Herausgegeben von Dr. P.M. – Herausgeber der

BRIEFE


Von Josef Maria Mayer

Immer um Mitternacht zur Geisterstunde denk ich an Karine. Eben habe ich auf Radio Maria gehört: Ja, von Avignon, von einem Urlaub in der Provence, noch einmal, davon kann man jetzt nur noch träumen! Ich habe einen christlichen Schriftsteller gelesen über die menschliche Trauer, denn er hatte seine Frau durch den Krebs verloren, und er schrieb: Im irdischen Leben hast du, Geliebte, mich immer wieder korrigiert, wenn ich mir ein Bild von dir gemacht habe. Aber nun, da du tot bist, befürchte ich, dass ich mir eine Idee von dir ausdenke, mir ein Phantom zurechtphantasiere. - Aber ich habe ja nie eine wirkliche Frau geliebt, sondern immer nur Ideen, Ideale, die zusammengeflickt waren aus Poesie, Film, Träumen und wirklichen Bildern. Und so wird Karine, nachdem ich sie als Dichter anderthalb Jahre lang begraben habe, zu einer himmlischen Idee, zu einem Anker der Hoffnung im Paradies. Ich bin eben allein mit meinen Gedanken und Gebeten.

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Ich habe den Vortrag eines katholischen Psychotherapeuten gehört, der über psychische Erkrankungen sprach. Was nun die Depressionen betrifft, muss ein Facharzt unterscheiden, ob es sich um eine „endogene Depression“ handelt, das heißt um einen Mangel an Endorphinen im Gehirn - zuwenig Glückshormone - oder ob es sich um eine seelische Lebens- und Sinnkrise handelt. Wenn zuwenig Glückshormone vorhanden sind, kann dies durch Antideprresiva ausgeglichen werden. Falls es sich um eine Lebens- und Sinnkrise handelt, braucht es eine psychologische Therapie. Dabei müssen innere Lebenssätze, wie z.B. „keiner liebt mich“ oder „ich kann das nicht“ abtrainiert werden und positive Lebenseinstellungen geübt werden. Dazu kommt noch, dass ein eventuell krankmachendes Gottesbild korrigiert werden muss, das ist dann ein Thema für die geistliche Seelsorge. Therapie heißt eben auch Anbetung, und Jesus ist der Therapeut schlechthin. Wichtig ist zuerst, dass der Leidensdruck groß genug ist, zweitens, dass der Mensch bereit ist, an seiner Heilung mitzuarbeiten. Optimal ist eine spirituell-psychisch-somatische Behandlung, das heißt, die Nutzung von Medikamenten, die Psychotherapie und die geistliche Heilung des Gottesverhältnisses.
Ich hoffe, dir damit dienen zu können.

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Franziskus hatte einen Vater, der das Geld liebte. Franz wollte aber Christus folgen. Aber er hatte noch die reichen Kleider seines Vaters an. Da stand er mit seinem Vater in der Kirche und zog die reichen Kleider aus – auch die Unterhose, sagen die Legenden, und dann kleidete ihn der Bischof mit dem Vatermantel des Bischofs: Gott ist nun dein Vater der Liebe, nicht mehr dein leibliches Vater, der das Geld liebt.

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Als Neil Armstrong den Mond betrat, sagte er: Das ist ein kleiner Schritt für mich und ein großer Sprung für die Menschheit. Als er dann wieder in seinem Raumschiff war, sagte er: Good luck, Mister Gorsky! Keiner wusste, wen er meinte. Einen von der amerikanischen Raumfahrtbehörde? Da gab es keinen Mister Gorsky. Vielleicht einen sowjetischen Astronauten? Solch einen gab es auch nicht. Er schwieg. Viele Jahre später sprach ihn ein Journalist darauf an und er sagte: Jetzt kann ich darüber reden, denn Mister Gorsky ist tot. Als ich ein kleiner Knabe war, spielte ich Fußball und schoss den Ball zu unsern Nachbarn. Als ich den Ball wieder holte, hörte ich, wie Misses Gorsky zu Mister Gorsky sagte: Du darfst erst wieder mit mir schlafen, wenn unser Nachbarsjunge auf dem Mond spazieren geht.

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Sei getrost, sei getrost! Sei mutig und stark, du von Gott Geliebte!“ (Aus der Bibel)

P.S.:

Wo mir Anmaßung gefällt?
An Kindern: Denen gehört die Welt.“
(Goethe)

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Die Kraft Gottes gehe dir voran und führe dich ins Paradies! Die Kraft Gottes gehe hinter dir und gebe dir Rückenwind! Die Kraft Gottes gehe neben dir, bewaffnet mit dem Schwert der Wahrheit! Die Kraft Gottes sei unter dir und trage dich in deinen schwachen Stunden! Die Kraft Gottes sei über dir und schütte die Liebe Gottes in dich aus!

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Danke, dass du an Platons Geburtstag gedacht hast. Es ist übrigens nicht nur Platons Geburtstag, sondern auch sein Todestag. Des weiteren ist dieser Tag der Namenstag von Karine, denn es ist in der orthodoxen und katholischen Kirche der Festtag der heiligen Karine von Ankara, einer verheirateten Frau und Mutter, die im dritten Jahrhundert in Kleinasien den römischen Kaiser nicht als Gott anbeten wollte und deswegen das Martyrium erlitt. Vierzig Kinder, die sie freudig für Christus sterben sahen, bekehrten sich zum Herrn.
Gott zum Gruße!

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Bei folgenden Versen des großen Alexander Puschkin dachte ich an den letzten wahnsinnigen Winter und deinen Beistand:

...Als mich der höchste Foltergrad
Der Liebe würgte ohne Gnade,
Als ich, dem Tod schon nah, nur Zuflucht fand bei dir,
Des sichern Hafens tröstendes Gestade,
Als sich besänftigten die Stürme über mir,
Wie hab den Göttern ich gedankt dafür!“

Gott zum Gruß und dem Bruder ein Wohlgefallen!

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Mein liebes Kind,
Tu dir selbst soviel Gutes an, wie du kannst.“

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Im Augenblick des Todes erscheint unsere Seele vor Jesus, dem Richter. Und im Evangelium steht, was Jesus dann sagen wird: Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mir Kleidung gegeben. Ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Dann wird die Seele sagen: Herr, wann hab ich dich im Krankenhaus besucht? Und Jesus wird sagen: Was du einem meiner geringsten Brüder getan hast, das hast du für MICH getan! Komm herein zu deines Herrn Freude! - Aber Jesus sagt auch zu den anderen: Ich bin krank gewesen und ihr habt mich nicht besucht, geht hinweg von mir in das ewige Feuer! - Alles, was wir den Kranken, den Armen, den Leidenden, den Hungrigen tun, das wird uns Jesus im Himmel mit ewiger Glückseligkeit belohnen! Das möge dir Kraft geben, mit FREUDE barmherzig zu sein.

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Der achte Dezember als der Tag der Makellosen Konzeption der Mutter Jesu ist auch ein Festtag der göttlichen Weisheit, darum habe ich am neunten Dezember, dem Festtag des heiligen Juan Diego, des Sehers der Jungfrau von Guadelupe, diese kleine Meditation über die Evangelische Sophia geschrieben. In den Adventliedern singt die Kirche nämlich: O Sapientia!

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Wie kommt das Weihnachtsfest am 25. Dezember zustande? Konstantin siegte im Zeichen des Kreuzes und wurde Kaiser von Rom und führte das Christentum als Staatsreligion ein, dreihundert Jahre blutige Christenverfolgung nahmen ein Ende. Ein paar Jahrzehnte später, wurde Julian Kaiser von Rom. Er war christlich getauft und erzogen, aber dann vom Glauben abgefallen, darum nennt die Geschichte ihn Julian Apostata, den vom Glauben Abgefallenen. Er konnte nicht begreifen, dass der stolze und starke Römer nicht dem Weltherrscher Jupiter huldigt, sondern einem dahergelaufenen Wanderprediger, der am Kreuz hingerichtet worden war. Er nannte Christus immer nun: den Galiläer. Das ist etwa so, als wenn der Kaiser von Berlin Jesus einen verrückten Ostfriesen nennen würde. Julian Apostata verehrte von allen römischen Göttern am meisten den siegreichen Sonnengott, dessen Fest an der Wintersonnenwende gefeiert wurde mit Bacchanalien und Saturnalien, einer Art trunkenem Karneval. Julian Apostata nahm aber ein schmähliches Ende, von dem die Kirchenväter genüsslich berichten. Nämlich auf seinem Persien-Feldzug wurde er von einem seiner Offiziere mit einem Speer aufgeschlitzt. Die Eingeweide quollen ihm heraus. Mit letzter Kraft eines Sterbenden packte er seine Eingeweide mit den Fäusten und schleuderte sie der Sonne entgegen und rief: Du hast mich besiegt, Galiläer! Anschließend legten die Christen das Fest der Geburt des Herrn auf den Tag der siegreichen Sonne, denn Christus ist das Licht der Welt.

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Ich bete das Salve Regina in meiner eigenen Übersetzung:
Heil dir, Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsre Hoffnung, unsre Wonne und Süßigkeit, Heil dir! Zu dir schreien und flehen wir, verbannte Kinder Evas, in diesem Tal der Tränen, in diesem Jammertal! Eja, Herbeigerufene! Wende jene deine barmherzigen Augen uns zu, und zeige uns nach diesem Elend die gebenedeite Frucht deines Schoßes, Jesus! O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria! (O so white, o so soft, o so sweet is Shee!)

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Dir schenke ich zum Jahresanfang ein Wort aus der Bibel: „In Ruhe und Umkehr liegt eure Stärke, in Stille und Vertrauen liegt eure Kraft.“

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Gegen Depressionen helfen folgende Heilmittel nach der Medizin der heiligen Hildegard von Bingen: Fenchelwein wird drei bis vier Wochen lang täglich angewandt, die Stirn, die Schläfen, die Brust und der Bauch werden mit der Tinktur des Fenchelsaftes eingerieben. Des weiteren hilft Flohsamenwein. Man nimmt einen Esslöffel Flohsamen und kocht ihn in einem dreiviertel Liter Wein, seiht ihn dann ab und trinkt warm einen Achtel Liter. Man kann den Wein für den Tagesbedarf aufwärmen und als Kur ein bis zwei Wochen lang warm trinken. Drittens hilft Veilchen-Elixier. Aus Veilchen, Galant, Süßholz und Wein wird das Elixier bereitet und man trinkt täglich eine halbe bis zu einer ganzen Tasse vier Wochen lang. Dieses Veilchen-Elixier heilt auch die Lunge bei Problemen an der Bronchitis oder bei Asthma, wenn die Lunge infolge der gedrückten Stimmung verletzt ist. Als Viertes empfiehlt Hildegard die Weinraute. Ein bis zwei rohe Weinrautenblätter soll man nach der Mahlzeit essen. Ersatzweise kann man auch Weinrautenpulver nehmen und isst dann einen Teelöffel mit etwas Brot. Oder man nimmt Weinrauten-Granulat oder konserviert etwas Weinrautensaft in Alkohol. Diese Kur wendet man mehrere Wochen lang an. Zuletzt wird empfohlen ein Fenchel-Balsamkraut-Tee. Das ist ein Nerventee, bestehend aus drei Teilen Fenchel und einem Teil Balsamkraut. Von diesem Tee soll man dann mehrere Wochen lang tagsüber zwei bis drei Tassen kalt trinken.

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„Obwohl wir jetzt keine fremde Hilfe brauchen und Trost haben an den heiligen Schriften in unseren Händen, so senden wir dennoch die Botschaft an euch, dass wir die Bruderschaft und Freundschaft zwischen uns erneuern und bestätigen wollen, um sie nicht zu vergessen; denn es ist schon lange Zeit her, dass ihr zu uns geschickt habt. Darum wisst, dass wir allezeit an Feiertagen und an allen anderen Tagen, an denen man opfert, bei unserm Opfer und Gebet an euch denken, so wie sich’s gebührt, an die Brüder zu denken. Und eure Ehre und euer Wohlergehen sind uns eine Freude. Aber wir haben große Not gelitten und viele schwere Kriege gehabt mit den Königen ringsum. Wir haben aber euch und unsere andern Freunde und Bundesgenossen in diesen unsern Kriegen nicht um Hilfe bitten wollen. Denn wir haben Hilfe vom Himmel gehabt, und Gott hat uns befreit und die Feinde unterdrückt. Weil wir aber jetzt Numenius, den Sohn des Antiochus, und Antipater, den Sohn Jasons, ausgewählt haben und als unsre Boten zu den Römern senden, um die Freundschaft und das Bündnis mit ihnen zu erneuern, haben wir ihnen dabei befohlen, dass sie auch zu euch reisen, euch unsern Gruß sagen und diesen Brief übergeben sollen, um unsre Bruderschaft zu erneuern, und – bitten um Antwort!“

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ich habe zumindest deinen Aufsatz über das Alter der Erde gelesen. Mond und Asteroiden also genauso alt wie die Erde. Und die Sonne auch?
Hier schreibe ich dir einen kleinen Aufsatz über griechische Naturphilosophie nach einem Referat, das ich gestern hörte. Parmenides sagte: Alles Da-Seinde in der Natur ist dem Werden und Vergehen unterworfen, es wird aber ins Dasein gesetzt und hat Anteil an einem ewigen Sein. Dieses ewige Sein muss unsterblich sein, allgegenwärtig, allumfassend, einzig. Es ist das göttliche Sein. Edith Stein sagt, der Gottesname JHWH heißt philosophisch: Das Sein oder der Seiende, das göttliche Sein in personhaftem Selbstbesitz.
Heraklit sagte: Die Natur, der Kosmos ist immer in Bewegung: Panta rhei, alles fließt, alles ist im Fluss, die Welt ist eine dynamische Welt, darum muss dem dynamischen Kosmos eine dynamische Urkraft zugrunde liegen, die er Feuer nannte, wir würden heute Energie sagen. Christus ist nach Paulus die Dynamis Gottes. Diese dynamische Energie wirkt aber im Kosmos nicht blindwütig, sondern nach geordneten Gesetzen, darum muss noch eine göttliche Ordnungsmacht gedacht werden, die nannte Heraklit den Logos (den göttlichen Geist, das Wort, den Sinn, die Vernunft). Diesen Logos des Heraklit nahm Johannes auf und sagte: Dieser göttliche Logos ist Fleisch geworden in Jesus.
Anaxagoras war ein Physiker und sagte: Die Blitze sind nicht die Waffen des Zeus, sondern physikalisch genau geregelte bloße Naturphänomene. Die Sonne ist kein Sonnengott, sondern ein feuriger Steinklumpen. Die Planeten sind nicht die Götter Mars und Jupiter, nicht die Göttinnen Venus und Luna, sondern sind tote Himmelskörper, die nach exakten Gesetzen im Himmel kreisen. Er wurde daraufhin der Gotteslästerung angeklagt und konnte sich nur durch Flucht dem Todesurteil entziehen. Aber er sagte: All diese naturwissenschaftlich exakt zu bestimmenden Naturgesetze müssen von einem göttlichen Gesetzgeber in die Natur hineingelegt worden sein. Diesen Gesetzgeber nannte er Nous (Geist, Vernunft, Intelligenz). Max Planck sagte: Über all dem Kosmos schwebt eine außerordentliche alles überragende Vernunft! Einstein sagte: Wir Wissenschaftler sind Nachdenker eines Denkers, der schon vorgedacht hat. Dieser Vordenker des Kosmos ist also die göttliche Intelligenz, die die Naturgesetze gestiftet hat.
Ich hoffe, das inspiriert dich zur Zusammenschau von Naturwissenschaft und Glaube.

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Zwei Nachrichten, über die ich nachdenke:
1. Sobald der Mensch historisch fassbar auftritt, tritt er als Mensch auf und zwar als Künstler oder als Techniker. Beim Neandertaler fand man eine Flöte und einen Speer. Der Speer war ärodynamisch so gut gebaut, dass heutige Olmpia-Speerwerfer keinen besseren haben. Mich als Dichter würden natürlich Gedichte der Neandertaler interessieren.
2. Postmoderne Künstler in London haben Gorillas die Pfoten mit Farbe beschmiert und ihnen ein weißes Blatt untergelegt und analysieren nun die Kunstwerke der Gorillas - wohl ein Gipfel der postmodernen Kunst.

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„Wenn die Affen Langeweile haben könnten, dann könnten die Affen zu Menschen werden.“ (Goethe)

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EPITAPH-AKROSTICHON

Frau, du bist zum lieben Gott gegangen,
In dem Himmel hat man dich empfangen,
Christus hat vom Tode dich gerettet,
Keiner ist so schön wie du gebettet,
Milch und Honig fließt im Garten Eden,
In dem Geist die Engel mit dir reden,
Christus will mit dir in Gott verschmelzen,
Herr, du wirst den Stein vom Grabe wälzen.

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In der Osternacht sprach der Papst über die Schöpfungsgeschichte. Vom Sechs-Tage-Werk sprach er: Zur Schöpfung gehört die „Dimension der Zeit“. Am siebenten Tag ist Sabbat, d.h. die Schöpfung ist dafür geschaffen, um ein Raum zu sein, da Gott und seine Geschöpfe in Liebe und Freiheit verbunden sind. Die Kirche hört zu Ostern besonders dies: Es werde Licht! Erst später wurden Sonne, Mond und Sterne als „Lampen an den Himmel gehängt“, um zu sagen, dass die Gestirne keine Götter sind. Das Licht aber bedeutet den Abglanz der Herrlichkeit des Herrn in der Schöpfung. Licht erleuchtet, Licht bringt Erkenntnis, Licht macht Gemeinschaft und Kommunikation möglich. Die Schöpfung ist geschaffen für den Menschen, dass er in Gemeinschaft lebt, Gott erkennt und in den Frieden Gottes eintritt. Die Auferstehung Christi ist eine Neue Schöpfung. Aber damit die Auferstehung Christi nicht nur ein Wort bleibe, sondern wirklich zu uns komme, hat Christus zwei Brücken zu uns geschlagen: Die Taufe und das Glaubensbekenntnis. In der Osternacht vergangenes Jahr sprach der Papst über die Schöpfungsgeschichte, dass die Offenbarung uns darüber belehrt, dass am Anfang der Schöpfung nicht die tote Materie stand, sondern die göttliche Vernunft.

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Eben habe ich einen Vortrag von Kardinal Christoph Schönborn über die göttliche Barmherzigkeit gehört und er verwies auf sein Buch über Schöpfung und Evolution, ich glaube, es heißt „Ziel oder Zufall“. Vielleicht interessiert es dich. Er sagte kurz nebenbei, die Naturwissenschaft kann nicht beweisen, dass es Gott nicht gibt, aber sie kann auch nicht beweisen, dass es Gott gibt. Das sind zwei verschiedene Ebenen. „Vielleicht“ beschreibt die Evolutionstheorie die Entwicklung des Lebens, aber den SINN des Lebens kann sie nicht erklären. Der Katechismus sagt: Wir glauben, dass die Welt aus dem Willen Gottes, aus der Weisheit Gottes entstanden ist. Das Leben hat einen Sinn und ist nicht das Produkt eines blinden Schicksals, einer anonymen Energie oder eines willkürlichen Zufalls. Aber dann sprach er wieder über die Barmherzigkeit, das heißt, die Eingeweide oder eigentlich den Mutterschoß Gottes.

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Liebe Oma! Herzlichen Glückwunsch zu Maries Baby!

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Die Rose folgt mir in den Schlaf,
Und weich durchwehe ich die Nacht.
Ich habe Blut geweint als Tränen
Und hab im Sturme laut gelacht.
Ich wein, aus Träumen wirr erwacht,
Es stürzen meine Tränen nieder.
Dies Seufzen blutet wie die Wunden,
Es blutet wie die Anemone.
Mein Herz erlischt! Mein Herz erlischt!
Im Spiegel gaukelt mir das Herz
Nur Dornen vor, doch ohne Schmerzen
Liebkosen sie mein armes Fleisch.
Du bist der Mund, der nie versiegt,
Der Mund, der meinen Mund berührt.
Ich küss mein Leben in dich ein,
Die Lust, zu deinem Mund geflossen,
Dein Atem, glutbewohnte Blüte,
Träumt ewig schön hervor aus Muscheln,
Es träumt das heiße Atemwehen
Phantastischer Gesänge leise,
Die lächelnde Tragödie ist es.
An Schönheit bist du Lilien gleich,
Von deinen Lidern tropft der Tau,
Ein süßer Hauch umschwirrt dein Haar,
Dein Mund ist kundig aller Künste
Und so umschlingst du mir mein Fleisch.
Du bist das todeskühle Blut,
Du blühst in meinem offnen Mund.
O lösche nie dein Kerzenlicht,
Dein Licht, das keine Grenzen hat.
Leis lachend trinke ich dein Herz,
Dein schönes Bild ist nie verweht.

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Danke für das Wort von den dichtenden Polytheisten, es wäre doch sehr schade, wenn alle meine Hymnen an die uralten und ewigjungen Göttinnen nicht auf die Nachwelt kommen würden. Und nun ein Wort von Goethe an den naturforschenden Pantheisten:
Wenn die gesunde Natur des Menschen als ein Ganzes wirkt, wenn er sich in der Welt als in einem großen, schönen, würdigen und werten Ganzen fühlt, wenn das harmonische Behagen ihm ein reines freies Entzücken gewährt; dann würde das Weltall, wenn es sich selbst empfinden könnte, als an sein Ziel gelangt aufjauchzen und den Gipfel des eigenen Werdens und Wesens bewundern. Denn wozu dient all der Aufwand von Sonnen und Planeten und Monden, von Sternen und Milchstraßen, von Kometen und Nebelflecken, von gewordenen und werdenden Welten, wenn sich nicht zuletzt ein glücklicher Mensch unbewusst seines Daseins erfreut?“
(Goethe, Winckelmann)
Möge dir der Rosenkranz dies „harmonische Behagen“ vermitteln. Die Orthodoxen wiederholen immer wieder dieses Jesusgebet (Herzensgebet): Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich über mich armen Sünder!
Gruß!

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Schreib für die Toten, die sind ausgeruht,
Die hören gern, was wahr und schön und gut.
Frau Welt hört dich nicht an in ihrem Lärme,
Den Toten sende deine Taubenschwärme!

Fehlt dir so Ruhm wie Nachruhm, dich nicht härme,
Frau Welt hat nicht Erbarmen im Gedärme.
So ist es und so bleibt es. Dennoch Mut!
Dich hört das Fleisch des Meisters und sein Blut!

Verborgen bleibe, ein bescheidnes Veilchen,
Wir sind auf Erden nur ein kleines Weilchen,
Wir singen doch für einen Lorbeerkranz

Ganz andrer Art. Der Herr in seinem Throne
Soll einst uns krönen mit der Schönheit Krone!
Gott tanzt zu deinem Liede seinen Tanz.

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Ein langes Leben dem, der dieses Leben liebt!
(Ich aber bin es Lebens überdrüssig.)
Eine schöpferische Liebesglut dem, der noch glühen kann!
(Ich aber bin zu Asche verbrannt.)

EPITAPH

Frau Minne hat mich allzu arg zerdroschen -
Der Herr hat mich erlöst - ich bin erloschen...

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Mich sprechen die Botschaften der Mutter Christi aus Medjugorje, Herzegowina,
an. Sie sind sehr einfach, aber es ist die Sprache der Mutter Jesu. Die Kirche anerkennt
manche Privatoffenbarungen, wie zum Beispiel Guadelupe, Lourdes, Fatima
(Medjugorje ist noch nicht anerkannt), macht sie aber nicht verpflichtend.
Privatoffenbarungen fügen der Offenbarung Christi nichts hinzu, sondern
aktualisieren das Evangelium in eine bestimmte Zeit hinein, sie helfen, die
Zeichen der Zeit zu deuten. Man kann aber auch Katholik sein und davon
nichts halten, aber ich finde es schade, wenn die Zeichen vom Himmel nicht
beachtet werden.
PS:
Ein Dichter hat mir zwei Sonette gewidmet und meint, während die meisten heute
schreibenden Dichter „Blech und Blei“ schreiben, sei ich der „klare
Gletscher aus dem Norden“, der „mehr das Kreuz sucht als den Lorbeerkranz“.
Ich habe mich gefreut.

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Ich habe dir noch einmal einen zweiten Brief geschrieben, aber ich weiß nicht, ob er dich erreicht hat. Ich hatte dir darin von meinen vergangenen zehn Jahren erzählt und dir ein Gedicht über chinesische Pädagogik (nach dem Li Gi) geschickt. Ob das angekommen ist? Ich habe in diesem Frühling das Tao Te King aus dem Englischen und die Orakel des I Ging auch aus dem Englischen übersetzt. Ich habe auch einmal an das deutsche katholische China-Zentrum geschrieben, ob sie meine chinesischen Gedichte gebrauchen können für die China-Mission, aber ich habe keine Antwort bekommen. Oft scheint mir meine schriftstellerische Arbeit so sinnlos, aber es kann ja sein, dass der Heilige Geist meine Bücher erst in kommender Zukunft und vielleicht in ganz andern Ländern gebrauchen kann. Wenn in der Heiligen Messe für die weltweite Kirche gebetet wird, schließe ich oft die chinesische Kirche in mein Gebet ein. Ich habe auch die Volkslieder aus dem Shi Ging in poetischer Prosa nachgedichtet. Ansonsten lebe ich inzwischen in radikaler Einsamkeit - alle Knaben, die ich großgezogen habe, sind mir genommen worden. Aber, wie der Papst sagte: Wer glaubt, ist nie allein, - denn Gott ist mit mir!

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Wie war deine Predigt vor der Gemeinde von Laodizea? Hat der heilige Geist dich minniglich gegrüßt? – Ein Araber führte einen Rabbi an das Ende der Erde. Der Rabbi nahm einen Korb mit Brot mit. Er stellte den Brotkorb am Ende der Erde ab und siehe, schon war der Brotkorb verschwunden. Da sagte der Araber: Wundere dich nicht, Rabbi, das ist das Rad des Firmaments, das dreht sich, morgen findest du dein Brot wieder.

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Die protestantischen Liederdichter wie Paul Gerhard und Rudolf Alexander Schröder sprechen angesichts ihrer Leiden von dem Vater, der sie mit der Rute züchtigt, um sie zu bessern. Ich kann das nicht. An solch einen Gottvater kann ich nicht glauben. Ich glaube an einen mit-leidenden Gott, dessen Schmerzen mindestens so groß sind wie meine. – Ich hoffe, deine reizende Tochter segnet mich bald wieder.

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Sei gegrüßt, Thusnelda!
Wir Friesen trinken selten, aber wenn wir trinken, dann auch viel, und das oft!
Gruß auch an deinen Gemahl.

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Heute zum Festtag des heiligen Augustinus schenke ich dir ein Wort von ihm, das dir wohl aus dem Herzen gesprochen sein könnte, wie ich denke:
Es ist schwer, dem Unbehagen und der Traurigkeit gerecht zu werden, die in uns aufkommen gegen jene, die das Buch Genesis allzu eng auslegen und die derart unbesonnene Behauptungen über ihr Wissen den gelehrten Brüdern vorlegen.“
Ich habe eine deutsche Version der babylonischen Genesis fertiggestellt.
Gruß!

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DAS SAN-MARCO-LIED


Und als Petrus sich besann,
Kam er vor das Haus MARIAS,
Der Mutter des Johannes,
Der mit dem Zunamen Marco hieß,
Da viele beieinander waren
Und beteten.

Barnabas aber und Saulus
Kehrten wieder von Jerusalem,
Nachdem sie überantwortet hatten
Die Handauflegung,
Und nahmen mit sich Johannes,
Mit dem Zunamen Marco.

Barnabas aber gab Rat,
Dass sie mit sich nähmen Johannes,
Mit dem Zunamen Marco.

Und sie kamen scharf aneinander,
Also dass sie voneinander zogen
Und Barnabas zu sich nahm Marco
Und schiffte nach Zypern.

Es grüßt euch Aristarch,
Mein Mitgefangener,
Und Marco,
Der Neffe des Barnabas,
Über welchen ihr etliche Befehle empfangen habt,
So er zu euch kommt, nehmt ihn auf!

Lukas allein ist bei mir.
Marco nimm zu dir
Und bringe ihn mit dir;
Denn er ist mir nützlich zum Dienst.

Marco,
Aristarch, Demas, Lukas,
Meine Gehilfen.

Es grüßen euch,
Die samt euch auserwählt sind
Zu Babylon,
Und mein Sohn Marco.

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Ein Mönch kam in ein Gasthaus und wollte dort übernachten. Um am nächsten Tag nichts zu vergessen, schrieb er im Bett noch folgenden Zettel: Der Rock auf dem Stuhl, die Bibel auf dem Nachttisch, der Rosenkranz daneben, ich im Bett. - Am nächsten Morgen stand er auf und nahm den Zettel, er fand alles wieder, der Rock war auf dem Stuhl, die Bibel auf dem Nachttisch, der Rosenkranz lag daneben. Er zog sich an und steckte alles ein. Dann sah er vorsichtshalber noch einmal auf den Zettel und las: Ich im Bett. Er schaute ins Bett, aber - da war er nicht! O WEH, ICH HABE MICH SELBST VERLOREN! WO BIN ICH? Er durchsuchte die ganze Herberge und FAND SICH SELBST NICHT! Schließlich legte er sich erschöpft und verzweifelt ins Bett, und siehe, Ich im Bett - ICH HABE MICH SELBST GEFUNDEN!

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Ich weiß nicht, ob du Zeit hast, dies zu lesen und womöglich gar zu kommentieren, aber ich wollte dir dies schreiben. In den letzten zwei Jahren lernte ich einen katholischen philosophischen Standpunkt kennen, der die Evolutionstheorie ablehnt, weil es ein Prinzip der Entwicklung der einen Art aus der anderen Art verkündet. Der Gedanke der Entwicklung geht auf Hegel zurück, der sagte, dass die absolute Idee Gottes sich durch die Natur hindurch entwickelt bis zum Selbstbewusstsein des vernünftigen Menschen, da Gott erst wahrhaft Gott geworden sei. Das haben meine Neu-Scholastiker natürlich zu Recht abgelehnt: Gott ist kein werdender Gott, sondern ein ewig-seiender: Jesus Christus gestern, heute und in alle Ewigkeit derselbe! Diese Neu-Scholastiker sagten, Gott habe die Urtypen nach dem besonderen Art-Logos geschaffen. Nun lese ich gerade meinen Freund Wladimir Solowjew, einen orthodoxen Religionsphilosophen, der sagt: Hegel hatte nicht Recht, das Prinzip der Entwicklung in das Absolute, die Gottheit, zu legen, aber seine große Leistung war, das Prinzip der Entwicklung in der Weltseele erkannt zu haben. Solowjew sagte, das erste Auftreten einer organischen Zelle in einer anorganischen Masse sei ein „Wunder“, so auch das erste Auftreten von Bewusstsein (in den Tieren) sei ein „Wunder“, so auch das erste Auftreten von vernünftigem Selbst-Bewusstsein, freiem Willen und Person inmitten von Orang-Utans sei ein „Wunder“, aber dies alles sei noch dem Tod unterworfen. Der Tod ist ein Sieg der Materie über den Geist, ein Sieg des Chaos über die vernünftige Ordnung. Erst die Auferstehung des Gottmenschen (Christus) sei ein vollkommener Sieg des lebendigen Geist-Prinzips über das chaotische Materie-Prinzip, über den Tod. Christus war die vollkommene Geist-Person und habe sich die Materie vollkommen unterworfen. Er ist der Erstgeborene aus den Toten, und alle Christen, die teilhaben an der Auferstehung zum Leben, vollziehen dieses letzte natürliche „Wunder“, nach dem Menschen kommt das Gottmenschentum (Christus ist Gottmensch von Natur, die Christen sind Gottmenschen aus Christi Gnade). Insofern weist das Prinzip der Entwicklung (oder Evolution) doch keine Sinnlosigkeit auf, keine Ziellosigkeit, sondern das Ziel der Evolution in der Weltseele ist das Gottmenschentum und das ewige Leben, der vollkommene Triumph des Geistes über den Tod.