Von Josef Maria Mayer
PROLOG
Ich beschwöre dich, o Eros,
Bei der Heiterkeit der Liebe,
O du kleiner Gott der Liebe,
Der du wohnst in Menschenherzen!
In den Kämpfen hauchst du Mut ein,
Schlägst die Feindesschar zu Boden!
Psyche, deine Vielgeliebte,
Du befriedigst sie, o Eros!
Du verjagst die Müdigkeit
Und verjagst den trüben Kummer,
Sorgst für Liebe in der Welt,
Schenkst den Menschen Glück und Wonne!
ERSTER TEIL
ERSTES KAPITEL
Mögen meine Verse lesen
Kluge Leute, ihnen schreib ich,
Die verlangen nach den Künsten
Und Geheimnissen der Liebe.
Jenen schreib ich, die die Praxis
Und die Wissenschaft der Liebe
Gut studiert und die die Wonnen
Kennen der genossnen Wollust.
Keine Freude ist auf Erden
Jener Freude gleich, den Schöpfer
Und Erlöser zu erkennen
Im Mysterium der Liebe.
Dieser Freude ähnlich aber
Ist die Freude an der Liebe,
Der Befriedigung, der Wonne,
Die das schöne Weib dir schenkt.
Männer nehmen Ehefrauen
Um der schönen Freude willen
Der Vereinigung in Liebe.
Männer nehmen Ehefrauen
Teils aus Liebe, teils aus Wollust,
Aus Verlangen nach der Wonne.
Und sie haben schöne Frauen!
Können sie sie auch genießen?
Doch der Mann, der kennt der Liebe
Kunst, die seine Gattin freut,
Der befriedigt seine Gattin
Immer wechselnd, immer neu.
Wird er alt, so mäßigt er
Des Verlangens Leidenschaft.
Denke er in seinem Alter
An den Schöpfer, les die Schriften
Und erwerbe Gottes Weisheit.
Wird er finden die Erlösung,
Geht er gradewegs mit seiner
Gattin in den dritten Himmel!
ZWEITES KAPITEL
Der Lotosfrauen schönes Antlitz
Ist angenehm und mild wie Vollmond,
Der süße Körper wohlgerundet
Wie eine Blüte von dem Senfbaum,
Die Haut ist zart und glatt und schön
Wie gelber Lotos, niemals dunkel,
Obwohl sie in der Jugend gleichen
Der vollen Wolke vor dem Bersten,
Die Augen glänzen, sie sind schön
Wie sanfte Augen von dem Reh,
Die Augen sind geschnitten herrlich
Und in den Augenwinkeln rötlich,
Die Brüste fest und wohl gewölbt,
Der Hals wie eine Muschelschale,
Die Kehle ist so zart und klar,
Man sieht hindurch den Speichel rinnen,
Die Nase grade, voller Anmut,
Auf ihres Leibes Mitte ziehen
Drei Falten sich zum Nabel, o
Der Yoni offne
Lotosknospe!
Ihr Saft der Liebe duftet süß
Wie eine aufgeblühte Lilie,
Sie schreitet edel wie ein Schwan,
Die Stimme gleicht der Nachtigall,
Sie liebt vor allem weiße Kleider,
Juwelen liebt sie, goldnen Schmuck,
Sie isst nur wenig, schläft nur leicht
Und sie ist fromm und darum züchtig,
Sie ehrt den Herrn und redet gern
Mit Priestern und mit Gottgelehrten.
So ist die schöne Lotosfrau,
Sie ist die Beste aller Frauen!
Die künstlerischen Frauen sind
Von mittlerm Wuchs, nicht groß nicht klein,
Die Haare sind von tiefem Schwarz,
Der runde Hals ist muschelgleich,
Ihr Körper ist sehr zart gebaut,
Geschmeidig ihre schlanke Taille,
Geschmeidig wie ein schwarzer Panther,
Der Brüste Paar ist hart und voll,
Und wohlgerundet sind die Schenkel
Und ihre Hüfte wölbt sich köstlich,
Das Haar an ihrer Yoni spärlich,
Der Venushügel sanft zu streicheln,
Der Tau der Liebe heiß und glühend
Und duftend wie der Bienenhonig,
Beim Überfluss im Liebesakt
Verursacht leis er ein Geräusch,
Die Augen dieser Frau sind flink,
Der Gang wie Elefantenschritte,
Die Stimme wie des Pfauen Stimme,
Sie liebt Vergnügung und Genuss,
Zerstreuungen, Gesang und Tanz,
Geschickt in mancher Handarbeit,
Ihr sinnliches Verlangen ist
Nicht heftig, sondern sanft und mild,
Sie plaudert gern mit Papageien,
Mit Sperling und mit Nymphensittich.
So ist die künstlerische Frau,
Auch sie ist eine gute Frau.
Die Elefantenfrau ist klein,
Ihr Körper derb und untersetzt,
Ist blond ihr Haar, zeigt ihre Haut
Ein mattes Weiß, sonst ist das Haar
Mehr bronzefarben, voll die Lippen,
Die Stimme rau und grob und dumpf,
Der Hals gebeugt, der Gang zu langsam,
Sie geht gekrümmt, nach vorn geneigt,
Ihr Liebessaft schmeckt wie der Saft,
Der in dem Frühling nieder tropft
Von eines Elefanten Schläfe,
Im Liebeswerke ist sie träge,
Ist zu befriedigen nicht anders
Als durch Vereinigungen lange
In langanhaltendem Beschlafen,
Von allen den Vereinigungen
Die längste ist für sie die beste,
Jedoch genügt es niemals ihr,
Sie ist ein Vielfraß und ist schamlos.
Nicht gut sind Elefantenfrauen.
DRITTES KAPITEL
Die Hirschkuhfrau hat eine Yoni,
Sechs Finger breit ist ihre Tiefe,
Ihr Körper zart und mädchenhaft
Und sanft, von süßer Lieblichkeit,
Ihr Kopf von guter Proportion,
Die Brüste halten fest sich aufrecht,
Der Bauch ist schmal und eingezogen
Und fleischig ist der Venushügel.
Die Arme sind gerundet, stark,
Das Haar ist dicht und reichgelockt,
Die Augen dunkle Lotosblumen,
Die Nase fein, die Ohren voll,
An Fuß und Hand die Nägel rot,
Die Unterlippen sind geschminkt,
Die Finger lang und schlank und zierlich,
Die Stimme gleich der Nachtigall,
Der Gang wie Elefantenschritte,
Im Essen mäßig, neigt sie stark
Zu dem Genuss der Liebesfreuden,
Voll Leidenschaft, doch eifersüchtig,
Ihr Geist ist lebhaft und beweglich,
Wenn nicht die Leidenschaft ihn hindert,
Ihr Liebessaft ist lieblich duftend
Wie Duft der gelben Lotosblüte.
Die Stutenfrau hat eine Yoni,
Neun Finger breit ist ihre Tiefe,
Der Körper zart, die Arme füllig
Und Brust und Mund sind voll und fleischig,
Die Nabelgegend ist erhaben,
Jedoch nicht vorgewölbt der Bauch,
Die Hände und die Füße sind
So rosig wie die schönste Rose,
Der Kopf ist leicht nach vorn geneigt,
Mit langem glattem Haar bedeckt,
Der Hals ist lang und sehr gebogen,
Die Kehle und der Mund sind breit,
Die Augen groß, gleich Blütenblättern
Der dunkelblauen Lotosblumen,
Ihr edler Gang ist voller Anmut,
Sie liebt den Schlaf, ein gutes Leben,
Obwohl sie launenhaft und grillig,
Hängt sie doch sehr an ihrem Gatten,
Doch kommt nicht leicht sie zum Orgasmus,
Ihr Liebessaft ist süß wie Lotos.
Die Elefantenfrau Karini
Hat eine große offne Yoni,
Zwölf Finger breit ist ihre Tiefe,
Doch ist sie unrein, ungewaschen,
Die vollen Brüste aber riesig
Und lang und fleischig ist die Nase,
Die Ohren und der starke Hals,
Die Wangen aufgebläht und breit,
Die Lippen lang und aufgestülpt,
Die Augen wild, voll gelben Schimmers,
Das Antlitz breit, wie voller Mond,
Die Haare dicht, von tiefem Schwarz,
Die Füße und die Hände klein,
Sie ist geräuschvoll, liebt den Lärm,
Ihr Stimmenton ist hart und scharf,
Sie ist gefräßig über Maßen,
Bösartig von Natur und wild,
Auch hat sie kein Gewissen mehr,
Sie tut das Böse ohne Zögern,
Gequält von fleischlicher Begierde,
Schwer zu befriedigen ist sie,
Sie bräuchte zur Befriedigung
Lang ausgedehnten Koitus,
Ihr Saft gleicht Elefantenschweiß.
VIERTES KAPITEL
Wie ist bei Frauen der Orgasmus?
Sobald sie höchste Lust verspürt,
So schließt sie ihre Augen halb
Und ihre Augen werden feucht.
Der Körper wird erfrischend kühl,
Am Anfang schwer und stoßweis atmend,
Geht bald des Weibes Atem über
In süßes Seufzen, heißes Stöhnen.
Die untern Glieder strecken sich
Nach einer Zeit der Starre. Dann
Folgt überquellend Lust und Liebe,
Begleitet von den wilden Küssen,
Von Gesten voller Leidenschaft.
Dann scheinbar naht der Frau die Ohnmacht!
Jetzt wird es deutlich offenbar,
Sie will nicht mehr Umarmung, Küsse
Und keine andren Zärtlichkeiten.
Der kluge Mann erkennt daran,
Dass sie erreicht hat den Orgasmus
Und dass die Frau befriedigt ist.
FÜNFTES KAPITEL
Von der Stunde der Geburt
Bis zum siebten Lebensjahr
Ist das Mädchen noch ein Kind
Und zur Liebe nicht geeignet.
Von dem siebten Lebensjahr
Bis sie vierzehn Jahre zählt,
Taugt sie nicht zum Liebesspiel,
Doch dann ist sie heiratsfähig.
Wenn sie vierzehn Jahre zählt,
Ist zur Liebe sie geeignet,
Bis sie achtundzwanzig Jahre
Zählt, denn später ist sie alt.
Wenn sie aber fünfzig wird,
Taugt sie gar nicht mehr zur Liebe.
Die Gebrechlichkeit des Alters
Reißt sie schließlich in den Tod.
Willst du nun ein Mädchen werben,
Wenn sie sechzehn Jahre zählt,
Nenne sie mit Namen Bala,
Diese eignet sich zur Liebe.
Diese mag den Koitus
In der Dunkelheit der Nacht.
Schenk ihr Blumen, schenk ihr Schmuck,
Schenk ihr süße Näschereien.
Willst du nun ein Mädchen freien,
Welche vierundzwanzig ist,
Nenne zärtlich sie Taruni,
Diese eignet sich zur Liebe.
Diese mag den Koitus
In dem Sonnenlicht des Tages.
Schenk ihr wunderschöne Kleider,
Perlenschnüre, Medaillons.
Eine Frau von vierzig Jahren
Oder mehr als vierzig Jahren,
Ist geeignet sie zur Liebe?
Oder ist sie ungeeignet?
Diese liebt den Koitus
An dem Tag und in der Nacht.
Sei du aufmerksam und artig,
Voller Freundlichkeit und Liebe.
Frauen über fünfzig Jahren
Sind vollkommen ungeeignet.
Willst du dennoch sie verehren,
Musst du ihnen immer schmeicheln.
SECHSTES KAPITEL
Unterscheide nun drei Frauen
Nach dem Wesen des Humors.
Die phlegmatische Geliebte
Hat ein Auge voller Licht,
Ihre Zähne Elfenbein,
Ihre Nägel voller Glanz,
Gut erhalten ist ihr Körper,
Noch von jugendlicher Schlankheit,
Frisch und fest ist ihre Yoni,
Fleischig, aber sanft und zart,
O wie liebt sie ihren Gatten,
Ehrt sie ihren Eheherrn!
Der phlegmatische Humor
Ist der Höchste der Humore,
Die phlegmatische Geliebte
Ist die Liebste aller Frauen.
Wankelmütigen Humores
Ist die zweite Frau, die Brüste
Hängen flach und schlaff wie Beutel,
Ihr Gesäß ist nicht gestrafft,
Ihre Haut ist weiß wie Schnee,
Ihre Nägel rot geschminkt,
Auch die Augen glühen rötlich,
Doch ihr Schweiß ist scharf und beißend,
Ihre Yoni ist sehr heiß,
Aber sie ist auch sehr schlaff,
Kundig ist zwar diese Frau,
Weiß um den Geschlechtsverkehr,
Doch erträgt sie ihn nicht lange,
Ihre Stimmung wechselt plötzlich,
Einmal voll des jähen Zornes,
Einmal wieder freundlich, fröhlich.
Doch die dritte Frau ist dunkel,
Hart und derbe ist ihr Körper,
Ihre Augen sind voll Schwärze,
Ihre Nägel sind wie Blei,
Ihre Yoni ist nicht samtweich,
Sondern rau wie Rinderzungen,
Grell und lärmend ist ihr Lachen,
Außerdem ist sie gefräßig,
Launisch ist sie, schwatzhaft ist sie,
Unstillbar beim Koitus,
Unersättlich! Diese schlimme
Frau ist eine Liederliche.
SIEBENTES KAPITEL
Eine Frau, die heilig ist,
Die ist immer mild gesinnt,
Freundschaft übt sie, Gastlichkeit,
Sittsam ist sie, wahrt die Ehre,
Keine Bosheit kennt ihr Herz,
Stets ist sie bereit zum Kult,
Stets erfüllt sie ihr Gelübde,
Stets ist sie bereit zur Buße.
Jene, die dem Herrn gehört,
Sie ist freundlich, sie ist fröhlich,
Rein und sauber ist ihr Körper,
Wie der Lotos frisch ihr Atem,
Sie ist reich, geschickt und fleißig,
Spricht mit sanfter süßer Stimme,
Liebt das Gute und das Wahre,
Allzeit tut sie gute Werke,
Ihre Seele ist gesund
Und der Körper ist gesund,
Niemals macht sie ihren Freunden
Langeweile oder Missmut.
Eine Frau, die sich gesellt
Zu den Engeln, die ist schön,
Schöngewachsen wie die Blumen,
Ist geduldig und ist rein,
Sie liebt schöne Düfte sehr,
Die wohlriechenden Parfüme
Und die Düfte edler Rosen,
Sie liebt Sang und Tanz und Spiel,
Schöne Kleider, bunten Schmuck,
Körperliche Leibesübung
Und der Liebesspiele Wonnen,
Liebesspiele leidenschaftlich.
Frauen aber, die dem Gelde
Dienen so wie einem Gott,
Fleischig voll sind ihre Brüste
Und sie lieben Fleischgenuss
Und Genuss von Alkohol,
Solche Frauen sind sehr schamlos,
Leidenschaftlich und jähzornig,
Sehr begierig auf den Akt.
Frauen, die Dämonen eigen,
Haben einen untersetzten
Dunklen, aber heißen Körper,
Immer Falten auf der Stirn,
Solche Frauen sind sehr unrein,
Lieben sehr die Süßigkeiten,
Sind begierig auf Genuss
Und begehren das Verbotne,
Aber sie sind sehr begehrt,
Denn in sexueller Hinsicht
Unersättlich die Begierde
Ist des Weibes der Dämonen.
Kennst du auch die Schlangenfrau?
Sie ist immer in Bewegung,
Immer ruhelos und rastlos,
Ihre Augen immer traurig,
Alle Augenblicke gähnt sie,
Alle Augenblicke seufzt sie,
Nichts kann ihr Verstand sich merken
Und sie lebt in Angst und Zweifel.
Kennst du auch die Rabenfrau?
Immer rollt sie mit den Augen
So als ob sie schrecklich litte,
Immer will sie essen, trinken,
Sie ist so unglaublich dumm,
So unglaublich unbesonnen,
Sie beschädigt wirklich alles,
Was ihr in die Hände fällt.
Kennst du auch die Eselsfrau?
Unrein ist sie, ungewaschen,
Redet dummes Zeug und Irrsinn,
Weil sie den Verstand verloren.
ACHTES KAPITEL
Welche Frau sollst du dir nehmen?
Achte, dass der Frau Familie
Sei von gleichem Rang wie deine,
Bürger nehmen Bürgertöchter.
Die Familie deiner Frau
Sei bekannt als keusch und tapfer,
Auch als weise und erfahren,
Als geduldig und gelehrt,
Und korrekt sei ihr Verhalten,
Religiöse Pflicht erfüllend,
Frei von Lastern und gesegnet
Mit den besten Eigenschaften.
Voller Anmut sei ihr Antlitz,
Elegant sei die Gestalt
Und bewandert soll sie sein
In der Wissenschaft der Liebe.
Solch ein Mädchen ist geeignet
Für die Heiligkeit der Ehe.
Mög der Kluge sich beeilen,
Dieses Mädchen zu gewinnen,
Zu gewinnen für die Ehe
Ganz nach dem Gesetz des Staates
Und nach dem Gesetz des Tempels,
Nach den alten Ritualen.
Dieses junge schöne Mädchen,
Deren Antlitz sanft und lieblich
Wie der volle Mond im Frühling,
Deren Augen klar und glänzend
Wie die Augen von dem Reh,
Deren Nase fein und klein
Wie die feine Sesamblüte,
Deren Zähne Diamanten
Gleichen, weiß wie Perlen sind,
Deren Ohren wohlgerundet,
Deren Hals gleicht einer Muschel,
Deren Nacken lang und schlank,
Deren Unterlippe rot
Wie der Traube rote Beeren,
Deren Haar ist reich gelockt,
Deren Haut wie Lotos schimmert,
Deren Füße, Hände rosig,
In die Hand ein M geschrieben,
Deren Bauch ist klein und fest
Und der Nabel eingezogen,
Deren Beine graziös
Wie die lange schlanke Palme,
Die wie Elefanten wandelt,
Nicht zu schnell und nicht zu langsam,
Deren Stimme lieblich ist
Wie der Nachtigallen Flöte,
Die vorbildlichen Charakter
Und ein reines Wesen hat,
Nicht verschlafen ist und faul,
Die gesund an Geist und Körper,
Dieses junge schöne Mädchen
Soll der Kluge eilig nehmen!
NEUNTES KAPITEL
Wähle nun das größte, schönste
Zimmer, welches gut gelüftet,
Seine Wände seien weiß,
An den Wänden seien Bilder
Und noch andre Gegenstände,
Rosenkränze, Kruzifixe,
Daß das Auge mit Entzücken
Auf den frommen Bildern ruhe.
Hier und da im Raume liegen
Flöten und Gitarren aus.
Lass es nicht an Nüssen fehlen,
Nicht an frischer süßer Milch,
Hab Olivenöl zur Salbung
Und von Rosenöl ein Schaumbad,
Fächer schenke deinem Mädchen,
Bücher auch mit Liebesliedern
Und erotische Romane
Mit erotischen Gemälden.
Kronenleuchter von der Decke
Geben schönes gelbes Licht.
Schenk dem schönen Mädchen Spiegel,
Bringe Spiegel an im Bad.
O, dann werden Mann und Mädchen
Ohne alle falsche Scham
Völlig nackend auf dem Lager,
Nackend auf den weichen Kissen
Sich der Liebe überlassen
Und die Liebeskämpfe kämpfen.
Dort wird auf dem Thron der Liebe
Ungestört der Mann genießen
In Bequemlichkeit das Mädchen
Und befriedigen das Mädchen.
ZEHNTES KAPITEL
Was dient aber dann als Mittel,
Wenn das Weibchen stärker ist
Als das Männchen? Doch so kräftig
Immer auch das Weibchen ist,
Wenn er ihre Beine spreizte,
Auseinander tat die Beine,
Sie verliert den Widerstand
Und wird wohl zufrieden sein.
Durch das Spreizen ihrer Beine
Wird die enge feste Yoni
Weich und locker, dass der Mann,
Wenn er ihre Schenkel spreizt,
In der Lage ist, zu kämpfen,
Und so ist auch sie imstande,
Während ihres Koitus
Liebend mit dem Mann zu kämpfen.
Wenn die Frau nun aber erst
Junge fünfzehn Jahre zählt,
Während schon der Mann im reifen
Alter ist von vierzig Jahren,
Nicht die Kraft der Jugend mehr
In dem vollen Maß besitzt,
Was soll dann das Pärchen tun,
Sich einander anzugleichen?
Nun, in diesem Falle muss
Er des jungen Mädchens Schenkel
Auseinander spreizen weit,
Ja, so weit es immer geht,
Um das Mädchen schön zu schwächen.
Nur durch dieses Mittel wird
Er mit gleichen Waffen kämpfen
Mit dem enggebauten Mädchen.
ELFTES KAPITEL
Wenn nach aller Künste Regeln
Nun das Mädchen ihren Mann
Liebte, soll sie ihren Atem
Wieder in die Lunge ziehen,
Soll das Mädchen zärtlich seufzen,
Soll sich zeigen halb verschämt,
Ach so wird sie lieblich aussehn,
So ist sie verführerisch!
Und dann sagt sie zu dem Manne:
O mein vielgeliebter Liebling!
O mein vielgeliebter Liebling!
O du schlimmer Schelm und Schalk!
Ach du bist ein schlimmer Finger!
Doch jetzt hab ich dich besiegt
In der Kissenschlacht der Liebe
Und jetzt bist du ganz mein Sklave!
Mein Gebieter ist mein Sklave!
Und der Mann greift liebevoll
In die reichgelockten Haare
Seines Mädchens und umarmt sie,
Küsst sie auf die Unterlippe.
Nun erschlaffen ihre Glieder,
Sie verschließt die feuchten Augen,
Nieder sinkt sie in die Kissen,
Lusterschöpft in seine Arme.
Wenn das Mädchen so genießt
Kunstvoll ehelichen Beischlaf,
Gebe sie sich große Mühe,
Zu befriedigen den Mann.
Gibt sie sich nicht große Mühe,
Wird des lieben Mannes Wollust
Nicht vollkommen sein, und darum
Strenge sich das Mädchen an,
Schließe sie die enge Yoni,
Zieh die Yoni sie zusammen,
Daß die Yoni eng sich schließt
Um des Mannes starken Lingam,
Und das Mädchen soll mit Willen
Ihre Yoni immer schließen,
Ihre Yoni immer öffnen,
Immer öffnen, immer schließen,
Wie die Milchmagd mit der Hand
Tut so an des Euters Zitze,
Um die volle Kuh zu melken,
Dass die Milch spritzt in den Eimer.
Darum braucht es lange Übung,
Bis das Mädchen das gelernt hat,
Ihren Willen auf der Yoni
Lustorgan zu konzentrieren,
Ganz wie auch die Blinden tun,
Wenn sie den Gehörsinn schärfen,
Wenn sie ihren Tastsinn schärfen,
Willentlich sich konzentrierend.
Tut das liebe Mädchen das,
Wird sie immer wieder rufen:
Gott der Liebe! Gott der Liebe!
Gott der Liebe! Gott der Liebe!
Dass der liebe Gott sie segne!
Freudig hört das junge Mädchen,
Dass ihr die erlernte Kunst
Niemals mehr verloren geht,
Ist sie einmal nur erworben.
Und der Mann wird dieses Mädchen
Schätzen mehr als alle Frauen,
Dieses enggebaute Mädchen
Schätzen mehr als die Prinzessin.
Ja, so kostbar ist ein Mädchen,
Ja, so kostbar ist die Yoni,
Die sich kann zusammen ziehen,
Eng sich schließen um den Lingam!
ZWÖLFTES KAPITEL
Es sind der Liebesbande vier,
Die einen Mann der Frau verbinden.
Vier Liebesbande binden euch
In einer fromm geschlossnen Ehe.
Das erste Liebesband ist dies:
Natürlich ist die Sympathie,
Natürlich ist die Sympathie,
Sie bindet Mann und Frau zusammen
Fest wie der eheliche Ring.
Es ist die Freundschaft zwischen zwei
Personen, nämlich Mann und Frau,
Doch niemals zwischen Mann und Mann
Und niemals zwischen Frau und Frau.
Das zweite Liebesband ist dies:
Die angeborne feminine
Die angeborne feminine
Verliebte Zärtlichkeit erwacht
Durch die Geschenke eines Mannes,
Wenn er ihr Schokolade schenkt,
Wenn er ihr süße Feigen schenkt,
Parfüme, Blumen, grünen Tee,
Gewürze, Kräuter, Schnitzereien.
Man sieht, die Zärtlichkeit entsteht
Bei der beschenkten Frau in ihrer
Naschhaftigkeit des süßen Mundes,
Entsteht durch Sinnlichkeit und Luxus.
Das dritte Liebesband ist dies:
Auch dieses Liebesband ist sinnlich,
Auch dieses Liebesband ist sinnlich,
Denn es entsteht in der Begierde
Von Mann und Weib nach Liebeswonnen.
Das vierte Liebesband ist dies:
Durch das Zusammensein der Ehe
Durch das Zusammensein der Ehe
Entsteht Gewohnheit in der Liebe
Und drückt sich aus durch den Spaziergang
Am Abend durch die grünen Wälder,
Spaziergang durch die schöne Siedlung,
Durch den gemeinsamen Besuch
Des Tanzes oder des Theaters,
Durch den gemeinsamen Vollzug
Des rituellen Kults im Tempel,
Gemeinsamen Vollzug der Buße,
Gemeinsames Gebet zu Gott!
ZWEITER TEIL
ERSTES KAPITEL
Die Umarmung ahme das Erklettern
Eines Baumes nach. Der Gatte steht,
Und die Ehefrau setzt einen Fuß
Auf den Fuß des Mannes, hebt das andre
Bein dann auf die Höhe seines Schenkels,
Presst ihr Bein dann gegen seinen Schenkel.
Während sie des Mannes Taille liebend
Nun umschlingt mit ihren Armen, drückt
Und umklammert kraftvoll sie den Gatten,
Beugt sich zum Gemahl und küsst ihn heiß,
So als ob sie Lebensquellen trinke.
Die Umarmung stelle das Vermischen
Von gewaschnem Reis und Sesam dar.
Mann und Frau einander zugewandt
Stehen da und drücken Brust an Brust,
Während sie die Taillen fest umschlingen.
Reglos bleiben sie so stehen, aber
Nähern schon einander Glied und Scheide,
Beide aber noch bedeckt von Kleidung,
Und bemühen sich, dass der Kontakt
Aufrecht bleibt erhalten eine Zeit.
Die Umarmung nahe Stirn der Stirn,
Eng umschlungen von den Armen beide
Taillen, das zeigt große Zärtlichkeit.
Beide Liebespartner bleiben stehen,
Während Augenbrauen, Augen, Wangen,
Lippen, Brüste, Leiber sich berühren.
Hüften, Lenden, Schenkel sich umarmen.
Hier bei der Umarmung sitzt der Gatte
Auf dem Teppich und es sitzt die Frau
Ihm auf seinen Schenkeln, ihn umarmend
Und mit Zeichen großer Leidenschaft
Küssend. Während ihr Gemahl die große
Zärtlichkeit erwidert, hebt er hoch
Ihre Unterkleidung, dass ihr Hemdchen
In Kontakt kommt mit des Mannes Kleidung.
Aufgelöst das Haar der Frau, in einem
Zustand, der die Leidenschaft verkörpert.
Doch der Mann kann sich auch setzen auf
Beide Kniee seiner Vielgeliebten.
Brustrosinen rühren an den Körper
Des Geliebten. Dieser sitzt ganz ruhig,
Schließt die Augen. Drängt die Frau sich an ihn,
Legt den rechten Arm auf seine Schulter,
Schmiegt die Brust an seine Mannesbrust,
Drückt ihn fest, dieweil er die Umarmung
Gleichfalls voller Leidenschaft erwidert.
Die Umarmung wenden Schenkel an.
Beide stehen und umschlingen sich
Mit den Armen, und der Gatte nimmt
Seines Weibes Füße zwischen seine,
Dass die Innenseiten seiner Schenkel
Zart die Außenseiten ihrer Schenkel
Liebevoll umschließen. Beide küssen
Oftmals sich. Die Stellung ist geeignet
Für die Liebenden, die sich besonders
Leidenschaftlich und inbrünstig lieben.
Die Umarmung ist wie Milch und Wasser.
Der Gemahl ruht auf der rechten Seite
Ihres Bettes, die Geliebte wirft sich
Neben ihn, ihr Antlitz zugewandt
Seinem Antlitz, und umarmt ihn innig,
Während ihre Glieder sich berühren,
Wie verschränkt sind ineinander. So
Bleiben sie, bis ihre Lust erwacht.
Die Umarmung gleiche einer Schlange,
Die den Baum umwindet. Beide stehen,
Die Gemahlin hält sich an der Taille
Ihres Mannes fest und legt ein Bein
Sanft um seine Schenkel, küsst den Gatten
Sanft und lang, bis er den Atem anhält
Wie ein Mann, der unter Kälte leidet.
Die Gemahlin muss sich gut bemühen,
Eine Ranke nachzuahmen, die
Eng umrankt den Baumstamm, der sie trägt.
ZWEITES KAPITEL
Mischung und Versöhnung heißt der Kuss,
Wenn die Ehefrau verärgert ist,
Was auch immer mag der Anlass sein,
Und sie den Gemahl nicht küssen mag.
Der Gemahl wird dann die Lippen drücken
Auf den Mund der Frau, um ihren Mund
Zuzuhalten, bis ihr Zorn vorüber.
Und ein andrer Kuss vertreibt Gedanken
An das Sich-Entfernen, da die Frau
Ihren Mund dem Mund des Mannes nähert,
Welcher ihre Unterlippe küsst,
Doch sie zieht zurück die Unterlippe
Raschen Rucks und gibt ihm keinen Kuss.
Einen Kuss besingen oft die Dichter.
Dieses Küsschen gibt die Ehefrau,
Die durch ihre Leidenschaft erregt
Ihre Hände auf des Mannes Augen
Zärtlich legt und ihre Augen schließt,
Führt in seinen Mund sie ihre Zunge
Und bewegt sie zappelnd, süß, so schnell
Sie bewegt hinein sie und hinaus,
Dass er bald den liebenden Gedanken
An vollkommnere Genüsse Raum gibt.
Bei dem Schrägkuss steht der Gatte hinter
Oder neben seiner Ehefrau,
Fasst ihr unters Kinn und hebt das Kinn,
Bis ihr Antlitz aufblickt in den Himmel.
Dann nimmt er des Weibes Unterlippe
Zwischen seine Zähne, beißt sie sanft.
Bei den Küssen auf die Oberlippen
Nimmt die Gattin, vor Verlangen glühend,
Ihres Gatten Unterlippe zwischen
Ihre Zähne, beißt und kaut sie zärtlich.
Er nun seinerseits beißt auch und kaut
Seines Eheweibes Oberlippe,
Beide so geraten in die Wollust.
Beim Gesamtkuss fasst die Ehefrau
Mit den Fingern ihres Mannes Lippen,
Fährt mit ihrer Zunge weich darüber,
Beißt mit ihren Zähnen seine Lippen.
Beim Schatzkästchenkuss der Gatte küsst
Liebevoll das Innere des Mundes
Seiner Frau, die diesen Kuss erwidert.
Bei dem Kinnkuss küsst man nicht sofort,
Sondern nahe sind die Lippen sich
Und bewegen sich aufreizend, scherzend,
Neckend, voller Schalk. So spielt man erst,
Dann erst nähern wirklich sich die Lippen,
Dann erst tauscht man Liebesküsse aus.
Beim Erweckungskuss kommt der Geliebte
Spät nach Hause, seine Gattin schläft
In dem Schlafgemach, da legt er seine
Lippen auf des Eheweibes Lippen,
Steigert sanft den Druck, bis sie erwacht.
Das ist sicherlich die schönste Art,
Hinterlässt die süßeste Erinnrung.
Schließlich gibt die Frau dem Mann den Kuss,
Sie umschließt mit ihren Lippen ihres
Mannes Lippen, drückt sie mit der Zunge,
Während reizend sie umtanzt den Mann.
DRITTES KAPITEL
Setze deine Nägel an den Wangen
An, der Unterlippe und den Brüsten,
Ohne Spuren doch zu hinterlassen.
Gänsehaut doch rufe du hervor,
So dass sich der Flaum der Frau erhebt
Und an allen Gliedern sie erschauert.
Du erzeuge mit den Fingernägeln
Auf dem Hals und auf den Brüsten eine
Bogenförmige Figur als Halbmond.
Wende deine Nägel auf dem Antlitz
An, doch lasse keine Spur zurück.
Hinterlasse Fingernägelspuren
Als in Liebeskunst erfahrner Mann,
Führ die Nägel zwei, drei Fingerbreit
Über Kopf und Schenkelpaar und Brüste.
Setze deinen Zeigefinger auf
Eine Brustrosine und die vier
Andern Finger drücken zart die Brust.
Drücke dann zu gleicher Zeit mit allen
Nägeln, bis zurückbleibt eine Spur,
Wie des Pfauen Pfote auf der Erde.
Hasenhüpfen heißt das Nägelmal,
Das wird eingedrückt nur auf dem dunklen
Teil der weißen Brust, der Brustrosine,
Ausgespart sind alle andern Teile.
Die drei ersten Finger auf dem Rücken
Sollen tiefe Kratzer hinterlassen,
Auf den Brüsten und in der Umgebung
Des so sehr geliebten Venushügels.
Dieses Nagelzeichen wird gesetzt,
Wenn man in ein fernes Land verreist,
Es dient dann als Angedenken-Zeichen.
VIERTES KAPITEL
Der geheime Biss, das ist der Biss,
Da du nur das Innere der Lippe
Deiner Frau benutzt, kein äußres Zeichen
Hinterlässt, das jeder sehen könnte.
Aber du kannst auch die Lippen beißen
Deiner Ehefrau an jeder Stelle,
Jede Stelle ihrer Wange beißen.
Der Korallenbiss ist wunderbar,
Das ist die Vereinigung des Zahnes
Des Gemahles mit des Weibes Lippe,
Deren sinnliches Verlangen wird
Zu der heißen Flamme heißer Liebe.
Unbeschreiblich der Korallenbiss,
Dazu brauchts Erfahrung jahrelang,
Das erlernt man nicht in wenig Tagen.
Aber Tropfenbiss nennt man die Bißspur,
Die die Vorderzähne des Gemahles
Auf der Ehegattin Unterlippe
Hinterlassen oder auf der Stelle,
Wo sich biegen ihre Augenbrauen.
Rosenkranz und Tropfenreihe nennt man
Jenen Biss, der gleich dem Tropfenbiss,
Nur man braucht hier alle seine Zähne,
Dass der Abdruck regelmäßig wird.
Traube nennt man eine Vielzahl von
Spuren liebevoller Bisse eines
Mannes an den Brauen, an den Wangen,
An dem Hals, am Busen seiner Frau.
Bringt man diese Bißspur an dem Körper
Der Geliebten an als ein Oval,
In Entsprechung so der Form des Mundes,
Wird der Gattin Schönheit noch erhöht.
Tief und dauerhaft das Bißmal ist,
Das der Gatte in der Glut der Wollust
Und des bittern Schmerzes einer Reise
Mit den Zähnen auf des Weibes Körper
Hinterlässt. Sie wird betrachten diese
Bißspur und voll Sehnsucht an ihn denken
Und ihr Herz schwillt an vor heißen Seufzern.
FÜNFTES KAPITEL
Haare fassen mit den beiden Händen
Nennt man das, wenn der Gemahl das Haar
Seines Weibes zwischen seine Hände
Nimmt und küsst gleichzeitig ihre Lippen.
Haare küssen nach der Schlangen Art
Nennt man das, wenn der Gemahl die Frau
An dem Haarschopf an sich zieht und küsst sie.
Drachenzauber ist es, wenn der Mann
Sehr erregt ist von der Aussicht auf
Die geschlechtliche Vereinigung
Und verliebt den Haarschopf seiner Frau
Mit den Händen fasst und sie umarmt.
Beide stehen, ihre Beine sind
Ineinander liebevoll verschlungen.
Sehr aufregend ist dies Liebesspiel:
Bei dem Liebesschopf ergreifen nennt man
Bei dem Liebesschopf ergreifen nennt man
Das, wenn während ihres Koitus
Der Gemahl mit beiden Händen fasst
Seines Weibes Haar bei ihren Ohren.
Sie tut dann das Gleiche bei dem Mann
Und sie wechseln Küsse auf den Mund.
SECHSTES KAPITEL
Lege nun der Mann die Ehefrau
Auf den Rücken, hebe ihre Beine,
Lege sich die Beine seiner Frau
Über seine Schultern, beuge sich
Über seine Frau, sie zu genießen.
Lege nun der Mann die Ehefrau
Auf den Rücken, schiebe selbst sich zwischen
Ihre Beine, hebe ihre Beine,
Drücke sich die Beine seiner Frau
Gegen seine Hüften und genieße.
Stemme nun die Frau das eine Bein
Auf das Bett, das andre auf den Kopf
Des Geliebten, der sich selber stütze
Auf die Hände. Sehr bewundernswert.
Liegt die Ehefrau auf ihrem Rücken,
Hebe sie mit ihren Händen beide
Beine hoch, bis sie das Haar berühren,
Wenn sie so gelenkig ist. Der Mann
Beuge über die Geliebte sich
Und berühre ihre bloßen Brüste
Und so koitiert der Mann die Frau.
Hebe nun die Ehefrau die Beine,
Dass die Beine ihres Mannes Brust
Schön berühren können, während er
Zwischen ihren straffen Schenkeln kniet,
Sie umarmt und liebend in Besitz nimmt.
Diese Stellung, die ich nun beschreibe,
Preisen alle Dichter als sehr köstlich.
Denn die Ehefrau liegt auf dem Rücken
Und es hockt der Mann und schiebt die Hände
Unter ihren Rücken und umarmt sie,
Während sie umschließt des Mannes Nacken.
Biege nun der Mann des Weibes Körper
So wie einen Bogen, lege ihr
Kissenpolster unter Po und Kopf.
Dann erhebe er das Wollustzentrum,
Dringe ein ins Zentrum süßer Lust,
Während er auf einem Kissen kniet.
Eine wundervolle Form des Beischlafs,
Die den beiden höchste Wonnen schafft.
Liege nun die Gattin mit gekreuzten
Beinen auf dem Rücken, hebe ihre
Füße etwas. Diese Stellung ist
Gut für die, die vor Begierde brennen.
Auf dem Rücken liege nun die Frau,
Lege eines ihrer schönen Beine
Auf des Mannes Schulter und das andre
Frauenbein sich bette auf dem Bett.
Wenn nun der Geliebte eingeführt
Seinen Phallus in des Weibes Vulva,
Hebe er die Beine seiner Liebsten,
Die dabei auf ihrem Rücken liegt
Und die Schenkel fest zusammen presst.
Lege sich der Mann zur Seite seiner
Liebsten, hebe eines ihrer Beine
Über seine Hüften und das andre
Bein der Liebsten liege auf dem Bett
Oder auf dem Teppich. Diese Stellung
Sollst du nur genießen mit der Frau,
Die schon reif ist und im Akt erfahren,
Denn mit Mädchen ist es unerquicklich.
Mann und Gattin liegen ausgestreckt,
Ohne irgendwie sich zu bewegen
Oder dass die Beine der Geliebten
Ihre Lage ändern auf dem Bett
Oder auf dem Teppich, wie du willst.
Beide liegen auf der Seite. Er
Schiebt sich zwischen ihre Schenkel,
Da der eine Frauenschenkel liegt
Unter ihm, der andre Schenkel auf
Seiner Flanke, unter seiner Brust.
Diese Stellung nennt man Seitenlage.
Nun von der Befriedigung im Sitzen.
Mit gekreuzten Beinen sitzt der Liebste
Auf dem Bette oder auf dem Teppich,
Nimmt die Vielgeliebte auf den Schoß,
Legt die Hände auf des Weibes Schultern.
Oder beide sitzen, während sie
Mit der Hand eins ihrer Beine hebt
Und der Mann von ihr Besitz ergreift.
Dann umschlingt der Mann des Weibes Nacken
Und sie tut das Gleiche auch bei ihm.
Er hält dann die Füße seiner Frau,
Sie hält dann die Füße ihres Mannes.
Dann nimmt er die beiden Frauenbeine
Unter seine Arme, grade über
Seinen Ellenbogen, und umfängt
Mit den Händen ihren runden Nacken.
Die Schildkrötenstellung nennt man dies,
Wenn der Mann sich so setzt, dass der Mund,
Hände, Beine die entsprechenden
Teile seiner Lieblingin berühren.
Dichter preisen diese Stellung sehr:
Wo der Mann sich mit gespreizten Beinen
Wo der Mann sich mit gespreizten Beinen
Niedersetzt, und wenn er eingeführt
Seinen Phallus in des Weibes Vulva
Und vollkommen eingedrungen ist,
Presst der Mann die Schenkel seiner Gattin
Mit den eignen Schenkeln fest zusammen.
Ist der Gatte stark, die Gattin zart,
Hebt er sie, indem er ihre Beine
Legt in seine Ellenbogenbeugen
Und bewegt die Frau von links nach rechts
Und bewegt die Frau von vorn nach hinten
Ruckend bis zu dem vollkommnen Abschluss.
Stehend nennt man diese Stellungen:
Diese fordert alle Kraft des Mannes.
Beide stehen voreinander, er
Greift mit beiden Amen unter ihre
Knie, hebt sie zu seinen Ellenbogen,
Bis zu seiner Körpermitte, dann
Nimmt er in Besitz die Vielgeliebte,
Während sie den Nacken ihm umklammert.
Und der Mann hebt nur ein Bein des Weibes
Und das andre Bein bleibt auf dem Boden.
Das ist köstlich für die Frau, sie fühlt sich
So sehr schnell im dritten Liebeshimmel.
Diese Stellung auch verlangt vom Manne
Alle seine Kraft, doch nicht so sehr,
Wie die beiden vorher aufgeführten
Stellungen. Die Frau umklammert mit
Händen und mit Beinen ihren Mann
Um die Mitte, dass sie an ihm hängt,
Er sie stützt, indem er seine Arme
Legt um seiner Vielgeliebten Hüften.
Kommen wir zum Koitus mit einer
Frau, die sich auf einem Teppich bückt,
Bückt nach vorne sich auf ihrem Bett.
Dabei gibt es zwei bekannte Arten.
Stellung einer Kuh nennt man die Stellung,
Da die Frau sich stellt auf alle viere,
Sich auf Hände und auf Füße stützt.
Der Geliebte nähert sich von hinten,
Legt sich über ihren schönen Rücken,
Macht es ihr, wie es der Kuh der Stier macht.
Elefantenstellung nennt man dies,
Wo die Frau sich so legt, dass Gesicht,
Brust und Bauch und Schenkelpaar berühren
Ihres Bettes Decke, ihren Teppich
Oder auch die Wiese grünen Grases,
Und der Mann streckt sich und bückt sich so
Wie ein Elefant, mit eingezognem
Kreuz, und nimmt sie dann von unten her,
Führt sein Glied in ihre Scheide ein.
Wenn der Mann erschöpft ist und die Frau
Noch voll Tau der Liebe, noch nicht satt,
So bewege sie ihn, sich zu legen
Auf das Lager oder auf den Teppich
Oder in das grüne Gras des Gartens,
Dann besteige sie den Vielgeliebten
Und befriedige sich selbst mit ihm.
Da gibt es der Stellungsarten drei.
Lege sich die Frau lang ausgestreckt
Auf den Körper ihres Vielgeliebten,
Ihre Brüste auf die Brust ihm pressend,
Sie umfängt dann seine Leibesmitte
Mit den Händen und bewegt die Hüften
Lebhaft voller Lust in jede Richtung
Und genießt des Mannes Glied im Loch.
Wie die große Biene ist die Stellung,
Da die Frau den Vielgeliebten legt
Langhin ausgestreckt aufs Bett, den Teppich
Oder in das grüne Gras des Gartens,
Setzt die Liebste sich auf seine Schenkel,
Spießt die Scheide selber auf sein Glied,
Dann bewegt sich die Geliebte kreisend,
So als wollt aus Milch sie Butter machen,
Und auf diese Weise bringt sie ihn
Und sich selber zur Befriedigung.
Wenn sie dann noch nicht befriedigt ist,
Soll er sich auf seinen Rücken legen,
Sie setzt dann sich mit gekreuzten Beinen
Auf des Mannes Schenkel und ergreift
Seinen Phallus, führt ihn ein ins Loch,
Dann bewegt sie schön sich auf und ab,
Schiebt sich vor, zurück, zurück und vor,
Findet diese Weise wohlgefällig.
EPILOG
Möge dies didaktische Poem
Meiner weisen Muse nützlich sein
Und so lange dauern, wie Frau Weisheit
Aus dem Munde Gottes sich ergießt
Und sich Devi nennen lässt vom Dichter.
Dies didaktische Poem soll dauern,
Soll so lange dauern, wie die Weisen
Lesen werden in dem Worte Gottes
Und so lang im Frühling glüht die Liebe!