Von Josef Maria Mayer
KREUZIGUNG UND AUFERSTEHUNG JESU
Warum ging Jesus an das Kreuz?
Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit
Denen, die verloren sind,
Uns aber, die wir erlöst sind,
Uns ist es Gottes Kraft und Weisheit.
Jesus hat Sühne geleistet
Für die Sünden der Menschheit
Von Adam und Eva an
Bis zum letzten lebenden Menschen.
Alle Menschen sind Sünder
Und die Sünde verletzt den heiligen Gott
Und zur Sühne für die Sünde
Muss ein Opfer gebracht werden,
Aber die Beleidigung Gottes
Kann nur ein göttliches Opfer sühnen
Und für die Menschheit
Kann nur ein Mensch die Sühne schaffen,
Darum wurde Gott Mensch
Und brachte sich selbst als Sühneopfer dar
Der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes.
Nun war die Sünde gesühnt
Und Gottes Barmherzigkeit
Hatte über das Gericht triumphiert.
Wer dieses Sühneopfer Christi
Annimmt im Glauben,
Der wird von Christus gerecht gemacht
Vor dem allerheiligsten Gott.
Der Sünde Sold ist der Tod
Und Christus hat die Sünde bezahlt
Mit seinem kostbaren Blut
Und hat den Tod besiegt
Durch seine Auferstehung.
Nun bietet uns Christus sein Leben an,
Sein Leben aus Gnade durch Glauben
Und durch die Vermittlung der Sakramente
Beginnt in uns das ewige Leben,
Das stärker ist als der Tod,
So dass wir, wenn wir an Christus glauben,
Auferstehen mit dem Auferstandenen
Und das ewige Leben leben
In der intimen Vereinigung mit Gott.
MARIA
Deine Brüste sind schön,
Sie sind wie knackige Äpfel,
Du bist schön, du junge Unschuld,
Jungfrau, mit deiner weißen Haut.
Deine makellosen Brüste
Sind das Neue Testament
Und das Alte Testament.
Deine taufrischen Brüste,
Benetzt vom Regen der Gnade,
Sind die göttliche Liebe
Und die ewige Weisheit.
Deine knackigen Brüste,
Makellose Jungfrau,
Spenden die Milch des Trostes
Den Kleinen im Glauben
Und den herben Wein der Weisheit
Den Männern der Erkenntnis.
Deine göttlichen Brüste,
Makellose
Madonna,
Entblößest du
Am Jüngsten Tag
Und sprichst zu Jesus:
Sohn, bei diesen Brüsten,
Sohn, bei diesen Brüsten,
Gedenke, dass dieser mein Dichter
Fleisch der Erde gewesen
Und richte ihn nicht
Wie einen reinen Engel.
Makellose Madonna,
Im Abend der Zeit
Gehst du durch die Finsternis
Der gottlosen Welt
Und zündest ein Licht an
Mit deinen leuchtenden Augen
Und zeigst uns dein Baby,
Das jedes Jahr
Zur Weihnacht
In unseren Herzen
Von dir geboren werden will.
Im Abend der Finsternis
Auf den Straßen der Welt
Wandelst du, Jungfrau,
Mit deinem göttlichen Baby
Und grüßt mit süßer Stimme
Und grüßt mit süßer Stimme
Deinen Dichter und deinen Engel.
PETRUS, DER ERSTE PAPST
Sankt Peter kam nach Rom
Und wurde dort der Bischof von Rom
Und hatte den Vorsitz in der Liebe.
In der großen Christenverfolgung
Verließ Sankt Peter Rom,
Doch vor den Toren der Stadt
Traf er den Auferstandnen.
Wohin gehst du, Herr? –
Ich gehe nach Rom,
Mich erneut kreuzigen zu lassen. –
So ging Sankt Peter nach Rom
Und wurde gekreuzigt
Von Kaiser Nero im Garten,
Aber mit dem Kopf nach unten.
Zum Lohn für sein Martyrium
Steht Sankt Peter
An der Himmelspforte,
Die ist, wie ein Seher sagte,
Aus schillerndem Perlmutt.
Dort steht Sankt Peter
In roten Schuhen
Und hält in den Händen
Den Himmelsschlüssel.
Wenn eine Seele kommt,
So sagt Sankt Peter:
Heute ist gerade mein Namenstag,
Heute ist gerade mein Namenstag,
Da lass ich dich gerne ein.
Sag, woher du bist
Und was du getrieben hast?
Die arme Seele sagt:
Ich bin aus dem gottlosen Deutschland
Ich bin aus dem gottlosen Deutschland
Und habe getrieben Philosophie.
Da sagt Sankt Peter brummend:
Nur weil heute mein Namenstag,
Nur weil heute mein Namenstag,
Lass ich dich ein in den Himmel.
So war die Seele im Himmel
Und hörte die Engel musizieren
Untereinander Mozart
Und hörte die Engel musizieren
Für Gott Johann Sebastian Bach.
Sankt Peter sagte noch lachend:
Wird es dir einmal langweilig sein,
Wird es dir einmal langweilig sein,
Dann komm zu mir,
Wir spielen dann Karten.
PAULUS
Paulus und Timotheus
Kamen nach Griechenland
Und sprachen zu den Griechen
Von dem neuen Gott
Und seiner Auferstehung.
Die Griechen waren begeistert:
Dieser Paulus ist beredt,
Dieser Paulus ist beredt,
Er ist sicher Hermes,
Der geflügelte Götterbote,
Und dieser Mann bei ihm
Ist sicher Zeus Kronion,
Der Wolkenversammler.
Und die Priester der Griechen
Brachten Stiere herbei,
Sie den Göttern zu opfern.
Die Götter sind herabgekommen
Und wandeln als Menschen
Mitten unter uns!
Preis sei dir, Zeus,
Preis sei dir, Hermes,
Euch schlachten wir
Auf dem Opferaltar
Den Stier mit weißem Nacken.
Und Paulus kam nach Athen
Und sah die Götter
Und sah auch einen Altar
Den unbekannten Göttern
Und sprach: Ich predige euch
Den unbekannten Gott,
Der sandte den Menschen Jesus,
Der schenkt uns allen
Die Auferstehung des Fleisches!
Und die Philosophen
Der Schule des Aristoteles
Sagten: Unsterblichkeit
Gibt es nur für den göttlichen Geist,
Der persönliche Geist
Des Menschen ist nicht unsterblich.
Und die Philosophen
Der Schule des Platon sagten:
Unsterblich ist die Seele,
Unsterblich ist die Seele,
Wenn sie aus dem Kerker des Körpers
Befreit ist durch den Tod.
Nur Dionysos Areopagita,
Ein Neuplatoniker,
Folgte der Predigt von Paulus.
DIE GEHEIME OFFENBARUNG
Der Seher
War auf der Insel Patmos,
Die nicht so fruchtbarschön
Wie das meerumgürtete Zypern,
Eine steinige Insel wars,
Und der Alte war dort
Wegen der Zeugnisses von Jesus.
Und er sah den Himmel offen
Und sah im Tempel Gottes
Die Bundeslade des Herrn.
Und es war eine Frau am Himmel,
Gekleidet in lauter Sonnenlicht,
Luna schmiegte sich an ihre Füße
Und auf dem Haupte trug sie
Eine astrale Krone.
Und sie war schwanger
Mit dem Messias.
Aber der rote Drache schnaubte
Und wollte fressen das Kind,
Das göttliche Kind im Mutterschoß.
Aber das göttliche Kind
Ward entrückt zu Gottes Thron.
Und Michael und seine Engel
Stürzten den roten Drachen
Und seine Dämonen
Aus dem Himmel auf die Erde.
Und die Frau floh
Mit Adlerflügeln
In die Wüste.
Und die Schlange spuckte
Einen Wasserstrahl aus,
Die Frau zu ertränken,
Aber die schwarze Mutter Erde
Half der apokalyptischen Frau
Und sog den Wasserstrahl auf.
Und der Drache verfolgte
Die Samen der Frau,
Die Spermien der Frau,
Die den Drachen
Und die alte Schlange überwanden
Durch das kostbare Blut Jesu.
DIE APOLOGETEN
Die Apologeten
Des frühen Christentums
Verhöhnten die Götter
Und priesen den Herrn,
Den wahren lebendigen Gott.
Zeus war ihnen eine Witzgestalt,
Der alte Ehebrecher
In der Gestalt des Stieres,
In der Gestalt des Schwanes.
Venus war ihnen nichts
Als die Mutter der Hurerei,
Denn der Venus Gottesdienst
Bestand im rituellen Beischlaf
Der Tempelprostituierten.
Aber die Apologeten
Verhöhnten auch
Die Streitereien
Der Philosophen.
Der eine sagte, die Welt
Sei entstanden aus dem Wasser,
Der andre, aus dem Feuer.
Einer sagte, die Seele
Sei im Kerker des Leibes
Und werde unsterblich,
Wenn der Tod sie befreit,
Der andre sagte, der Geist
Des Menschen sei nicht unsterblich,
Nur der göttliche Geist
Sei unsterblich.
Der eine sagte, der Sinn
Des Lebens sei die Lust,
Der andre sagte, der Sinn
Des Lebens sei die Apathie,
Und besser als zu leben sei es,
Sich selber zu töten.
Aber die Apologeten
Verhöhnten die Griechen
Und sagten: Der wahre Gott
Ist der Vater im Himmel,
Der Schöpfer der Welt,
Und der wahre Philosoph
Ist Jesus von Nazareth,
Und die wahre Philosophie
Ist das Evangelium
Vom ewigen Leben.
SUSANNA VON ROM
Susanna war die Nichte
Des Bischofs von Rom,
Des Papstes der einen Kirche.
Sie war sehr schön,
Sie war sehr anmutig,
Ihre Haare waren braun
Und ihr Gesicht schneeweiß
Und ihre Augen groß und warm
Und ihre Lippen kusslich.
Aber sie hatte Jesus gebeten
Ums Charisma der Ehelosigkeit.
Sie wollte Braut sein
Des göttlichen Bräutigams,
Verlobte Jesu auf Erden,
Ehefrau Jesu im Himmel.
Eines Tages aber stand sie
Nackt unter der Dusche.
Durch die Glasscheibe
Der Tür zum Badezimmer
Sah sie ein geiler Mann
Nackt unter der Dusche stehen.
Der geile Mann war ein Sklave
Der Göttin der Hurerei, Venus,
Und er begehrte Susanna
Mit ungeordneter Begierde,
Er machte das Ebenbild Gottes
Zu seinem Lustobjekt,
Zu seinem Sex-Idol.
Er stöhnte: Schlaf mit mir!
Aber Susanna sagte:
Taste meine Keuschheit nicht an
Taste meine Keuschheit nicht an
Und denke nicht einmal daran,
Mich im Geist zu vergewaltigen.
Da wurde Susanna ermordet
Von den Sklaven der Venus.
Sie erlitt das Keuschheits-
Martyrium für Jesus.
Jesus nahm sie auf
Ins himmlische Paradies
Und setzte sie ein
Zur himmlischen Herrin
Über den Regen,
Weil sie unter der Dusche
Ihre Reinheit bewahrte.
JULIA VON KARTHAGO
Die schöne Julia lebte
In Karthago,
Im christlichen Nordafrika
Und liebte sehr
Die Himmelskönigin
Maria.
Die heilige Jungfrau
Hatte Julia berufen,
Reine Jungfrau zu bleiben
Und Christi Braut zu sein.
Da kamen aus der Mitternacht
Die Vandalen,
Barbaren heidnischen Glaubens,
Ins christliche Nordafrika
Und entführten Julia.
Und die Vandalen soffen Bier
Und schlachteten Böcke
Und fraßen fettes Fleisch
Und forderten Julia auf,
Die germanischen Götter
Wodan und Thor anzubeten.
Wir heidnischen Vandalen
Sind die Herrenrasse,
Wodan und Thor sind starke Götter,
Anders als dieser Schwächling Jesus
Mit seiner semitischen Sklavenmoral.
Aber die makellose Jungfrau
Julia sagte den Vandalen:
Ich bete Christus alleine an
Ich bete Christus alleine an
Und keinen Wodan und Thor,
Die in Wahrheit Dämonen sind.
Da wurde Julia gekreuzigt!
Sie jauchzte: Gekreuzigter,
Du bist mein Bräutigam,
Ich bin die Gekreuzigte,
Ich bin deine Braut!
Und Jesus kam zu Julia
Und machte sie strahlend schön,
So dass alle Vandalen glaubten,
Sie sei eine himmlische Göttin.
Und Jesus entrückte Julia
In den dritten Himmel,
In die Venussphäre
Des Paradieses
Gottes.
AGNES VON ROM
Agnes war sehr schön,
Zugleich war sie sehr fromm.
Sie betete jeden Abend:
Gegrüßt seiest du, Maria!
Sie trug unter ihrem Kleid
Gegrüßt seiest du, Maria!
Sie trug unter ihrem Kleid
Ein Stück vom Mantel Mariens
Und jeden Sonntag
Besuchte sie die heilige Messe.
Aber ein Römer begehrte sie
Und sah sie lüstern an
Als sein Lustobjekt.
Er wollte sie haben
Und sagte: Reizendes Weib,
Dich begehre ich!
Aber Agnes sagte:
Ich liebe Gott allein
Ich liebe Gott allein
Und will eine Jungfrau bleiben
Und Christi Braut
In Zeit und Ewigkeit.
Da nahm der Römer
Agnes mit Gewalt
Und schleifte sie
Ins öffentliche Freudenhaus.
Dort zog er sie aus
Und zeigte sie allen Männern,
Die im öffentlichen Freudenhaus
Ihre Selbstbefriedigung suchten.
So stand sie nackt im Bordell!
Aber Christus, ihr Bräutigam,
Hüllte sie in eine goldene Wolke
Und ihre langen blonden Locken
Verschleierten ihre Nacktheit.
Christus warf Feuer auf die Erde,
Da wurden verzehrt
Die Männer des Freudenhauses.
Agnes ward ergriffen
Von der römischen Obrigkeit
Und sie erlitt das Martyrium,
Das heilige Keuschheitsmartyrium.
Wer in der Nacht zum Sankt-Agnes-Tag
Gebetet zu Agnes, die nun im Himmel ist,
Der träumt von seiner wahren Liebe.
AGATHA
Agatha war eine Schönheit,
Der ganze Weltkreis
Bewunderte ihre Schönheit,
Sie hatte lange goldene Locken,
Einen roten Mund
Und perlweiße Zähne
Und herrlich große Brüste!
Agatha liebte Gott allein
Und hatte sich mit Jesus verlobt
Und wartete auf die Wiederkunft
Christi zur Hochzeit des Lammes.
Ein lüsterner Gouverneur
Begehrte Agatha
Zum sinnlichen Lustobjekt
Und wollte die Jungfrau
In freier Liebe beschlafen.
Da sich Agatha weigerte,
Sich dem Lüstling hinzugeben,
Sperrte er sie in einen Kerker
Und ließ ihr mit glühenden Zangen
Die üppigen Brüste abreißen!
Die Mutter Maria
Linderte ihre Schmerzen,
Was sie zu leiden hatte,
Opferte sie dem Gekreuzigten auf.
Um Mitternacht kam
Vom Himmel der erste Papst,
Der heilige Petrus berührte
Agathas Wunden
Und ihre Brüste wuchsen nach,
Noch schöner, noch üppiger,
Noch fester, noch voller!
Da ward der Gouverneur zornig
Und ermordete Agatha.
Heute noch backen
Die Frauen von Süditalien
Kuchen in Form der Brüste
Der heiligen Agatha,
Volle weiße Mehlspeise,
In Form vollkommener Kugeln,
Mit roten Beeren als Spitze.
Und weil sie so herrliche Glocken hatte,
Setzte sie der Bräutigam Christus ein
Zur Patronin der Glockengießer.
ANTONIUS DER EINSIEDLER
Antonius lebte in der Wüste
Allein in seiner Einsiedelei.
Er betete morgens und abends,
Ja, er betete den ganzen Tag.
Er studierte die Heilige Schrift
Und betete alle Horen
Und meditierte zur Perlenschnur
Die hundertfünfzig Gebete.
Da merkte der Satan,
Dass Antonius fromm war
Und sich dem himmlischen Vater weihte,
Da beschloss der Satan,
Den frommen Mann zu versuchen.
Satan ließ entstehen ein Bild
Vor den Augen des Beters,
Das Bild einer nackten Frau,
Einer öffentlichen Prostituierten,
Die reich an erotischen Reizen war
Und die Begierde des Mannes weckte.
Der Einsiedler klagte
Über die Versuchung
Einem andern Einsiedler:
Ach, ich begehre
Ach, ich begehre
Ein reizendes nacktes Weib!
Der weise Abbas sagte:
Denke, wenn du ein Weib willst,
Denke, wenn du ein Weib willst,
Dann modelliere ein Weib,
Eine Statue, gib ihr große Brüste,
Denke, du musst sie versorgen,
Denker, sie will einen Sohn
Und später noch einen Sohn,
Du musst dann gehen in die Stadt
Und schnödes Geld verdienen
Und hast dann keine Zeit mehr,
Weder morgens noch abends,
An deinen geliebten Gott zu denken.
Male dir das deutlich vor Augen
Und die Fleischeslust geht vorüber.
Mit Hilfe des Weisen
Überwand Antonius
Die satanische Versuchung
Und fand seinen Frieden wieder.
Fortan lebte er
In stoischer Apathie
Ganz allein
Dem Streben nach göttlicher Einsicht.
EPHRÄM DER SYRER
Ephräm wurde genannt
Die Zither des Heiligen Geistes.
Er lebte allein und gottgeweiht
Und schrieb syrische Hymnen
In syrischem Versmaß
Und dichtete von der Weisheit
Und schrieb gegen die Irrlehrer
Astrologischer Horoskope
Und gnostischer Phantasien
Und leerer Selbstanbetung.
Aber da ward eines Tages
Die Erde erschüttert
Und in der Nähe
Seiner Einsiedelei
Fiel die Stadt in Trümmern zusammen.
Ephräm verließ die Höhle
Seiner einsamen Beschauung
Und übte tätige Nächstenliebe,
Das war das Gebot der Stunde.
Aber immer, während er half,
Hatte er heimlich im Sinn,
Nach der Katastrophe
Heimzukehren in die Höhle
Zum kontemplativen Leben
Und zur einsamen Beschauung.
So geschah es auch.
Er kehrte heim in seine Höhle
Und sang als glühender
Marienverehrer
Hymnen an die große Herrin.
O Gottesgebärerin,
Unsere Frau,
Unter deinen Schutz und Schirm
Fliehen wir,
Sprich für uns bei deinem Sohn,
Stelle uns vor deinem Sohn,
Auf dass wir würdig werden
Der Verheißung seligen Lebens.
Hochgepriesen seien die Brüste,
An denen Jesus gesogen hat,
Hochgepriesen sei der Schoß,
In dem Jesus gewohnt hat!
AUGUSTINUS
Die Vernunft des Augustinus
Sprach zu Augustinus:
Bist du ein feuriger Liebhaber
Bist du ein feuriger Liebhaber
Göttlicher Weisheit?
Begehrst du mit aller Kraft,
Dass die göttliche Weisheit
Sich dir unverschleiert zeige
Und offenbare dir
Ihre göttlichen Brüste
Voll des Weines der Erkenntnis?
So musst du sie allein lieben,
Wenn du von ihr geliebt sein willst
Wie wenige ihrer Freier sonst!
Wenn sie dir alles geben soll,
Die ganze unverschleierte Schönheit,
Ja, sich selbst dir hingeben,
Darfst du keine andere lieben!
Denn vergleiche du einmal
Die Liebe der göttlichen Weisheit
Mit der armen Liebe
Einer sterblichen Frau:
Wenn sie dich liebt,
Wenn sie dich liebt,
Würde sie sich dir hingeben,
Wenn sie in deiner Seele sähe
Liebe zu einer anderen Frau?
So ist auch die göttliche Weisheit
Eine eifersüchtige Liebhaberin!
Wenn sie sieht in dir
Noch alte Begierde
Und verwesliche Fleischeslust
Nach dem sterblichen Fleisch
Einer irdischen Frau,
Dann wird sich die göttliche Weisheit
Dir nicht vollkommen hingeben.
Wenn du aber entsagst
Der irdischen Liebe,
Nicht nur aus Unglück,
Sondern von ganzem Herzen,
Dann wird die göttliche Weisheit
Sich dir offenbaren
Mit den nackten Brüsten
Der göttlichen Erkenntnis
Und mit dem unverschleierten
Antlitz der göttlichen Einsicht.
HIERONYMUS
Hieronymus war in Bethlehem
In einer Grotte
Auf dem Hirtenfeld
Und übersetzte die Bibel
Ins Lateinische, diese Vulgata
Ist von Gott inspiriert.
Da er die Bibel kannte,
Durchschaute er auch
Die Irrlehren aller Ketzer.
Da war einst ein Nichtsnutz,
Der konnte nichts Gutes,
Um dennoch Ruhm zu erlangen,
Zündete er ein Feuer an
Im Tempel der Artemis.
Groß ist die Artemis von Ephesos!
Groß ist die Theotokos von Ephesos!
Da war ein zweiter Nichtsnutz,
Ein schlechter Theologe,
Ein ganz unweiser Narr,
Der stellte die Behauptung auf,
Maria, die Gottesgebärerin,
Hätte noch andre Söhne geboren,
Leibliche Brüder von Jesus,
Von Maria und Josef ehelich geboren.
Du Narr!
Du weißt nicht, dass Maria
Du weißt nicht, dass Maria
Der Tempel Gottes,
Das verschlossene Osttor ist,
Der Herr ist hindurch gezogen,
Kein Mensch soll dort hindurch ziehen.
Du weißt nicht, dass Bruder
Auch Lot ward genannt
Vom Onkel Abraham,
Und Jakob nannte Bruder
Seinen Onkel Laban,
Und die Brüder Jesu
Waren nahe Verwandte.
Aber die Jungfrau Maria
Ist die immerwährende Jungfrau,
Intakte Jungfrau
Vor der Geburt,
Intakte Jungfrau
Bei der Geburt,
Intakte Jungfrau
Nach der Geburt.
HELENA UND KONSTANTIN
Die römischen Kaiser,
Cäsaren Romas,
Hatten drei Jahrhunderte lang
Die Christen bis aufs Blut verfolgt.
Es war die grausam-schöne Zeit,
Da die Römer und Römerinnen
Die Christen und Christinnen
Den Löwen und Löwinnen
Zum Fraß vorgeworfen.
Schließlich kam Konstantin.
Konstantin siegt im Kampf
Um den Thron von Rom,
Er siegte im Zeichen des Kreuzes.
Konstantin beendete
Die blutige Christenverfolgung
Und schenkte der Kirche
Die Freiheit der Verkündigung.
Dafür ist ihm die Kirche von Rom
Mit Jubelgesängen dankbar
Und die Kirche von Byzanz
Verehrt ihn als Heiligen.
Seine heilige Mutter
Helena war schöner
Als Helena von Sparta,
Diese geile läufige Hündin.
Die heilige Helena
Machte eine Wallfahrt
Ins Heilige Land.
Über dem Grabe Christi
Hatte Julian Apostata
Einen Venus-Tempel errichtet,
Ihm war die nackte
Liebesgöttin lieber
Als der gekreuzigte Christus.
So fand Helena
Das Grab des Herrn
Und fand das Kreuz.
Und immer im September,
Am vierzehnten des Mondes,
Feiert die heilige Kirche,
Dass Helena das Kreuz gefunden.
Das ist der Tag,
Da für die Depressiven
Die Winterdepression beginnt.
DIONYSIOS AREOPAGITA
Der göttliche Dionsysios
Sah den Eros Gottes.
Der Eros Gottes
Ist nahrhaft wie Brot,
Er ist das Brot des Lebens.
Der Eros Gottes
Ist süß wie Honig,
Sein Name
Ist süßer als Honig.
Der Eros Gottes
Ist klar wie Wasser
Und schenkt seinen Liebhabern
Eine nüchterne Trunkenheit.
Der Eros Gottes
Ist wie ein heiliger Becher,
Darin sich vereinigen
Gottheit und Menschheit.
Der göttliche Eros
Ist wie herber Wein,
Er berauscht die Weisen
Und schenkt den Propheten
Ihre visionäre Ekstase.
Der göttliche Eros
Ist voll der Trunkenheit,
Voll der Trunkenheit Gottes,
Das ist seine Seligkeit.
Der göttliche Eros
Schläft den Schlaf Gottes,
Das ist der Unergründbare,
Namenlose, ganz Andere.
Der göttliche Eros
Ist gekreuzigt!
Weh mir, rief Dionysios,
Mein Eros ist gekreuzigt!
Der göttliche Eros
Ist auferstanden
Und feiert jubilierend
Fröhliche Urständ.
Heil, göttlicher Eros,
Ich bin ganz dein!
PATRICK
Der heilige Patrick kam
Von den Galliern
Zu den heidnischen Kelten
Auf die grüne Insel Irland.
Die heidnischen Druiden
Dienten ihren vielen Göttern
Und Göttinnen,
Denen sie Kinderopfer brachten.
Der heilige Patrick betete
Und alle giftigen Schlangen
Verließen die grüne Insel.
Dann predigte Patrick,
Er brüllte die Verkündigung:
Gott ist wie ein Kleeblatt,
Gott ist wie ein Kleeblatt,
Auf einem Stiel drei Blätter.
Der Stiel des Kleeblatts ist
Die eine göttliche Natur,
Die drei Blätter des Kleeblatts
Sind die drei Personen Gottes,
Schöpfer, Erlöser, Heiligmacher.
Dann fragten die Männer:
Wie ist die Stimme
Wie ist die Stimme
Der Mutter Gottes?
Und Patrick bezeugte:
Die Stimme der Frau
Die Stimme der Frau
Ist voller Schönheit,
Die Stimme der Frau
Ist voller Zärtlichkeit,
Die Stimme der Frau
Lässt Wälder rauschen,
Die Stimme der Frau
Erregt das Einhorn!
Da erschien die Mutter Gottes
Auf der grünen Insel
Und sprach zum heiligen Patrick:
Sag Tom, er soll doch aufhören zu weinen!
Sag Tom, er soll doch aufhören zu weinen!
Sei froh, Tom, sei doch froh!
Und der heilige Patrick sagte:
Seht ihr die Mutter Gottes?
Jetzt ist sie bei den Bäumen,
Seht ihr die Mutter Gottes?
Jetzt ist sie bei den Bäumen,
Ihre schwarzen Haare wehen im Wind,
Sie ist voller Freude!
BENEDIKT VON NURSIA
Das kann ich euch nicht verzeihen,
Das ihr die Platonische
Akademie geschlossen habt
Und dass ihr von den Pergamenten
Vergil und Horaz
Habt weggekratzt,
Um Mönchslegenden aufzuschreiben.
Aber man sagt
Vom heiligen Benedikt,
Dass er die Kultur gestiftet
In den barbarischen Ländern,
Wälder gerodet,
Sümpfe trockengelegt,
Weinberge gebaut,
Klöster gegründet
Als Hort der Gelehrsamkeit.
Seine Ordensregel
Wird hochgepriesen.
Bete, als ob alles
Allein vom Gebet abhinge,
Und arbeite, als ob alles
Allein von der Arbeit abhinge.
Benedikt von Nursia
Stand auf dem Monte Cassino
Mit seiner Schwester Scholastika
Und schaute das Firmament an
Und es war, als ob ein Schleier
Vom Sternenhimmel fiele
Und er schaute das Antlitz
Der schöpferischen Weisheit Gottes.
Seinen Mönchen empfahl er
Die nüchterne Trunkenheit
Des Heiligen Geistes.
Und wenn sie nicht verzichten mögen
Auf den gottgeschaffenen Wein,
So erlaubte er den Mönchen
Eine Flasche Wein am Abend.
Nun preisen Benediktiner
Den Wein als Symbol
Für den Geschmack Gottes.
Wie schmeckt Gott?
Gott schmeckt
Gott schmeckt
Wie alleredelster Rotwein.
BONIFAZIUS
Ich bin ein kleiner
Dummer Junge,
Der nichts weiß.
Einst machte ich schöne Verse
Mit Versmaß und Reim
Und man lobte mich dafür.
Und nun will ich
Singen unde sagen
Von Bonifazius,
Dem Apostel der Deutschen?
Er kam zu den Bajowaren
Und sah die heiligen Hügel
Und heiligen Quellen,
Geweiht der Göttin der Liebe,
Und er taufte Freyja
Und taufte die Göttin
Auf den Namen
Der heiligen Jungfrau Maria.
Und er weihte
Das Volk der Bajowaren
Der Jungfrau Maria,
Der Königin Bayerns.
Dann, ach, kam er zu den Friesen.
Radbod, der Häuptling der Friesen,
Ersäufte sich lieber in der Nordsee,
Als sich taufen zu lassen:
Ich verleugne die Götter nicht,
Ich verleugne die Götter nicht,
Nein, ich verleugne die Götter nicht!
Die Friesen verehrten Thor,
Den Gott des Donners,
Den Gott des Donners,
In der heiligen Eiche.
Bonifazius fällte die Eiche
Und Thor hat nicht gedonnert.
Und Bonifazius
Hat auch Thor getauft
Und taufte den Wettergott
Auf den Namen
Des heiligen Petrus:
Friesen! Es macht Petrus das Wetter!
Friesen! Es macht Petrus das Wetter!
Wenn ihr Fische fangt in der Nordsee,
Grüßt euch und segnet euch also:
Petri Heil!
Petri Heil!
Und die heidnischen Friesen
Schlugen Bonifazius tot.
KYRILL UND METHOD
Die Häretiker sagen,
Ich meine die Protestanten,
Dass die katholische Kirche
Die Bibel
Dem Volke vorenthalten habe.
Aber es war ein heiliger Papst,
Der Hieronymus beauftragt,
Die Bibel
Ins Lateinische zu übersetzen.
Und es kamen zwei Priester
Von der heiligen Stadt Byzanz
Im Auftrag des römischen Papstes
In die slawischen Länder,
Kyrill und Method.
Und sie schufen
Die slawische Schrift,
Die kyrillische Schrift,
Angelehnt ans Griechische.
Und sie übersetzten
Die Evangelien
Und die Psalmen
Und die heilige Liturgie
In die slawische Zunge.
Großfürst Wladimir
Vom heiligen Kiew
Heiratete eine Prinzessin
Vom heiligen Byzanz.
Und welche Religion
Sollte haben die alte Rusj?
Wladimir untersuchte
Alle Religionen,
Die skythischen Götter,
Die germanischen Götter,
Die Philosophie Zarathustras,
Hinduismus und Buddhismus,
Islam und Judentum
Und sah eine Heilige Messe
In der Hagia Sophia von Byzanz
Und sagte: Das Christentum
Ist die schönste Religion!
Und so weihte er
Das alte heilige Russland
Der Hagia Sophia,
Der göttlichen Weisheit.
THOMAS VON AQUIN
Thomas von Aquin
War ein Bettelmönch
Vom Predigerorden
Und liebte gutes Essen,
Gebratene Ente,
Und Flaschen voll Rotwein,
Von imposanter Leibesfülle.
Wenn er zu Tische sitzen wollte,
Schnitt man eine Buchtung aus
Für seinen gemästeten Bauch.
Er hat Aristoteles geliebt
Und sah im griechischen Philosophen
Eine Offenbarung Gottes
Wie in den hebräischen Propheten.
Er kannte die islamischen Philosophen,
Avicenna und
Averroes,
Und den jüdischen Philosophen
Moses Maimonides.
Wandernd war er unterwegs
Zu einem Konzil der Kirche
Und kehrte in einem Kloster ein,
Um friedlich zu sterben.
Er beichtete vor dem Tod.
Der Beichtvater kam
Aus dem Beichtstuhl
Und rief erschrocken:
Der engelgleiche Thomas
Der engelgleiche Thomas
Ist so unschuldig
Wie ein Kind von fünf Jahren!
Auf dem Sterbebett
Hatte Thomas eine Vision
Von der göttlichen Liebe.
Er sagte: Alles was ich geschrieben
In meiner Summe
Der Theologie und Philosophie
Ist nichts als wertloses Stroh.
Was von der Liebe Gottes
Alles zu sagen ist,
Steht im Lied der Lieder,
Im Hohenlied Salomos.
Und du, mein bester Freund,
Wenn du traurig bist,
So bete die Psalmen
Oder nimm ein heißes Bad!
DUNS SCOTUS
Hail Mary,
Teenage-girl
of Nazaret!
Die Theologen stritten lange,
Ob Maria ganz sündlos war.
Einer der frühen Autoren sagte:
Alle Frauen sind eitel,
Alle Frauen sind eitel,
Maria war eine Frau,
Darum war Maria eitel.
Im dreizehnten Jahrhundert
Glaubten die Dominikaner nicht
An die Sündlosigkeit
Mariens von Anfang an.
Aber die Franziskaner glaubten
An die Sündlosigkeit
Mariens von Anfang an.
Und es war Duns Scotus,
Der Schotte, der Franziskaner,
Der lehrte, dass Maria
Auf bevorzugte Weise
Von Christus erlöst ward
Im Hinblick auf sein Kreuz,
Im Voraus bewahrt
Vor allem Makel
Der originalen Sünde
Und jeder persönlichen Sünde.
Und die Theologen diskutierten,
Was bei Gott sei führend,
Gottes Vernunft, also seine Weisheit,
Oder Gottes Wille, also seine Liebe.
Duns Scotus lehrte,
Dass Gottes Wille sei
Das oberste Prinzip.
Und Gottes freier Wille
Sei an nichts gebunden.
Gott sei absolut frei
In seinen Willensentscheidungen.
Das war ein Voluntarismus
In der Lehre des Duns Scotus,
Der von Gottes freiem Willen
Zu Gottes absoluter Willkür führte.
Der Gott der Willkür aber
Ist der Allah des Islam.
Ist der Allah des Islam.
HILDEGARD VON BINGEN
Hildegard sah in Visionen
Das göttliche Mädchen Liebe,
Sie war von göttlicher Schönheit
Und trug auf den Armen
Den Gottessohn Jesus Christus.
Hildegard sah in Visionen
Die Magna Mater
Caritas,
Die Jungfrau der göttlichen Liebe,
Und sah sie liegen bei Gott
Im Ehebette Gottes!
Und es sprach das Mädchen Liebe:
Ich bin die feurige Kraft
Ich bin die feurige Kraft
Der schönen göttlichen Liebe
Und ich strahle in der Sonne
Und ich schimmre im Mond
Und ich funkle in den Sternen
Und ich fließe dahin in den Wassern
Und ich bin die lebendige Grünkraft
In allen Bäumen und Blumen.
Und Hildegard sah
Die transparente Natur
Und durchschaute die Natur
Und sah die göttliche Liebe
In allem leben und weben.
Und Hildegard sah die Liebe
Des einen Erdbeerstrauchs
Zum andern Erdbeerstrauch
Und sah die Liebe
Der Quelle zum Moos
Und sah die Liebe
Des Falters zum Krokus
Und sah die Liebe
Der Biene zur Iris
Und sah die Liebe
In pulsierender Grünkraft
In allem lebendigen Grün.
Und was die Welt
Im Innersten zusammenhält,
Ist die schimmernde Liebe,
Die Magna Mater
Caritas.
Und Hildegard sah in Visionen
Die Caritas divina
Auf ihrem göttlichen Thron
Im Himmel als Herrscherin
Über das ganze Universum,
Und die Herrscherin hielt in Händen
Die Heilige Schrift.
MECHTHILD VON MAGDEBURG
Nun bin ich
Eine nackte Seele
In meiner Gier!
Ich glühe
In Lust
Zur Vereinigung
Mit meinem Gott!
Wir waren
Im Brautgemach,
Der Gott
Und die Seele.
Überraschender Gott!
Du kommst
Im Garten
Der Liebe
Auf mich zu
Und küssest,
Küssest mich gewaltig!
Frau Seele,
Meine Königin,
Dich zu lieben
Ist meine Begier!
Und ich glühte
Im Schoß der Liebe
Dem Bräutigam
Bebend entgegen,
Und die göttliche Weisheit
Stillte mich
An ihren prallen Brüsten
Und ich trank
Die Milch der Trostes.
Frau Seele,
Meine Königin,
Ich, dein Gott,
Ich bitte dich
Um deine Liebe!
Komm, Frau Seele,
Berühre den Gott
Und erfreue
Das liebende Herz
Deines Gemahls!
Da bin ich erwacht
Und habe so süß
Geschlafen mit Gott.
GERTRUD DIE GROSSE
Der Gesandte
Der göttlichen Liebe
Sprach zur Tochter Gottes:
Jesu Herz
Jesu Herz
Berühre
Mit deinem Herzen!
Die Wunde
Des Herzens Jesu
Berühre du
Liebevoll zärtlich
Mit der Wunde
Deines Herzens!
Und die Lanze
Im Herzen Jesu
Wird sein die Lanze
In deinem Herzen.
Und wie Jesu Herz
Von Schmerzen blutete,
So wird vor Schmerzen
Bluten dein Herz.
Marien Herz!
Von Dornen gekrönt,
Von sieben Schwertern
In sieben Schmerzen
Wehvoll durchbohrt
Und so geöffnet
Zur schönen Liebe
Der göttlichen Mutterschaft –
O Marien Herz!
Dein makelloses Herz
Lebe selig und fromm
In meinem Herzen!
Maria bereitet
Die Seele,
Die Tochter Gottes,
Als eine Braut
Des göttlichen Bräutigams.
Selig, wer Maria vertraut,
Maria führt die Seele
Zum feurigen Gesandten
Der Schönen Liebe,
Zur himmlischen Hochzeit
Der Seele mit Gott!
MEISTER ECKHART
Man stellte Simson die Frage:
Was ist süßer als Honig?
Was ist süßer als Honig?
Und Meister Eckart löste dies Rätsel:
Die Idee des Honigs!
Die Idee des Honigs!
Schau dem Menschen
In die Augen
Und du siehst
Das Funkeln der Seele,
Denn im Innern
Der menschlichen Seele
Ist das Fünklein Gottes!
Schau, liebe Seele,
Der schöne Engel Gottes
Verkündet dir
Die Geburt Gottes
In der menschlichen Seele.
Edle Seele, empfange
Das ewige Wort
Im Schoß der Seele
Durch den Heiligen Geist.
Bist du schwanger,
O geliebte Seele,
So nähre das Wort
Gottes in deiner Seele
Mit dem Trank
Deines steten Gebetes.
Das ewige Wort
Will Fleisch werden,
Fleisch in dir,
O lieber Mensch.
Und wenn gereift ist
Das Wort Gottes
In deinem Fleisch,
Gebäre den Christus
In die dunkle Welt
Und bringe das Licht
Gottes in die Welt!
Jungfrau sein
Und Jesus lauschen
Ist nicht genug,
Du musst auch Weib sein
Und Frucht bringen
Und gebären Gott
In der Mitternacht
Des kalten Winters
Dieser armen Welt.
HEINRICH SEUSE
Der selige Seuse
Trug den Namen
Seiner Mutter.
Er war ein Mönch
Und hörte die Lesung
Aus der lieben Bibel,
Da Frau Weisheit
Vom Geist gepriesen wird.
Und Heinrich Seuse
Verliebte sich
In die Ewige Weisheit,
In die Göttliche, Sie,
Und er begehrte
Sie zur Frau.
Er bat einen Künstler,
Ihm ein Bild zu schenken,
Das Bild einer Frau,
Der Schönsten aller Schönen,
Dass er anbeten kann
Die Ewige Weisheit
Als Idee der Schönheit.
Er hatte früher in Minne
Um sterbliche Frauen geworben
Und rote Rosen gesucht
Und nur Dornen gefunden,
Denn ihn hatten verspottet,
Verhöhnt und verschmäht
Die liebegeizigen
Stolzen weltlichen Weiber.
Aber das war die Vorsehung
Der Ewigen Weisheit,
Denn Frau Weisheit begehrte
Ihn zum Bräutigam,
Sie hatte ihn bewahrt
Vor den Weibern der Welt,
Sie wollte ihn ganz für sich
Und sagte zu ihm:
Mein Sohn, gib mir dein Herz!
Mein Sohn, gib mir dein Herz!
Die Ewige Weisheit zu freien,
Das bedeutet, das Kreuz zu tragen.
Der Ewigen Weisheit vermählt zu sein,
Das bedeutet, mit Christus
Am Kreuz gekreuzigt zu werden.
Eja, Maria, du
bist
Unsre Mittlerin
Zur Ewigen Weisheit.
FRANZISKUS
Franz ward er genannt,
Weil er der Franzosen
Liebeslieder liebte
Und gerne sang Romanzen
Provenzalischer Troubadoure.
Sein Vater war ein reicher Kaufmann,
Franz trug des Vaters reiche Kleidung.
Aber er sagte sich los von seinem Vater,
Zog des Vaters reiche Kleidung aus
Und stand splitternackt da,
Als der Vater Bischof der Kirche
Seinen väterlichen Mantel um ihn legte.
Da wählte Franz
Frau Armut
Sich zur Geliebten,
Sich zur mystischen Gattin.
Er liebte die Natur
Und sah in der Schönheit
Der Kreatur
Die Schönheit Gottes.
Er sprach mit den Vögeln
Über Gottes Liebe
Und bat den Felsen
Um Verzeihung,
Wenn sein Fuß ihn betrat.
Er pries die Schwester Sonne
Und den Bruder Mond,
Die alte Mutter Erde
Und Schwester keusches Wasser,
Den Bruder Esel, den Leib,
Und Schwester Todin!
Da erschien ihm ein Seraph
Von glühender Schönheit
An einem Kreuze hängend
Und der glühende Seraph
Prägte die Wundmale Christi
Dem heiligen Franziskus ein.
Die heilige Klara,
Seine mystische Freundin,
Trank an seinen Brüsten
Die Muttermilch der Liebe.
KATHARINA VON SIENA
Die himmlische Jungfrau Maria
Erschien vor Katharina
Im langen blauen Kleid
Und weißem Umhang
Und weißem Schleier
Und blauem Gürtel
Und hielt in den Armen
An den Mutterbrüsten
Das göttliche Kind.
Und das göttliche Kind
Reichte Katharina
Den goldenen Ehering.
Katharina war sehr schön,
Ein Mann begehrte sie,
Da schnitt sie sich die Haare ab,
Das schöne lange Lockenhaar,
Und wurde Nonne.
Sie sagte über die Ehe
Mit dem göttlichen Bräutigam:
Diese mystische Ehe
Diese mystische Ehe
Wird vollzogen
Nicht in einem Bett
Voll Rosenblüten,
Sondern in einem Bett
Voll spitzer Dornen.
Die mystische Ehe
Der Seele mit Gott
Wird vollzogen
In dem Bett
Aus dem Holz
Des Kreuzes!
Der Papst
War in der babylonischen
Gefangenschaft in Avignon.
Ich selber war in Avignon
Und sah vor der Kirche
Der heiligen Klara
Meine Geliebte.
Katharina führte
Den Papst
Aus Babylon
Ins Ewige Rom,
Denn der Papst
Ist Petrus,
Bischof von Rom
Und Hirte
Der universalen Kirche.
JEANNE D’ARC
Die heilige Jungfrau Maria
Und der Erzengel Michael,
Sankt Katharina
Und Sankt Margaretha
Sprachen mit Johanna,
Der jungen Schäferin:
Nimm die Fahne
Nimm die Fahne
Mit den drei Lilien
Und nimm das Schwert
Und setz dich aufs Ross
Und wirf die Briten
Aus Frankreich heraus
Und kröne den Dauphin
Zum König von Frankreich.
Johanna war Jungfrau,
Die Jungfrau von Lothringen.
(Das ward genau untersucht
Und man fand den Beweis,
Das Jungfernhäutchen
War heil in ihrer Vulva.)
Johanna siegte,
Charles ward König.
Aber die Verräter
In der Kirche
Von Burgund
Nahmen Johanna gefangen
Und nahmen sie ins Verhör
Und nannten die Heilige
Eine teuflische Hexe!
Und die Kirche verbrannte
Die Dienerin Gottes Johanna.
Johanna rief im Feuer
Sterbend: O Jesus,
Jesus, Jesus!
Jeanne ist die Seele von Frankreich,
Jeanne ist der Engel von Frankreich,
Jeanne ist schöner
Als die Marianne von Frankreich,
Jeanne ist die Schönste,
Jeanne ist schön von Gott,
Schön durch ihre Heiligkeit,
Sie ist die reine Schönheit,
Schönste der schönen Französinnen!
THOMAS MORUS
Utopia ist eine Insel,
Da Gerechtigkeit herrscht.
Und Utopia ist nicht
Die britische Insel.
Denn auf der Insel Utopia
Ist das Gold
So geringgeschätzt,
Dass man aus Gold
Die Fesseln der Sklaven machte.
Thomas Morus schrieb
Die Vision
Der Insel Utopia.
Sein evangelischer Freund
Erasmus von Rotterdam
Gab das Neue Testament
Auf Griechisch heraus
Und schrieb das Lob
Der Frau Torheit
Und widmete diese Schrift
Seinem katholischen Freund.
König Heinrich der Achte
Hatte eine katholische Frau,
Die ihm keinen Sohn
Zum Thronerben schenkte,
Da wollte der König
Die Scheidung
Und bat den Papst,
Die Scheidung zu erlauben,
Aber der Heilige Vater sagte:
Die Ehe ist unauflöslich.
Die Ehe ist unauflöslich.
Heinrich schied sich von seiner Frau
Und wurde Protestant,
Denn die Protestanten hatten
Die Sakramente abgeschafft,
So auch das Sakrament der Ehe.
Heinrich, der Ehebrecher,
Gründete eine eigene Kirche,
Die Kirche von England,
Dem König untertan,
Getrennt vom Papst
Und getrennt von der Kirche Gottes.
Thomas Morus aber blieb
Gott uns seiner Kirche treu,
Darum ward er ermordet
Im Parlament von London.
Er ist der Schutzpatron
Aller Regierenden und Politiker.
FRANZ VON SALES
Die Protestanten lehrten
Nach Luther und Calvin
Ein irriges Gottesbild,
Den Gott der Willkür,
Der die einen bestimmt
Zur ewigen Seligkeit
Und die andern bestimmt
Zur ewigen Hölle.
Franz von Sales
War geplagt
Von dem Gedanken,
Er sei vorherbestimmt
Zur ewigen Hölle.
Da rief er zur Jungfrau Maria,
Der Siegerin über alle Irrlehren,
Und sagte zu Gott:
O Gott, und wenn ich auch
O Gott, und wenn ich auch
Vorherbestimmt wäre
Zur ewigen Hölle,
So kann ich trotzdem
In diesem Leben dich lieben.
Da verschwand die Versuchung.
Der zärtliche Franz von Sales
Hatte eine mystische Freundin,
Johanna von Chantal,
Er war ihr Seelenführer.
Er schrieb für eine Frau
Die Philothea,
Die mystische Lehre
Von der Gottesliebe.
Er war Bischof in Genf,
Dieser Hochburg
Der Calvinisten,
Und predigte
Mit heiliger Beredsamkeit
Die Wahrheit
Des von Gott geoffenbarten
Katholischen Glaubens.
Sein Stil als Schriftsteller
War so fein und süß,
Dass er zum Schutzpatron wurde
Aller Journalisten und Schriftsteller.
Seine Briefe
An Jeanne de Chantal
Sind überaus zärtlich und weise.
DIE JUNGFRAU VON GUADELUPE
Als neun Millionen
Protestanten abgefallen
Von der Kirche Gottes,
Bekehrte die Jungfrau
Neun Millionen Azteken
Zu Gott und seiner Kirche.
Die immerwährende Jungfrau
Und Mutter des wahren Gottes
Erschien dem Indio
Juan Diego
Am zwölften Dezember
Und zeigte ihm
Mitten im Winter
Kastilische Rosen.
Die nahm er in seinen Umhang
Und ließ sie fallen vorm Bischof
Und siehe, auf seinem Umhang
Erschien das heilige Bild
Der Jungfrau von Guadelupe.
Dieses Bild ist lebendig,
Der Stoff veraltet nicht,
Die Farben sind unerklärlich,
Und in den Augen der Jungfrau
Sind Juan Diego und der Bischof
Im Miniatur zu sehen.
Der Sternenmantel zeigt
Die exakte Sternenkonstellation
Jenes Tages über Mexiko,
Die Jungfrau ist schwanger,
Sie hat normale
Menschliche Temperatur
Und der Herzschlag
Ihrer Leibesfrucht
Ist zu hören.
O Morenita mia,
O Indianita,
O Virgen de
Guadelupe,
Du bist meine Frau,
Du bist meine Mutter,
Du bist meine Geliebte,
Du bist meine Kaiserin,
Du bist meine Menschengöttin,
Dir hab ich mein Leben geweiht
Und dir hab ich meinen Tod geweiht,
Mein göttliches Mädchen!
DIE INDIANERIN SANKT KATERI
Es waren französische
Jesuiten-Missionare
Zu den heidnischen
Mohawk-Indianern gekommen.
Kateris Mutter war Christin,
Ihr Vater Mohawk-Häuptling.
Kateri liebte Jesus.
Nach dem Tod ihrer Mutter
Lebte sie bei einem Onkel.
Ihr schönes Angesicht
War von Blattern entstellt.
Sie weihte sich Jesus
Als jungfräuliche Braut Christi.
Verfolgt von den Heiden
Und ihren bösen Geistern,
Hielt sie im Wald
Ein Holzkreuz umarmt.
Sie floh nach Norden,
Zur Algonkin-Mission
In Kanada.
Täglich verbrachte sie
Lange Stunden
Anbetend
Vor dem Allerheiligsten.
Sie war, so weit wir wissen,
Die erste Indianerin,
Die sich entschloss,
Jungfräulich zu leben
Für Gott allein.
Sie ist die Patronin
Der Indianer
Nordamerikas
Und ist die Patronin
Der grünen Schöpfung
Und des Umweltschutzes.
Heilige Kateri, bitte für uns,
Heilige Kateri, bitte für Nordamerika,
Heilige Kateri, bitte für die Natur,
Damit die Natur heimkehre
Durch die Offenbarung der Kinder Gottes
In die Herrlichkeit ihres Schöpfers!
FRANZ XAVIER
Franz Xavier
War Jesuit
Und Portugiese.
Gottgeliebtes Portugal,
Du sandtest Franz Xavier
Nach Indien.
O Mutter India,
Höre den Ruf
Deines Gottes!
Franz Xavier zog
Auch nach China.
O Tochter Xian,
Jungfrau, höre
Den Ruf des Bräutigams!
Franz Xavier zog auch
Auf die Inseln Japans.
Heiliges Nippon,
Die Gottheit der Barmherzigkeit
Ruft dich in ihren Schoß!
Heiliger Franz Xavier,
Bitte für die Buddhisten,
Dass sie sich zu Jesus bekehren!
Heiliger Franz Xavier,
Heiliger Franz Xavier,
Bitte für die Shintoisten,
Dass sie sich zu Jesus bekehren!
Heiliger Franz Xavier,
Bitte für die Taoisten,
Dass sie sich zu Jesus bekehren!
Heiliger Franz Xavier,
Bitte für die Konfuzianer,
Dass sie sich zu Jesus bekehren!
Heiliger Franz Xavier,
Bitte für die Hinduisten,
Dass sie sich zu Jesus bekehren!
Heiliger Franz Xavier,
Bitte für die Moslems,
Dass sie sich zu Jesus bekehren!
O Franz Xavier, ich sage,
Wie ein andrer Missionar
Der Kirche Gottes in China sagte:
Mein Jesus, im Himmel
Mein Jesus, im Himmel
Will ich ein Chinese sein!
TERESA VON AVILA
Teresa gründete
Viele Klöster
Für den heiligen Josef
Und das göttliche Jesuskind.
In Erfüllung ihrer Berufung
Ritt sie durch Spanien,
Stürzte vom Pferd
Und fiel in den Schlamm.
Da stand Jesus vor ihr.
Da sagte sie zu Jesus:
Herr, jetzt staun ich nicht mehr,
Herr, jetzt staun ich nicht mehr,
Dass du so wenig Freunde hast,
Wenn du deine Freunde
So schlecht behandelst!
Teresa sah einmal
In einer Vision
Die Hand Gottes.
Da sagte sie:
Um diese Hand Gottes
Um diese Hand Gottes
Ewig schauen zu können,
Wäre ich bereit,
Bis ans Ende der Zeit
Zu leiden!
Teresa war versunken
Im Gebet,
Da erschien ihr ein Seraph
Mit einem Feuerpfeil
Und durchbohrte ihr Herz
Mit der Spitze
Des glühenden Pfeiles,
Da glühte Teresa
Und liebte Gott allein,
Allein die Liebe Gottes.
Teresa schrieb ein Gebet:
Was auch immer geschieht
Was auch immer geschieht
Und was du leiden musst,
Mach dir keine Sorgen
Und fürchte dich nicht.
Geduld besiegt alles.
Gott allein genügt!
Sie sah in der Seele
Sieben Gemächer,
Immer ferner der Welt,
Und im siebenten Zimmer
Sah sie Gott
Wie einen lichten Kristall.
JOHANNES VOM KREUZ
San Juan war Mönch
Im alten Karmel,
Da hörte er von Teresa
Und ihrer Reform
Und wurde ihr Freund.
San Juan und
Santa Teresa
Sind die wahren Reformatoren.
Reformieren können die Kirche
Nur die heiligen Männer und Frauen.
Aber die lauen Katholiken
Sperrten Johannes ein
In ein lichtloses
Kerkerverließ.
Da sang seine Seele
Als nackte Sulamith
Sein Hohelied
Dem Bräutigam Jesus,
Der mehr als Salomo,
Der die Weisheit selbst ist.
Auf dem mystischen Weg
Zur Ehe mit Gott
Muss die Seele durch die Nacht,
Die dreifache Nacht.
Die Nacht der Sinne:
Du siehst und hörst Gott nicht.
Du siehst und hörst Gott nicht.
Die Nacht der Seele:
Du fühlst und spürst Gott nicht.
Du fühlst und spürst Gott nicht.
Die Nacht des Geistes:
Du verstehst Gott nicht.
Du verstehst Gott nicht.
Die Ewige Liebe
Ist eine siebenfach
Verschleierte Gottheit.
Die Ewige Liebe
Lässt Schleier um Schleier fallen,
Bis auf den letzten Schleier,
Der fällt auf Erden nicht.
Und die liebende Seele
In ihrem Verlangen nach Gott
Schreit in großer Begierde:
Ewige Liebe,
Ewige Liebe,
Reiße rasch den letzten Schleier herunter!
Denn wir begehren
Die göttliche Schönheit
Unverhüllt zu schauen,
Zu erkennen
Und zu genießen.
LUDWIG MARIA GRIGNION VON MONTFORT
Wenn die Protestanten meinen,
Gott zum Vater zu haben,
Sagt der Heilige ihnen:
Wer Maria nicht zur Mutter hat,
Wer Maria nicht zur Mutter hat,
Hat Christus nicht zum Bruder
Und also Gott nicht zum Vater.
Der Heilige Geist
Wird Fruchtbarkeit
In Maria,
Er formte
In der Gussform Maria
Den Gottmenschen Jesus
Und er formt
In der Gussform Maria
Alle wahren Christen.
Die Mutter Maria gebar
Christus, das Haupt,
Die Mutter Maria gebiert
Die Christen, die Glieder.
Wenn du, o Christ,
Zum Anderen Christus
Werden willst, so wähle
Dir Christi Mutter,
Sie wird dich gebären
Zu einem Anderen Christus.
Erneure deine Taufe,
Jesus nachzufolgen
Und Satan abzuschwören,
Indem du dich weihst
Dem Herzen Mariens.
Tu alles mit Maria,
Tu alles durch Maria,
Tu alles für Maria,
Tu alles in Maria.
Und sie wird deine Verdienste
Bereichern mit ihren Verdiensten
Und alles darbringen Gott.
Hüte dich
Vor der falschen Marienverehrung,
Dem skrupulösen Mariendienst,
Denn in Wahrheit
Sagen die Heiligen:
Von Maria nie genug!
Von Maria nie genug!
RUE DU BAC
Catherine wachte auf
Um Mitternacht,
Ein kleiner Knabe
Stand neben ihrem Bett,
Vier Jahre alt,
Es war ihr Engel.
Der Knabe führte sie
In die Kapelle
In der Rue du Bac
In der schönen Stadt Paris.
Da kniete sie
Vor dem Altar
Und von der Statue
Des heiligen Josef her
Hörte sie ein Rauschen
Wie ein Rascheln von Seide.
Da kam die Jungfrau Maria!
Sie trug ein seidenweißes Kleid
Und hatte lange Locken
Und war sehr schön,
Sie breitete ihre Arme aus
Und von ihren Händen
Flossen Strahlen der Gnade.
Und Maria bat
Catherine, die Seherin,
Eine Medaille
Prägen zu lassen
Mit dem Bild der Jungfrau
Und der Aufschrift:
O Maria,
O Maria,
Ohne Erbsünde empfangen,
Bitte für uns!
Und diese Medaille
Der Jungfrau Maria
Tragen jetzt um den Hals
Millionen Menschen
Und erleben Wunder,
Darum heißt die Medaille
Wundertätige Medaille.
Auch ich trage um den Hals
Die Medaille der Jungfrau
Und kleine Knaben
Spielten gern damit
Und küssten gern die Jungfrau Maria!
UNSRE LIEBE FRAU VON LOURDES
Bernadette war arm,
Sie war vierzehn Jahre jung,
Ihre Eltern waren arm,
Das Gefängnis des Dorfes
War ihre Familienwohnung.
Bernadette war ungebildet,
Sie war schlecht in der Schule,
Selbst im Katechismus
War sie nur schlecht unterrichtet.
Aber sie hatte ein reines Herz,
So erwählte Maria sie
Und ist vor ihr erschienen
Als Schöne Dame:
Fürchten Sie sich nicht,
Fürchten Sie sich nicht,
Ich komme vom Himmel!
Wer sind Sie, Schöne Dame? –
Hören Sie, meine Tochter,
Ich bin
Die Unbefleckte Empfängnis!
Grabe dort in der Erde
Und eine Quelle
Wird sprudeln,
Denn ich bin
Das Heil der Kranken.
In Prozessionen sollen
Die Kranken zu mir kommen,
Hier will ich ihr Leiden lindern.
Der Pfarrer fragte Bernadette,
Ob die Schöne Dame
Die Jungfrau Maria sei?
Bernadette sprach aber:
Nein, die Schöne Dame
Bernadette sprach aber:
Nein, die Schöne Dame
Ist die Unbefleckte Empfängnis!
Da jauchzte der Pfarrer,
Denn die Unbefleckte Empfängnis
Ist ja die Jungfrau Maria!
Sie stand in einem weißen Kleid
Mit himmelblauem Gürtel
Und langem Rosenkranz
In der Grotte
Und sagte allen Menschen:
Tut Buße,
Tut Buße,
Betet, betet, betet!
DOGMA DER UNBEFLECKTEN EMPFÄNGNIS
Der heilige Pius der Neunte,
Papst der universalen Kirche,
In seiner Unfehlbarkeit
Ex cathedra
Definierte: Mutter Maria
Ist vom ersten Augenblick
Ihres Lebens an,
Vom Augenblick der Empfängnis
Im Schoß ihrer Mutter,
Frei von der originalen Sünde
Und im Laufe des Lebens
Unberührt geblieben
Von jeder persönlichen Sünde.
O Maria,
Ohne Erbsünde empfangen,
Bitte für uns!
Alles an Maria
Ist einzig Gnade!
Ihr Protestanten besteht darauf,
Dass kein Verdienst vor Jesus gilt,
Dass alles einzig Gnade ist,
Und dies zu Recht,
Aber warum erkennt ihr nicht,
Dass Maria kein Verdienst
Zur Unbefleckten machte,
Sondern einzig die freie Gnadenwahl Gottes!
Jesus ist der Erlöser
Aller Sünder.
Ist Jesus auch der Erlöser
Der sündlosen Jungfrau Maria?
Ja!
Jesus ist der Erlöser
Der seligen Jungfrau,
Im Hinblick auf sein Kreuz
Hat er sie im Voraus
Auf erhabenere Weise erlöst,
Indem er sie bewahrte
Vor aller Sünde,
Das ist allein die Gnade Christi.
Denn der Gottessohn
Wollte Mensch werden
In einer Jungfrau,
Und Gott bereitete
Die Mutter seines Sohnes
Zu einer würdigen Wohnung,
Zu einer unbefleckten Jungfrau,
Einem ganz reinen Tabernakel
Der ewigen Weisheit Gottes.
THERESE VON LISIEUX
Die kleine Therese
Sagte zum Jesuskind:
Jesulein, mein Schatz,
Jesulein, mein Schatz,
Ich bin dein Ball.
Wenn du mit mir spielen willst,
Bin ich da für dich.
Und wenn du keine Lust mehr hast,
Lieg ich still in der Ecke
Und beschwere mich nicht.
Sie wollte alles
Aus Liebe tun.
Und schon eine Stecknadel aufzuheben
Aus Liebe zu Gott,
Kann Seelen retten.
Sie hörte von einem Verbrecher,
Der zu Tode verurteilt war,
Sie bat den Herrn
Um dessen Seele
Und der Herr erhörte sie,
Noch kurz vor seinem Tode
Küsste der Verbrecher
Das Kreuz in der Hand des Priesters.
Therese wollte alles sein,
Priester, Missionar,
Märtyrer, Jungfrau,
Kirchenlehrerin, Mystikerin,
Da entschloss sie sich,
Im Herzen der Kirche
Liebe zu sein.
In den letzten Zeiten
Ihres irdischen Lebens
War sie sehr krank
Und erlitt
Schmerzvoll
Die Nacht des Nichts,
Die ganze Hoffnungslosigkeit
Der Gottlosen.
Nach ihrem Tode
Ließ sie es Rosen regnen
Und sie wurde Patronin
Aller Missionare.
Ich habe eine Reliquie
Der kleinen Therese:
Staub von ihrem Grab.
Staub von ihrem Grab.
DON BOSCO
Don Bosco liebte Kinder,
Arme Straßenkinder.
Er ging durch die Straßen,
Begleitet vom Grauen,
Einem Hund, ihm zugelaufen,
Der ihn beschützte.
Und er versammelte
Arme Straßenkinder
Auf einem Hof
Und lehrte sie arbeiten
Und lehrte sie lesen
Und lehrte sie beten.
Seine Pädagogik
War ganz einfach:
Wenn du dem Kinde tust,
Wenn du dem Kinde tust,
Was das Kind von dir wünscht,
Dann wird das Kind auch tun,
Was du vom Kinde wünschst.
Don Bosco träumte:
Da waren wilde Bären,
Da waren wilde Bären,
Wilde Hunde, wilde Katzen,
Knaben, die lärmten,
Knaben, die fluchten,
Und Don Bosco
Stellte sich an ihre Spitze
Und machte sie sich zu Freunden
Durch Sanftmut und Zärtlichkeit.
Und da war ein Mann
Im weißen Mantel
Und eine Frau
Im Sternenmantel
Und die Kinder wurden
Zu sanften Lämmern
Und scharten sich zutraulich
Um die majestätische Frau.
Jesus sagte zu Don Bosco:
Unterrichte die Kinder
Unterrichte die Kinder
In Fragen der Religion,
Studiere du selber
Eifrig die Wissenschaften.
Ich gebe dir meine Mutter
Als Lehrerin.
In ihrer Schule
Wirst du weise werden.
Ohne Maria
Ist jede Weisheit
Nur Torheit.
UNSERE LIEBE FRAU VON FATIMA
Maria erschien
Vom dreizehnten Mai
Bis zum dreizehnten Oktober
Neunzehnhundertsiebzehn
Als Königin des Rosenkranzes
Hirtenkindern,
Jacinta und Francesco
Und Schwester Luzia.
Sie bat die Menschen
Um Buße und Gebet,
Umkehr zu Gott,
Um die Weihe
An ihr Unbeflecktes Herz.
Wenn die Menschheit
Sich nicht bekehrt,
So wird Russland
Seine bolschewistische
Irrlehre über die Welt verbreiten.
Und es wird nach dem ersten
Weltkrieg ein zweiter kommen,
Weit schrecklicher noch
Als der erste Weltkrieg.
Die Kinder sahen
Die Hölle
Und Maria sagte:
Kinder, betet,
Kinder, betet,
Denn viele Sünder
Kommen in die Hölle,
Weil keiner für sie betet.
Weiht Russland
Meinem Unbefleckten Herzen!
Am Ende wird
Mein Unbeflecktes Herz
Triumphieren!
Die Madonna zeigte
Den Kindern auch
Einen Berg voller Leichen
Und einen weißen Bischof,
Zu Tode verwundet.
Engel fingen das Blut
Der Märtyrer auf.
Unsre Frau von Fatima,
Möge bald
Dein Unbeflecktes Herz
Triumphieren!
Dann wird der Erde
Eine Zeit des Friedens geschenkt!
MAXIMILIAN KOLBE
Maria erschien
Dem Knaben
Und zeigte ihm
Zwei Siegeskränze,
Den der Jungfräulichkeit
Und den des Martyriums.
Welchen willst du haben?
Der Knabe sagte:
Ich will beide Kränze!
Ich will beide Kränze!
Maximilian Kolbe
Sagte zur Immaculata:
Ich will dich preisen
Ich will dich preisen
Wie keiner dich je gepriesen
Und bitte dich
Um Mitstreiter,
Dass wir wetteifern
In deinem Lobpreis!
Warum sagte Maria
In Lourdes:
Ich bin die Unbefleckte Empfängnis?
Maximilian Kolbe sagte:
Gott Vater schenkt sich Gott Sohn
Ich bin die Unbefleckte Empfängnis?
Maximilian Kolbe sagte:
Gott Vater schenkt sich Gott Sohn
Und Gott Sohn empfängt Gott Vater
Und Gott Sohn schenkt sich Gott Vater
Und Gott Vater empfängt Gott Sohn
Und Gott Heiliger Geist
Ist diese Empfängnis,
Diese Unbefleckte Empfängnis.
Und Maria ist
Gewissermaßen die Menschwerdung
Dieser Unbefleckten Empfängnis
Des Heiligen Geistes.
Im Todeslager
Der Nationalen Sozialisten
Trat der Heilige
An die Stelle eines Juden,
Der ermordet werden sollte,
Eines Familienvaters.
Maximilian Kolbe starb
Als Stellvertreter
Für den jüdischen Vater.
Man gab ihm die Todesspritze.
Bevor das Gift ihn getötet,
Sagte er mit letztem Atemhauch:
Ave Maria!
Ave Maria!
EDITH STEIN
In ihrer Kindheit
Feierte sie
Das Versöhnungsfest
Der Juden,
Denn sie war Jüdin.
Als junge Frau
Studierte sie
Philosophie
Der Phänomenologie,
Husserls Schülerin.
Eines Nachts
Las sie
Das Leben
Der heiligen Teresa
Und erkannte:
Das ist die Wahrheit!
Sie ward Lehrerin,
Hielt sich in Klöstern auf
Bei Dominikanern
Und Benediktinern.
Doch es zog sie in den Karmel.
Ihr neuer Name war
Teresia Benedicta
a Cruce,
Man nannte sie
Schwester Benedicta.
Sie übersetzte
Dionysios Areopagita,
John Henry Newman
Und Thomas von Aquin.
Sie schrieb den Aufstieg
Vom endlichen Sein
Zum ewigen Sein.
Und unvollendet blieb
Ihre Kreuzeswissenschaft.
Sie vollendete
Ihre Kreuzeswissenschaft
In der Gaskammer von Auschwitz.
Noch im Todeslager von Auschwitz
Kämmte sie verwahrlosten Kindern
Liebevoll zärtlich die Haare.
Sie starb für ihr Volk.
DOGMA VON MARIEN HIMMELFAHRT
Nach dem zweiten Weltkrieg,
Der die Leiber so verachtet,
Millionen von Leibern ermordet,
War es heilsam,
Dass verkündigt werde
Die Auferstehung des Leibes.
Ja, das Wesen der Frau
Wurde gewürdigt,
Der Genius der Frau
Bis zu Gott erhoben.
Der Engelgleiche Pastor
Pius der Zwölfte
Definierte
Kraft seiner Unfehlbarkeit,
Dass die Jungfrau Maria
Mit Leib und Seele
Aufgenommen wurde in den Himmel.
Ihr Leib, jawohl, ihr Leib
Ist jetzt im Inneren
Der Allerheiligsten Dreifaltigkeit.
So soll es allen Frommen gehen:
Nicht nur ist unsre
Nicht nur ist unsre
Seele unsterblich,
Sondern auch auferstehen wird
Der Leib des Menschen.
Maria ist
Uns vorausgegangen
Und leuchtet uns voran
Als Stern der Hoffnung.
Und wie der Rosenkranz sagt,
Ist Maria im Himmel
Von Jesus gekrönt worden
Zur Königin des Himmels.
Maria Sophia,
Ich bin ganz dein!
Maria Sophia,
Ich weihe mich
Deinem Unbefleckten Herzen!
Maria Sophia,
Ich wähle dich zu meiner Braut!
Maria Sophia,
Ich bin dein in Zeit und Ewigkeit!
Maria Sophia,
Liebe mich in Ewigkeit als meine Frau!