Herausgegeben von Dr. P.M. – Herausgeber der

ECCLESIA IN AFRICA


Von Josef Maria Mayer

O Notre Dame d’Afrique!


ALEXANDRIA


Zwischen Meer und Sumpf

An der westlichen Ecke

Des Deltas des Nils,

Hat Alexander der Große

Alexandria aufgebaut.

Mit dieser neuen Hauptstadt

Wollte Alexander der Große

Ägypten

Mit seinen dreißig Dynastien Pharaonen

Für das griechische Weltreich gewinnen.


Ptolemaios der Erste Soter

Bestieg den Thron der Pharaonen.

Er holte Gelehrte und Künstler

Aus aller Welt an seinen Hof.

Apelles, der Maler,

Euklid, der Mathematiker,

Wurden nach Alexandria berufen.

Demetrios von Phaleron

Gründete die Bibliothek von Alexandria,

Die größte und bedeutendste

Bibliothek der Antike.


Ptolemaios der Zweite Philadelphos

Begründete das Museion,

Ein Stadtviertel voll von Palästen

Der Wissenschaft, der Rhetorik,

Der Poesie.

Die Medizinschule von Alexandria

Verkündete die Lehre von Hippokrates.

An der Universität von Alexandria

Lehrte Claudius Ptolemäus,

Der größte Astronom des Altertums,

Sein Weltbild galt im Mittelalter

Bis zur Kopernikanischen Wende.


Ptolemaios der Zweite Philadelphos

Förderte selbst die Wissenschaft.

Auf seine Weisung hin

Und unter seiner Schirmherrschaft

Wurde das Alte Testament ins Griechische übersetzt.


In Alexandria

Traf der Äthiopier auf den Gallier,

Der Skythe auf den Mann aus Karthago,

Der Spanier traf den Syrer.

Das Volk war intelligent,

Weltoffen und skeptisch

Und vergnügungssüchtig.

Sie erregten sich ebenso

Über eine philosophische Theorie

Wie über einen Wettkampf.


Das Nachtleben Alexandrias

War berühmt in aller Welt.

Der Mond schien auf die Kanäle,

Fackeln beleuchteten schöne Gondeln.


Alexandria beherbergte auch

Das Mausoleum

Mit dem gläsernen Sarg

Und dem mit Honig einbalsamierten Leichnam

Alexanders des Großen.


Menschen, Ideen,

Gebräuche des Ostens,

Handelswaren und Luxus

Strömten in die Stadt.

Alexandria wurde

Immer orientalischer.


Handelsschiffe konnten

Von Lyon an der Rhone

Bis nach Ceylon segeln.


Arius verbreitete seine Irrlehre

Zuerst in Alexandria.

Er leugnete die göttliche Natur Christi.


Nestor leugnete,

Daß Maria die Muttergottes sei,

Sie sei nur Mutter

Der menschlichen Natur Jesu.

Er war Patriarch von Konstantinopel.

Kyrillos von Alexandria

Bekämpfte ihn mit den Waffen

Des Heiligen Geistes.

Nestor wurde verbannt

In eine Oase

In der Libyschen Wüste,

Wo er gestorben ist, ohne zu ahnen,

Daß seine Lehre sich ausbreiten würde

Durch Innerasien

Bis nach Peking!


Die folgenschwerste Häresie

War die Häresie des Eutyches.

Eutyches war Abt in einem Kloster

Bei Konstantinopel.

Er leugnete, dass Christus

Eine göttliche und eine menschliche Natur habe,

Sondern behauptete, dass Christus

Nach der Vereinigung der Gottheit mit der Menschheit

Nur eine Natur noch habe,

Die Natur des fleischgewordnen Logos.

Von ihm stammen die Monophysiten ab.


Aus der christlichen Kirche Ägyptens

Wurde die koptische Kirche.

Weil sie monophysitisch war,

Trennte sie sich von der katholischen Kirche.

Allerdings hat sie es geschafft,

Die Eroberung Ägyptens

Durch die Heerscharen des Islam

Zu überdauern.


Unter den islamischen Arabern

Verfiel Alexandria.

Nur wenig blieb erhalten

Von der Herrlichkeit

Alexandrias,

Der Stadt Alexanders des Großen.


Der Pharos von Alexandria

War eins der sieben Weltwunder.

Ptolemaios der Zweite Philadelphos

Ließ ihn errichten.

An Höhe übertraf der Leuchtturm

Die Cheopspyramide.

Nichts ist erhalten geblieben von ihm.


Ptolemaios der Zweite Philadelphos

Gründete das Museion.

Auf den Münzen war sein Bild

Und das Bild seiner Gemahlin Arsinoe,

Die so schön war,

Daß sie als Inkarnation der Venus galt.


Das mazedonische Geschlecht

Der Ptolemaier hat Ägypten

Viele große Herrscher geschenkt.

Die Königin Kleopatra

War die letzte Herrscherin dieser Dynastie.

Ihre faszinierende Gestalt

Inspirierte die Dichter

Noch für Jahrtausende.

Ihr letzter Sproß war

Kaisarion, der Sohn,

Den Kleopatra Cäsar geschenkt hat.

Er wurde ermordet wie sein Vater.


Über die Boulevards

Der glänzenden Stadt Alexandria

Wandelten im Jahre dreiundvierzig

Nach Christi Geburt

Durchs Gewühl der Menge

Zwei bescheiden gekleidete Männer,

Die aus Palästina gekommen waren.

Einem zerriss der Schuh.

Sie gingen zu einem Schuster.

Der Schuster nahm den Schuh in die Hand,

Da rutschte seine Ahle aus,

Er stach sich mit der Ahle in die Hand und schrie:
Gelobt sei Gott!

Der Mann, dem der Schuh gehörte, beschloß,

In diesem Sodom zu bleiben,

Da es auch in Sodom doch Einen Gerechten gab,

Der im Schmerz noch Gott pries.

Diesem Gerechten wollte er das Wort Gottes bringen.

Er heilte die Wunde des Schusters

Und spendete ihm das Sakrament der Taufe.

Es war der Apostel Markus, der Evangelist.

Sein väterlicher Freund und Begleiter

War Sankt Peter, der weiter zog,

Um als Bischof von Rom den Martertod am Kreuz zu sterben.

Der Schuster Annainos wurde

Der erste Christ Alexandrias.

Nach dem Tod des Apostels Markus

Wurde er der zweite Bischof

Der ägyptischen Kirche.


Der berühmteste Theologe

Der Schule von Alexandria

Ist Origenes.

Er war ein Kenner der hebräischen Sprache

Und besaß eine umfassende Bildung.

Er war ein Schüler Platons

Und glaubte an die Ideen,

Die Vorbilder der stofflichen Erscheinungen.

Er schrieb Kommentare zur Bibel.

Er hat als Erster

Eine philosophische Darstellung

Der Lehre Christi geschrieben.


Die heilige Katharina von Alexandria

Entstammte einer Patrizierfamilie der Stadt.

Sie studierte an der Universität.

Durch eine Erscheinung

Der Madonna mit dem göttlichen Jesuskind

Bekehrte sie sich zum Christentum.

Als der Kaiser Maxentius

Eine neue Christenverfolgung befahl,

Verschaffte sich Katharina

Zutritt beim Kaiser Maxentius

Und machte seiner Majestät Vorwürfe.

Der Kaiser Maxentius

War von der strahlenden Schönheit

Der jungen Studentin

Überwältigt, so warf er sie nicht in den Kerker,

Sondern gab ihr die Gelegenheit

Mit fünfzig heidnischen Philosophen

Über die ewige Weisheit zu diskutieren.

Sie bewies aus den Schriften Homers und Platons,

Daß Christus die göttliche Weisheit ist.

Die fünfzig heidnischen Philosophen erklärten,

Katharina bekenne die Wahrheit.

Der Kaiser Maxentius

Bot ihr Ehre und Reichtum an,

Sie aber lehnte ab.

Dann erlitt sie das Martyrium.

Zuletzt ist sie enthauptet worden.

Engel trugen ihren Leichnam

Auf den Sinai.

Ihre Gebeine wurden von den Mönchen des Klosters

Am Berge der Offenbarung an Moses

In Obhut genommen.


Katharina von Alexandrien

Rief später Jeanne d’Arc,

Frankreich zu befreien.

Noch heute ist es der Wunsch jeder frommen Frau,

Die den Namen Katharina trägt,

Einmal im Leben eine Wallfahrt anzutreten

Zum Sinai, dem Berg des HERRN.




ÄTHIOPIEN


Ein Finanzbeamter

Las den Propheten Jesaja,

Als er in seinem Wagen

Durch die Lande reiste,

Dieser Mann aus Mohrenland

War ein Gewaltiger

Der Königin Kandake!

Auf der Reise von Jerusalem

Nach Afrika

Begegnete er dem Apostel

Philippus und sprach mit ihm

Über die Bibel,

Über den Propheten

Und das Evangelium vom leidenden Gottesknecht.

In einem Bach am Weg

Ließ sich der Mann aus Mohrenland taufen.


Die Äthiopier sind wahrlich

Die Entferntesten der Menschen.

So bezeugt es Homer.

Sie haben einen Ruf großer Frömmigkeit

Schon zu den Zeiten Homers.

Die Götter pflegten mit ihnen Mahl zu halten!


Im Jahre Tausend vor Christi Geburt

Ist Äthiopien ein freies Land.

Einmal haben die Äthiopier sogar

Ägypten erobert.

Semitische Stämme

Aus Südarabien sind eingewandert.

Es gab im Lande nun zwei Rassen,

Eine langhaarige und eine wollhaarige.

Die Zivilisation ist von Ägypten beeinflusst.


Die Hauptstadt des Landes

Ist Aksum.

Der Obelisk aus Aksum

Erlebte seit fünfzehn Jahrhunderten

Den Glanz der Kaiserkrönungen.


Über die Handelshäfen an der Küste

Des Roten Meeres,

Da Schiffe von Afrika bis Indien schwammen,

Drang die griechische Kultur nach Afrika vor.


Seit alter Zeit gab es jüdische Händler im Land.

Am Tana-See lebten Juden,

Die wie die Samariter

Die fünf Bücher Moses allein

Als Heilige Schrift anerkannten.

Sie waren zur Zeit des Königs Salomon

Nach Äthiopien gekommen.


Der Kaiser von Äthiopien

Nennt sich Löwe von Juda.

Das Herrscherhaus von Äthiopien

Stammt von den alten Kaisern von Aksum ab,

Die ihrerseits auf Menelik zurückgehn,

Den Sohn Salomos und der Königin von Saba.


Im Buche vom Ruhm der Könige steht geschrieben,

Daß Salomo seine Weisheit dazu einsetzte,

Die Königin von Saba zu verführen.

Er gab ihr ein reiches Gastmahl

Mit köstlichen, scharf gewürzten Speisen.

Als die Königin müde wurde,

Lud er sie ein, in seinem Palast zu schlafen.

Sie nahm die Einladung an,

Doch müsse er sie unberührt lassen.

Salomo schwor ihr, sie unberührt zu lassen,

Wenn sie alles in seinem Palast unberührt lasse.

In der Nacht bekam die Dame Durst

Und trank einen Becher Wasser.

Salomo, der nicht geschlafen hatte,

Warf ihr vor, den Becher und das Wasser berührt zu haben.

Aber es war doch nur ein Becher Wasser,

Sprach die Königin von Saba.

Ist Wasser nicht das Kostbarste auf Erden,

Sprach der König Salomo in seiner lächelnden Weisheit.

Diesem Becher Wasser

Verdankte der Sohn der Königin von Saba

Sein Leben, Menelik, der Sohn des weisen Salomo.

Als Menelik nach Äthiopien zog,

Gab Salomo ihm einen Priester mit,

Azarius, Sohn des Hohenpriesters Zadok.

Darum stammen die Priester von Äthiopien

Vom Hohenpriester Aaron ab.

Der Priester Azarius aber

Ging nicht ohne die Bundeslade nach Afrika,

Die Bundeslade befindet sich noch heute

In Äthiopien in der Kirche

Unserer Lieben Frau von Zion.


Im vierten Jahrhundert

Unternahm Meropius,

Ein Philosoph aus Tyrus,

In Begleitung zweier Knaben,

Der Brüder Frumentius und Aedesius,

Eine Reise in ferne Länder.

Bei der Rückkehr von der Reise

Lief sein Schiff in Äthiopien ein.

Das Schiff ward überfallen,

Die Mannschaft erschlagen.

Die beiden Knaben aber

Saßen unter einer Palme am Ufer

Und lernten aus den heiligen Schriften.

Man schickte sie als Gefangne

Zum König von Äthiopien.

Dem König gefielen die beiden Knaben,

Er ließ sie erziehen.

Frumentius wurde des Königs Vertrauter.

Nach dem Tode des Königs

Bestimmte die Königin-Witwe

Frumentius zum Reichsverweser

Und Erzieher des Prinzen Ezana.

Frumentius reiste nach Alexandria,

Empfing die Bischofsweihe,

Taufte den König Ezana,

Führte das Christentum in Äthiopien ein

Und wurde der erste Metropolit

Der Kirche von Äthiopien.

Frumentius wird in Äthiopien verehrt

Als Abbas Salama, Vater des Heils.


Später kamen neun Mönche nach Äthiopien

Und gründeten die ersten Klöster.

Man verehrt sie

Als die neun Heiligen.


Die Kirche von Äthiopien

War von der griechischen Kirche beeinflusst,

Sie hatte enge Beziehungen zu Byzanz.

Durch die Eroberungen des Islam

Wurde die Kirche von Äthiopien

Von der Christenheit isoliert,

Nur zur koptischen Kirche von Ägypten

Bestanden noch leichte Verbindungen.


Die Kirche von Äthiopien baute

Den Garten der Maria

Und den Tempel des heiligen Georg.


In einer Kirche ist das Bild zu sehen,

Wie Alexander der Große

Auf einem Milan in den Himmel reitet.

Die Äthiopier haben nämlich großzügig

Alexander den Großen heiliggesprochen.


Im dreizehnten Jahrhundert zur Zeit

Des Königs Rudolf von Habsburg

Ist der Kaiserhaus der Salomoniden

Auf den Thron gekommen.

Das Kaiserhaus der Salomoniden

Hat schon um ein halbes Jahrhundert

Das Kaiserhaus Habsburg überdauert.

Noch immer wacht der Löwe von Juda

An den Quellen des Nil.


Als der Negus Negesti

Kaiser Haile Selassi

Vor den Faschisten des Duce floh,

Legte die Kaiserin Zauditu ein Gelübde ab:
Wenn Gott dem Kaiser gewähre,

Nach Addis Abeba zurückzukehren,

Wird sie ihre Kaiserinnenkrone

Der Grabeskirche in Jerusalem weihen.

Nachdem die Faschisten aus Afrika verschwunden,

Hat die Kaiserin Zauditu

Ihr Gelübde erfüllt

Und ihre Krone der Kaiserin des Südens

Der Auferstehungskirche geweiht.



NORDAFRIKA



Den Glanz der Welt zu verlassen

Und in die Einsamkeit

Der Wüste zu gehen,

Um in der Kontemplation

Den Frieden der Seele zu finden,

Ist eine alte ägyptische Weisheit.

Der erste christliche Eremit

War Paul von Theben.

Während der Christenverfolgung

Unter Kaiser Decius

Floh er in die Wüste.

In Gebet und Buße

Verbrachte er seine Tage.

Die Palme ernährte ihn mit Feigen

Und kleidete ihn mit Palmblättern.

Eine Krähe brachte ihm

Das tägliche Brot.

Hieronymus erzählt uns sein Leben.

Als Paul von Theben hundert Jahre alt war,

Besuchte ihn der heilige Antonius.

Da brachte die Krähe

Doppelt soviel Brot als sonst.

Der Himmel ist voller Fürsorge

Und voll praktischen Verstandes

Für alle leiblichen Nöte.

Schweigend saßen die beiden Greise

In der Einsamkeit der Wüste

Miteinander im Gebet versunken.

Der tatenlosen Kontemplation

Der Eremiten

Ist die Tatkraft entsprungen,

Die Wälder gerodet,

Barbaren gezähmt,

Reiche gegründet,

Herrlichste Kunst geschaffen

Und höchste Stufen der Weisheit errungen hat.

Paul von Theben ist gestorben

In den Armen des heiligen Antonius.

Der neunzigjährige Heilige

Hatte nicht mehr genügend körperliche Kraft,

Den Toten zu bestatten.

Da schickte Gott zwei Löwen,

Die gruben mit ihren Pranken

Das Grab für Paul von Theben.


Das erste Kloster der Christenheit

Ist gegründet worden von Antonius.

Er war der Sohn reicher Eltern

Und erbte ein großes Vermögen.

Da hörte er in der Kirche

Die Worte Jesu:
Willst du vollkommen sein,

So verkaufe alles, was du hast,

Und gib es den Armen,

So wirst du einen Schatz besitzen

Im Himmel,

Und komm und folge mir nach!

Antonius verschenkte sein Erbe

Und folgte Jesus nach.

Er zog sich in ein Grab

Am Rand der Wüste zurück

Und lebte dort absolut einsam

Für fünfzehn Jahre.

In der Wüste wurde Antonius

Von Buhldämoninnen versucht.

Der Ruf seiner Heiligkeit

Verbreitete sich

Und so suchten ihn andre Eremiten auf.

Antonius übernahm die Führung

Ihrer kleinen Gemeinschaft

Und widmete sich dem Aufbau des geistlichen Lebens.

Die zweite Hälfte seines Lebens

Verbrachte Antonius wieder

In der Einsamkeit.

Seine Klause war auf einem Berg

Am Roten Meer.

Zweimal verließ Antonius

Seine Einsiedelei,

Einmal, um Marterzeugen zu trösten,

Einmal, um gegen die Ketzer zu predigen,

Die die Gottheit Christi geleugnet.

In der Wüste erlebte er noch

Den Triumph des katholischen Glaubens.

Der heilige Antonius

Wurde hundert Jahre alt.

Seinem Wunsch gemäß,

Blieb der Ort seines Grabes unbekannt.


Aufrecht zwischen Trümmern

Wollen wir stehen

Und nicht am Boden liegen mit denen,

Die ohne Hoffnung sind,

Ermutigt uns Cyprian.

Cyprian lehrte Rhetorik,

Mit dreiundvierzig Jahren

Ließ er sich taufen.

Von der Taufe an lebte er

Ein Leben voll Frieden und Glück,

Er schrieb

Über Dogmen und Ethik.

Zehn Jahre war er Bischof von Karthago,

Da rief ihn der Prokonsul

Galerius Maximus.

Du bist Cyprianus? frug er ihn.

Ich bins!

Du hast dich zum Führer der Christen gemacht?

Ja, das tat ich.

Die göttlichen Kaiser haben befohlen,

Den römischen Göttern zu opfern!

Ich opfere nicht den römischen Göttern!

Cyprian, denk darüber nach!

Tu, was du tun mußt,

Doch ich opfre nicht den römischen Göttern.

Cyprian, du bist zum Feind geworden

Des Göttervaters Juppiter

Und der großen Göttin Venus

Und der andern klassischen Götter

Und des göttlichen Kaisers!

Da nichts vermochte,

Dich zum alten Kult zurückzubringen,

Soll dein Blut bezeugen,

Daß der Kaiser Gott ist!

Darum befehle ich im Namen des Kaisers,

Cyprian durch das Schwert zu töten!

Cyprian sprach: Deo gratias!


O Doctor Ecclesiae,

Sankt Augustinus,

Sei gegrüßt!

Die erste Hälfte seines Lebens

Verbrachte Augustinus damit,

Ein Christ zu werden,

Die zweite Hälfte seines Lebens,

Ein Christ zu sein.

Mit Augustinus trat das Christentum

Wie mit Posaunenschall

In die lateinische Welt ein.

Der Mann, der mit seinem mächtigen Atem

Dem alten geschliffnen Latein

Ein neues Leben eingeblasen,

Stammt von der Erde Afrikas.

In Afrika begann mit Tertullian

Die lateinisch-christliche Literatur.

In Afrika entstanden die ersten

Lateinischen Bibelübersetzungen.

Mit Augustinus gewinnt

Das lateinische Christentum

Die geistige Schärfe,

Die es ebenbürtig machte

Dem griechischen Osten.

Augustinus ist im vierten Jahrhundert

In Tagaste in Numidien geboren.

Sein Vater war wohlhabend

Und führte ein Leben des Genusses.

Monica war eine fromme Frau,

Wie kennen sie gut

Aus Augustins Berichten.

Ein Leben lang hat sie gebetet

Für den widerspenstigen, genialen Sohn.

Ihre Gebete wurden erhört.

Ihr Sohn ließ sich in ihrem Sterbejahr taufen.


Heilige Mutter Monica,

Bete für Afrika!