Herausgegeben von Dr. P.M. – Herausgeber der

MARINA ZWETAJEWA GEDICHTE I


Deutsch von Josef Maria Mayer


An die Mutter


     Zu des alten Strauss Walzer zum ersten Mal
     Wir hatten deinem ruhigen Gespräch zugehört,
     Seitdem sind uns alle Lebewesen fremd
     Und das Ticken der Uhr.

     Wir, wie du, gerne grüßen Sonnenuntergänge,
     Und sind betrunken von der Nähe des Endes.
     Alle, mit denen wir auf bessere Nächte hoffen, sind wohlhabend,
     Die die Herzen in die eigene Hand genommen haben.

     Verbeugen sich eines Kindes Träume ohne Reifen.
     (Nur Halbmond sah ich in ihnen tatsächlich
     Ohne dich!) Du hast deine Kinder vorbeigeführt
     An bitterer Lebensdauer der Gedanken und Taten.

     Das frühe Alter derer, die traurig sind, ist uns nahe,
     Lachend bohren wir uns in die Heimat, die wir zurückgelassen...
     Unser Schiff verlässt nicht in guten Zeiten den Hafen
     Und es segelt durch den Willen jeden Windes!

     Azurene Insel der Kindheit blass,
     Auf dem Deck des Schiffes stehen wir allein.
     Es scheint, oh Mutter, deine Töchter
     Haben eine Erbschaft von Weh.




x x x


     Die Straße erwacht. Sie sieht erschöpft aus
     Mit des Fensters mürrischen Augen,
     Verschlafene Gesichter, rot von der Kälte,
     Die mit Gedanken jagen den hartnäckigen Schlaf weg.
     Die geschwärzten Bäume mit Raureif bedeckt -
     Mit Spuren geheimnisvoll der nächtliche Spaß,
     In glänzendem Brokat Traurige stehen,
     Genau wie die Toten lebendig unten.
     Die grauen Mäntel mischen sich, zertreten
     Das Futter mit einem gelangweilten Blick,
     Und die roten Arme, an die Ohren gedrückt,
     Und die schwarze Schürze mit den gebundenen Büchern.
     Die Straße erwacht. Sie sieht unangenehm aus
     Mit mürrischen Augen stummer Fenster, wie es scheint.
     Zu schlafen, in einem glücklichen Gedanken vergessen,
     Was das Leben uns scheint, ist ein Traum!




Kleine Welt


     Kinder - aus den Augen so schrecklich starrend,
     Boshafte Beine auf einem Holzboden,
     Kinder - Sonne in den düsteren Motiven,
     Hypothesen glücklicher Wissenschaften.

     Ewige Störung in den Ringen aus Gold,
     Des Textes Worte flüstern im Halbschlaf,
     An der Wand in einem gemütlichen Raum des Kindes der Träumende,
     Ruhige Bilder von Vögeln und Schafen.

     Kinder – es ist Abend, Abend auf dem Sofa,
     Im Nebel, durch das Fenster, schimmern Straßenlaternen,
     Eine gemessene Stimme erzählt die Geschichte von Zar Saltan,
     Meerjungfrauen-Schwestern von Meeren aus Märchen.

     Kinder – es ist Ruhe, ein kurzer Moment der Ruhe,
     Ein Zittern des Gelübdes vor Gottes Augen,
     Kinder - sind die weltweiten Rätsel,
     Wo in dem Rätsel die Antwort versteckt ist!




Vor einem kleinen Sarg

     An Katherina Paulowna Peschkowa

     Mutter hat den Sarg hell angemalt.
     Die Kleine schläft in dem Sonntagskleid.
     Auf die Stirn fällt nicht mehr
     Das hellbraune Haar;

     Ein runder Kamm drängt nicht mehr,
     Nachdem er so wenig gekämmt den Kopf des Kindes;
     Nur Freude kannte
     Das Herz des Kindes.

     Seit fünf Jahren lebte sie so glücklich,
     Viel spielte sie mit den flinken Armen!
     Phantasien, Phantasien in der Mitte der Lilien,
     Niemand störte sie.

     Die Blumen suchen einen Platz näher an ihr,
     (Sie scheint sicher in ihrem neuen Bett).
     Die Blüten wissen: Katja
     Hatte ein goldenes Herz.


Epitaph



     L.A.T.


     
AUF DEM BODEN
     "Verstecktest dich in der Ecke, du siehst so stur drein,
     Wir warten lange. Sag, stimmt es?"
     "Ah, ich weiß es nicht. Lass mich, Mutter!
     Lass mich. Es ist alles das Gleiche für mich! "

     IN DEN BODEN
     "Ist das nicht der Hauch einer müden Brust?
     Im engen Grab ist es immer dunkel, siehst du?"
     "Ah, ich weiß es nicht. Lasst mich, Leute!
     Lasst mich! Es ist alles das Gleiche für mich! "

     ÜBER DEM BODEN
     "Habe ich geliebt leidenschaftlich mit meinem Herzen?
     Das Böse – was tat es so im Zorn?“
     "O mein guter Gott, ich stimme vollkommen zu!
     Ich bin müde. Es ist alles das Gleiche für mich! "




Dame mit Kamelien


     Ihre ganze Art und Weise mit glühender Kohle,
     Margarethe, sie alle tapfer zu beurteilen.
     Was ist deine Schuld? Der Körper hat gesündigt als solcher,
     Unschuldig hast du deine Seele erhalten.

     Bei allen Menschen ist es das gleiche, ich weiß,
     Alle nickten mit einem Lächeln verschwommen.
     Und mit diesem traurigen Halblächeln
     Du hast selbst geweint vor langer Zeit.

     Wer weiß? Wessen Hand hilft mit?
     Keine Ausnahme von der Regel, eine Sache des Eingangs!
     Du ewig wartest auf Umarmungen,
     Ewig wartest du, "Ich habe Durst! Schreibe den Meinen!"

     Tag und Nacht der Fluch der falschen Geständnisse...
     Tag und Nacht, morgen und noch einmal!
     Es spricht beredter als das Wort
     Dein dunkler Blick, des Märtyrers Ausdruck dunkel.

     Die verfluchten Ringe werden eng,
     An der Göttin der Welt rächt sich das Schicksal...
     Lächeln kindlich im Gesicht,
     Eine zarte Jugendliche mit Blicken der Trauer.

     Die ganze Welt wird von der Liebe gerettet!
     In ihr ist Heil und Verteidigung.
     Alles ist in der Liebe. O Margarethe, schlaf in Frieden.
     Alles ist in der Liebe. Ich bin gerettet, weil ich liebe.



Silhouette


     Ich kenne dich nicht und in keiner Weise
     Ich möchte den Sternenhimmel der Illusionen verlieren
     Mit solch einem Gesicht in schlimmster Verwirrung,
     Menschen sind loyal einem Strahl.

     Alles, was das Schicksal hat für das Grab bezeichnet,
     Hat solche abgesperrten Flächen.
     Du bist eine Seite, die nicht gelesen wurde,
     Und nein, du wirst keine Sklavin sein.

     Eine Sklavin mit einem solchen Gesicht? Oh nein!
     Es ist kein Fehler hier durch Zufall.
     Deine schlanke Figur und dein Blick
     Will insgeheim zu vielen, ich weiß.

     Ein schweres Armband deine Haare
     Unter dem umgeworfenen Schal
     (Du würdest mit Gitarre oder Harfe zu tun haben)
     Und dein blasses Gesicht, bleich wie die Luft.

     Ich kenne dich nicht. Und möglicherweise
     Bist du freundlich und mäßig wie alle.
     Vielleicht! Möge diese Schwärmerei allen gefallen!
     Denn nur schwärmen kann man für dich!

     Vielleicht ist der Tag nicht so weit,
     Wenn ich ergründe, was ungehörig ist...
     Aber dieser Irrtum - er wird entlastet!
     Es ist so einfach, sich noch zu irren!

     Berühre das Tuch mit leichter Hand,
     Dort, wo die Pfeifen schrill blasen.
     Dies ist dein, dass ich weiß,
     Wo du gerade wie ein Rätsel stehst.



In Paris


     Häuser erreichen die Sterne, der Himmel ist unten,
     Das Land im Rauch, es ist in der Nähe.
     Innerhalb des großen und glücklichen Paris
     Bleibt die geheimnisvolle Verzweiflung.

     Die abendlichen Boulevards sind laut,
     Vorbei sind der endgültigen Sonnenuntergänge Strahlen,
     Und es gibt Paare überall,
     Zitternde Lippen, wagende Augen.

     Ich bin hier allein. Vorm Stamm der Kastanie
     Es ist so schön, den Kopf zu neigen!
     Und wie in dem verlassenen Moskau
     In Herzen weinen Verse von Rostand.

     Paris bei Nacht ist traurig und fremd,
     Liebe im Herzen ist Wahnsinn! - -
     Ich gehe nach Hause, es gibt Fläschchen der Trauer
     Und Porträts von jemandem.

     Es gibt jemanden, der Blick ist traurig und brüderlich.
     Es ist ein zartes Profil an der Wand.
     Rostand und der Märtyrer
     Und Sara - in Schlaf fallen sie alle!

     Im großen und glücklichen Paris
     Ich träume von Gras, Wolken und Regen
     Und Lachen fern und Schatten in der Nähe,
     Und genau wie zuvor ist tief der Schmerz!




Gebet


     Christus der Herr! Mich dürstet nach Wundern!
     Nun, hier wäre der Tag zu beginnen!
     Das Leben ist wie ein Buch für mich,
     Also lass mich sterben. Lass mich die Welt verlassen.

     Du bist klug und streng "Jetzt sei geduldig,
     Deine Zeit ist noch nicht reif", wirst du nicht sagen.
     Du selbst hast es mir gegeben – es ist zu viel jetzt!
     Ich habe Durst auf einmal - auf jede Art und Weise!

     Ich will alles: mit der Seele eines Zigeuners
     Plündern und mit einem Lied laufen,
     In der Nähe einer Orgel leiden,
     In den Krieg als Amazone laufen;

     Zu göttlichen Sternen in einem schwarzen Turm
     Die Kinder durch Schatten führen...
     Das Gestern wäre eine Legende,
     Dass ich jeden Tag verrückt sei! - -

     Ich liebe das Kreuz, die Seide, den Helm,
     Die Minute, die Spur von Seele in mir...
     Du gabst mir die Kindheit - besser als Fiktion,
     Nun lass mich mit siebzehn sterben!




Für Asja


     Abend-Lärm im brennenden Sonnenuntergang
     Im Zwielicht des Wintertags.
     Der dritte Anruf. Beeil dich, erinnere mich daran,
     Dass du weggehst!
     Smaragdene Wellen erwarten dich,
     Geschlagen von einem Ruder blau,
     Unser Leben zu leben unterirdisch, schwierig,
     War dir nicht möglich.
     Wohlan denn, vorwärts, dass unsere trüben Kämpfe
     In unseren Reihen dich nie aufrufen,
     Wenn die transparente Nässe appelliert an dich,
     Fliegen die silbernen Möwen!
     Grüße die heiße, die brillante,
     Brennende Sonne,
     Deine Frage an alle mit einer starken und hellen Pose -
     Die Antwort wird kommen!
     Abend-Lärm im brennenden Sonnenuntergang
     Im Zwielicht des Wintertags.
     Der dritte Anruf. Beeil dich, erinnere mich daran,
     Dass du weggehst!




Bücher in rotem Einband


     Vom Himmel ein Kindheitsleben,
     Ein Adieu sendest du mir,
     Die immer treu liebenden Freunde
     Innerhalb eines roten Einbands verbindlich getragen.
     Das Lernen der Hausaufgaben von der Schule,
     Auf einmal lief ich, dich noch zu sehen.
     "Es ist spät." - "Bitte, Mutter, zehn weitere Zeilen..." -
     Aber zum Glück hat sie es vergessen.
     Die Brände in einer Lampe flackerten...
     Wie schön es ist, zu Hause zu lesen!
     Zu Klängen von Grieg und Schumann
     Ich habe gelernt, über das Schicksal von Tom nachzudenken.
     Es ist dunkel... die Luft wird kalt...
     Tom ist voll des Glaubens an Beckys Freude.
     Im Dunkel der Höhle
     Wandert mit der Fackel Indianer Joe...
     Ein Friedhof... eine Eule schreit...
     (Ich habe Angst) Und jetzt fliegt durch die Schluchten
     Der pünktlichen Witwe Pflegekind,
     Wie in einem Fass Diogenes lebt.
     Leichter als die Sonne ist der Thronsaal,
     Über dem anmutigen Knaben - eine Krone...
     Auf einmal - ein Bettler! Gott! Er sagte:
     "Verzeih, ich bin der Thronfolger."
     Die Dunkelheit kommt.
     Traurig ist das Schicksal von Großbritannien...
     O, weshalb nicht unter den roten Büchern?
     Nicht um zurück zu gehen und wieder zu schlafen
     Bevor eine Lampe erlischt. O goldene Zeiten,
     Wo der Anblick mutiger ist, ist reiner das Herz:
     O goldene Zeiten, sage ich wieder:
     Huck Finn, Tom Sawyer, Prinz und Bettler!




Neumond


     Über der Wiese steht der Neumond,
     Über der Grenze ist Tau.
     Komm, wir machen dir einen Freund,
     Liebe, fern und fremd.

     Am Tag verstecke ich mich, bin ruhig.
     Mond vorüber - ich habe keine Kraft!
     Ich stürze auf diese Mondnacht,
     An die Schulter des Geliebten.

     Ich werde mich nie fragen: "Wer ist er?"
     Alle wissen es, werden deine Lippen sagen!
     Umarmungen sind unhöflich am Tag,
     Am Tag, der lustig ist.

     Am Tag, von einem Dämon stolz zerrissen,
     Mit einem Lächeln auf den Lippen lüg ich.
     Nacht, obwohl... Mein Liebling, weit weg...
     Mond steht über dem Hain!




Zum Abschied



     Mein Herz trägt schwere Ketten,
     Die du mir angelegt.
     Ich möchte mein Leben verwetten,
     Dass keiner schwerer trägt.


 Frankfurt-Lied

     Liebkosend und verlockend und spielend,
     Wir liebten wie die Kinder uns beide.
     Aber jemand versteckte ein Lächeln,
     Richtend die unsanften Netze -
     Und hier sind wir im Hafen,
     Nicht zu sehen die ersehnte Wohnstätte,
     Aber zu wissen, dass ich dein bin
     Im Herzen, ohne Worte, bis zum Tod.

     Sie erzählte mir von allen Dingen - so früh!
     Ich schätzte sie so spät! In unseren Herzen
     Eine Wunde ist ewig, eine stille
     Frage besteht in unseren Augen,
     Die Wüste auf der Erde ist so endlos,
     Der Himmel ist so hoch, hat keine Sterne,
     Offenbart ist das zarte Geheimnis,
     Und des Frostes Regeln für Jahrhunderte.

     Ich werde zu Schatten reden! O meine Liebe,
     Dich zu vergessen hab ich keine Macht,
     Dein Gesicht kann sich nicht unter den Schatten bewegen
     Der Augenlider über die Augen hinweg...
     Es ist dunkel... Die Fensterläden sind geschlossen,
     Auf allen Dingen absteigend ist Nacht...
     Ich liebe dich, eine geisterhafte Ewigkeit,
     Und nur dich - und immer!




An den Nächsten


     Zarte Liebkosungen nach Art kleiner Schwestern
     Sind für dich bereit.
     Mit dem Vogelgesang, o der verzauberte Prinz,
     Wir warten auf dich.
     Zweige wuchsen, betrunken von Sonne, Gesicht des Himmels
     Vor meinen Augen.
     Wie ein Mädchen zart, wie ein Kind ruhig,
     Alles - Überraschung.
     Du wirst oft sagen: "Diese Schwestern sind tückisch
     Bei jeder Antwort!"
     Kokett mit Wagemutigen, Kinder mit einem Jungen, ängstlich
     Mit jemandem schüchtern.
     Wir lieben, wie du, das Schmelzen der Wolken und Birken
     Und geschmolzenen Schnee.
     Wir lieben die Geschichten über der Großmutter Töchter,
     Kleine und Langsame!
     Mitleidsvoll ist der Wind, der Frühling erinnert sich,
     Edelsteine im Himmel...
     Wir warten auf dich, eine, die nichts vom Leben weiß,
     Und hat blaue Augen!




Treffen


     Abend gedämmt, wie er uns entzückt
     Mit dieser ersten Wärme des Frühlings.
     Rührt sich lebendig der Arbat alarmiert;
     Mit sympathischer Zärtlichkeit, das Wesen
     Berührt uns mit einem müden Flügel.
     In unseren Seelen, von einem Märchen erhöht,
     Kummer hat ruhig um vergangene Dinge geweint.

     Er kam - so unerwartet! so eilig -
     Der in allen Dingen hat geholfen.
     Und weit weg in einer Linie untröstlich
     Die Straßenlaternen strahlen Punkte,
     Es verbrannte das Licht die Dunkelheit...
     Rundum Blumen, die wir gekauft haben;
     Wir kauften einen Blumenstrauß... für wen?

     Ruhig verdorrt der unsichtbare Garten
     Im Himmel violett-rot.
     Wie kann man vom Ende der Mühe gerettet werden?
     Alles ist zurückgekehrt. Für einen Moment? Für lange?
     Wir sahen sprachlos die Sonne zu Bett gehen,
     Und Gogol nickte nachdenklich
     Vom Piedestal wie ein Bruder, traurig.



Angélique


     Nahe ist der Sanftmütigen Bild in der dunklen Kapelle,
     Wo die Orgel nicht weint!
     Fremd ist mir die irdische Freude.
     Ich bin Angélique.

     Ruhiges Singen im Chor tönt,
     Unklar sind die Fenster, so scheint es,
     Elegante Gewölbe haben die Kontrolle übernommen
     Meines Lebens wie die Träume.

     Mein Anblick in der Kindheit rutschte weg,
     Ich bin gequält von den Städten.
     Sprechend, die helle Halle trug mich in der Tat
     Und die Welt trägt mich.

     Jemand entzündete Kerzen vor der Jungfrau. - -
     (Haben die Kranken Heilung zu erwarten?)
     Dies ist der Grund, warum ich mitten unter euch still bin:
     Ich bin anders auf jede Art und Weise.

     Süß ist die Schwäche der entspannten Arme,
     Licht, um mich hier ist alles Weh!
     Dunkelblättriger Efeu, als wären sie Freunde,
     Umarmt die Steine;

     Gras hat hier den ganzen Weg geblüht
     Wie Mandelbäume, weiß und rosa...
     Ich brauche keine Freude. Ich habe kein Mitleid mit der Welt:
     Ich bin Angélique.




Von vier bis sieben


     Wie in einem Spiegel, es gibt Schatten im Herzen,
     Ich bin allein gelangweilt - und mit Männern...
     Langsam zieht das Licht des Tages
     Von vier bis sieben!
     Jeder ist grausam in der Dämmerung,
     Geh nicht zu Menschen - sie werden lügen.
     Finger haben geknüpft
     Das Kopftuch. Ich möchte weinen.
     Nur quäle mich nicht so,
     Wenn du mich verletzt - ich verzeihe!
     Von vier bis sieben
     Ich traure endlos.


Ostern im April


     Eier auf einem Teller erwärmen die Seele mit Freude
     Und Glockengeläut!
     Was ist strahlender als Ostern im April?
     Menschen, bitte, sagt mir das!
     Strahlen streicheln das Gras, von der Straße
     Hört man Sätze und Worte...
     Ruhig wandere ich von der Veranda in die Scheune,
     Die Messe beginnt.
     Wogen von Ostern läuten, äußerste Morgenröte
     Wie Glut am Himmel,
     Der Klang einer Schallplatte von unseren Nachbarn
     Bitterlich weint,
     Von der Küche aus folgt endlos der traurigen
     Harmonika Klang,
     Viel ist aufgegangen, oh ja, vieles ist fortgegangen...
     Die Vergangenheit, die zu Boden fällt!
     Nein, ich habe nicht Hilfe bekommen von Eiern auf dem Teller!
     Es ist spät... Vorüber sind die Strahlen...
     Was ist hoffnungsloser als Ostern im April?
     Menschen, bitte, sagt mir das!




Kontakt durch Träume


     Alles ist für einen Moment, den die Menschen schaffen,
     Schimmer verdunkeln neue Dinge,
     Aber noch ist es unverändert, wie Trauer, es bleibt
     Der Kontakt durch Träume.

     Beruhigend... Wenn aber vergessen... aber schlafen...
     Süßigkeit der Augenlider auf den Augen...
     Träume öffnen Schicksale der Zukunft, und verbinden
     Seit Jahrhunderten.

     Alles, was ich heimlich dachte, ist für mich
     Wie ein reiner Kristall.
     Uns, in einem zeitlosen und endlosen Geheimnis,
     Vereinigte der Traum.

     Ich bete nicht: "O Gott, lass verschwinden
     Die Qual des kommenden Tages!"
     Oh nein! "Oh Gott, sende ihm
     Einen Traum von mir!" So bete ich.

     Darf ich bei dem Treffen mit dir blass werden -
     Schmerzhaft ist es, sich zu treffen!
     Geheimnis ist dies: Der Kontakt durch Träume. Wir sind
     Machtlos davor.




x x x


     Azuren sind die Felder, wo wir unsere Träume getroffen hatten.
     Hetze nicht meine Erinnerung!
     Sei ehrlich: Neu findest du die silberne Schale berührt,
     Nicht bald bist du mit einem wie mir zusammen.

     Alles ist zerstört, nicht nach unserem Willen. Und süß
     Ist der Seufzer über den verlorenen Himmel! May be! -
     Du bist alles - Maien! Für dich ist meine Trauer - Mai.
     Alles, was ich vom Mai geträumt hab, ist für dich.

     Hier haben wir uns nicht zum Rendezvous getroffen. Wahrlich, wir treffen uns,
     Wo die Wahrheit mit der Wahrheit sich trifft;
     Jeden Abend auf Brücken wackelig und im Licht
     Wir kommen, einander zu grüßen.

     Eine vertraute Figur, die ich aus der Ferne sehen werde -
     Mein Herz schlägt nur selten, dann häufig, wenn...
     Sei nicht zornig, nicht rachsüchtig, oh nein!
     Und deine Augen sind die gleichen wie meine, voller Weh!

     Das sind Träume. Um uns beide die Nacht ist noch zu lieben,
     Tapfer bricht sie alle Barrieren.
     Aber das Bild von ihm, der nicht lügen kann, meinem Freund,
     Einmal geweckt, ihn nicht wie einen Feind zu jagen.

     Und wenn am Abend Schatten erscheinen
     Unter Aufruf eines vorherigen Liedes,
     Anspielung auf Glück, das mit einem Lächeln vergangen ist,
     Und Erinnerung, ohne die eine Wut verschwunden ist.




Hallo aus einem Zug


     Lauter ist der Lärm, größer als ein Gebäude,
     Der Zug wird zum letzten Mal rütteln,
     Endgültige Zeit... wir reiten... nun meine Winter-
     Träume verabschieden sich!

     Mein Wintertraum, gut bis zum Punkt der Tränen,
     Von dir trägt das Glück mich weg.
     Gemessen auf diese Weise! Ich brauche keinen Traum
     Noch mich zu beschweren
     Entlang des Weges.

     Unter des Zuges Lärm zu fernen Tagen schwimmen,
     Noch nebelig, zu vertrauen dem Wunder ist so süß.
     Die Welt ist so weit! Vielleicht ist es dir innerlich,
     Ich könnte dich vergessen?

     Dem Zug die Dunkelheit drückt auf die Schultern,
     In Fenster gießt ein Turm den Nebel aus...
     Mein ferner Freund, bitte ergründe dies – Selbsttäuschung
     Ist all dies Gerede!

     Warum das neue Land? Der Schimmer der gleichen Sterne,
     Das gleiche Lachen, Krieg mit der Langeweile, überall,
     Und deine süße Geste wird zur Qual
     Hier wie dort.




x x x


     Es ist wahr, nicht wahr? dass unsere Seelen noch nicht Abschied genommen?
     Mit einem Schimmer von schimmernden Flügeln schaun sie einander an!
     Jemand Höheres trennte die Arme, zärtlich miteinander verwoben,
     Aber vergiss die Erinnerung an Seelen!

     Jeden Abend, beleuchtet durch den Willen einer sanften Zauberin,
     Jeden Abend, wenn über den Hügeln im Herzen steht der Nebel,
     Die Seele nicht zu vergessen, die ehemalige Täuschung kommt nahe
     Mit einem sanften Gang und nicht sicher zu Fuß.

     Wie der Wind, der mit scharfen Böen weckt die Dinge,
     Von den flimmernden Linien schaut mich dein Lächeln wieder an.
     Alles ist erlaubt, alles! Du kannst träumen wie ich. Beurteile nicht
     Die Angst des Tages.

     Jemand Höheres verrät uns an die namenlose köstliche Qual,
     (Viele Wanderungen durch Dunkelheit und Schnee wird es geben!)
     Jemand Höheres trennte die Arme, zärtlich ineinander verwoben...
     Nicht verantwortlich sind wir!



Außer für die Liebe


     Hast du nichts zu lieben, nichts zu weinen?
     Oh nein, nicht lieben! Aber unabhängig
     Ich habe den Schatten gezeigt deine geliebte Gestalt.
     In unserem Schlaf alle Dinge nicht wie Liebe erscheinen:
     Kein Grund, keine Anhaltspunkte.

     Von des Abends Halle nur für uns nickte dieses Bild,
     Nur wir - du und ich – trugen erbärmliche Verse vor.
     Was sich uns verpflichtet hat stärker als die Liebe,
     Ist, dass wir verehren!

     Aber der Windstoß war uns entgangen,
     Und zärtlich näherte sich jemand,
     Der könnte nicht gebetet haben, aber liebte.
     Dies zu beurteilen, beeile dich nicht!
     Wie die zartesten Hinweise aufs Erwachen der Seele,
     Du bist für mich unvergesslich.

     In dieser traurigen Seele, die gewandert war,
     Wie in der offenen Tür...
     (In unserem Haus, im Frühjahr)...
     Vergiss mich nicht, rufe mich an!
     Alle meine Minuten mit dir sind erfüllt,
     Außer für die Liebe -
     Die Melancholie!



Im Winter


     Hinter den Mauern wieder
     Der Glocken Jammern zu hören ist.
     Mehrere Straßen zwischen uns,
     Und mehrere Worte!
     Die Stadt schläft im Dunkeln,
     Die silberne Sichel erscheint,
     Der fallende Schnee bestreut
     Deinen Kragen mit Sternen.
     Haben deine Wunden geschmerzt für eine lange Zeit?
     Haben die Anrufe der Vergangenheit dich eingeholt?
     Neckt das Neue, Verführerische,
     Und der leuchtende Blick?

     (Blau oder braun?) Es kommt mehr als
     Weise Seiten zum Herzen!
     Reime wenden sich an die weißen
     Wimpernpfeile...
     Hinter den Mauern jammern Glocken,
     Fehlende Kraft ist kaum zu hören.
     Mehrere Straßen zwischen uns,
     Und mehrere Worte!
     Klarer Halbmond hat sich angelehnt
     An Bücher und Dichter-Seelen,
     In deinen falschen Kragen
     In Ballen gießt sich der Schnee.




Wahrheit


     Die erschöpfte Welt seufzt Verwirrung,
     Die rosa Ströme seufzen Vergessenheit...
     Wir wurden von Schatten, nicht von Menschen getrennt,
     Oh mein liebster Junge, mein Herz!

     Die Wände sind hoch, in einem Nebelkleid,
     Speere ohne Kraft von der Sonne fielen...
     Am Abend der Welt ist mir kalt. Wo bist du,
     Oh mein liebster Junge, mein Herz?

     Du wirst es nicht hören. Die Wände sind anzufassen,
     Alle Dinge sind in einer Mischung, alle sterben...
     Nichts wird dich ersetzen,
     Oh mein liebster Junge, mein Herz!




Ein weiteres Gebet


     Wieder einmal hab ich gebeugt meine Knie vor dir,
     Nachdem ich bemerkte deinen Kranz von Sternen.
     Lass mich wissen, lieber Christus, dass nicht alle Dinge Geister sind,
     Erlaube mir, endlich, keinen Geist mehr zu umarmen!
     Ich bin gequält von diesen langen Tagen. Ohne Sorgen,
     Ohne Ziel, im Halbdunkel, ich bin so verloren...
     Ich kann Geister lieben, aber kann man auf diesem Planeten überleben
     Und seit achtzehn Jahren nur noch an Geister glauben?

     Und sie singen und sie schreiben, die Freude des Anfangs!
     Du blühst mit deiner vollkommenen jubelnden Seele!
     Ist es nicht wahr, es gibt kein Glück ohne Leid?
     Ich habe keine Freunde, zu retten die Toten, überhaupt keine.

     Diejenigen mit einem anderen Glauben sind entflammt für alle Zeit,
     Vor der Welt in leerer Wüste verborgen?
     Nein, ich brauche das Lächeln,
     Zu entweihen die höchsten Heiligtümer meines Glaubens.

     Ich brauche nicht Glückseligkeit, die um den Preis der Erniedrigung kommt.
     Ich brauche keine Liebe! Ich bin traurig - nicht wegen der Liebe.
     In dem ruhigen Reich geliebter Geister, gibt es nur Geister -
     Gib mir meine Seele zurück, mein Retter!



An einen Heranwachsenden


     Draußen vor dem Fenster wieder
     Eine Tanne wird vom Schnee beleuchtet...
     Diese deine Wiege, mein lieber Freund,
     Warum bist du herausgewachsen?

     Die Schneeflocken fliegen, alle haften,
     Und schmelzen schnell, ich weiß...
     Was also für dich, du Dummer,
     Wusstest du herauszuwachsen?

     Der Tage Gewicht darauf nicht drückt,
     Es war einfach zu schlafen dort,
     Und jetzt sind deine Augen dunkler geworden
     Und das Gold der Haare...

     Es brannten deinen Augen, aber wird es geben
     Glück, in dieser weiten Welt?
     Warum, warum bist du entwachsen
     Deiner Wiege, mein liebes Kind?




Des Mädchens Tod


     Mit einer milchigen Welle
     Der Mond hat gewaschen das kalte Parkett.
     Ich war süß unter dem Mond eingeschlafen,
     An meine heiße Wange drückend einen Blumenstrauß.

     Von Licht und von doppeltem Schlaf gestört,
     Ich öffnete die Augen schläfrig,
     Und wie ein rosa Engel ohne Flügel
     Das Mädchen lehnte sich an den Tod vor mir.

     Eine Medallie zittert um den dünnen Hals,
     Eine Röte auf ihren Wangen ergossen,
     Es ist sichtbar, dass sie gegangen ist: staubig
     Ein bisschen sind die bläulichen Schuhe.

     Es gibt phantasievolle Muster am goldenen Rand,
     Ein türkisener Stein in den Locken.
     "Wir werden auf der Straße spielen, zusammen wir zwei:
     Du - kleiner Junge, ich - kleines Mädchen.“

     „Setze dich auf (du bist der Ritter) auf meinen Schal!"
     Ich still gab ihr den Strauß ...
     Und mit einer milchigen und sogar kalten Welle
     Der Mond hat gewaschen das Parkett.




Knaben-Wahnsinn


     Ich habe dir einen Blumenstrauß gegeben,
     Scharlachrote Rosen, Mohn.
     Ich bin nicht allen gleich,
     Ich bin der glückliche Knabenwahnsinn. - -

     Ich blase eine gelbe Kerze aus -
     Es wird eine rosa Taschenlampe da sein.
     Und ein goldenes Diadem
     Ich werde wie ein König tragen.

     Ich bin ein Eroberer schläfrig,
     Ein König, ein Magier. Ist es genug, o König?
     Ich bin ein Arzt, der heilt
     Ohne Pillen oder Medikamente.

     Warum die Medikamente? Warum Pillen?
     Wir werden zusammen tanzen, mein Junge!
     Jetzt flieg ich auf einem Stuhl sitzend,
     Einem völlig leeren Bett.

     Wo ist er - es ist mein Geheimnis:
     Schlange, rot, mit starkem Willen und Zischen.
     Ich lache, alle lachen.
     Ich bin der glückliche Knabenwahnsinn. - -



Auf ein neues Jahr


     Wir treffen den Fremden mit einer Lampe,
     Mit einer ruhigen, loyalen Flamme.
     Nur kein verstecktes Flüstern,
     Kein Flüstern über ihn!

     Wir brauchen nicht das helle Licht,
     Dämme die Lampe, bis kaum die Zeiger leuchten.
     Nur nicht aus den Augen,
     Kein Anblick!

     Möge in einer unvorsichtigen Sorge
     Jahr wie Tag nur scheinbar sein!
     Nur kein Gedanke an das Ewige,
     Keine Gedanken über ihn!

     Wir kommen wieder, Schwestern geworden,
     Näher beieinander sitzend.
     Nur keine Worte über die Vergangenheit,
     Keine Worte darüber!




Schulmädchen


     Heute die ganze Nacht lang hab ich nicht schlafen können
     Von dem magischen Monat-Mai-Lärm!
     Ruhig die Strümpfe angezogen
     Und vor das Fenster gerutscht.

     Ich bin ein Revolutionär mit Wirbelwinden im Blut,
     Nur Leidenschaft und kalte Angelegenheiten für mich.
     Ich habe auch gelesen Bourge: Man kann nicht
     Glücklich sein, wenn man sich ungeliebt weiß.

     "Er" hat mich abgelehnt, als er zwölf Jahre alt war,
     Spielte aber Grieg und Liszt, aber – komm und sieh:
     Er ist klug und belesen wie ein Buch,
     Und ein Dichter, wie gut!

     Für einen seiner Blicke des Feuers
     Ich bin bereit, auf meine Knie zu fallen!
     Aber meine Eltern haben unser Glück
     Nicht gewünscht.



Twerskaja


     Hier ist die Welt, in der Glas scheint,
     Hier ist Twerskaja - wir vermissen sie ewig.
     Wen braucht Asja mehr als Marina?
     Wen hat Asja lieber als mich?

     In einer lebhaften Reihe Wandeln und Trinken,
     Sonnenuntergang, Stimmen, Licht, - alle, die da sind,
     Und manchmal senken sich unsere Augenlider
     Unter jemandes fleißigem Starren.

     Moskau, April, Nacht, nur wir,
     Nur wir, die Flammen glänzend wie Pfeile -
     Straße der Erwachsenen, die uns anschaun - Twerskaja
     Ist eine Wiege der halberwachsenen Herzen.

     Diese, eine Wiege des goldenen Sonnenaufgangs,
     Die Welt staunt, was der Morgen gegeben...
     Hier ist ein Fenster mit Diamanten,
     Mit Lichtern hier ist ein Fenster wieder...

     Wir werden alle durch den Glauben oder durch die Sinne erkennen,
     Starrender Abstand und Tiefe des Himmels!
     Rosa steht das Strastnoi-Kloster
     Über dem grauen Platz hoch aufragend.

     Ohne Moment der Stille sind wir zu Fuß gegangen.
     Alle lieben Worte, alle lieben Züge - alle Wahrheit!
     Unvergesslicher April – Twerskaja,
     Du bist der Wiege unserer Jugend!




Im Alter von Fünfzehn


     Läute, singe, das verhindert das Vergessen,
     Die Worte "Fünfzehn Jahre alt" in meiner Seele.
     Warum bin ich aufgewachsen und groß geworden?
     Nichts tröstet!

     Erst gestern im grünen Birkenhain
     Frei, am Morgen, lief ich weg.
     Erst gestern habe ich ohne Frisur mich getummelt,
     Erst gestern!

     Frühling, das Läuten der fernen Kirchtürme
     Sagte mir: "Führe und sitze und liege!"
     Und jeder Schritt durfte sich tummeln,
     Und jeder Schrei!

     Was ist Zukunft? Welche Fehler liegen vor mir?
     In aller List, es ist alles verboten...
     So, schreiend, von der lieben Kindheit trennte ich mich
     Im Alter von Fünfzehn.




Die Trommel


     Um eine Wiege zu schaukeln heute morgen im Mai?
     Den stolzen Hals in der Schlinge, wie andere?
     Ein Vogel, Herder – eine Sprache,
     Für mich - eine Trommel.

     Die Rolle der Frau ist mir nicht lieb:
     Ich fürchte nicht Wunden, sondern Langeweile.
     Gibt mir alles - Ehre und Macht -
     Diese meine Trommel.

     So viele Länder, die ich noch nicht gesehen habe!
     Bäume stehen in voller Blüte und es scheint die Sonne...
     Töte all die Trauer um dich herum im Flug,
     Schlage, meine Trommel!

     Schlage, jetzt sei ein Tambourmajor! Allen voran!
     Alles andere - Betrug für die Stummen!
     Warum dauerts so lang, zu erobern die Herzen auf dem Weg?
     Was macht die Trommel?




Herbst in Tarus


     Der klare Morgen ist nicht heiß, leicht
     Sie führen durch die Wiese.
     Hinab die Oka zieht ein Kahn,
     Sehr langsam.

     Mehrere Wörter
     Sie sind bereit zu wiederholen.
     Irgendwo im Bereich klingelt
     Schwach die Glocke.

     Läuten in dem Gebiet? Auf der Wiese?
     Werden sie das Gebet sprechen?
     Glück, in jemandes Augen
     Für einen Moment zu starren.

     Die Entfernung ist blau zwischen den Pinien,
     Auf der Tenne Stimmen läuten...
     Und es lächelt der Herbst
     Zu unserer Feder.

     Das Leben ist aufgerissen, immer noch...
     Ah, Tage des Goldes!
     Herr, wie sind sie fern!
     Wie werden sie immer weiter entfernt, o Gott!



An literarische Staatsanwälte


     Um alle einzuschmelzen, dass die Leute alle vergessen,
     Wie eine Kerze oder geschmolzenen Schnee?
     Schreibe eine Handvoll Staub in die Zukunft!
     Unterm Kreuz ein Grab? Ich sage nein!

     Jeden Moment, aus Angst zitternd,
     Ich kehre in das Gleiche noch einmal:
     Dieser für immer! Hat er das Vermögen,
     Mich alles verstehen zu lassen?

     Abend im Zimmer des Kindes, wo mit Püppchen
     Ich sitzen werde, Spinnennetze auf der Wiese,
     Die verfluchte Seele der Vision...
     Um für jeden zu leben, alle zu kennen!

     Für diese (es ist Kraft im Ausdruck)
     Ich gehe vor Gericht, die mir lieb sind,
     Dass diese meine rastlosen jungen Jahre,
     Diese Kindheit würde ewig dauern.




x x x


     Du gehst, du suchst genau wie ich,
     Senke deine Augen.
     Ich senkte sie auch!
     Halt, da sind Passanten!

     Lies - nachdem du gesammelt einen Blumenstrauß
     Von Hahnenfuß und Mohn -
     Dass du mich Marina gerufen
     Und gefragt, wie alt ich sei.

     Glaube nicht, dass ich mit einer Drohbotschaft erscheine,
     Dass ein Grab hier verborgen sei...
     Ich liebte es, viel zu lachen,
     Wenn es verboten war.

     Und das Blut auf der Haut hatte es eilig,
     Und meine Locken tanzten...
     Ich war einmal dabei, ihr Passanten!
     Passanten, hier meine Unterlassungserklärung!

     Reiße dir selbst einen wilden Stamm heraus
     Und nach ihm eine Beere:
     Es sind keine Erdbeeren süßer
     Oder größer als die auf dem Friedhof!

     Aber nur nicht grimmig dastehen,
     Auf die Brust gesenkt den Kopf.
     Leicht hast du über mich nachgedacht
     Und leicht mich vergessen!

     Wie der Strahl dich erleuchtete!
     Sie sind alle in einem goldenen Staub...
     Und meine Stimme aus der Tiefe
     Kanntest du nicht und warst verblüfft.



x x x


     Diese meine Gedichte geschrieben so früh,
     Das ich damals nicht wusste, ich war ein Dichter,
     Jene sprühten wie Tröpfchen aus einem Brunnen,
     Wie Funken von einer Rakete,

     In einem Heiligtum, wo es Schlaf und Weihrauch gibt,
     Wie kleine Teufel platzen,
     Diese meine Gedichte über die Jugend und über den Tod,
     Diese Verse ungelesen!

     Aufgereiht in Läden in Haufen von Staub,
     Wo niemand sie nimmt oder liest,
     Diese meine Gedichte, wie kostbare Weine,
     Werden ihre Stunde haben!


x x x


     An mir vorbei, du zu Fuß,
     Reize zweifelhaft und nicht von mir -
     Wenn du aber wusstest, wie viel Feuer,
     Wie viel Leben ist umsonst verschwendet,

     Beim Rascheln, gelegentliche Schatten,
     Was für eine heroische Flamme -
     Und wie mein Herz entflammt
     Das Schießpulver vergebens verschwendet!

     O die Züge fliegen in die Nacht,
     Tragen Schlaf von der Station hinweg...
     Wenn du erkannt hast - wenn du wusstest -
     Da und dort, ich weiß.

     Warum sind meine Worte so scharf
     In dem Rauch meiner Zigarette -
     Wie viel dunkle und bedrohliche Angst
     Gibt es in meinem hellhaarigen Kopf.




x x x


     Meine Stimme ist stumm und all die Worte
     Vergeblich. So, jetzt gehen wir!
     Ich will nicht die Richtige sein, bevor
     Ich weiß, wer ich bin.

     Schöner Feigling, in dieser Schlacht
     Brauchst du nicht für mich zu fallen!
     Aber, lieber Jüngling, ich weiß nicht zu kämpfen
     Für die Macht in dieser Welt.

     Und das ist der nobelgesinnte Vers,
     Der sich niemals selbst bestreitet.
     Du kannst - weil du jemand anderes bist -
     Nicht sehen meine Augen,

     Nicht wachsen sehen meine Flamme blind,
     Auch nicht fühlen die Kraft in mir...
     Welcher Dämon in mir ist los
     In die Ewigkeit gegangen!

     Aber wisse, dass es ein Gericht gibt,
     Wie Pfeile zielen,
     Wenn zwei engelhafte feurige Flügel
     Über dem Kopf glänzen werden.




An Asja



     1

     Wir sind scharf und wir sind bereit,
     Wir sind schneller.
     In jedem Wort, in jedem Blick, in jeder Geste -
     Zwei Schwestern.

     Einzigartiger und raffinierter Geschmack ist unser
     Und unsere Worte,
     Wir vom alten Damaskus
     Sind zwei Schwerter.

     Draußen, Tenne und Brot, die Last
     Und der Ochse!
     Wir - sind in den Himmel gestreckt,
     Zwei Pfeile!

     Auf dem Weltmarkt ohne Sünde
     Wir sind allein.
     Wir - von William Shakespeare
     Zwei Gedichte.


     2

     Wir - sind der Verein von Pappeln
     Im Frühjahr,
     Wir - sind die letzte Hoffnung
     Der Könige.

     Wir sind auf dem Boden des alten Kelches.
     Komm und sieh:
     In dir ist die Morgenröte, und uns
     Zweien dämmert es.

     Und berühre mit den Lippen den Kelch
     Und trinke ihn leer.
     Du wirst sehen unsere Namen
     Auf der Unterseite.

     Lichter Blick ist tapfer und glänzend
     Auf das Böse.
     Wer auf der Erde jemals begegnete ihm
     Unter euch?

     Wacht an der Wiege, dem Mausoleum
     Und anderen Dingen,
     Wir sind das letzte Antlitz
     Der Könige.




An Sergei Efron



     1

     Solche Stimmen werden,
     Dass du still bist, nicht wiederholen,
     Damit fragt man voraussehend.
     Es gibt auch riesige Augen
     Von der Farbe des Meeres.

     Nun steht er vor euch:
     Schaut euch an die Stirn und das Blut
     Und vergleicht ihn mit euch!
     Das altersschwache Blut
     Aus Müdigkeit wurde blau.

     Von jeder edlen Vene
     Der Bläue Triumph.
     Gesten des Prinzen und Löwen
     Mit eines weißen Schaumes Spitze
     Wiederholt sich wieder.

     Eure Regiments-Dragoner,
     Dekabristen und Versailles!
     Ihr wisst nicht, - er ist noch so jung -
     Finger fragen nach Bürsten,
     Flöten und Streichern.


     2

     Wie Algen, wie Zweige von Weiden
     Von Malmazonia sind deine Glieder,
     So hast du gelegen im Schaum des Meeres
     Geistesabwesend.

     Bei dem süßen Licht goldener Melonen,
     Von Diamanten und Aquamarin,
     Die Augen immer halboffen,
     So blau-gräulich, bläulich-grün.

     Die Wellen sind wie tollwütige Löwen,
     Die Pfeile der Sonne flogen.
     Und von unerträglicher Bläue
     Zu weiß, bist du dort gelegen.

     Hinter dem Rücken die Wüste, irgendwo
     Die Station Djankoi,
     Und unter dem Arm ausgestreckt
     Die Melone wuchs golden leise.

     So ruhig und kostbar, du liegst dort,
     Gib nicht auf deinen Blick und siehe nicht,
     Aber schau - und Wellen werden mit Macht sich erheben,
     Und Berge werden zum Meer bewegt werden.

     Und neue Monde im Himmel brennen,
     Und frohe Löwen werden sich hinlegen
     Unter dem einzigen nach unten gelehnten
     Kopf schön und jung.




An Byron


     Ich denke über den Morgen der Herrlichkeit nach,
     Über den Morgen der Tage, als
     Wie ein Dämon du aus dem Schlaf dich erhobest
     Und warst ein Gott für die Menschen.

     Ich denke, als du deine Augenbrauen zusammenzogest
     Über den brennenden Fackeln der Augen,
     Wie das alte Blut ewiger Lava
     Gehetzt durch die Arterien.

     Ich denke der Finger - sehr langer Finger -
     Der lockigen Haare, über den Augen,
     Des Durstes in den Gassen
     Und des Hungers in den Speisesälen.

     Über dem Herzen - du warst zu jung -
     Du hattest nicht die Zeit zu lesen, es war zu früh,
     Von den Zeiten, in denen allein du in deiner Ehre
     Entstandest und hinab ging der Mond.

     Ich denke an eine Halle im Halbdunkel,
     Über den Samt, die Spitze geneigt,
     Über den Gedichten, die wir erzählten einander,
     Du - deine, ich - meine.

     Ich denke auch an die verbleibenden
     Lippen und deine Augen und eine Handvoll Staub
     Über allen Augen, der jetzt auf dem Friedhof
     Über dir und mir liegt.



x x x


     Wie viele Menschen fielen in diesen Abgrund,
     Ich aus der Ferne, ihn zu ergründen!
     Es wird Zeit, und ich werde verschwinden
     Von der Erde der Äußerlichkeit.

     Alles wird sein, was sang, und was kämpfte,
     Was glitzerte und freute sich:
     Das Grün der Augen, das Gold meiner Haare,
     Und meine zarte Stimme.

     Das Leben wird mit seinem weichen warmen Brot weiterhin sein,
     Der Tag in Vergessenheit.
     Alles wird weiterhin sein - unter ausgestrecktem Himmel
     Als ob ich nie gewesen!

     Wie Kinder veränderlich in jeder Miene
     Und wütend nicht für lange,
     Wer liebte die Zeiten, in denen im Kamin
     In Asche verwandelt wurde das Protokoll?

     Violine und Kavalkade im Wald
     Und im Dorf die Glocke...
     Nach dieser lieben Erde - ich werde nicht mehr sein
     Und war lebendig und real!

     Alle - wer sind die Freunde und Fremden?
     Mir war noch nie das Maß bekannt.
     Ich wende mich an dich wenden
     Mit diesem meinem Glauben und fragen
     Und die Liebe befragen.

     Tag und Nacht, in Worten und Buchstaben:
     Die Wahrheit von ja und nein,
     Obwohl ich bin, aber ich bin erst zwanzig,
     So oft in Trauer!

     Denn meine unvermeidlichen Kränkungen und Sünden
     Sollen mir verziehen werden -
     Denn all meine ungestüme Zärtlichkeit
     Und allzu stolz und frei -

     Denn die Schnelligkeit der Ereignisse, wie sie kommen rauschend,
     Denn die Wahrheit, denn das Spiel, sage ich -
     Bitte höre mir zu! Aber bitte liebe mich!
     Dafür, dass ich sterben werde.




x x x


     So der Durst nach Leben: Und zärtlich sein
     Und rasend und laut,
     Und intelligent und charmant -
     Herrlich zu sein!

     Mehr als das, was zart oder gewesen ist,
     Schuld nicht zu kennen...
     Dies, dass auf dem Friedhof alle gleich sind,
     Ärgert mich so.

     Zu sein, was niemand lieb hat -
     Wie Eis zu werden!
     Nicht zu wissen, was vorher gewesen ist,
     Noch, was kommen wird,

     Zu vergessen, wie das Herz brach -
     Gewachsen wieder zusammen,
     Und die Worte und Stimmen zu vergessen
     Und der Haare Glänzen.

     Armband aus altem Türkis
     Auf der Säule, auf
     Diesem meinem weißen Arm
     Schmal und lang...

     Wie das Übermalen einer Wolke
     Aus der Ferne,
     Man nahm den Perlmutter-Stift
     In die Hand,

     Genau wie die Beine sprangen
     Über den Zaun,
     Zu vergessen, wie entlang der Straße
     Der Schatten fortgeschritten.

     Zu vergessen, wie eine Flamme von Azurblau, wie
     Tage gedämpft sind...
     Allen meinen Unfug, alle meine Stürme,
     Und Gedichte auch!

     Lachend wird fern gejagt werden
     Mein Wunder.
     Ich immerrosig, werde
     Die blasse sein.

     Und er lässt sich nicht öffnen - so nötig -
     Schade, dieser Eine!
     Nicht für den Anblick, nicht für die Felder,
     Nicht für die Sonne -

     Diese meine gesenkten Augenlider.
     Blume werde ich nicht!
     Meine Erde, seit Jahrhunderten, verzeihe mir
     Für alle Ewigkeit.

     Somit sind der Mond und der Schnee
     Dahingeschmolzen,
     Wenn dieses junge, schöne Jahrhundert
     Wird stürzen auf dich.




x x x


     Sie, deren Schlaf ohne Erwachen,
     Wer kennt sie noch sich leise bewegend?
     Zur Drei-Brunnen-Gasse,
     Wenn du meine Gedichte liebst!

     O wie sonnig und o wie Sternenhimmel!
     Es ist des Lebenswerkes erster Band begonnen.
     Ich bete - während es nicht zu spät ist -
     Komm und wirf einen Blick in unsere Heimat!

     Bald wird diese Welt ausgelöscht werden,
     In einer geheimen Nacht sie zu betrachten,
     Während die Pappel nicht abgeholzt wird
     Und unser Haus wird nicht verkauft.

     Dies ist unsere Pappel! Unserer Kindheit Abende
     Darunter schmiegen sich und Müll.
     Dies ist unsere Pappel neben Akazien
     In der Farbe von Silber und Asche.

     Beeile dich, finde diese Welt
     Unvergesslich schön!
     Zur Drei-Brunnen-Gasse,
     Zu dieser Seele meiner Seele...




An Alja



     1
    
     Du bist unschuldig, wunderschön,
     Raffiniert - und allen fremd.
     Ein Streben, aufstrebende Herrin,
     Eine verführerische Amazone!

     Deine Zöpfe, sehr hübsch,
     Die du wie einen Helm trägst,
     Du wirst die Königin des Ballsaales sein -
     Von all den Gedichten unserer Jugend.

     Und deine Teufels-Klinge des Humors
     Will durchbohren viele, o Königin,
     Und du wirst zu deinen Füßen viele sehen,
     All das kann ich träumen.

     Alle werden gehorsam sein,
     Und das alles, bevor du ruhig sein wirst.
     Wie ich, wirst du zweifellos
     Bessere Gedichte schreiben.

     Aber wirst du fest zudrücken und tödlich
     Diese deine Glieder - wer weiß -
     Genau wie deiner jungen Mutter
     Drängen sich die Schläfen jetzt.


     2

     Ja, ich bin neidisch auf dich
     Mit einer großen Eifersucht!
     Ja, ich störe auch
     Mit meiner Angst bereits.

     Und dass meine miserable Natur
     Ist dir am meisten furchtbar klar:
     Mit deinen zwei Jahren und zwei Monaten -
     Du bist in Verzweiflung...

     Alle Puppen in der ganzen weiten Welt, alle Pferde
     Du wirst ohne einen zweiten Gedanken weggeben
     Für eine Seite aus meinem Notizbuch
     Und den Bleistift, den ich gekauft habe.

     Du bist in einem Kampf mit dem Dienstmädchen -
     Du willst alles selber machen.
     Dann plötzlich bist du in Verzweiflung:
     "Das Meer ist nach Hause gegangen!"

     Allerdings spreche ich stolz von dir,
     Ich kann es nicht übersetzen,
     Wenn du mich fragst: "Mutter,
     Bitte küsse meine Schnauze!"

     Wisse, alles in mir lacht,
     Wenn jemand noch einmal
     Versucht, dich zu küssen
     Vergeblich.

     Ich bin die Schlange, die die Prinzessin nahm,
     Ein Drache! Bräutigam der Bräutigame! O Licht
     Meiner Augen - O die Eifersucht
     Meiner Nacht!



Aus dem Zyklus "P.E."



     1
     
     Gekleidet in den goldenen Staub des Abends,
     Ein Tag im August war ruhig geschmolzen.
     Die Straßenbahnen klingelten, stürzten ab,
     Und die Leute gingen spazieren.

     Ich ging entlang einer ruhigen Seitenstraße
     Ohne Ziel, geistesabwesend.
     Und ich erinnere mich, wie die Kirchenglocken
     Sangen leise.

     Ich beschloss, alle Dinge auf dem Weg
     Vorzustellen deiner Pose:
     Bin ich oder bin ich nicht? Zu bringen
     Dir eine Rose?

     Und ich war bereitet wie eine Phrase,
     Vergessenheit, danach ein Ach -
     Und plötzlich - keine Wartezeit! - auf einmal!
     Mein Selbst im selben Haus.

     Mit vielen Geschichten, die langweilen...
     Ich zähle die Fenster, hier ist die Veranda.
     Ohne es zu wissen, auf dem Hals wandern
     Die Hände und suchen etwas.

     Ich zähle die grauen Stufen, die führen
     Mich in die Flammen.
     Ich klingelte. Hier für das Denken.
     Es ist keine Zeit mehr.

     Ich erinnere mich aber an das Brüllen des Donners
     Und an meine beiden Hände, so kalt wie Eis.
     Ich rufe dich. - Er ist zu Hause,
     Er kommt sofort.

     *

     Ich kann mit meiner Jugend die Jahre ertragen,
     Die sind unvergessen, eins und alles.
     Die Farbe auf dem farbigen Hintergrund
     Ich werde wieder verwenden.

     Und Glasperlen des Lampenschirmes und
     Der Klang der Stimmen, einiger seltsamen,
     Port Arthur und das dumpfe Schlagen der Uhr
     Über meinem Kopf.

     Ein Moment, ein langer, in dem mindesten Maß -
     Wie eine Stunde. Aber Schritte aus der Ferne.
     Und du bist eingetreten. Hier ist das Quietschen
     Der offenen Tür.

     *
   
     Und es war auf einmal eine Faszination da.
     Er beugte sich hinunter, einfach wie ein König.
     Und zwei Sterne in Ehrfurcht und Schrecken
     Gaben schimmernden Schein.

     Und die Augen schielen, so riesig, hast du nicht
     Gekannt des Opfers Gesicht so lieb?
     Noch einen weiteren Moment - was für ein Sturm
     Wird hier gespielt?

     Ich kämpfte wie ein Held. Auch
     Du und ich haben einmal zusammen gegessen!
     Eine gedämpfte Stimme, ich erinnere mich an sie
     Und der Lippen Umriss.

     Und Haare, flauschiger als unten,
     Und - die Liebe! -
     Die herrlichen Falten des Lachens
     Deiner großen Augen in der Nähe.

     Und ich erinnere mich - du saßest genau dort,
     Ich, hier - aber du hast mich vergessen.
     Was für ein Aufwand all diese Kosten für mich,
     Minuten lang noch -

     Zu sitzen, abzugeben Unmengen von Rauch,
     Und zu beobachten die Stille komplett...
     Es war mir unerträglich
     So zu sitzen.

     Du erinnerst dich an dieses Gespräch
     Über das Wetter und den Buchstaben M.
     Siehe, du weißt, denn solch ein seltsames Dinner
     Kann nicht sein.

     In einer halben Umdrehung in einem Halbdunkel
     Ich lache, warte nicht auf mich:
     Augen eines reinrassigen Hundes,
     Graf, ich nehme Abschied.

     *
    
     Verloren und vollkommen ohne Ziel
     Ich ging eine dunkle Gasse
     Und scheinbar gab es keinen Gesang
     Von der Glocke.


     2
     
     Als er lebte, jeder liebte ihn!
     Ewiger Treue legten sie Gelübde ab,
     Tragen die Kränze von Lilien
     Auf frischem Schnee.

     Zu seiner miserablen Unterkunft
     Für eine knappe Minute langsamer gehen,
     Dass er nicht zu lange zittern muss
     In diesem ersten Schnee.

     Warm, schmilzt das eisige Blut in ihm
     Mit dem Atem des Körpers und der Seele!
     Aber wenn auf einmal die Liebe im Inneren ist
     Bereits erkaltet -

     Um den Liebling – zu lieben den Bruder sogar!
     Das Kind auf der Stirn trägt einen Kranz -
     Er kann niemanden in dem Sarg umarmen
     Nach seinem Tod.

     Ah, er, den du so sehr geliebt, um dessentwillen
     Du wärest in der Hölle Gewölbe gegangen -
     Dass er jetzt in einem Sarg liegt,
     Ist nicht seine Schuld!

     Vom Rascheln der Schritte und der Kleidung
     Zitternd vom Kopf bis zu den Füßen -
     Wie er deine Umarmungen entdeckte,
     Wann immer er konnte!

     O Frauen! Für jede von euch
     Er wurde Asche und Wahnsinn ganz und gar! -
     Mit welchem vollen Durst er liebe sie,
     Sie müssen sich daran erinnern!

     Daran erinnern, wie man erwischt
     Aus seinen Augen jeden Blick,
     Daran erinnern, die ehemaligen Gelübde
     In der dunklen Nacht.

     So wirst du nicht untreu geworden sein,
     Bevor sein Kreuz so unscheinbar wurde,
     Und jede sollte sich ruhig erinnern
     An seine Lippen.

     Und bevor sie rauschen ab
     Im Schlitten mit Zigeuner-Glocken, langsam,
     Und mit ihrem Gesicht fallen
     In der Nacht in den Schnee.

     Lasse den Schnee deine Wangen zart bestreuen,
     Und in der Nähe deiner Augen Tröpfchen schmelzen...
     Ich bin unter euch eine, wie ich bin
     Beim Schreiben dieser Zeilen -

     Ich werde nicht brechen das Gelübde,
     Das ich nicht abgelegt hab -
     Leben - deine braunen Augen -
     Und für die Seele der Liebe selbst,
     O Frauen, betet!


     3
     
     Die Blätter werden über deinem Grabstein verstreut
     Und der Wintertag duftet.
     Höre, der Toten Einer, höre, o lieber Einer:
     Du bist mein eigen immer noch.

     Du lachst! – Der Mond ist hoch - in der Hütte am Straßenrand
     Voller Charme.
     Mein - so unzweifelhaft und unveränderlich -
     Wie gefällt dir dieser mein Arm?

     Zum Krankenhaus mit einem Knoten am Morgen
     Ich werde wieder kommen...
     Du musst nur einfach den großen, weiten Meeren entschwinden,
     Ins sonnige Land!

     Ich küsse dich! Ich bezaubere dich! Ich habe in dieser Dunkelheit gelacht
     Über dem Grab!
     Ich, ungläubig an den Tod! Ich warte am Ausgang -
     Komm nach Hause!

     Mögen alle Blätter verstreut werden und ausgewaschen
     Der Trauerflor der Worte.
     Und ich bin auch tot, wenn du tot bist
     Für die ganze Welt.

     Ich sehe und fühle dich - ich spüre dich überall -
     Was ist der Bund von Kränzen dir -
     Ich habe dich nicht vergessen und werde dich nicht vergessen
     Für alle Ewigkeit.

     Ich kenne die Ziellosigkeit eines solchen Versprechens,
     Die Sinnlosigkeit.
     Ein Brief an die Unendlichkeit – ein Brief an die Grenzenlosigkeit -
     Ein Brief ins Blaue hinein...


     4
     
     Hier sind deine Rosen – lege deine Hände auf sie -
     Nachdem du weiter als das Meer gegangen, lieber Freund!
     Mein lieber Freund, nachdem mit dir geboren sind
     Die wertvollsten Schätze des Landes.

     Ich bin beraubt und betrogen - Es gibt keinen Brief,
     Keinen Ring in meiner Erinnerung!
     Wie die Bewegungen unvergesslich sind für mich
     Von deinem Gesicht, fragend seit Jahrhunderten.

     Wie unvergesslich wird die Frage sein, aufmerksam
     Starrend - lädt ein, in der Nähe zu sitzen -
     Und die weltliche Schmeichelei des Sterbenden
     Und das Lächeln aus dem großen Jenseits -

     Mein lieber Freund, gegangen, um zu segeln ewig -
     Ein frischer Hügel unter anderen Hügeln!
     Bete, dass es keine anderen Segler gibt,
     Verborgen in deinem himmlischen Klang.




Aus dem Zyklus "Freundin"


     1
     
     Du bist glücklich? Du wirst es nicht sagen! Kaum!
     Besser ist es loszulassen!
     Du küsstest zu viele, ich denke,
     Davon kommt die Trauer.

     Alle Heldinnen von Shakespeares Tragödien
     Sehe ich in dir.
     Niemand hat dich gerettet, du junge
     Tragische Dame.

     Du bist so müde, zu wiederholen
     Der Liebe Charme!
     Eloquent, das rohe eiserne Armband
     Am unblutigen Arm.

     Ich liebe dich. - Wie eine Gewitterwolke
     Oberhalb – die Sünde -
     Weil du am besten von allen und ätzend
     Und stechend,

     Denn in der Dunkelheit der Straßen unterscheiden
     Sich unsere Leben und wir,
     Für deine inspirierte Verlockung und
     Das dunkle Schicksal,

     Weil du, meine rundköpfige Dämonin,
     "Verzeihung" wirst sagen,
     Weil du - zerreißend über dem Sarg! -
     Kannst nicht gerettet werden!

     Für dieses Zittern, weil - so ist es nicht -
     Ich habe einen Traum? -
     Für die Schönheit dieser Ironie,
     Dass du - nicht ein Er.


     2
     
     Unter den Liebkosungen eines Efeu
     Ich erinnerte mich an den gestrigen Traum.
     Wessen Sieg? Wer ist besiegt worden?
     Was war es?

     Umdenken alles noch einmal,
     Quäle mich noch einmal.
     In diese, für die es kein Wort gibt, das ich kenne,
     Hätte ich mich jemals verliebt?

     Wer war der Jäger? Wer der Gejagte?
     Alles ist wie von Satan verkehrt!
     Was hat der laut schnurrende Kater
     Davon gewusst?

     In diesem bereiten Zueinander,
     Wer war in wessen Hand, eine Kugel?
     Wessen Herz flog - deins oder meins,
     Erinnerst du dich?

     Und noch einmal - was war es noch?
     Was will ich, was soll ich Mitleid haben?
     Und ich weiß nicht: Hab ich gewonnen? Hat jemand
     Mich überwunden?


     3
     
     Heute schmolz ich, und heute
     Vor dem Fenster stand ich.
     Ein nüchterner Blick, eine freie Brust,
     Ich bin gerade wieder einmal zufrieden.

     Ich weiß nicht, warum. Vielleicht ist die Seele
     Einfach müde geworden von allem,
     Und irgendwie der rebellische Bleistift
     Möchte nicht überhaupt etwas berühren.

     Distanz zu Gut und Böse,
     Innerhalb des Nebels stand ich,
     Trommelte mit meinem Finger
     Auf das kaum klingende Glas.

     Es ist gleichgültig für die Seele,
     Als ich dich zum ersten Mal traf - ich sage -
     Als perlmutterne Pfützen
     In vollem Vergnügen spritzten gen Himmel,

     Als Vogel, der fliegt überm Kopf,
     Und als Hund, der ausgeführt wird,
     Und auch als verarmte Sängerin
     Hast du nicht begonnen, um mich zu weinen.

     In der lieben Kunst des Vergessens
     Die Seele hat den ganzen Weg gemeistert.
     Einige überwältigend große Gefühle
     Sind geschmolzen in meiner Seele heute.


     4
     
     Du warst zu faul, dich anzuziehen,
     Zu faul zum Aufstehen für mich.
     Und jeden folgenden Tag für dich
     Wäre ich glücklich mit meiner Freude.

     Um so spät zu kommen in einer kalten Nacht,
     Warst du besonders verlegen.
     Und jede weitere Stunde für dich
     Möchte ich jung gewesen sein mit meiner Freude.

     Ich war die Jugend, an der du vorübergegangen -
     Du tatest dies, ohne böse Absicht,
     Deine Aktionen waren in jeder Hinsicht
     Unverbesserlich unschuldig.


     5
     
     Heute, Schlag acht, stürzten durch
     Die große Lubianka-Straße
     Gefällte Kugeln, wie Schneebälle,
     Irgendwo stürzte der Schlitten.

     Bereits das Lachen klingelte...
     Ich erstarrte, als ich sah:
     Rot unten die Haare
     Und jemand Großes war in der Nähe!

     Wir waren mit einem anderen zusammen,
     Ein weiterer Schlitten,
     Mit der Ersehnten, lieb zu mir -
     Stärker, als ich es gewünscht.

     "O, je n'en puis plus, j'etouffe!" -
     Du schrieest in deiner vollen Stimme,
     Und kühn gingest du und stopftest die Hände
     In den hohlen Pelz auf deinem Schoß.

     Die Welt ist glücklich, und abends ist sie fett!
     Vom Muff die Hände fliegen...
     So kannst du dich stürzen in einen Schneesturm,
     Den Mantel überziehen, Auge in Auge.

     Und grausamste Meuterei ist geschehen,
     Und weißer Schnee hat sich ergossen.
     Ich folgte dir mit den Augen
     Zwei Sekunden lang - und dann nicht mehr.

     Und ich streichelte den länglichen Zipfel
     An deinen Mantel - ohne Zorn.
     O Schnee-Königin! Dein kleiner Kai
     Ist erfroren.


     6
     
     Genau wie eine junge Pflanze sprießt
     Der Hals hoch und frei.
     Wer will sagen den Namen, das - Alter,
     Wer – den Ort, wer – das Jahrhundert?

     Die Kurve der nicht hellen Lippen
     Ist launisch und bleich,
     Aber das blendende Haus
     Ist die Stirn von Beethoven.

     Reinige den Kosenamen,
     Es ist das geschmolzene Oval.
     Eine Hand, in der eine Peitsche liegen würde,
     Und - der silberne - Opal.

     Die Hand, die verdient einen Geigenbogen,
     Vorbei in kostbarer Seide,
     Eine schöne Hand,
     Eine Hand, die einzigartig ist.


     7
     
     Du auf deinem Weg an mir vorbei,
     Und deine Hand berührt mich nicht.
     Aber meine Angst ist ewig,
     Dass du die Erste warst, die ich traf.

     Mein Herz sagte: "Liebe!" auf einmal
     Ich verzieh dir alles durch Zufall,
     Ich weiß nichts - nicht einmal den Namen!
     Liebe mich, liebe mich, ich verkünde.

     Aus der Kurve der Lippen mit einem Blick
     Ich sehe deine Arroganz gezwungen,
     Nach oben die Brauen herausragen:
     Dieses Herz kennt Stürme, kein Zweifel.

     Mit einer schwarzen Seiden-Rüstung – das Kleid,
     Eine Stimme mit Zigeuner-Heiserkeit,
     Bis zu Schmerzen mag ich alles an dir,
     Auch, dass du nicht eine Schönheit bist.

     Schönheit, im Sommer wirst du nicht wollen!
     Nicht eine Blume - du bist ein Stiel aus Stahl,
     Gemeiner als der Durchschnitt, schärfer als scharf, Liebe,
     Von dem, was auf der Insel geboren.

     Mit einem Stab tust du Wunder, mit einem Ventilator -
     In jedem Knochen und in jeder Ader,
     In der Form jeden Fingers voller Wut -
     Der Frau Zärtlichkeit, des Knaben Mut...

     Parierend alle, die verspotten dich mit Versen,
     Öffne ich für dich und das Universum
     Alle, die bereit sind zu dir,
     Fremde mit der Stirn Beethovens!


     8
     
     Unter der Sonne die Augen brennen,
     Tag ist nicht gleich Tag.
     Ich sage dir zu diesem Anlass,
     Wenn ich dich verraten würde:

     Wessen Lippen hatte ich nicht geküsst
     In der Stunde der Liebe,
     Wen in der schwarzen Mitternacht
     Hast du nicht erschreckend gelobt -

     Um zu leben, wie eine Blume blüht, wie
     Die Mutter erzählt einem Kind,
     Niemals mit einem Auge nur zu gehen
     An jeder Seite...

     Siehst du das Kreuz von Zypressen gemacht?
     Es ist dir vertraut.
     Alles wird aufwachen - nur pfeife
     Unter meinem Fenster.


     9
     
     Ich werde in Stunden des Abschieds wiederholen,
     Wenn die Liebe kommt, um am Ende zu sagen:
     Das habe ich geliebt, ja, dass ich diese liebte
     Und ihre meisterlichen Hände

     Und die Augen – ist nicht noch jemand
     Begabt mit einem solchen Blick! -
     Denjenigen, die Antwort verlangen
     Für einen Zufalls-Blick.

     Geh mit deiner dreimal verfluchten Leidenschaft -
     Gott sieht alles, sag ich!
     Und forderst eine Zahlung für
     Einen versehentlichen Seufzer.

     Und ich bins müde zu sagen, zu hören,
     Beeile mich überhaupt nicht!
     Warum ist es so, dass deine Seele
     Steht für meine Seele?

     Und wieder werde ich dir sagen:
     Immerhin - dies zu beginnen! -
     Viel zu jung war dieser mein Mund
     Für deinen sanften Kuss.

     Der Blick ist hell und voll Wagemut
     Das Herz - fünf Jahre alt...
     Glücklich ist, wer dir nicht begegnet
     Auf seinem Weg.


     10
     
     Vor einem Spiegel, wo es Nebel gibt
     Und trüben Schlaf, dein Weg,
     Ich will es versuchen -, wohin er führen wird
     Und wo gibt es das Ufer.

     Ich sehe: der Mast auf einem Schiff,
     Und du - an Deck stehend...
     Du - im Rauch des Zuges... die Felder
     In der Klage des Abends,

     Die Raben fliegen überm Kopf,
     Die abendlichen Felder voll Tau...
     In allen vier Richtungen ich
     Bin wirklich da, dich zu segnen.


    

x x x


     Wahnsinn - und das aus gutem Grund,
     Ungnade - und Ehre,
     All das führt zu Nachdenklichkeit,
     Ist das Überlaufen des Fasses -

     In mir. - Alle verbrecherischen Leidenschaften
     Werden Eine! -
     Allen Bildern des Krieges im Innern
     Dieses Haar von mir!

     Der Liebhaber Flüstern, rundum
     Und auswendig kenn ichs,
     Erfahrung von zweiundzwanzig Jahren:
     Nichts als Kummer!

     Aber - willst du es nicht sagen - unschuldig rosa,
     Schau, bin ich,
     Ich bin die Virtuosin der Virtuosinnen
     In der Kunst der Lüge.

     In mir springt es wie ein Ball,
     Gefangen erneut,
     Das Blut der polnischen Urgroßmutter
     Ist offensichtlich.

     Ich liege da auf Friedhöfen,
     Das Gras wird wachsen,
     Ich liege da auf Friedhöfen,
     Der Schneesturm schlägt zu...

     Von Geigen - von Automobilen -
     Von Seide, von Feuer...
     Von Qual, die nicht nur ich,
     Die sie alle gewünscht!

     Von Schmerzen, dass ich nicht die Braut
     Vom Bräutigam...
     Von Gedicht und Gesten - für die Geste
     Und für das Gedicht!

     Von zarter Boa um den Hals...
     Und wie kann ich
     Nicht lügen - wenn meine Stimme klingt zarter,
     Wenn ich lüge...




x x x


     Ich mag es, dass Sie nicht für mich brennen,
     Ich mag es, dass ich nicht für Sie brenne
     Und dass die schwere Kugel des Planeten Erde
     Wird unter unseren Füßen sich nicht mehr drehen!
     Ich mag es, dass ich ungeniert sein kann
     Und humorvoll und nicht mit Worten spielen muss
     Und nicht erröten mit einer ersticken Welle,
     Wenn ich mit meinem Ärmel leicht Sie berühre.

     Ich mag es, dass vor meinen Augen
     Sie ruhig umarmen eine andere, es ist gut,
     So kann ich auch küssen einen anderen
     Und Sie werden mir nicht drohen mit den Flammen der Hölle.
     Dass an diesen meinen zarten Namen, nicht Tag und Nacht,
     Sie werden sich einmal erinnern, zu lieben mein Opfer;
     Dass nie in der Stille der Kirche
     Sie singen Halleluja über uns.

     Mit diesem meinem Herzen und meiner Hand danke ich
     Ihnen, dass - obwohl Sie es nicht wissen  -
     Sie mich so lieben, und für meine ruhigen Nächte
     Und für seltene Treffen in der Stunde des Sonnenuntergangs,
     Dass wir nicht zu Fuß spazieren unter dem Mond,
     Das die Sonne nicht aufgeht über unseren Köpfen an diesem Morgen,
     Dass Sie - leider - brennen nicht für mich
     Und dass - leider – ich nicht für Sie brenne.



x x x


     Mein Vorfahr war ein Wanderer,
     Ein Dieb, ein Mann mit Violine.
     Ist das nicht der Grund, warum mein Geschmack wandert
     Und mein Haar riecht nach Wind?

     Schaut er nicht, aus einem Auto zu stehlen
     Aprikosen mit meiner Hand?
     Der Autor meines leidenschaftlichen Schicksals,
     Hakennasig und lockenköpfig.

     Tragend zwischen den Zähnen eine wilde Rose,
     Er fragte bei Pinne mit dem Pflug...
     Er war ein schlechter Kamerad - und wild
     Und zart war er in der Liebe!

     Mond, Perlen, Schilfrohr - und benachbarte Mädchen -
     Alle von ihnen - er liebte sie.
     Ich denke auch, dass mein gelbäugiger
     Vorfahr war ein Feigling.

     Das, nachdem er die Seele dem Teufel verkauft für einen Pfennig,
     Um Mitternacht ging er nicht
     Über den Friedhof; dass er trug ein Messer
     In einem Stiefelschaft.

     Dass oft in einer Zeit er von einer Ecke sprang
     Wie eine Katze, agil und dünn...
     Und irgendwie habe ich verstanden, was er tat,
     Nicht auf einer Geige zu spielen.

     Und irgendwie war alles nicht passend für ihn:
     Wie im Sommer - im letzten Jahr gabs Schnee.
     Solch ein Geiger mein Vorfahre war.
     Ich wurde ein Dichter – genau so.



x x x


     Es schlafen die Rasseln und Hunde der Nachbarn -
     Nicht eine Stimme, nicht ein Auto.
     O Geliebte, nicht untersuche,
     Warum ich Abschied nahm am Zaun.

     Der Neumond wird zu Mitternacht:
     Stunde der Mönche - und scharfsichtiger Vögel,
     Stunde von Jugendlichen und Verschwörern,
     Stunde der Liebhaber und Mörder.

     Hier jede Person, die Gedanken sind doppelt,
     Hier Reiter, beeilen sich die Pferde.
     Wir passieren, klimpern nicht mit Armbändern
     Und nicht mit einem klingelnden Geldbeutel.

     Nun sind die Häuser Teil von Häusern,
     Auf dem Platz ist die Rede und der Tanz...
     Hier vor einer jungen Mutter Gottes
     Cordoba hat seine Liebe ausgesprochen. - -

     Hier auf einer Stein-Veranda,
     Am Brunnen sitzen wir schweigend,
     Wo du zunächst nach meinem Gesicht zieltest
     Mit Wolfs-Augen.

     Rascheln der Seide um die Knie,
     Geruch von Rosen und einer Haarlocke...
     O Geliebte - sieh hier:
     Carmen, die Giftmischerin!...



x x x


     Es gibt keinen Tag der Versuchung
     In einem Portfolio, an dem Menschen sterben.
     Der Frau – aller Frauen auf dem Planeten,
     Der Frau - Ars Amandi.

     Herz - eines Liebenden Trank.
     Herz – es ist mehr als alle treu.
     Jemandes Todsünde ist
     Die Frau von der Wiege an.

     Ah, so weit in den Himmel!
     Lippen - in der Dunkelheit in der Nähe...
     Gott, verurteile nicht! Auf diesem Planeten
     Eine Frau warst Du noch nie!...



x x x


     Der Zigeunerin Leidenschaft des Abschieds!
     Man trifft sich - und du ergreifst die Flucht!
     Ich ließ die Arme und die Stirne sinken
     Und denke, du starrst in die Nacht:

     Niemand wühlt in unseren Briefen,
     Versteht in aller Tiefe,
     Wie wir Sakrilege begingen - das heißt,
     Wie wir in jedem anderen Glauben leben.



Gedichte über Moskau



     1
     
     Wolken - rundum,
     Kuppeln - rund,
     Über das ganze Moskau
     Viele Arme gewickelt! -
     Ich hebe dich, meine beste Last,
     Oh mein Bäumchen,
     Flieg schwerelos!

     In dieser Wunder-Stadt,
     In dieser ruhigen Stadt,
     Wo, wenn ich tot bin,
     Ich würde glücklich sein,
     König für dich und zu betrauern von dir,
     Einen Kranz zu empfangen,
     Oh meine einzige Erstgeborene!

     Du Bogen des Sakraments,
     Nicht schwärzere Brauen,
     Und alle vierzig - zähle -
     Vierzig Kirchen jetzt.
     Du mit den Schritten nicht zu Fuß - mit einem Jungen zu Fuß -
     All die vielen Nervenkitzel
     Von den sieben Hügeln.

     Die Zeit wird für dich kommen:
     Und die Töchter -
     Sie geben Moskau
     Mit süßen Schmerzen hin.
     Mein Schlaf durch meinen Willen, wie ein Klingeln der Glocke,
     Frühe dämmert oben -
     Auf der Wagankow.



     2
     
     Aus meinen Händen - keine Hand erbaut die Stadt,
     Mein wunderschöner Bruder, mein seltsamer.

     Bei den Kirchen - vierzig mal vierzig, nebeneinander,
     Und Tauben, die über ihnen schweben.

     Und das Spasski-Tor - mit Blumen,
     Wo orthodoxe Gläubige lüften den Hut.

     Der Sternenhimmel-Glockenturm - Hafen der Sünde -
     Wo von der Menschen Küssen der Boden sauber ist.

     Die unvergleichliche fünf-Kathedralen-Runde
     Akzeptiere, mein alter und inspirierter Freund.

     In den Unerwartete-Freude-Garten
     Ich werde meinen Gast aus fremdem Land führen.

     Die schlaflosen Glocken läuten, es werden leuchten
     Die Kuppeln des Goldes sehr fein,

     Und ein Tuch wird von der Mutter Gottes fallen gelassen werden
     Auf dich von den lila Wolken.

     Und du wirst auferstehen, voller göttlicher Macht...
     Und du wirst es nicht bereuen, dass du mein Geliebter warst!...


     3
     
     Vorbei an den Türmen in der Nacht
     Wir werden durch die Viertel gehetzt.
     Oh, welch ein Gebrüll der Soldaten,
     In der Nacht flößt es mir Angst ein!

     Rumore, lautes Herz!
     Küsse mit Leidenschaft, Liebe!
     Das Gebrüll ist so bestialisch!
     Strömend ist das Blut!

     Mein Mund steht in Flammen,
     Dieser Anblick ist göttlich:
     Wie eine goldene Truhe
     Die Iwerskaja-Kapelle glänzt.

     Wir beenden den angefangenen Streit
     Und zünden ein Kerzenlicht an,
     Dass es jetzt nicht werde
     Mit dir, wie ich möchte...


     4
     
     Der Tag wird kommen - ein trauriger Tag, sagen sie!
     Sie werden das Urteil sprechen, schreien, verbrennen -
     Ruhig mit den anderen Nickelbrillen, alle gleich -
     Meine Augen, beweglich wie die Flamme.
     Und - wie doppelt, so seine doppelten Sinne -
     Die Ähnlichkeit wird durch das lichte Gesicht erscheinen.
     O, ich will endlich dich verdienen,
     Einen wunderschönen Gürtel der Schönheit!

     Und aus der Ferne - ich beneide dich? -
     Will ich ziehen, geistesabwesend, mein Taufkleid,
     Eine Pilgerfahrt entlang der schwarzen Straße
     Nach meiner Hand, die ich sicher nicht zurückziehe,
     Nach meiner Hand, der das Verbot nicht mehr gilt,
     Nach meiner Hand, die nicht mehr existiert.

     Deinen Küsse, o, den Lebenden,
     Ich werde mich nicht widersetzen - nicht einem.
     Der Majestät Schal ist schön
     Und hat mich eingehüllt von Kopf bis Fuß.
     Nichts wird mich erröten lassen, heute
     Ich feire einen heiligen Ostertag.

     Entlang der Straßen des einsamen Moskau
     Ich werde weiter fahren, und du wirst langsam gehen.
     Und keiner wird zurückbleiben entlang der Straße,
     Und am Sarg-Dach werden donnern die ersten Steine -
     Und Schlaf, selbst sich zu lieben und einsam,
     Will endlich gelöst sein.
     Und nichts wird für Marina erforderlich sein,
     Unsere neue Ballerina ist eingeführt worden...


     5
     
     Oberhalb der Stadt Peter verflucht die Hölle,
     Da rollte der Donner im Delirium der Glocken.

     Umgedreht donnern die Fluten des Meeres
     Oberhalb der Frau, die durch dich zurechtgewiesen wurde.

     Peter wird von Euch, o Zar, gelobt sein!
     Aber Glocken sind noch höher als ihr beiden.

     Während sie klingen noch wie aus heiterem Himmel -
     Unbestreitbar, Moskaus Erstgeburt.

     Und sechzehnhundert Kirchen, nah und fern
     Alle lachen über die mickrige Hybris des Zaren.


     6
     
     Die Regen-Glocken nieseln oben,
     Das Blau der nahen Moskauer Haine.
     Blinde wandern die Straße Kaluga entlang -

     Schön - Kaluga – ein Lied, und das gleiche
     Wäscht und wäscht die Namen
     Der friedlichen Wanderer, die in der Dunkelheit lobten Gott.

     Und ich denke in diesen Zeiten: Eines Tages werde ich
     Euer, Freunde, und euer, Feinde, müde sein,
     Und der Einhaltung der russischen Worte -

     Ein silbernes Kreuz auf meiner Brust will ich tragen.
     Überquere ruhig und gehe zusammen mit mir
     Die alte Straße Kaluga.


     7
     
     Sieben Hügel - wie sieben Glocken!
     Glockentürme der sieben Glocken.
     Sechzehnhundert von ihnen, um sie alle zu zählen.
     Voller Glocken sind diese sieben Hügel Moskaus!

     In dem Läuten, feines Gold der Tag, da Johannes
     Der Täufer geboren wurde. Ein Haus wie Lebkuchen,
     Und um eine Hecke, und hinter einer Hecke,
     Die Kirchen dort stehen mit goldenen Köpfen.

     Und als die Nonnen sich in den Speisesaal ergossen,
     Das erste Läuten liebe ich, ich habe Liebe!
     Und die Zauberin aus Nachbars Garten
     Und heißer Schlaf und Lärm im Ofen.

     Mich fragt alles, was du Schwachkopf tust,
     Diebstahl, Flagellanten in Moskau die Menge!
     Priester, meinen Mund mach noch stärker
     Mit dem Läuten der Glocken auf Moskauer Erde!


     8
     
     Moskau - was für ein Riese
     Und seltsam gesittet zu Hause!
     In Russland sind alle obdachlos.
     Wir alle, sie werden kommen.

     Ein Messer in einem Stiefelschaft,
     Eine Schulter gezeichnet in Scham.
     Von weit weg sie rufen
     Uns alle gleich.

     Bei den strafrechtlichen Sitzungen,
     Jeder Art von Krankheit -
     Eines Babys Salbe,
     Wir haben, o Mensch, was heilt,

     Und haben es hinter dieser Tür,
     Wo all die Menschen strömen -
     Dort werden die feinen, goldenen Herzen
     Von Iver brennen.

     Und Halleluja ergießt sich
     Auf den Feldern.
     Ich küsse dich in den Schoß,
     O du Moskauer Land!


     9
     

     Mit einem roten Pinsel
     Der Berg – zu Asche verbrannt:
     Die Blätter fielen
     Und ich wurde geboren.

     Hunderte von Glockentürmen
     Haben verhandelt zumindest.
     Es war Samstag:
     Johannes der Täufer.

     Und mit meinen Zähne jetzt
     Ich möchte zerquetschen
     Die heiße Ebereschenbeere
     Des bitteren Busches.