib du ein frommes Herz mir, frei von Sünde.
DIE PUTZFRAU SPRICHT
Ich wollte nie ein Kind gebären und
Nun bin ich ganz allein mit meinem Hund.
DIE TOCHTER AN IHRE MUTTER
Gott hat in deinem Schoße mich geboren -
Ich danke Gott dass ich dich nicht verloren!
Ich danke Gott dass ich dich nicht verloren!
DER KNABE AN SEINE MUTTER
Gott hat mich dir geschenkt als süße Gnade –
Schenk mir um Gottes willen Schokolade!
DIE PUTZFRAU SPRICHT
Ich trat in Gottes Haus mit meinem Hunde,
Und man wies fort ihn vom geweihten Grunde!
Darf beten nicht die Hündin, die Susanna?
Dann weg mit Halleluja, Hosianna!
AN DIE JUNGFRAU
Hochgebenedeite Jungfrau,
Siehe mein Gebiss im Maule,
Leider fehlen mir die Zähne,
Ach die schönen Jugendzähne!
Männerheiligen im Himmel
Will ich nicht mein Leiden klagen,
Aber dir, denn du bist Mutter,
Ich vermiss die Jugendzähne!
Sehe ich ein junges Mädchen,
Schön in ihrer Jugendanmut,
Traue ich mich nicht, die Schönheit
Anzusprechen ohne Zähne!
Mutter Gottes! Meine Mutter
Segne, die sich liebend sorgte
Ums Gebiss des alten Sohnes,
Welcher alt und dick und hässlich.
Aber meine Mutter mag mich,
Und vor allem du, o Jungfrau,
Nennst mich deinen Schatz und Liebling!
Ich bin dein, o schönste Jungfrau!