Herausgegeben von Dr. P.M. – Herausgeber der

HAGIOGRAPHIE


Von Josef Maria Mayer



DIE HEILIGE ROSALIA


Die heilige Rosalia war eine Jungfrau,
Ihr Festtag  ist der 4. September
Und in Palermo der 15. Juli.  
Papst Pius XI. hat im Jahr 1927
Ihren Todestag, den 4. September,
Offiziell in den römischen Festkalender aufgenommen.
Das Fest der Heiligen Rosalia in Palermo
Findet jährlich vom 10. - 15. Juli statt.
In Palermo, der Hauptstadt Siziliens,
Zieht am heutigen Tag jährlich
Eine große Menge von Menschen
In feierlicher Prozession dahin,
Die an Pracht und Herrlichkeit
Ihres Gleichen nicht findet.
Alle Häuser sind aufs Schönste geschmückt;
Alle Geistlichen der 79 Klöster der Stadt,
Der Erzbischof mit seinem Klerus,
Selbst der König mit seinem Hofstaat,
Das gesamte Militär,
Begleitet die Prozession;
Alle Glocken werden geläutet,
Die Schiffe im Hafen hissen ihre Fahnen
Und der Donner ihrer Geschütze,
Vereinigt mit den Kanonensalven der Festung,
Lässt die Erde erbeben.
Unbeschreiblich ist der Jubel des Volkes,
Das im hellen Gesang
Und lautem Gebet
Seine Freude kund gibt.
Und wem gilt diese hohe Feier?
Der heiligen Jungfrau Rosalia,
Die keine anderen Taten verübt,
Als dass sie Jahre lang der Welt verborgen,
Gott allein bekannt,
Ein Leben der Buße gelebt,
Und deren Gebeine nun
Im goldenen Sarg
Durch die Straßen der Stadt getragen werden.
Dies ist die Jungfrau Rosalia,
Tochter des Grafen Sinibald von Roses,
Aus dem kaiserlichen Stamm Karls des Großen.
Ihre Mutter war mit dem königlichen Hof verwandt,
Die Königin selbst war ihr freundlich gesonnen
Und so wurde auch Rosalia
Wie die Tochter eines Fürsten erzogen,
Jedoch wurde nicht unterlassen,
Ihr Herz mit heiliger Gottesfurcht zu erfüllen
Und für die Tugenden zu gewinnen.
In reiner Unschuld war sie
Zur Jungfrau herangewachsen,
Vor ihren Augen stand
Die Welt mit ihrer Pracht und Lust;
Sie konnte alles genießen,
Was des Menschen Herz ergötzt,
Allein Gott hatte sich diese Jungfrau
Zu einem Gefäß seiner Gnade ausersehen
Und ihr die Vergänglichkeit aller Erdengüter
Und aller Weltlust erkennen lassen.
Die Pracht des Hofes,
Die Vergnügungen
Wurden ihr zum Weltekel;
In stiller Zurückgezogenheit wollte sie
Dem göttlichen Jesus dienen,
Dem sie sich als Braut verlobt hatte.
Da sie aber erkannte,
Wie sie im königlichen Palast
Ihren Entschluss nicht ausführen könnte,
Und die Gnade Gottes sie so stark anregte,
Der Welt zu entsagen,
Verließ sie unbemerkt ihre Eltern
Und den königlichen Hof
Und lenkte unter dem Schutze
Der seligsten Jungfrau Maria,
Deren Leitung sie sich anvertraut hatte,
Ihren Weg auf den einige tausend Schritte
Von Palermo entfernten Berg Montreal.
Dort befand sich an einem Abhang des Berges
Eine Felsenhöhle, die nur von oben herab
Einen sehr engen Eingang hatte,
Und in der Höhle war ein Stein
In Gestalt eines Bettes.
Die Höhle lag unter dichtem Gehölz verborgen
Und war den Menschen unbekannt.
Hierher führte sie der Heilige Geist;
In dieser Höhle schlug sie ihre Wohnung auf,
Hier wollte sie der Schönen Liebe dienen
Und an Jesu heiligstem Herzen ruhen.
Dies bezeugt eine Inschrift,
Welche oberhalb des Eingangs gefunden wurde
Und die so lautet: „Ich, Rosalia,
Eine Tochter Sinibalds, des Herrn von Roses,
Habe aus Liebe zu Jesus Christus,
Meinem Erlöser, diese Höhle bewohnt.”
Groß war der Schmerz der Eltern,
Als sie ihre Tochter vermissten;
Überall hin wurden Boten ausgesandt,
Sie zu suchen, aber vergeblich.
Mittlerweile lebte Rosalia still in der Höhle;
Eine kleine Quelle in der Höhle löschte ihren Durst,
Waldbeeren waren ihre Nahrung,
Der Stein ihr Bett
Und das Gebet und die Beschauung
Ihre Wonne Tag und Nacht.
Aber auch allein und fern von der Welt
Blieb sie nicht bewahrt vor Versuchungen.
Satan, der es wagte, selbst den Sohn Gottes
In der Wüste zu versuchen,
Nahte auch der Jungfrau Rosalia
Und versuchte mit heftigen Anfechtungen,
Ihr Herz von der Schönen Liebe loszureißen.
Er malte ihr das heitere glänzende Leben am Hof
Lebhaft vor Augen und blies ihr ein,
Wie sie auch dort gottgefällig leben,
Ja mitten in der Welt noch mehr Gutes tun könnte,
Als hier in der Einsamkeit.
Rosalia aber erkannte im Lichte der Wahrheit
Die Falle des listigen Feindes;
Sie hatte sich dem Erlöser geweiht
Und blieb ihm treu.
Je stärker die Versuchungen waren,
Desto inniger war ihr Gebet,
Desto entschiedener ihr Leben.
Gott ließ aber auch ihren schweren Kampf nicht unbelohnt;
Ein himmlischer Friede erfüllte ihr Herz,
Himmlische Wonnen entzückten ihre Seele;
Christus erschien ihr öfters und tröstete sie,
Auch seine heiligste Mutter Maria
Und die heiligen Engel
Erfreuten sie mit ihrem Besuch.
Nachdem sie längere Zeit in dieser Höhle gelebt,
Wurde sie durch eine himmlische Offenbarung aufgefordert,
Die Höhle zu verlassen
Und den Berg zu besteigen,
Der jetzt Monte Pellegrino heißt.
Auf dem Gipfel des Berges liegt eine Höhle,
In der Tiefe breit
Und am Grund mit einer kleinen Öffnung versehen.
Von dem Berge aus genießt man
Eine schöne Aussicht;
Auf einer Seite liegt das unermessliche Meer,
Das mit seinen Wellen
Schäumend an den Felsen hoch spritzt,
Auf der anderen Seite breiten sich
Kleine Hügel voller Weinberge und Kastanienbäume,
Zwischen immergrüne Wiesen
Und fruchtbaren Feldern,
Und am Ufer des Meeres
Die prachtvolle Stadt Palermo
Mit ihren Palästen und Kirchen.
Hier auf diesem Berg in der tiefen Höhle
Lebte die heilige Rosalia bis zu ihrem Tod.
Wenn sie heraustrat
Und ihren Blick
Über diese wunderschöne Gegend schweifen ließ,
Konnte sie deutlich den Palast ihrer Eltern
Im Sonnenschein liegen sehen,
Die noch immer um ihre geliebte Tochter trauerten
Und nicht aufhörten, nach ihr zu forschen,
Aber sie nicht mehr fanden.
Wohl hatten die ausgesandten Boten
Die Höhle mit der Inschrift
Auf dem Berg Montreal getroffen,
Aber Rosalia hatte sich schon entfernt,
Ohne eine Spur zurückzulassen.
In tiefster Verborgenheit
Hatte sie lange ihre Tage vollbracht;
Immer in Beschaulichkeit versunken
Und schauend himmlische Weisheit,
So verging ihr die Zeit,
Ohne dass sie ein Verlangen danach trug,
Je wieder in die Welt zurück zu kehren.
Und nahte sich auch der Versucher,
Um sie schwankend zu machen,
So blickte sie auf das Kreuz,
Das ihre Höhle schmückte,
Und vertrieb Satan mit dem Ausruf: 
„Aus Liebe zu meinem Herrn!
Alles dir zu Liebe, mein Herr!”
Es gehörte eine übermenschliche Kraft dazu,
So große Beschwerden zu ertragen,
Aber die Gottesliebe machte ihr alles leicht und süß
Und der Herr vergalt ihr reichlich,
Was sie um seinetwillen litt.
Öfters empfing sie auf mystische Weise
Das Brot der Engel
Und himmlische Tröstungen
Entflammten sie immer wieder
Zu neuer Leidenschaft für Gott.
Endlich kam die Zeit,
Da sie das Opfer ihrer Liebe vollenden sollte.
Ein Engel sagte ihr die Todesstunde voraus,
Nach der sie unaufhörlich sich sehnte,
Aber nicht, um ihrem Kreuz zu entgehen,
Sondern um endlich ihren geliebten Bräutigam
Jesus Christus
Von Angesicht zu Angesicht zu schauen
Und aus seinen Händen
Die Krone der Schönheit zu empfangen.
Ohne die Schmerzen einer Krankheit zu empfinden,
Schlummerte sie ein,
Das Kreuz auf ihren Brüsten,
Schlummerte sanft hinüber in die Welt Gottes.
Der Stein, auf dem sie entschlief, war auch ihr Sarg,
Und die Höhle, in der sie lebte, war auch ihr Grab.
Niemand wusste von ihrem Tod,
Aber aus der Inschrift,
Die man in der Höhle auf dem Berg Montreal gefunden hatte,
Wo sie früher gelebt,
Schloss man auf ihre Heiligkeit,
Die Gott auch durch viele Wunder bezeugte
Und durch verschiedene Offenbarungen kund machte.
Es verflossen 400 Jahre
Und noch war ihr Grab
Und waren ihre heiligen Gebeine nicht entdeckt.
Da gefiel es Gott,
Auch den Leib dieser reinen Jungfrau Rosalia zu verklären.
Im Jahr 1624 wurde die Stadt Palermo
Von einer schauerlichen Pest heimgesucht.
Das Volk schrie um Hilfe zum Himmel
Und wandte sich besonders
An die heilige Rosalia um ihre Fürbitte.
Siehe, jetzt wurde wunderbarer Weise
Auf dem Pilgerberg
Ihr heiliger Leib in der Höhle entdeckt.
Ein frommer Bürger der Stadt
Erhielt die Offenbarung,
Dass die Pest nicht eher aufhören werde,
Bis der Leib der heiligen Rosalia erhoben
Und in die Stadt getragen werde.
Man suchte und fand ihn endlich in der Höhle,
Von dem herab tropfenden Wasser
Wie mit Kristall überzogen.
Die rechte Hand lag unter dem Kopf,
Die linke drückte das Kreuz auf die Brüste.
Unter allgemeinem Jubel
Wurde nun der heilige Leib erhoben,
In einen prachtvollen Sarg gelegt
Und in einer Prozession in die Stadt getragen.
Sofort hörte die Pest auf.
Die dankbaren Bewohner der Stadt
Erbauten daraufhin eine herrliche Kirche
Zu Ehren der Heiligen
Und erwählten sie zu ihrer Schutzfrau.
Auch auf dem Berg Pellegrino
Über der Höhle,
In der Rosalia gelebt und gestorben,
Erhob sich eine prachtvolle Kirche.
Im Jahr 1743 wütete auch in der Stadt Messina,
Mehrere Meilen von Palermo entfernt,
Die schreckliche Pest.
Wieder wandten sich die Einwohner von Palermo
An die heilige Rosalia um ihre Fürbitte,
Damit sie vor der Ansteckung bewahrt blieben,
Und sie blieben verschont;
Ebenso auch die übrigen Orte,
Die sich ebenfalls an diese Heiligen wandten.
Die dankbaren Bewohner der Stadt und der Insel
Vergaßen darum auch nicht,
Ihre heilige Mitbürgerin zu ehren
Und feiern alljährlich
Mit unerhörter Pracht ihr Fest.
Die heilige Rosalia wird abgebildet
In ehrwürdiger Kleidung,
Einen Kranz von Rosen auf dem Haupt.



ANTONIUS DER GROSSE

Antonius wurde als Sohn reicher Eltern geboren;
Mit 18 Jahren übernahm er
Nach dem Tod des Vaters
Die Verwaltung der Familiengüter
Und zog seine jüngere Schwester groß.
Worte Jesu aus dem Matthäusevangelium
Veränderten sein Leben:
„Wenn du vollkommen sein willst,
Dann verkaufe alles, was du hast,
Und gib es den Armen.“
Und: „Sorgt euch nicht um den morgigen Tag,
Denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen.“
Er verkaufte daraufhin seinen gesamten Besitz,
Gab seine Schwester asketisch lebenden Frauen zur Fürsorge
Und wurde im Jahr 275 Einsiedler
In radikaler Armut,
Zunächst nahe seines Heimatortes,
Wo schon einige andere Männer asketisch lebten.
Bald zog sich Antonius weiter zurück
In noch größere Einsamkeit
An einer Grabstätte.
Des Antonius kraftvolle Standhaftigkeit als Asket
Führte zu einer immer stärkeren Verehrung seiner Persönlichkeit,
Vor der er sich auf einen Berg jenseits des Nils flüchtete;
Dort lebte er in einer verlassenen Verteidigungsanlage
Mitten in der Wüste
Und bestand viele Kämpfe mit Dämonen,
Die ihn herausforderten.
Zwanzig Jahre später kehrte
Ein innerlich völlig verwandelter Antonius zurück,
Einer, der in tiefe Geheimnisse eingeweiht
Und geisterfüllt war.
Dann ging er auf den einsamen Berg Kolzim
Oberhalb von Zafarana am Roten Meer.
Im Jahr 311 ging er nach Alexandrien,
Um die vom römischen Kaiser Maximinus
Verfolgten Christen zu ermutigen.
Er setzte sich für Arme und Gefangene ein,
Stand mit Kaiser Konstantin in Briefkontakt;
In Briefen an des Kaisers Sohn
Und Nachfolger versuchte er,
Diesem die Unterstützung
Des häretischen Arianismus auszureden.
Die Schweine, mit denen Antonius
In der Kunst dargestellt wird,
Stehen für seine Versuchungen:
So erschien ihm Satan
In Gestalt einer schönen nackten Frau;
In anderen Fällen wurde er
Mit Krallen, Zähnen und Hörnern von Satan verwundet,
Zu Boden geschlagen,
An den Haaren gerissen,
Und während seine Zelle in Flammen aufging,
Schließlich unter bedrohlichen Angriffen
Von allen Seiten in die Lüfte geschleudert.
Darauf geht der Ausspruch zurück:
Frech wie ein Antoniusschwein!
In seiner Einsiedelei besuchten ihn
Immer mehr Menschen und suchten Rat,
Kranke erhofften Heilung,
Geistliche und Asketen wollten von ihm lernen.
Immer mehr Jünger sammelten sich um ihn,
Es bildeten sich kleine Unterkünfte
Und zahlreiche Einsiedeleien.
So stand Antonius am Anfang des Klosterwesens
Und wird Vater des Mönchtums genannt.
Die von ihm geprägte Form des Mönchtums
Beruht auf Askese und Zurückgezogenheit,
Anders als die Regel des heiligen Benedikt.
Antonius schrieb die Bestimmungen
Des in seiner Nachfolge gegründeten Ordens nicht auf,
Diese Aufgabe übernahm nach seinem Tod
Sein Freund Athanasius,
Der auch eine Biographie über Antonius verfasste,
Die Antonius weit über Ägypten hinaus bekannt machte.
Im Jahr 337 ist er auf Bitten der örtlichen Priester
Und des Patriarchen Athanasius
Noch einmal nach Alexandrien gekommen,
Um gegen die Anhänger des Arianismus aufzutreten.
Im Alter von 90 Jahren bewog ein Traum den Antonius,
Den 110 Jahre alten Einsiedler Paulus von Theben aufzusuchen.
Ein Wolf führte ihn durch die Wüste zu ihm,
Dem der Rabe an diesem Tag zwei Brote,
Statt wie gewohnt nur eines brachte.
Des Paulus Tod wurde Antonius später
Durch eine Vision kund:
Er fand den Entschlafenen in betender Haltung
Und bestattete ihn mit Hilfe zweier Löwen,
Die das Grab scharrten.
Als Vermächtnis nahm Antonius
Das aus Palmstroh geflochtene Gewand
Des Einsiedlers mit sich.
Antonious ist 105 Jahre alt geworden.
Seinen Tod hat er selbst vorausgesagt.
Als seine Jünger ihn begruben,
Sind Engel um ihn stehend gesehen worden.
Von den unter seinem Namen mitgeteilten Briefen
Sind sieben lateinisch überlieferte echt,
Ferner der Brief über die aufrichtige Reue.
Wenn zu Sankt Antonius die Luft ist klar /
Gibt es bestimmt ein trocknes Jahr. /
Große Kälte am Antoniustag, /
Manchmal nicht lange halten mag. /
Antonius mit dem weißen Bart, /
Regnet es nicht, er mit dem Schnee nicht spart. /
Um Sankt Antonius nehmen die Tage zu /
Um eine kurze Mönchesruh.

 

BRUDER KONRAD


Bruder Konrad – denk an uns!
Du Vorbild an Vertrauen - denk an uns!
Du Vorbild geisterfüllter Arbeit – denk an uns!
Du Vorbild an Geduld und Güte – denk an uns!
Du Vorbild an Bescheidenheit – denk an uns!
Du Vorbild der Liebe und der Meditation – denk an uns!
Du Meister der Leiden – denk an uns!
Du Beispiel an Freundschaft mit den Armen – denk an uns!
Du inniger Verehrer der FRAU – denk an uns!
Du Tröster der Bedrängten – denk an uns!
Du Zuflucht in Not und Bedrängnis – denk an uns!
Du Zuversicht der Armen und kleinen Knaben – denk an uns!
Du Wohltäter der Armen – denk an uns!
Du väterlicher Freund der Kinder – denk an uns!
Du Freund der Kranken und Leidenden – denk an uns!
Du Befreier des Volkes – denk an uns!
Du treuer Beschützer unseres schönen Europa – denk an uns!

Bruder Konrad - ein guter Begleiter auf dem Weg durchs Leben
Bruder Konrad ist ein schlichter, gerader, einfacher Mensch gewesen, der nach außen gar nichts Auffälliges an sich hatte.
Er ahnte, dass das Leben viel mehr ist, als das, was wir Menschen selber machen können. Was man so tut, hat sein Leben nicht bestimmt. Er ging seinen eigenen Weg. Dabei half ihm sein spiritueller Begleiter über viele Jahre.
Den im neunzehnten Jahrhundert aufkommenden Individualismus hat er gelebt und überboten. Er sah seine Verwirklichung darin, anderen zu helfen. Er suchte Kontakt mit Gleichgesinnten und trat mehreren Bruderschaften bei.
Sein Handeln war motiviert von der Liebe zu den Menschen.
Er tat seine Arbeit geduldig und liebevoll.

Wo andere nur sich selber sehen, ihre Karriere, ihren Ruhm und ihren Vorteil, öffnet Bruder Konrad uns einen Tiefenblick und einen Weitblick.
Er kann für uns zum hilfreichen Begleiter durchs Leben werden.
In der Stille und Meditation holte er sich die Kraft für die vielen täglichen Aufgaben.
Mit beiden Beinen stand er auf dem Boden der Wirklichkeit und zugleich ging sein Blick auf das Spirituelle hin.
Zufrieden und gelassen konnte er sich den Menschen widmen, die an die Pforte seines Hauses kamen.
Der Lobpreis des guten Bruders Konrad  ist nicht zuletzt ein politisches Zeichen: der Bruder sollte das positive Gegenbild sein zur Ideologie des Übermenschen sein.
Zu Lebzeiten strahlte von ihm etwas Besonderes aus. Als Unsterblicher wird er unser Helfer in den Sorgen unserer Tage sein.
Als Suchender geht er mit mir, wo ich meinen Weg suche.
Als Hörender hört er mir zu, wenn ich jemand brauche, bei dem ich mich aussprechen kann.
Als Brotgeber gibt er mir, wonach meine Seele und mein Leib hungern.
Als eifrig Meditierender in der Stille meditiert er mit mir, wo mir die Worte fehlen und ich stumm bleiben muss.
Als Vorbild ist er mir voraus und ermuntert mich, meinen Weg unbeirrt und geradlinig zu gehen.
Bruder Konrad – denk an uns!



HEILIGER EBERHARD VON TUNTENHAUSEN


Sein Ge­denk­tag in der ka­tho­lischen Kirche ist der 28. Sep­tem­ber

Sein Name bedeutet auf althochdeutsch: Stark wie ein Eber!

Er war ein Hirte. Er ward geboren in Tuntenhausen, das ist heute ein Stadt­teil von Frei­sing in Bay­ern.
Er ist gestorben in der 2. Hälf­te des 14. Jahr­hun­derts in Tuntenhausen.

Eber­hard hatte Wun­der­kräf­te: wo er sei­nen Hir­ten­stab in den Boden steck­te, wuchs ein Baum. Er zog mit sei­ner Schaf­her­de bis nach München.
Bau­ern ent­nah­men Eber­hards Grab Erde und misch­ten sie unter das Fut­ter kran­ker Tiere - die Heil­kraft die­ser Erde ist nach­ge­wie­sen! Seine Gebeine ruhen in der Pfarr­kir­che Sankt Mi­cha­el in Tuntenhausen, wo er vor allem im 15. und 18. Jahr­hun­dert ver­ehrt wurde. Da­mals wur­den ihm Käl­ber ge­op­fert.

Eber­hards Ver­eh­rung ist erst­mals im Jahr 1428 be­zeugt. 1734 er­folg­te Eber­hards Hei­lig­spre­chung.

LITANEI ZU EHREN DES HEILIGEN EBERHARD

(Für den Privatgebrauch)

Herr, erbarme dich unser!
Christus, erbarme dich unser!
Herr, erbarme dich unser!
Christus, höre uns!
Christus, erhöre uns!
Gott Vater vom Himmel  - Erbarme dich unser!
Gott Sohn Erlöser der Welt – Erbarme dich unser!
Gott Heiliger Geist – Erbarme dich unser!
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott – Erbarme dich unser!
Heilige Maria, Unsre Liebe Frau - Bitte für uns!
Heiliger Michael, Ritter der Jungfrau – Bitte für uns!
Heiliger Joseph, Gemahl der reinen Jungfrau – Bitte für uns!
Heiliger Herrmann Joseph, mystischer Gatte der Jungfrau – Bitte für uns!
Heiliger Eberhard!
Heiliger Eberhard, der du einen unerschütterlichen Glauben gehabt hast!
Heiliger Eberhard, der du es verstanden hast, aus diesem Glauben zu leben!
Heiliger Eberhard, der du unentwegt auf Gott und seine Gnade gehofft hast!
Heiliger Eberhard, der du von Gott das ewige Leben erwartet hast!
Heiliger Eberhard, der du in wahrer Liebe Gottes Gebote gewissenhaft erfüllt hast!
Heiliger Eberhard, der du freudig die Mühen deines Berufs für Gott getragen hast!
Heiliger Eberhard, der du deine Gottesliebe in Nächstenliebe offenbart hast!
Heiliger Eberhard, der du in Demut mit deinem Beruf zufrieden gewesen bist!
Heiliger Eberhard, der du gewissenhaft die Pflichten deines Berufes erfüllt hast!
Heiliger Eberhard, der du dir durch eifriges Beten Gottes Gnaden erbeten hast!
Heiliger Eberhard, der du durch dein Beten alle Schwierigkeiten besiegt hast!
Heiliger Eberhard, der du in Geduld alles mit und für Christus ertragen hast!
Heiliger Eberhard, der du durch dein gutes Beispiel die Mitwelt und Nachwelt erbaut hast!
Heiliger Eberhard, der du durch deine Fürbitte schon so vielen geholfen hast!
Heiliger Eberhard, du Auserwählter Gottes! – Bitte für uns!
Lamm Gottes, das du hinweg nimmst die Sünde der Welt - Verschone uns, o Herr!
Lamm Gottes, das du hinwegnimmst die Sünde der Welt - Erhöre uns, o Herr!
Lamm Gottes, das du hinwegnimmst die Sünde der Welt - Erbarme Dich unser!
Christus, höre uns!
Christus, erhöre uns!
Herr, erbarme dich unser!
Christus, erbarme dich unser!
Herr, erbarme dich unser!
Gegrüßet seiest du, Maria!
Bitte für uns, o heiliger Eberhard!



DAS LEBEN EBERHARDS VON BIBURG


Eberhard von Biburg (geboren 1085 in Sittling, gestorben am 22. Juni 1164 im Zisterziensterstift Rein) war ein schon zu Lebzeiten berühmter und vielfach als Heiliger verehrter Salzburger Erzbischof im 12. Jahrhundert, dessen persönliche Lebensführung ebenso bewundert wurde, wie seine außerordentliche Beredsamkeit - -

Eberhards Jugendzeit

Eberhard stammte aus der bayrischen Adelsfamilie der Freiherrn von Sittling und Biburg. Durch seine Mutter Bertha war er mit Erzbischof Konrad dem Ersten verwandt. Eberhard wurde erst in der Domschule von Bamberg ausgebildet, studierte dann in Paris an der Sorbonne, wo er sich ein profundes und vielseitiges Wissen aneignen konnte, und wurde dann Stiftsherr in Bamberg.

Eberhards frühes Wirken

1125 legte Eberhard in der reformierten Benediktinerabtei Prüfening bei Regensburg als Mönch das Ordensgelübde ab, 1131 wurde er Prior und 1138 Abt im Benediktinerkloster Biburg an der Abens, wo er das Kloster im Sinn des heiligen Bernhard von Clairvaux organisierte. Die Weihe zum Abt nahm dabei Papst Innozenz der Zweite persönlich vor! Die allgemeine Achtung reichte schon damals weit über den engeren Klosterbereich hinaus.

Eberhard als Erzbischof

1147 wurde Eberhard, der damals schon 60 Jahre alt war, zum Erzbischof von Salzburg gewählt. Er war dabei besonders wohltätig und bemühte sich um eine Verbesserung der sündigen Sitten der Geistlichkeit. Eberhard besaß neben seiner Beredsamkeit ein hervorragendes diplomatisches Geschick, das Eberhard zum Wohl des Landes Salzburg und seiner Diözese einsetzte. Um Kirchen, Kapellen und Altäre, aber auch Priester und Klöster persönlich zu weihen, scheute Eberhard weite und mühsame Reisen nie. Sein Geschichtsschreiber Rahewin rühmt den Erzbischof Eberhard vor allem wegen seiner hohen Bildung, seiner Standhaftigkeit im Glauben, seiner Menschenfreundlichkeit und Güte, seiner Freigiebigkeit und nicht zuletzt seiner persönlichen Anteilnahme für Arme und Kranke.

Eberhard im Streit zwischen Kaiser und Papst

Im Streit zwischen dem Papst und dem Kaiser Barbarossa stellte sich Eberhard klar auf die Seite des Papstes, blieb aber dabei angesichts seines außerordentlichen Ansehens ein auch vom Kaiser geschätzter Mittler. In der klaren Haltung für den Papst ging Eberhard immer mehr an die Grenzen des Möglichen und missachtete verschiedene Befehle seines Kaisers. Nur sein außerordentliches Ansehen schützte ihn zuletzt vor harten kaiserlichen Strafen.

Alter und Tod

Im Greisenalter reiste er noch einmal in die Steiermark, um einen Streit zu schlichten. Auf dem Heimweg starb er im Zisterzienserkloster Rein. Eberhard von Biburg wurde im Dom von Salzburg beigesetzt.



LIED VOM HEILIGEN EBERHARD
Zimbeln tönen, Pauken schallen,
Jubel rauscht durch offne Hallen,
Nett bewirtet auf der Feste
Drängen stattlich-wackre Gäste;

Konrad gibt an jedem Tag
Gute Mahlzeit und Gelag!
Edle Ritter, schöne Frauen,
Junge Mädchen liebend schauen,

Lieben, scherzen in dem Hause,
Lachen, jauchzen bei dem Schmause,
Spotten über Zeit und Zwang,
Jubelnd laut mit Spiel, Gesang.

Eberhard allein schleicht leise
Fort aus dieses Lärmens Kreise;
Hin, wo Wälder tief sich senken,
Sucht der Jüngling, hinzulenken;

Dort, wo Einsamkeit umweht,
Liegt er oft im Lob-Gebet.
Konrad aber in den Staaten,
Ehrt des Christentumes Saaten;

Tapfer er in Krieg und Leben,
Konnt dem Glauben Früchte geben;
Darum wählt zum Lehrer er fortan
Seinem Sohn den frommen Mann.
Denn des Lebens starkes Walten
Sollt kein Wesen falsch erkalten;

Drum verbot er streng mit Worten,
Frömmler-Lärm an allen Orten:
Sagt ihr tausend Aves her,
Gut tun – rief er – gilt noch mehr!

Doch nicht gleich sind die Gestalten,
Herzen anders sich entfalten:
War dem Ritter starkes Streben –
Ihm war Sehnsucht nur gegeben;

Göttin LIEBE, innig heiß,
War des Lebens höchster Preis.
Drum erbaut in holder Stille,
Dass Sie jedes Herz erfülle,

Den Altar der Mann behende,
Ziert mit Laub die harten Wände,
Zündet Kerzen, zündet Licht,
Kniet dann nieder, betet, spricht:

Göttin LIEBE, Ohnegleichen,
Hab Erbarmen, gib ein Zeichen,
Ob den Herrscher ich soll ehren,
Oder hierher wiederkehren?

Lieg im Kampf ich mit der Pflicht. –
Er erhebt sich, löscht das Licht.
Gott, zu dem er fromm sich wendet,
Hat die Botschaft ihm gesendet:

Wenn er zum Altare schreitet,
Findet Kerzen er bereitet
Leuchtend in der hellsten Pracht
Durch des Waldes Dämmer-Nacht.



DIE HEILIGE KARINE VON ANGORA

Ihr Ge­denk­tag ist in der ka­tho­lischen Kirche, der orthodoxen Kirche und der armenischen Kirche der 7. No­vem­ber (mein Geburtstag).

Ihr Name bedeutet auf Griechisch: Die allzeit Reine!

Sie ist als Märtyrerin gestorben im Jahr 362 in Angora, heute Ankara in der Tür­kei.

Ka­ri­ne war Mär­ty­re­rin unter Ju­li­an Aposta­ta, dem vom Christum abgefallenen römischen Kaiser und Götzendiener, zu­sam­men mit ihrem Mann Toni und ihrem Sohn Melasipp. Als eine große Schar zuschauender Knaben sahen, wie Melasipp sein Leben freudig Jesus ganz hingab, be­kehr­ten auch diese Knaben sich zu Chris­tus und erlitten gleichfalls das Martyrium.


LITANEI ZU EHREN DER HEILIGEN KARINE


Herr, erbarme dich unser!
Christus, erbarme dich unser!
Herr, erbarme dich unser!
Gott Vater im Himmel, erbarme dich unser!
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme dich unser!
Gott Heiliger Geist, erbarme dich unser!
Heilige Maria, Große Mutter Gottes, bitte für uns!
Heiliger Josef, Pflegevater des göttlichen Kindes, bitte für uns!
Heilige Karine!
Heilige Karine, die du das Leben als heilig angesehen hast!
Heilige Karine, die du die Schönheit der Schöpfung geliebt hast!
Heilige Karine, die du die Familie als heilig erachtet hast!
Heilige Karine, die du deinen Geliebten bis zum Tod geliebt hast!
Heilige Karine, die du dein Kind bis zum Tode geliebt hast!
Heilige Karine, die du die Gottesmutter verehrt hast!
Heilige Karine, die du im Augenblick deines Todes Jesus angebetet hast!
Heilige Karine, du Schutzherrin der Kinder!
Heilige Karine, du Schutzherrin der bräutlichen Liebe!
Heilige Karine, du Freundin der Marienverehrer!
Heilige Karine, du Freundin der Jesusanbeter!
Heilige Karine, die du Jesus mehr als Jupiter geliebt hast!
Heilige Karine, die du Maria mehr als Venus geliebt hast!
In der Stunde unsres Todes bitte für uns, heilige Karine!
Bei unserm Abscheiden komm zu uns, heilige Karine!
In das Paradies geleite uns, heilige Karine!
Zur glückseligen Schau der göttlichen Schönheit geleite uns, heilige Karine!
Zur Vereinigung mit der liebenden Gottheit führe uns, heilige Karine!
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, verschone uns,
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erhöre uns,
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser.
Freue dich, Jungfrau Maria, denn wir sind ganz dein!



STOSS-SEUFZER ZUR HEILIGEN PAULA


Heilige Paula,
Die du wohnst im Paradies,
Bitte für mich,
Dass sich mir bald die Pforte des Paradieses auftut!
Amen.