Herausgegeben von Dr. P.M. – Herausgeber der

ODEN SALOMOS



Nachgedichtet
von Josef Maria Mayer


ERSTE ODE


Der Herr ist auf meinem Haupt
Wie eine Krone.
Ich will nicht ohne ihn sein.
Sie schmiedeten mir
Eine Krone der Wahrheit
Und ihre Zweige blühten auf meinem Haupt.
Die Krone der Wahrheit
Ist keine Krone, die nicht blüht.
Du, o Herr, du lebst auf meinem Haupt,
Du blühst auf meinem Haupt.
Die Früchte sind reif, vollkommen
Und voll von Heil.


ZWEITE ODE


(...)


DRITTE ODE


Den Herrn leg ich an
Und seine Glieder sind mit ihm.
Auf ihnen stehe ich,
Und er liebt mich.
Ich würde den Herrn nicht lieben,
Wenn er mich nicht liebte.
Denn wer kann lieben als der allein,
Der selbst geliebt wird?
Ich liebe den Geliebten,
Meine Seele liebt ihn.
Wo seine Ruhe ist,
Da bin auch ich.
Ich will kein Fremder sein
Dem Allerhöchsten.
Ich bin vereinigt mit ihm,
Denn der Liebende fand den Geliebten.
Weil ich ihn lieben will, den Sohn,
Drum werde ich auch Sohn sein.
Er, der dem Unsterblichen vereinigt,
Soll selbst unsterblich sein.
Wer Freude hat an dem Einen,
An dem Lebendigen, der wird leben.
Dies ist der Geist des Herrn,
Der nicht lügt,
Der lehrt die Menschensöhne,
Daß sie kennen seinen Weg.
Sei weise und vernünftig!
Hallelujah!


VIERTE ODE


Kein Mensch, o Gott,
Verändert deinen Tempelplatz,
Es ist nicht möglich,
Daß er ihn verändert
Und deinen Tempel woanders errichtet,
Denn er hat keine Macht
Über dein Heiligtum.
Denn deinem Tempel hast du
Seinen Tempelplatz bestellt,
Bevor du andre Plätze schufest.
Was das Ältere ist,
Soll nicht abgelöst werden
Von dem Jüngeren.
Du hast dein Herz gegeben, o Herr,
Dein Herz gegeben deinen Gläubigen.
Nie wirst du fehlen,
Nie ohne Früchte sein,
Denn Eine Stunde deines Glaubens
Ist wie Tage und Jahre.
Denn wer ist im Stand der Gnade
Und leidet Unglück?
Dein Siegel ist bekannt,
Die Kreaturen kennen es,
Sie berühren dein Siegel,
Und die erwählten Erzengel
Kleidet sich damit.
Du hast uns gewährt
Deine Freundschaft.
Du brauchst uns nicht,
Wir aber brauchen dich.
Träufle deinen Tau auf uns
Und öffne deine reiche Quelle
Und ströme zu uns
Milch und Honig.
Da ist bei dir keine Buße,
Du musst ja nichts bereuen
Von deinen Verheißungen.
Dir ist das Ende offenbar,
Denn du hast uns frei gemacht.
So führst du uns zurück
Und nimmst uns wieder an.
Dir als Gott ist alles offenbar
Und von Anbeginn geordnet,
Denn du hast alles geschaffen.
Hallelujah!


FÜNFTE ODE


Ich will dir danken, o Herr,
Weil ich dich liebe.
Allerhöchster, du wirst mich nicht verlassen,
Denn du bist meine Hoffnung.
Frei empfangen hab ich deine Gnade,
Ich werde aus Gnade leben.
Meine Verfolger nahen
Und sehen mich nicht.
Eine dunkle Wolke soll fallen
Auf die Augen meiner Feinde
Und eine Luft von dickem Qualm
Soll sie verfinstern.
Sie haben kein Licht um zu sehen,
Sie werden mich nicht bemerken.
Laß ihre Ratsversammlung
Dichte Dunkelheit sein.
Und was sie Böses beschlossen,
Soll kommen auf ihr eigenes Haupt.
Sie haben beratschlagt
Und haben dennoch keinen Erfolg.
Meine Hoffnung aber ist der Herr
Und ich werde mich nicht fürchten,
Weil mein Herr mein Erlöser ist,
Darum hab ich keine Angst.
Er ist ein Kranz auf meinem Haupt
Und ich werde nicht vertrieben.
Selbst wenn die ganze Welt erschüttert wird,
Ich stehe fest.
Und wenn die sichtbaren Dinge vergehen,
Ich werde nicht sterben.
Denn der Herr ist mit mir
Und ich bin mit dem Herrn.
Hallelujah!


SECHSTE ODE


Wie die Hand streicht über die Harfe
Und die Saiten sprechen,
So spricht in meinen Gliedern
Der Geist des Herrn.
Ich spreche durch seine Liebe,
Denn er zerstört, was fremd ist,
Und alles, was bitter ist.
So war es von Anfang an
Und wird es bis zum Ende sein,
Daß nichts sein Gegner sein kann
Und nichts kann sich erheben gegen ihn.
Der Herr hat vermehrt
Die Erkenntnis des Herrn.
Der Herr ist leidenschaftlich,
Daß bekannt werden diese Dinge,
Die er uns gibt durch seine Gnade.
Den Lobpreis seines Namens
Hat er uns gegeben.
Unsre Geister preisen
Seinen heiligen Geist.
Da strömt ein Strom hervor
Und wurde ein großer breiter Strom,
Der flutete und alles zerbrach
Und brachte Wasser zum Tempel.
Und die Feinde der Menschenkinder
Konnten nicht aufhalten diesen Strom
Und nicht die Künste derer,
Die sonst aufhalten Wasserfluten.
Denn der Strom breitete
Sich über das Antlitz der Erde aus
Und erfüllte alles
Und alle Durstigen auf der Erde
Bekamen zu trinken.
Der Durst ward gestillt,
Vom Allerhöchsten gegeben
Wurde die Menge dieser Fluten.
Gesegnet sind die Diener
Jenes Wassers,
Die vertraut sind mit dem Wasser.
Und Seelen, die nahe dem Abscheiden waren,
Sind zurückgekommen vom Tod.
Und Glieder, die gefallen waren,
Wurden gestärkt und erhoben.
Sie bekamen Stärke für ihre Schwäche
Und Licht für ihre Augen,
Denn jeder erkennt sie in dem Herrn.
Ich lebe durch das Wasser
Des Lebens in Ewigkeit.
Hallelujah!


SIEBENTE ODE


Wie der Impuls
Des Zornes gegen das Böse,
So ist der Impuls
Der Freude über das Süße
Und diese bringt makellose Frucht.
Meine Freude ist der Herr
Und mein Verlangen
Richtet sich auf den Herrn.
Sein Weg mit mir
Ist außerordentlich.
Ich habe eine Hilfe,
Nämlich den Herrn.
Er hat mir Erkenntnis
Seines Wesens geschenkt.
Seine Freundlichkeit
Hat gedemütigt seine Größe.
Er wurde wie ich,
So dass ich ihn empfangen kann.
Er wurde mir gleich,
Damit ich ihn anziehen kann.
Ich zitterte nicht,
Als ich ihn sah,
Denn er war gnädig zu mir.
Er nahm meine Natur an,
Daß ich von ihm lerne.
Er nahm meine Form an,
Daß ich heimkehren kann zu ihm.
Der Vater der Erkenntnis
Ist das Wort der Erkenntnis.
Er, der die Weisheit gezeugt hat,
Ist weiser als seine Werke.
Er, der mich geschaffen hat,
Als ich noch nicht war,
Er wusste, was ich tun würde,
Als ich ins Dasein kam.
Darum hat er Mitleid mit mir
In uferloser Barmherzigkeit.
Er ließ sich von mir erbitten
Und ließ sich empfangen
In seinem Opfer.
Er ist der Unverdorbene,
Er ist die Fülle der Zeiten.
Er hat sich den Seinen
Zu sehen gegeben,
Damit sie den erkennen,
Der sie geschaffen hat.
Sie sollten nicht denken,
Daß sie sich selbst gemacht.
Erkenntnis hat er zum Weg gemacht,
Hat den Weg weit gemacht,
Hat den Weg vollkommen gemacht.
Und über den Weg
Senkte er die Spuren seines Lichts.
Ich wandle in seinem Licht
Von Anfang bis Ende.
Von ihm ward geschrieben,
Er ruhte in dem Sohn
Und achtet auf alles
Und will die Rettung aller.
Der Allerhöchste wird
Erkannt in seinen Heiligen,
In jenen, die Lieder singen
Von der Ankunft des Herrn.
Sie gehen, ihn zu treffen,
Und singen mit Freude
Und mit vielen Tönen der Harfe.
Die Seher kommen zu ihm
Und werden bei ihm gesehen.
Sie preisen den Herrn
Für seine Liebe,
Denn er ist nahe
Und behütet uns.
Der Haß wird weggenommen
Von der Erde
Und mit der Eifersucht
Wird der Haß ertränkt.
Ignoranz wird zerstört,
Denn die Erkenntnis
Des Herrn ist gekommen.
Jene, die Lieder dichten,
Sollen singen von der Gnade
Des Allerhöchsten, des Herrn.
Und ich bringe ihre Lieder
Und ihr Ruhm wird sein
Wie ein lichter Tag
Und wie die außerordentliche
Schönheit des Herrn,
So sollen ihre schönen Lieder sein.
Und sie werden nicht wie jene sein,
Die ohne Erkenntnis sind,
Und nicht wie jene, die taub sind.
Denn er gab einen Mund
Der ganzen Schöpfung,
Zu erheben die Stimme des Mundes,
Den Herrn zu preisen.
Bekennt seine Macht
Und offenbart seine Gnade!
Hallelujah!


ACHTE ODE


Öffnet eure Herzen
Und erhebt den Herrn
Und lasst reichlich fließen eure Liebe
Von Herzen und von den Lippen!
Bringt Frucht dem Herrn,
Lebendige, heilige Frucht
Und wandelt wachsam
In seinem Licht.
Erhebt euch,
Steht aufrecht,
Ihr, die ihr gedemütigt wurdet,
Sprecht weiter,
Die ihr in Stille lebt,
Denn euer Mund ward geöffnet.
Ja, darum, weil der Herr erhebt
Die Niedergedrückten,
Ist eure Gerechtigkeit
Erhoben worden.
Die rechte Hand des Herrn ist mit euch!
Er ist eure Hilfe.
Der Friede ist für euch bereitet
Schon bevor der Streit begann.
Hört das Wort der Wahrheit
Und empfangt die Erkenntnis
Des Allerhöchsten.
Das Fleisch kann nicht verstehen,
Was ich zu euch sage.
Eure Herzen wussten das nicht,
Was ich euch jetzt sage.
Bewahrt mein Geheimnis,
Ihr, die ihr werdet bewahrt
Von meinem Geheimnis.
Bewahrt meinen Glauben,
Die ihr werdet bewahrt
Von meinem Glauben.
Liebt mich mit Leidenschaft,
Ihr, die ich liebe!
Denn ich wende mein Antlitz nicht ab
Von denen, die mein sind,
Denn ich kenne sie,
Und bevor sie ins Dasein kamen,
Waren sie in meiner Erkenntnis.
Und auf ihren Stirnen
Sehe ich das Siegel.
Ich formte ihre Glieder,
Meine Brüste
Waren gefüllt für sie,
Daß sie trinken heilige Milch
Und leben von der Milch.
Ich erfreute mich an ihnen
Und schäme mich nicht für sie.
Denn sie sind mein Wunderwerk
Und die Kraft meines Denkens.
Wer will sich denn erheben
Gegen mein Wunderwerk?
Oder wer ist da,
Der nicht mein Geschöpf ist?
Ich wollte und ich formte
Den Geist und das Herz.
Und sie sind mein
Und meine rechte Hand
Lege ich auf meine Auserwählten.
Und meine Rechtfertigung
Geht vor ihnen her.
Und sie sollen nicht verlassen werden
Von meinem Namen,
Denn ich bin mit ihnen.
Bittet, und ihr werdet wohnen
In der Liebe des Herrn!
Ihr Geliebten in dem Geliebten,
Ihr seid in dem Lebendigen,
Ihr seid gerettet
Vom Retter
Und ihr werdet befunden
Unverdorben für immer
Für den Namen eures Vaters.
Hallelujah!


NEUNTE ODE


Öffne deine Ohren
Und ich werde zu dir sprechen.
Gebt mir eure Seele,
Daß ich euch meine Seele gebe,
Das Wort des Herrn
Und seinen schönen Frieden,
Den guten Gedanken,
Den er beschlossen hat
Über den Messias.
Denn in dem Willen des Herrn
Ist eure Erlösung
Und sein Gedanke
Ist ewiges Leben.
Und euer Ende ist
Die Unsterblichkeit.
Seid reich in Gott dem Vater
Und empfangt den Gedanken
Des Allerhöchsten.
Seid stark und erlöst
Durch seine Gnade.
Denn ich künde euch
Den Frieden,
Für euch, seine Heiligen.
Daß keiner von euch, der hört,
In einen Streit verfällt
Und dass die, die ihn kennen
Sich nicht zerstreiten
Und jene, die ihn empfangen,
Nicht werden beschämt.
Eine immerwährende Krone
Ist die Wahrheit.
Gesegnet sind, die tragen
Auf ihrem Haupt
Die Krone der Wahrheit.
Ein kostbarer Edelstein
Ist die Krone der Wahrheit
Und es werden Kriege geführt
Um den Besitz der Krone.
Gerechtigkeit hat sie genommen
Und sie euch gegeben.
Legt die Krone an
Im wahren Bund des Herrn.
Und alle, die überwinden,
Stehen geschrieben in seinem Buch,
Denn sein Buch ist Sieg
Und dieser Sieg ist euer.
Wenn sie, die Victoria,
Euch vor sich sieht,
Dann will sie, dass ihr gerettet werdet.
Hallelujah!


ZEHNTE ODE


Der Herr hat meinen Mund
Geführt durch sein Wort
Und er hat mein Herz
Geöffnet durch sein Licht
Und er lässt in mir leben
Sein unsterbliches Leben
Und gab mir auszusprechen
Die Frucht des Friedens,
Zu bekehren die Seelen jener,
Die zu ihm kommen wollen,
Und zu führen die Gefangnen
In die Gefangenschaft der Freiheit.
Ich wurde gestärkt
Und erfüllt mit Macht
Und nahm die Welt gefangen
Und sie wurde mein
Zum Lobpreis des Allerhöchsten,
Gottes, meines Vaters.
Und die Heiden wurden zusammen geführt,
Die vorher weit verstreut gewesen.
Und ich war voller Liebe zu ihnen,
Denn sie bekannten mich
Auf ihren Höhen
Und die Spuren des Lichts
Ließen sich nieder in ihren Herzen
Und sie wandelten in meinem Leben
Und wurden gerettet
Und wurden mein Volk
Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Hallelujah!


ELFTE ODE


Mein Herz war erblüht
Und seine Blüte erschien
Und Gnade spross auf in ihr
Und ich brachte Frucht
Für meinen Herrn.
Denn der Allerhöchste
Befruchtete mein Herz
Durch seinen heiligen Geist
Und suchte meine
Leidenschaft für ihn
Und er füllte mich
Mit seiner Liebe.
Und als er mich öffnete,
War es meine Erlösung
Und ich ging auf seinem Weg
In seinem Frieden,
Den Weg der Wahrheit
Von Anfang bis Ende.
Ich nahm an seine Erkenntnis
Und ich stand fest
Auf dem Felsen der Wahrheit,
Wohin er mich stellte.
Und sprechende Wasser
Berührten meine Lippen
Reichlich von der Quelle des Herrn.
Und ich trank
Und ward erfüllt
Von dem unsterblichen Wasser
Und mein Erfülltsein
War nicht ohne Erkenntnis,
Denn ich verließ die Eitelkeit
Und kehrte um
Zu Gott, dem Allerhöchsten.
Und ich ward bereichert
Durch seine Gnade
Und ich verließ die Torheit,
Die herrscht auf Erden,
Und ich zog sie aus
Und warf sie von mir.
Und der Herr erneuerte mich
In seiner Herrschaft
Und ich ward Eigentum
Seines Lichts
Und von oben gab er mir Ruhe,
Unverdorbene Ruhe.
Und ich wurde wie der Garten,
Der in Blüten steht
Und sich erfreut
An seinen Früchten.
Er erleuchtete meine Augen
Und mein Antlitz
Empfing den Tau,
Den süßen Duft des Herrn.
Und er brachte mich
In sein Paradies,
Wo lauter Wonnen sind,
Wonnen Gottes.
Ich betete an den Herrn
Und seine Herrlichkeit
Und ich sagte: Gebenedeit, o Herr,
Gebenedeit sind alle,
Die gepflanzt sind in deinem Paradies
Und wohnen in deinem Paradies.
Sie leben von den Früchten der Bäume
Und sie kamen von der Finsternis ins Licht.
Siehe, alle deine Dienerinnen sind schön,
Alle deine Diener, die gute Werke tun
Und sich abwenden von dem Bösen
Zu der Süßigkeit, die in dir ist.
Und sie haben sich abgewandt
Von den bitteren Bäumen
Hin zu dir,
Als sie gepflanzt wurden in deinem Garten.
Und alles wurde
Zu Reliquien Gottes
Und eine ewige Erinnerung
Deiner Wohltaten.
Da ist ein großer Raum im Paradies
Und nichts in ihm ist sinnlos.
Alles ist erfüllt mit Frucht.
Ehre sei dem Herrn
Und ewige Wonnen im Paradies
Für alle Ewigkeit.
Hallelujah!


ZWÖLFTE ODE


Er hat mich gefüllt
Mit Worten der Wahrheit,
Daß ich diese spreche.
Und wie fließende Wasser
Fließt die Wahrheit
Von meinen Lippen
Und mein Mund
Bringt seine Frucht hervor.
Er hat seiner Erkenntnis geboten,
In mir zu wohnen,
Denn der Mund des Herrn
Ist das wahre Wort
Und die Tür seines Lichts.
Der Allerhöchste
Hat das Licht gegeben
Seiner Worte,
Die interpretieren
Die göttliche Schönheit
Und wiederholen
Seinen Lobpreis
Und bekennen
Seine Ratschläge
Und sind Herolde
Seiner Gedanken
Und machen seine Diener keusch.
Die Süßigkeit des Wortes
Ist unaussprechlich
Und wie sein Ausdruck
Ist seine Süßigkeit und Kraft
Und sein Reich
Kennt keine Grenze.
Ne irrt sich sein Wort,
Es steht ganz fest
Und es kennt keinen Abfall
Noch Wege zum Abfall.
Denn wie sein Werk ist,
So ist auch sein Ende,
Denn das Wort ist Licht
Und Morgenröte der Gedanken.
Durch das Wort
Spricht eine Welt mit der andern
Und in dem Innern des Wortes
Waren, die in Stille sind.
Vom Wort kam Licht
Und die Schuldigen wurden
Gestraft vom Wort.
Die Frommen aber kennen ihn,
Der sie geschaffen hat,
Denn der Mund des Herrn
Hat zu ihnen gesprochen.
Der Wohnort des Wortes
Ist der Mensch
Und die Wahrheit des Wortes
Ist Liebe.
Gesegnet, die dies verstanden
Und haben Erkenntnis erlangt
Und kennen den Herrn
In seiner absoluten Wahrheit.
Hallelujah!


DREIZEHNTE ODE


Siehe, der Herr ist unser Spiegel.
Öffne die Augen
Und siehe die Kreaturen in ihm
Und lerne kennen die Züge
Seines Angesichts
Und singe Lobpreis
Seinem heiligen Geist
Und wische fort
Die Flecken von deinem Antlitz
Und liebe Seine Heiligkeit
Und kleide dich in Heiligkeit
Und sei ohne Flecken
Allzeit vor dem Herrn.
Hallelujah!


VIERZEHNTE ODE


Wie die Augen eines Sohnes
Auf den Vater schauen,
So schauen meine Augen,
O Herr, allzeit auf dich.
Denn du bist mein Trost
Und bist meine Wonne.
Bleibe mir barmherzig, Herr,
Und laß deine Freundlichkeit
Niemals von mir weichen.
Reiche mir allzeit, o Herr,
Reiche mir deine Hand
Und sei mein Führer
Bis ans Ende
Und führe mich
Zu deiner süßesten Wonne!
Möge ich dein Wohlgefallen finden
Aufgrund deiner Herrlichkeit
Und aufgrund deines Namens.
Bewahre mich vorm Bösen
Und laß deine Demut, Herr,
Laß deine Demut bei mir wohnen
Und die Frucht deiner Liebe.
Lehre mich die Psalmen der Wahrheit,
Daß ich Frucht bringe dir,
Und laß mir erschallen
Die Harfe des heiligen Geistes,
Daß mit allen ihren Tönen
Ich dir Lobpreis singe, Herr.
Und entsprechend der Menge
Deiner Erbarmungen,
Gib mir nichts als Gnade
Und höre mein Flehen,
Du Helfer in allen Nöten.
Hallelujah!


FÜNFZEHNTE ODE


Wie die Sonne die Freude ist
Für jene, die auf den Morgen warten,
So ist der Herr meine Freude,
Denn er ist meine Sonne
Und seine Strahlen erheben mich
Und sein Licht hat vertrieben
Alle Dunkelheit von meinem Antlitz.
In ihm hab ich erleuchtete Augen
Und sehe seinen heiligen Sonntag.
Ich habe Ohren bekommen
Und höre seine Wahrheit.
Die Gedanken der Erkenntnis sind mein
Und ich ward fröhlich durch ihn.
Den Weg des Irrtums hab ich verlassen
Und ich ging zum Herrn
Und empfing Erlösung von ihm.
Gemäß seiner reichen Gnade
Hat er mir das Heil geschenkt
Und entsprechend seiner Schönheit
Hat er mich geschaffen.
Ich habe die Makellosigkeit angezogen
Durch seinen Namen
Und habe den Makel abgelegt
Durch seine Gnade.
Der Tod wurde vor meinen Augen zerstört
Und die Hölle ward verschlossen
Durch mein Bekenntnis.
Da begann das unsterbliche Leben
Im Land des Herrn
Und es wurde verkündet den Gläubigen
Und wurde verliehen denen,
Die dem Herrn vertrauen.
Hallelujah!


SECHZEHNTE ODE


Wie das Werk des Bauern
Ist die Pflugschar
Und wie das Werk des Steuermanns
Ist die Lenkung des Schiffes,
So ist mein Werk
Der Psalmengesang,
Mein Lobpreis des Herrn.
Seine Liebe nämlich
Hat mein Herz gestillt
Und meine Lippen
Hat seine Frucht gesättigt.
Meine Liebe ist der Herr
Und darum sing ich ihm.
Ich bin stark im Lobpreis
Und vertraue dem Herrn.
Ich öffne meinen Mund
Und sein Geist spricht durch mich
Von der Herrlichkeit des Herrn
Und von Gottes Schönheit,
Von den Werken seiner Hände
Und den Operationen seiner Finger,
Von der Menge seiner Gnaden
Und der Macht seines Wortes.
Das Wort des Herrn
Erkennt alle Dinge,
Die unsichtbaren Wesen
Und die sichtbaren Dinge,
Die seine Gedanken offenbaren.
Die Augen sehen seine Werke
Und die Ohren hören seine Gedanken.
Er breitet aus die Erde
Und sammelt die Wasser im Meer.
Er maß das Firmament
Und fixierte die Sterne,
Er setzte die Kreaturen ein
Und ruhte von seiner Arbeit.
Die Kreaturen zogen ihre Bahnen
Und taten alle ihre Arbeit.
Seine himmlischen Heerscharen
Sind Subjekte seines Wortes.
Die Schatzkammer des Lichts
Ist die himmlische Sonne
Und der Schatz der Dunkelheit
Ist die dunkle Nacht.
Er machte die Sonne für den Tag,
Aber die Nacht bringt Dunkelheit
Über das Antlitz der Erde.
Und das Wechseln von Tag und Nacht
Spricht von der außerordentlichen
Schönheit Gottes.
Nichts ist ohne Gott,
Denn er war vor allem Seienden.
Und die Welten wurden erschaffen
Durch sein göttliches Wort
Und durch die Gedanken seines Herzens.
Ehre und Ruhm dem Namen Gottes!
Hallelujah!


SIEBZEHNTE ODE


Ich wurde gekrönt von Gott
Mit einer lebendigen Krone
Und ich wurde gerechtfertigt von Gott,
Mein Erlöser ist er.
Ich ging der Eitelkeit verloren
Und ich wurde nicht verdammt.
Die Ketten fielen von mir ab.
Ich wandele in neuem Leben
Und war gerettet.
Der Gedanke der Wahrheit
Führte mich
Und ich ging ihr nach
Und ging nicht in die Irre,
Und alle, die mich sahen,
Waren erstaunt
Und sahen mich an
Als einen Fremden.
Er, der mich kennt
Und der mich erhob
Ist der Allerhöchste
In seiner Perfektion.
Und er verherrlichte mich
In seiner Freundlichkeit
Und erhob meine Gedanken
Zur Höhe seiner Wahrheit.
Von dort gab er mir den Weg
Seiner Gebote
Und ich öffnete die verschlossenen Türen
Und brach in Stücke die Eisenketten,
Das Eisen schmolz vor mir zu Nichts.
Nichts war mir verschlossen,
Denn ich bin die Tür von allem
Und ich ging zu allen Menschen,
Sie von ihren Ketten zu befreien,
Daß ich nicht einen Mann
In Ketten ließ
Und mein Gebet war in der Liebe
Und ich säte meine Früchte
In ihre Herzen
Und ich verwandelte sie in mich
Und sie empfingen meinen Segen
Und lebten
Und sie wurden versammelt zu mir
Und waren erlöst,
Denn sie waren für mich
Wie die Glieder meines Leibes
Und ich war ihr Haupt.
Ehre sei dir, unserm Haupt,
O Messias und Herr!
Hallelujah!


ACHTZEHNTE ODE


Mein Herz ward erhoben
In der Liebe des Allerhöchsten
Und ward weit,
Daß ich ihn preise
Um seines Namens willen.
Meine Glieder wurden gestärkt,
Daß ich nicht abfalle
Von seiner Kraft.
Krankheit ward fortgenommen
Von meinem Körper
Und mein Körper steht
Zum Herrn und seinem Willen.
Sein Königreich ist wahrhaftig.
O Herr, um jener willen,
Die dich suchen,
Nimm dein Wort nicht von mir.
Um derer willen, die dich suchen,
Nimm von mir nicht deine Vollkommenheit.
Laß nicht die Mondsüchtigen
Überwältigt werden von Finsternis
Und laß die Wahrheit
Nicht fliehen vor dem Irrtum.
Du wirst mir Sieg geben,
Unser Heil ist in deiner rechten Hand.
Du wirst Menschen empfangen
Von allen Enden der Erde.
Und du wirst befreien jene,
Die gefangen sind vom Bösen.
Du bist mein Gott.
Falschheit und Tod
Sind nicht in deinem Mund.
Dein Wille ist Vollkommenheit
Und Eitelkeit kennst du nicht.
Die Eitelkeit kennt dich nicht.
Und den Irrtum kennst du nicht.
Und der Irrtum kennt dich nicht.
Sie dachten von dem eitlen Ding,
Daß es gut sei
Und sie wurden dem Eitlen gleich
Und wurden selber eitel.
Aber jene verstehen dich,
Die dich erkannten
Und meditierten.
Und sie sind nicht verdorben
In ihrer Phantasie,
Denn sie sind im Geist des Herrn.
Und sie verspotten jene,
Die wandeln im Irrtum.
Und sie sprechen die Wahrheit
Durch die Inspiration,
Die der Allerhöchste
In sie geblasen.
Lobpreis und große Freude
Seinem Namen!
Hallelujah!


NEUNZEHNTE ODE


EIN BECHER VOLL MILCH
WARD MIR ANGEBOTEN
UND ICH TRANK DIE SÜSSIGKEIT
IN DER WONNE DES HERRN /
DER SOHN IST DER BECHER
UND WER GEMOLKEN WURDE
DAS IST DER VATER
UND DER HEILIGE GEIST
HAT IHN GEMOLKEN /
DENN SEINE BRÜSTE WAREN VOLL
UND ES WAR NOTWENIG FÜR IHN
DASS ER VON SEINER MILCH ENTLASTET WURDE /
UND DER HEILIGE GEIST
ÖFFNETE SEINEN BUSEN
UND SAUGTE DIE MILCH
AUS DEN BEIDEN BRÜSTEN
DES VATERS
UND GAB DIE MILCH DER WELT
OHNE IHR WISSEN /
UND JENE DIE IHRE FÜLLE EMPFINGEN
SIND IN DER RECHTEN HAND
DES VATERS //
DER GEIST ÖFFNETE
DEN SCHOOSZ DER JUNGFRAU
UND SIE EMPFING
UND GEBAR
UND DIE JUNGFRAU WURDE MUTTER
VOLL DER GNADEN
UND SIE GEBAR EINEN SOHN
OHNE SCHMERZEN
UND SIE GEBAR WIE EIN MANN
DURCH IHREN EIGENEN WILLEN
UND SIE BRACHTE IHN HERVOR
UND VERSORGTE IHN
MIT GROSSER WÜRDE
UND LIEBTE IHN IN SEINEM FLEISCH
UND BEHÜTETE IHN IN LIEBE
UND PRÄSENTIERTE
SEINE MAJESTÄT /
HALLELUJAH.