von Josef Maria Mayer
K. sagt, Elimelech heißt: Mein Gott
ist König, Noomi heißt Liebliche, Mahlon und Kiljon heißen Gesang
und Vollkommenheit. Dann spricht sie von der Kirche, wo Gott ist
König, Gesang herrscht und Vollkommenheit angestrebt wird. Ha, da
hab ich euch Evangelikale! Wo bleibt denn in der Kirche die Mutter,
die Liebliche, Süße? Die verehren aber wir Katholiken und Orthodoxe
und Kopten. Aber natürlich vielen Dank auch an K. Liebe Grüße, in
jesum Christum verbunden
*
Im Buch Germania befindet sich ein Poem
die Ilse, über die Fluss-Prinzessin Ilse aus dem Harz, für die
Mutter Ilse aus dem lutherischen Bibelkreis geschrieben, die, wie ich
erst später von ihr hörte, selbst aus dem Harz stammt. Sie fand
darin meine geistlichen Gedanken so tief, dass sie mich zu sich
eingeladen hat, um einmal gewürzt theologisieren zu können.
*
Eben hatte ich mein
griechisch-römisches Buch Aphrodite fertig, ich hatte zuletzt als
Motto ein Gedicht von Wilhelm von Eichendorff gewählt, dem Bruder
des romantischen Dichters Josef von Eichendorff. Da betete ich: Herr,
gibst du mir in der heiligen Messe deinen Segen für mein Werk? Da
begann die Messe, und als allererstes zitierte der Priester einen
Vers von Josef von Eichendorff. Kann der Herr deutlicher segnen?
*
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede
etc. Papst Benedikt überlegte, heißt es: Friede den Menschen seiner
Gnade? Oder Friede den Menschen guten Willens? Aber Gottes Gnade gilt
allen. Guten Willens hieße menschliche Willenskraft zum Ursprung des
Friedens machen. Nein, sagt Benedikt, es heißt: Friede den Menschen
des Wohlgefallens. Bei der Taufe Jesu sagte der Vater: An dir hab ich
mein Wohlgefallen. Und alle, die in Jesus sind, sind Menschen des
Wohlgefallens. Die haben den Frieden. Es heißt auch nicht, sagt
Benedikt, Ehre sei... sondern Ehre Ist Gott in der Höhe. P.S.
Berühmtes Wort von Augustinus: Wer singt, betet doppelt.
*
Heute hab ich etwas gelernt. Ich habe
nie verstanden, warum Jesus sagt: Wo das Aas ist, sammeln sich die
Geier. Ein Mönch sagte, es heißt: Wo der Leib (soma) ist, sammeln
sich die Adler. Der Leib wird wohl der Leib Christi sein, und wir
sollen Adler sein - und nicht Hühner vom Hühnerhof.
*
Seit fast drei Wochen bin ich jeden
Abend bei Tom und bringe ihn vorlesend ins Bett. Heute wollte ich mal
einen Abend mich ausruhen. Ich feierte Messe und hörte Evangelium
und Predigt, da verstand ich, dass der Herr mich zu Tom schickt. Ich
kam an und Evi sagte: Hat Tom dich herbei gebetet? Er hat schon
verzweifelt versucht dich zu erreichen. Später sagte Evi, Tom wird
in der Schule von allen ausgegrenzt, er hat keine Freunde mehr. wie
traurig! Ich erzählte ihm von meinen Kindheitsfreunden, dass da auch
Idioten waren, dass ich aber neue Freunde gefunden. dann sagte ich
ihm, er sei mein bester Freund. er sagte: Ja. Dann brachte ich ihm
dieses Gebet bei: Gott, schütze mich vor meinen Freunden - vor
meinen Feinden kann ich mich selber schützen. Ansonsten bewundere
ich die leichten Sommermädchen - so muss es wohl im Himmel sein,
lauter sechzehnjährige Sommermädchen. Adieu!
*
Erinnerst du dich noch an mich? Ich
erziehe gerade einen zehnjährigen Jungen, der ein schönes blondes
Mädchen liebte, und nun interessiert sie sich nicht mehr für ihn.
Da musste ich an dich denken, du warst ja auch meine Freundin als ich
etwa zehn war, und du warst so hübsch mit deinen blonden Locken. Wir
haben Kaufmannsladen gespielt und Ping-Pong, und waren einmal mit
deinem Vater auf dem Ewigen Meer segeln. Meine Mutter erzählt mir
manchmal von dir. Ich lebe von einer Rente, weil ich quasi wahnsinnig
bin, schreibe viele Gedichte, bete viel und kümmere mich um kleine
Knaben, die keinen richtigen Vater haben. Wie geht es dir? Was liebst
du zu tun? Wen liebst du? Und die Gretchenfrage an Faust: Wie hältst
du es mit der Religion? Schreib mir doch mal, Unvergessene.
*
Die Pietisten des achtzehnten
Jahrhunderts machten das Bibelstechen, schlugen die Bibel auf und
tippten mit dem Finger auf einen Vers und befragten so Gott. Ich habe
die Botschaften Mariens aus Medjugorje, da kann man sich eine
Zufallsbotschaft anzeigen lassen. Weißt du, ob es eine Möglichkeit
gibt, sich per Zufallsgenerator einen Bibelvers auslosen zu lassen?
*
Gestern sagte der Priester in der
Heiligen Messe, wer die Schönheit sucht, der findet auch die
Urgottheit der Urschönheit, wie der Platoniker Sankt Dionysios sie
nennt. Heute, als ich Tom im Garten vorlas, fuhr eine griechische
Nymphe oder Grazie auf dem Fahrrad vorbei. Sie heißt treffend
Helene.
*
Nachdem der kleine Amor mich emotional
erpresste, dass ich ihm Schokolade kaufe, und als ich mich weigerte,
der kleine Liebesgott mir die Liebe entzog, flüchtete ich mich in
die Meditation über die Panhagia Aphrodite, das Urbild der reizenden
Helene.
*
Meine liebe Humanistin, hier einige
Verse, die fünf Jahre alt sind, Hierodulenlieder aus dem
Gottesdienst von Venus und Priap. Ich hoffe, sie beschmutzen nicht
deine keuschen Ohren. Man kann so etwas nur im Hochsommer genießen.
Der Amor Gottes sei mit dir!
*
Meine liebe Altphilologin, gestern
fragte mich meine Muse beim Kreuzworträtsel: Griechische
Unheilsgöttin mit drei Buchstaben? Ich sagte Ate und erinnerte mich,
dass du vor Zeiten mir sagtest: Ich bin von Ate verblendet. Hier nun
eine kleine Ate-Studie. Tröste dich, dein Kind ist bald wieder bei
dir.
*
Liebe Schwäbin mit dem griechischen
Herzen! Das Vaticanum II rief zu einem Neuen Humanismus auf. Johannes
Paul der Große in seinem Brief an die Künstler zitierte
Dostojewski: Nur die Schönheit kann die Welt noch retten. Danke für
deine Ermutigung, weiter am Humanismus zu arbeiten.
*
Liebe Platon-Freundin, als
Kinder-Missionar und Platoniker verherrliche ich die keusche
sokratische Knabenliebe, die von Platon gerade weges ihres asexuellen
Charakters gepriesen wurde. Das ist das genaue Gegenteil von der
Kinderschändung, die satanisch ist, selbst wenn sie von Priestern
und Mönchen praktiziert wird. Der Platoniker sieht im geliebten
Knaben das Jesuskind oder den Amor Gottes, der heilig ist.
*
Liebe Humanistin, müde, weil der Amor
mich heimgesucht und mich nicht schlafen ließ, glücklich, weil Amor
so lieb und brav war, schwermütig, weil Amor mich wieder verlassen
und ich allein meinen Wein trink, schick ich dir griechische Oden an
den Wein.
*
Danke für deinen Segen. Ich habe Maria
Himmelfahrt mit Unserer Lieben Frau von Korea gefeiert. Auch hab ich
Tom meine Liebe schenken dürfen. Morgen seh ich Juri, der inzwischen
in den Stimmbruch gekommen ist. Was auch immer die christliche Lehre
von der Rolle Mariens im Heilsplan Gottes ist - Sankt Johannes Paul
sagte einmal: Es scheint Menschen zu geben, die die Liebe Gottes
lieber aus den Händen einer Frau empfangen. Ja, und als ein solcher
wünsch ich dir Inspiration zu deiner Predigt.
*
Ich bin psychisch wieder so erkrankt,
ich habe die Medikamente wieder zu 100 % genommen, aber meine Seele
ist voller Weh, zu Tode betrübt, von Gott verlassen. Ich kann es
nicht mit Worten sagen, was ich leide. Bitte bete für mich, bete,
dass der Herr mich wieder gesund macht.
*
Heute war ich mit Evi, Tom und Quentin
auf dem Flohmarkt und im Café. das hat gut getan. Es könnte sein,
dass die Medikamente langsam zu wirken beginnen, ich bin schon nicht
mehr so gefoltert, nur melancholisch.
*:
Vielleicht magst du mal das Buch lesen "Komm, sei mein Licht!", das enthält die Briefe von Mutter Teresa von Kalkutta, die 35 Jahre lang in einer inneren dunklen Nacht lebte und von Gott nichts fühlte. Sich von Gott verlassen zu fühlen ist kein Zeichen von wirklicher Gottverlassenheit, sondern dass Jesus dich einlädt, einen Teil seiner Leiden zu tragen. Er braucht Seelen, die dazu bereit sind.
Alles Liebe!
*:
Vielleicht magst du mal das Buch lesen "Komm, sei mein Licht!", das enthält die Briefe von Mutter Teresa von Kalkutta, die 35 Jahre lang in einer inneren dunklen Nacht lebte und von Gott nichts fühlte. Sich von Gott verlassen zu fühlen ist kein Zeichen von wirklicher Gottverlassenheit, sondern dass Jesus dich einlädt, einen Teil seiner Leiden zu tragen. Er braucht Seelen, die dazu bereit sind.
Alles Liebe!
*
Ich kam zu Tom und Evi. Evi schaute
nicht auf von ihrem computer, Tom kam nicht weg von seinem Fernsehen,
aber die Hündin Luna kam mir entgegen, vor Freude mit dem Schwanz
wedelnd, und wollte von mir gestreichelt werden. Wie arm die Welt an
liebe ist, dass ein Tier die Menschen im Lieben übertrifft!
*
*
Ich hatte versucht, mein
Antidepressivum zu reduzieren, das war aber kein Spaß, wie ich da
seelisch gefoltert war! Nun geht es wieder besser, ich nehme wieder
die volle Dosis. Denk an Spinoza - Gott ist die Substanz von allem -
und Leibnitz - die Hauptmonade, der Geist des Menschen, ist
unsterblich. Angeregt von deiner Bibliothek hab ich mir die
gesammelten Werke von Heine gekauft und lese fleißig drin. Ich
schicke dir hier ein Sonett in memoriam Karinae. Schlaf gut!
*
Ich grüße dich zum Namenstag. Denkst
du noch manchmal an unsere Wallfahrt nach Lourdes? Ich wünsche Dir
den Trost, der mich trägt, den Trost der Musik. Alles Liebe!
*
Freitag hatte Tom seinen elften
Geburtstag und abends kamen Milan und Simon, um bei Tom zu schlafen.
Ich bin dann mit den Kindern und Evis Hündin Luna spazieren
gegangen. Milan meinte, Luna schaukle ihre Hüften so, weil sie die
Babies in ihrem Bauch wiege. Tom meinte, sie gehe wie ein
Supermodell. Dann haben wir lecker zu Abend gegessen, und Milan und
Simon fragten mich als Fachmann für göttliche Dinge, ob ich auch
die ägyptischen und griechischen Götter kenne. und dann tauschten
wir uns über die ägyptischen Götter aus. sie wussten sehr genau
Bescheid. Mit Tom zusammen hab ich dann einen Piratenfilm für sie
ausgeliehen und gesagt: Ich geh nun. Milan sagte: Oh, schade. Und
dann nahm er mich liebevoll in die Arme, Simon nahm mich auch in die
Arme. Zwei Stunden war ich mit ihnen zusammen und musste dann zwei
Tage lang vor Sehnsucht und Rührung weinen. Aber Gott tröstet mich.
X
Heute morgen hab ich einen schönen
Traum gehabt. Ich war auf der Insel Baltrum zu einer Kur für die
Psyche und besuchte die katholische Kirche, besuchte die heilige
Messe. Da war dann Inka plötzlich da. Sie trug ein leuchtend weißes
Kleid, gemischt mit leuchtendem Rosenrot, war schlank und schön und
rein, ihr Angesicht strahlte mich mit Liebe an. Wir traten zum Altar,
da sah ich den auferstandenen Jesus mit langem weißem Gewand und
langen braunen Locken und braunem Bart. Inka hörte ihn nicht, aber
zu mir sagte er, dass er Inkas Bräutigam sei. Das sagte ich ihr, da
nahm sie mich in die Arme. Dann ging ich mit ihr zum Marienaltar, da
sagte ich: Wenn sie jungfräulich leben wolle, solle sie auf Maria,
die Jungfrau der Jungfrauen vertrauen. Maria sei ihre Mutter und
Schwester und Freundin. Sie fand das schön und bat mich, für sie zu
Maria zu beten. Ich steckte eine Kerze an und bat Maria: Führe sie
näher zu Jesus! Während dieser Ereignisse hatte in der Kirche die
Wandlung und Kommunion stattgefunden.
*
Heute morgen hatte ich einen schönen
Traum. ich sprach mit einem Priester über die verschiedenen
Strömungen in der Kirche, ich sagte, ich liebe sowohl den
christlichen Feminismus als auch den katholischen Konservatismus.
dann sprachen wir über die Päpste, den Erneuerer Franziskus und die
nach ihm kommende Päpstin. dann meditierte ich ein lateinisches
Gebet, indem ich eine spiralförmige Treppe in einem Turm hinauf
stieg. dann trat ich mit dem Priester ins Freie und sah eine
Erscheinung am Himmel: Auf einer silberweißen Wolke, getragen von
einer kleinen Schar nackter Putti-Cherubim, saß die Madonna, im
violettblauen langen Gewand, schlank, schwarze Haare, ein weißes
Antlitz, schwarze Augen, freundlich ernst und liebevoll schauend,
wunderschön. Neben ihr stand ein Mann aus Licht, der eine Trompete
blies. Der Priester sagte, ich sei der Mann mit der Trompete, es sei
ein Zeichen des Himmels, ich solle der Madonna lobsingen.
*
In allen Liebesgedichten, auch in den
erotischen, ist ein Abglanz von der göttlichen Liturgie zur Hochzeit
des Lammes mit seiner Braut. Die menschliche Erotik ist nur
zusammengezogenes Schattenbild der göttlichen Erotik zwischen Gott
und der Seele.
*
Papst Franziskus sagte einmal so
nebenbei, Gott sei ein Schöpfer und kein Zauberer. Gott schaffe
nicht wie mit einem Zauberstab die Welt aus dem Nichts und schon
steht sie vollendet da, sondern er sei Schöpfer, der der Natur die
Rolle einer Mitschöpferin gebe in relativer Selbständigkeit, aber
nicht Autonomie. Erster Gedanke. Der russische Philosoph Wladimir
Solowjew prophezeite, in der apokalyptischen Endzeit werde sich das
Christentum fast verflüchtigen, die Masse der getauften laufe dem
Antichristen nach, aber die wahren wenigen gläubigen der
katholischen, orthodoxen und protestantischen Kirche werden sich
annähern und verbrüdern und dem Papst Petrus II. folgen. Zweiter
Gedanke. Damit grüß ich dich brüderlich in Christo.
*
Heute Mittag rief mich Tom an, weil
Evis Hündin Luna drei Welpen geboren hat, eins aber gestorben ist.
Abends bin ich zu Tom gefahren, seine schöne Freundin Christine
suchte meine Nähe. Als es dunkel ward, kam Evi. Tom und Christine
haben im dunklen Garten ein Grabloch gegraben, Evi hat den toten
Welpen in einem Sarg ins Grab gelegt. Ich habe ein katholisches
Grablicht angezündet. Evi fragte: und was sagen wir jetzt? Da sagte
ich: Asche zu Asche, Staub zu Staub. Der Herr hats gegeben, der Herr
hats genommen, der Name des Herrn sei gepriesen.
*
Du bist doch die Einzige, die meine
Gedichte gerne liest. Das ist ein kleiner Trost für mich.
*
Ich, von Gott und Freund und Feind
verlassen, frag mich, was Lord Byron in seinem Versepos Don Juan mit
"Philogenitivität" meint? Hast du eine Idee? Oder willst
du auch nichts mehr mit mir zu schaffen haben?
*
Aus unsäglicher Trauer dichte ich dir
zum Dankeschön für deine materielle Hilf dies Gedicht:
MUSIK
Wenn Engel miteinander musizieren,
So blasen sie die Zauberflöte, ach!
Doch wenn sie vor dem Vater jubilieren,
Dann rauschen sie das Meer mit Namen Bach.
Dein elender Sohn.
MUSIK
Wenn Engel miteinander musizieren,
So blasen sie die Zauberflöte, ach!
Doch wenn sie vor dem Vater jubilieren,
Dann rauschen sie das Meer mit Namen Bach.
Dein elender Sohn.
*
Du hasts getroffen! Philogenitivität
meint wohl Kinderliebe. Hier Byrons Don Juan auf deutsch:
Die Weisheit schimpft auf alles Prokreieren,
Wofern der Mensch kein Geld hat für das Futter
Der jungen Brut, die sich entwöhnt von Mutter.
Das ist romantisch! edel! Ich, ich bin
Der Ansicht, "Philogenitivität"
(Dies ist so recht ein Wort nach meinem Sinn,
Es gibt ein kürzres, doch ich habs verschmäht,
Denn das ist grob und ginge nicht so hin,
Ich schreibe nicht, was schlechten Ton verrät) -
Ich wollte sagen, etwas Nachsicht können
Wir wohl den Philogenitiven gönnen.
So gönn ich dir angesichts deines Studiums, von dem ich nichts wusste, auch Nachsicht, und hoffe, wir können uns im November, dem Mond der Toten und meines Geburtstages, mal zu Kaffee und Kuchen treffen. Ich wünsche dir von Herzen Erfolg bei deiner Prüfung.
Die Weisheit schimpft auf alles Prokreieren,
Wofern der Mensch kein Geld hat für das Futter
Der jungen Brut, die sich entwöhnt von Mutter.
Das ist romantisch! edel! Ich, ich bin
Der Ansicht, "Philogenitivität"
(Dies ist so recht ein Wort nach meinem Sinn,
Es gibt ein kürzres, doch ich habs verschmäht,
Denn das ist grob und ginge nicht so hin,
Ich schreibe nicht, was schlechten Ton verrät) -
Ich wollte sagen, etwas Nachsicht können
Wir wohl den Philogenitiven gönnen.
So gönn ich dir angesichts deines Studiums, von dem ich nichts wusste, auch Nachsicht, und hoffe, wir können uns im November, dem Mond der Toten und meines Geburtstages, mal zu Kaffee und Kuchen treffen. Ich wünsche dir von Herzen Erfolg bei deiner Prüfung.
*
Heute Morgen las ich Matthäus 4,24:
"Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien, und sie brachten
alle Kranken zu ihm, die von mancherlei Krankheiten und Schmerzen
geplagt waren, und Besessene (Demoniacs) und Mondsüchtige und Lahme,
und er heilte sie alle." Da fragte ich mich: Was ist ein
Mondsüchtiger? Das griechische Wort heißt "Seleniazomei",
darin steckt Selene, der Mond, bzw. die griechische Mondgöttin
Selene, die römische Mondgöttin Luna. Daher englisch der
Mondsüchtige "lunatic" heißt, das man übersetzen muss
mit "Geisteskranker, Wahnsinniger". So heißt die
Psychiatrie "lunatic asylum". Man meinte, die
Geisteskrankheit folge den Phasen des Mondes, zu Vollmond seien die
Wahnsinnigen besonders aktiv. Es gibt auch einen "lunatic
demon", der Wahnsinn verursacht, aber nicht jeder Mondsüchtige
ist auch besessen. Ich erinnerte mich an David, der sich wahnsinnig
stellte. Im Ersten Buch Samuel steht Kapitel 21, Verse 14 und 15:
"Und er stellte sich wahnsinnig (meschugge) vor ihren Augen und
tobte unter ihren Händen und rannte gegen die Pforte des Tores und
ließ seinen Speichel in seinen Bart fließen. Da sprach Achisch zu
seinen Großen: Ihr seht ja, dass der Mann wahnsinnig ist, warum habt
ihr ihn zu mir geschickt? Hab ich zu wenig Wahnsinnige (meschuggim),
dass ihr diesen herbrachtet, bei mir zu toben? Sollte der in mein
Haus kommen?" Und von diesen Wahnsinnigen heißt es, dass Jesus
sie heilte. Manchmal werden Wahnsinnige durch die Hilfe der Ärzte
gesund, manchmal bleibt ihr Leiden, dann besteht der Segen Jesu
darin, dem Leiden einen Sinn zu verleihen durch die Vereinigung mit
seinen Leiden. Als ich an die ärztliche Heilkunst dachte, erinnerte
ich mich an Jesus Sirach, Kapitel 38, Verse 1 bis 14: "Ehre den
Arzt mit gebührender Verehrung, damit du ihn hast, wenn du ihn
brauchst, denn der Herr hat ihn geschaffen, und die Heilung kommt von
dem Höchsten. (...) Der Herr lässt die Arznei aus der Erde wachsen,
und ein Vernünftiger verachtet sie nicht. (...) Und er hat solche
Kunst den Menschen gegeben, um sich herrlich zu erweisen durch seine
wunderbaren Mittel. Damit heilt er und vertreibt die Schmerzen, und
der Apotheker macht Arznei daraus. (...) Es kann die Stunde kommen,
in der dem Kranken allein durch die Hand der Ärzte geholfen wird,
denn auch sie werden den Herrn bitten, dass er's ihnen gelingen
lässt, damit es sich mit ihm bessert und er gesund wird und wieder
für sich sorgen kann." Das ist die eine Art, wie Jesus den
Mondsüchtigen heilt. Bleibt jedoch des Mondsüchtigen Leiden, so
kann er sein Leiden mit dem psychischen Leiden Jesu in Gethsemane
vereinen, da der Herr in seiner seelischen Passion klagte: "Meine
Seele ist betrübt bis zum Tode!" Dann setzt Jesus sein
erlösendes Leiden in diesem Glied am Leibe Christi heute fort. Und
so ist des Mondsüchtigen Leiden nicht sinnlos, sondern wirkt mit an
der Erlösung der Welt.
*
Apropos englischer Musenpriester, aus
aktuellem Anlass: She is the mother of bawds! No, she is the mother
of pigs! No, she is the mother of furies – but she is to fat to be
a fury!
*
Eben habe ich an einem Poem für Milan
gearbeitet, Lehren eines Vaters an seinen Sohn, im Jahr 2010
geschrieben in freien Versen, dass ich nun in Jamben umarbeite.
Daraus das Testament des Großvaters. Wie recht du doch hattest! Ich
wünsche dir eine gnädige Erlösung von allen Leiden!
*
Sehr geehrter Herr Pfarrer!
Sie haben mich am 6. November 2001 gefirmt und in die Kirche aufgenommen. Ich denke noch manchmal an Ihre Worte. Sie sagten: "Sie empfinden sehr tief, das macht einsam." Und: "Vielleicht sind Sie ein Wanderer zwischen den Kirchen." Und als ich Ihnen von meiner Beschäftigung mit Johannes vom Kreuz erzählte: "Ich habe noch keinen getroffen, der auf diesem Weg glücklich geworden ist." Ich habe zwar geistig-theologisch Heimat im katholischen Glauben gefunden, aber menschlich keine Heimat in der Pfarrei gefunden. Ich feire täglich die Eucharistie in den katholischen Internet-Medien mit. Menschlich-warmherzige Aufnahme fand ich nur im lutherischen Bibelkreis bei Pastorin L. Ich habe in den letzten Jahren vor allem Edith Stein und Johannes Paul II. studiert. Meine Schizophrenie ist mein Kreuz. Ich lebe von der Liebe Gottes, die ich aus den Händen Mariens, meiner Frau, empfange. Ich übersetze auch oft aus der Bibel.
Gott segne Sie bei Ihrer Arbeit im Weinberg der Liebe!
Sie haben mich am 6. November 2001 gefirmt und in die Kirche aufgenommen. Ich denke noch manchmal an Ihre Worte. Sie sagten: "Sie empfinden sehr tief, das macht einsam." Und: "Vielleicht sind Sie ein Wanderer zwischen den Kirchen." Und als ich Ihnen von meiner Beschäftigung mit Johannes vom Kreuz erzählte: "Ich habe noch keinen getroffen, der auf diesem Weg glücklich geworden ist." Ich habe zwar geistig-theologisch Heimat im katholischen Glauben gefunden, aber menschlich keine Heimat in der Pfarrei gefunden. Ich feire täglich die Eucharistie in den katholischen Internet-Medien mit. Menschlich-warmherzige Aufnahme fand ich nur im lutherischen Bibelkreis bei Pastorin L. Ich habe in den letzten Jahren vor allem Edith Stein und Johannes Paul II. studiert. Meine Schizophrenie ist mein Kreuz. Ich lebe von der Liebe Gottes, die ich aus den Händen Mariens, meiner Frau, empfange. Ich übersetze auch oft aus der Bibel.
Gott segne Sie bei Ihrer Arbeit im Weinberg der Liebe!
*
Danke für deine Inspiration. Ich habe
die ganze Nacht damit verbracht, mir ein Klassiker-Bibliothek
zuzulegen, vom Gilgamesch-Epos über Platon bis Goethe. Ich habe auch
schon fleißig Augustinus-Briefe gelesen und fange in der Bibel vorne
an und lese von der Genesis bis zur Apokalypse. Nur einen weiteren
Text aus der Bibliothek der Kirchenväter hab ich noch nicht
begriffen, mir zuzulegen, es kam nur die erste Seite des Buches an.
Frohes Schaffen und Sonne im Herzen wünscht ich dir!
*
Meine elektronische Bibliothek von
Alexandrien wird schon fleißig von mir benutzt. Evi meinte, ich käme
zu oft, sei abhängig von Tom und verdürbe ihn. Das tut weh. Ziehe
mich nun in meine Einsiedelei zurück. Mein lutherischer Bibelkreis
ist sehr lieb zu mir. Allen Erfolg bei deiner Prüfung!
*
Wenn Du am 7. November Urlaub hast,
hättest du dann vielleicht Lust, mit mir an diesem meinem Geburtstag
mittags beim Mongolen essen zu gehen? Das würde mich freuen. Dann
könntest du mich auch tiefer in die Mysterien des elektronischen
Buches einführen.
*
Das finde ich gut, dass du dich mit
deiner Frau absprichst. Eine Ehe von zwei Egomanen müsste der Hölle
ähnlich sein. Wäre schön, wenn du kommen könntest. Für den Fall
könntest du mir aushelfen mit einem abgetragenen Pullover von dir.
*
Eben habe ich an meinem Poem über die
himmlische Mutter weiter geschrieben, daraus sind diese drei
Strophen. Danke, dass du dich nach meinem Befinden erkundigt hast.
Übrigens hab ich heute Wäsche gewaschen.
*
Danke für die Mäntel und danke, dass
Du Dir Gedanken über mein Erbe machst.
Und dass ich als ein Minnesänger dichte
Und preis die Schönheit meiner jungen Nichte!
Und dass ich als ein Minnesänger dichte
Und preis die Schönheit meiner jungen Nichte!
*
Wie schön, dass ich mit meinem Bruder
wieder versöhnt bin, das macht mich froh! Gestern hörte ich auf
Radio Maria einen Priester, der sagte: Du denkst, die Menschen freuen
sich, wenn du oft zu ihnen kommst. Aber dann gehst du ihnen auf die
Nerven, und sie suchen alle möglichen Fehler an dir, nur um dich
loszuwerden. Grenze dich auch in gesunder Weise ab! - Zeigt das
nicht, dass der lebendige Gott mich kennt und zu mir spricht? Ich bin
erst mit Angst zu meinem Bruder gefahren, ob ich auch dort auf harte
Herzen und Ablehnung stoße, und ich war dann wirklich überrascht,
welche Herzlichkeit ich gefunden habe. Nun, wenn es nicht gefällt,
wie ich Tom geliebt hab, kann ich nichts mehr für ihn tun. Aber ich
will das göttliche Jesuskind bitten, Tom glücklich zu machen. Ich
werde mich jetzt erst einmal zur schriftstellerischen Arbeit
zurückziehen. Karine übrigens tröstet mich, wenn ich traurig bin.
Alles Liebe!
*
Sicherlich freust du Ahnenforscher dich
mit mir, dass ich mich heute mit meiner Familie versöhnt hab. Zwar,
wie der lateinische Patriarch von Jerusalem sagt: Am Gelde hängt /
zum Gelde drängt / doch alles - aber eine schöne Überraschung
brüderlicher Fürsorglichkeit war es doch. Am Morgen las ich, wie
der Stamm Benjamin sich Jungfrauen erobert, Jungfrauen tanzend im
Weinberg - so wird wohl das Paradies sein. Da rief ich den
himmlischen Chor der heiligen Jungfrauen an. Von Johannes Paul las
ich den Brief an die Künstler, "auf der Suche nach einer neuen
Epiphanie der Schönheit" - und das war meine Nichte, sechzehn
Jahre jung, schlank, langhaarig, blond, lange Wimpern, jadeglattes
Antlitz, schweigsam, feinfühlig, anmutig, lächelnd. So segnen die
heiligen Jungfrauen! Was ergab deine Ahnenverehrung?
*
Viel Erfolg bei deiner Prüfung,
schreib mir, wenn du gesiegt hast. Ich durfte mich Gott sei Dank am
Sonntag mit meinem Bruder versöhnen. Evi hasse ich geradezu, und Tom
vermisse ich schmerzlich. Hier ein Lied, ach, wish you were here, zum
Lohn für deine Prüfungs-Wehen.
*
Hier das grundlegende Dokument der
Katholischen Kirche zur Ökumene. Der Heilige Geist will die Ökumene.
Christliche Gruppen, die gegen die Ökumene arbeiten, sind Sekten.
Das ist meine Position. Dazu ein Gedicht von mir:
ÖKUMENE
Liebfrau Ccatholica / und Orthodoxa
gern
Und Evangelica / lobpreisen Gott den
Herrn.
Alle drei Kirchen, wie eine Seherin
sagte, müssen sich aufeinander zu bewegen, und keine darf starr und
unbeweglich bleiben. Denke auch, wie es eine gemeinsame Erklärung
von katholischer Kirche und lutherischem Weltbund zur
Rechtfertigungslehre gibt.
*
Lebt ich ohne Rat und Witz,
Wär im Haupt verirret,
Hätte meiner Seelen Sitz,
Mein Herz sich verwirret,
Wäre mir mein Mut und Sinn
Niemals guter Dinge,
Wär es besser, dass ich hin,
Wo ich her bin, ginge.
Wär im Haupt verirret,
Hätte meiner Seelen Sitz,
Mein Herz sich verwirret,
Wäre mir mein Mut und Sinn
Niemals guter Dinge,
Wär es besser, dass ich hin,
Wo ich her bin, ginge.
Paul Gerhard
*
ich hoffe sehr, du hast die Prüfung
bestanden. Ich habe Dienstag Mittag für dich gebetet. Evi hat sich
bei mir entschuldigt und Versöhnung gewünscht. Wir sehen uns am 7.
November etwa um halb eins.
*
Ja, es wäre mir ein Fest, am Tag der
Heiligen Karina, meiner Wenigkeit Geburtstag, die Königin von Susa
in ihrem Herzogtum zu sehen.
*
Lieber Doctor Evangelicus, weil du so
lieb warst, mir zu meinem Hauptfest Maria Himmelfahrt zu gratulieren,
ist es nur gerecht, dir zum Reformationstag Gottes Segen zu wünschen.
Ich war aus drei Gründen im evangelischen Gottesdienst zum
Reformationstag. Erstens, weil ich mich allein zuhause gelangweilt
hatte, zweitens, weil ich meine evangelischen Schwestern sehen
wollte, drittens, weil es anschließend Kürbissuppe gab. Die Predigt
sagte: Wenn Martin mal wieder in ein tiefes Loch fiel, dann griff er
zur Feder. Ich glaube, ich bin Martin Luther. Morgen zu Allerheiligen
mach ich eine Pilgerfahrt zum heiligen Grabe Karines, und übermorgen
an Allerseelen gratuliere ich Evi zum Geburtstag. Was macht dein
polnischer Adam? Gruß und Segen!
*
Die Naturwissenschaft kann das Wie der
Welt erkennen, aber nicht, warum überhaupt etwas ist und wozu es da
ist. Will die Naturwissenschaft Aussagen über den Sinn der Natur
machen, wird sie unwissenschaftlich. Andererseits der Irrtum der
Frommen besteht darin, den Buchstaben der Offenbarung wörtlich zu
nehmen, ohne den Geist der Offenbarung zu verstehen. Wenn die
Evangelikalen wie die Muslime glauben, die Schrift sei ein Diktat
Gottes, irren sie sich. Die göttliche Offenbarung drückt sich
nämlich im Menschenwort aus und passt sich der geschichtlichen und
kulturellen Sichtweise des inspirierten Autors an. Wenn aber der
Naturwissenschaftler in seinem Bereich bleibt und der Fromme die
Schrift recht versteht, können Glaube und Vernunft einander
ergänzen. Augustinus sagte: Manche Nichtchristen haben große
Vernunfterkenntnis vom Kosmos und den Sternen, und die Christen
können es nicht ertragen, wenn ein Christ dummes Zeug über den
Kosmos behauptet und sich dabei auf die Schrift beruft. (Leider hab
ich das Zitat nicht wörtlich.)
*
Heute auf Evis Geburtstagsfeier machte
die Gnade Gottes mir ein schönes Geschenk, nämlich die schöne
Helene kam, etwa vierundzwanzig Jahre jung, sehr schlank, goldene
Locken bis zur Hüfte, ganz schlanke lange Finger, mit einem
zweijährigen Knaben, Kaspar, mit goldenen Haaren und sehr sanft.
Nachdem ich mich an dieser neuen Epiphanie der Schönheit geweidet,
verließ ich den Kaffeekranz der Vetteln und Basilisken.
*
Die Nordsee ist meine Mutter und ich
bin auf Baltrum geboren. Da ich Unsere Liebe Frau von Friesland als
meine Freundin erwählt habe, wusste ich Ihr nicht anders zu dienen,
als dass ich die alte, heidnische, friesische Muttergöttin besang.
Du wirst, wenn du zwischen den Zeilen lesen kannst, erkennen, welche
Liebe ich zur Mutter habe. Alles Liebe!
*
Ist eigentlich Mitte November auch ein
Bibelabend angesetzt, oder erst Anfang Dezember? Eben las ich Jesaja,
46,1: "Höret mir zu, ihr vom Hause Jakob und alle übrigen vom
Hause Israel, die ihr von mir im Leibe getragen werdet und mir in der
Mutter lieget!" Gott zum Gruß!
*
Ja, so geht es. Die Theologie des
Leibes von Johannes Paul ist nun auch in meiner neuen Bibliothek, wie
auch schon die Kirchengeschichte von Benedikt. Ich bin sehr zufrieden
mit meiner neuen Bibliothek. Hätte ich das eher gewusst, dass die
gesammelten Werke von Goethe so günstig zu haben gewesen wären.
Heute war ich beim gemeinsamen Abendbrot der Evangelischen, weil die
junge, blonde, schlanke Pastorin so idealisch ist. Es war sehr schön.
Erinnerst du dich noch an unser gemeinsames Apokalypse-Seminar? Ich
musste heute dran denken. "Ihr wisst ja, die katholische Kirche
ist die Hure Babylon, aber Obacht, sie hat noch eine jüngere
Schwester!" Und wie hübsch ist doch diese jüngere Schwester.
Gesegneten Schlaf!
*
Zu deinem Geburtstag wünsche ich dir
Kraft, Seelenfrieden und gesunden Schlaf. Ich hörte, ihr habt eine
polnische Hilfe, das wäre ja schön, wenn du entlastet würdest. Ich
war zu Allerseelen an Karines Grab. Evi möchte nicht mehr, dass ich
mich um Tom kümmere. Ich habe mich nun vierzehn Jahre lang um Kinder
gekümmert, aber es gibt ein Leben nach der Kindererziehung. Ich lese
viel, höre viel Musik und habe nette Bekanntschaften in der
evangelischen Kirche gefunden.
Und somit schließ ich die Epistel
An das Geburtstagskindlein Christel.
Und somit schließ ich die Epistel
An das Geburtstagskindlein Christel.
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Sehr geehrter Herr Pfarrer,
ich war zur katholischen Kirche konvertiert hauptsächlich wegen der Mystik des Karmel, die mir half, mein seelisches Leiden als Imitatio Christi zu verstehen, oder, wie die Jungfrau sagt, als Sühneopferleiden zur Rettung von Seelen. Ich bin immer noch fasziniert von der Weisheit der Heiligen und der Päpste. Die katholische Theologie ist aller anderen Weltanschauung überlegen. Aber ich habe in der Ortskirche nie die Erfahrung von Annahme, Bruderliebe, Weggenossenschaft gemacht. Ich habe viel unter den Neuheiden missioniert und vierzehn Jahre lang Kinder erzogen. Aber dabei war ich immer ein Einzelkämpfer. Wenn ich die Messen vor Ort besuchte, sträubte sich meine Seele, ich kann es nicht erklären. Seit längerer Zeit feire ich täglich zwei heilige Messen live im Netz mit und bin reduziert auf die geistige Kommunion. Aber das sind Messen nach meinem Geschmack. Hier finde ich die geistliche Nahrung, die ich brauche. Zu Maria Lichtmess war ich wieder einmal in Sankt Marien und hatte die Eingebung, zum evangelischen Bibelkreis in der Martin-Luther-Kirche zu gehen. Und im großen Unterschied zur Kälte der katholischen Gemeinde, fand ich dort eine überaus herzliche Aufnahme. Ich habe auch schon einmal einen lutherischen Gottesdienst mitgefeiert, ich betete vor dem Gottesdienst den Rosenkranz und hatte das Gefühl, nicht am rechten Ort zu sein. Aber das rein menschliche bei den Evangelischen ist so ermutigend, so trostreich und so hilfreich in dieser kalten Welt. All diese Empfindungen sind vielleicht schizophren, aber ich wollte Sie doch einmal um Ihren Rat und Ihren Segen bitten. Jesus und Maria!
ich war zur katholischen Kirche konvertiert hauptsächlich wegen der Mystik des Karmel, die mir half, mein seelisches Leiden als Imitatio Christi zu verstehen, oder, wie die Jungfrau sagt, als Sühneopferleiden zur Rettung von Seelen. Ich bin immer noch fasziniert von der Weisheit der Heiligen und der Päpste. Die katholische Theologie ist aller anderen Weltanschauung überlegen. Aber ich habe in der Ortskirche nie die Erfahrung von Annahme, Bruderliebe, Weggenossenschaft gemacht. Ich habe viel unter den Neuheiden missioniert und vierzehn Jahre lang Kinder erzogen. Aber dabei war ich immer ein Einzelkämpfer. Wenn ich die Messen vor Ort besuchte, sträubte sich meine Seele, ich kann es nicht erklären. Seit längerer Zeit feire ich täglich zwei heilige Messen live im Netz mit und bin reduziert auf die geistige Kommunion. Aber das sind Messen nach meinem Geschmack. Hier finde ich die geistliche Nahrung, die ich brauche. Zu Maria Lichtmess war ich wieder einmal in Sankt Marien und hatte die Eingebung, zum evangelischen Bibelkreis in der Martin-Luther-Kirche zu gehen. Und im großen Unterschied zur Kälte der katholischen Gemeinde, fand ich dort eine überaus herzliche Aufnahme. Ich habe auch schon einmal einen lutherischen Gottesdienst mitgefeiert, ich betete vor dem Gottesdienst den Rosenkranz und hatte das Gefühl, nicht am rechten Ort zu sein. Aber das rein menschliche bei den Evangelischen ist so ermutigend, so trostreich und so hilfreich in dieser kalten Welt. All diese Empfindungen sind vielleicht schizophren, aber ich wollte Sie doch einmal um Ihren Rat und Ihren Segen bitten. Jesus und Maria!
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Von den islamischen Terroristen werden
ja neben den Christen auch die Jesiden verfolgt. Die Religion der
Jesiden ist eine kurdische Volksreligion, man kann nur hinein geboren
werden. Sie haben keine heilige Schrift. Ihre Lehre wird mündlich
und in Liedern überliefert. Der Ursprung der Religion ist unklar,
manche meinen, sie stamme vom Zoroastrismus ab, manche halten sie für
eine Abart des Islam, manche führen sie auf den persischen
Mithras-Kult zurück, manche sprechen von Einflüssen des Nestorius,
der Manichäer und der Gnosis. Sie glauben an einen einzigen
allmächtigen Gott, sie glauben nicht an die Existenz Satans, nehmen
den Namen Satans nicht einmal in den Mund. Gott schuf am Anfang das
All im embryonalen Zustand einer Perle, die er dann bersten ließ.
Aus Gottes Licht wurden sieben Engel geschaffen, der höchste Engel
der sieben ist Tausi Melek. Die sieben Engel waren Mitschöpfer der
Welt, und Tausi Melek ist der Stellvertreter Gottes auf Erden. Als
Adam und Eva geschaffen wurden, beteten die Engel Adam an, außer
Tausi Melek, der sagte: Adam muss mich anbeten. Tausi Melek wollte
auch einmal Gott sein, aber später bereute er das und büßte seine
Sünde auf Erden. Die Jesiten glauben, das Böse komme allein aus dem
Menschen. Gute Menschen kommen in den Himmel, böse Menschen werden
wiedergeboren. Jeder Mann hat im Jenseits einen Jenseitsbruder und
jede Frau eine Jenseitsschwester, die mitverantwortlich sind für die
moralischen Handlungen des Erdenmenschen. Da die Geschichte der
Anbetung Adams durch die Engel auch im Koran erwähnt wird, dort aber
der Iblis oder Sheitan sich weigert, Adam anzubeten, halten die
Muslime die Jesiden für Teufelsanbeter. Die Kirchenväter
spekulierten über den Fall der Engel dies: Am Anfang zeigte Gott den
Engeln, dass Gott Mensch würde von einer menschlichen Mutter und
dass diese Jungfrau Königin der Engel würde. Ein Drittel der Engel
unter Luzifers Führung war zu stolz, um an einen Gott zu glauben,
der Mensch und nicht Engel würde, und waren zu stolz, eine Frau als
ihre Königin zu verehren. Das war die Ursache ihrer Rebellion. Der
Erzengel Gabriel aber grüßte demütig seine Königin: Chaire,
kecharitomene - oder: Ave Maria Regina Angelorum! So ist das Ave
Maria das Erkennungszeichen der guten Geister. Gott zum Gruß!
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du fragtest, was ich zur Zeit schreibe.
Ich mache so freie Nachdichtungen französischer erotischer Poesie
für Karine, dass es eigene Gedichte zu nennen sind. Hier schicke ich
die beiden neusten Alexandriner-Gedichte, die ich gestern Nacht
geschrieben habe. Denn an meinem Geburtstag ist Karines Namenstag,
und als Katholik endet meine Liebe mit dem Tod nicht, sondern ich
bete für Karine und sie ist mein Schutzengel. Ich muss jetzt viel an
Dante denken. Jesus und Karine! Danke für deine Freundschaft.
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Danke, lieber Freund, es hat doch
keiner meinen Geburtstag gefeiert wie du! Ich habe Karines Namenstag
gefeiert, Jesus und Karine! Hier ein Gedicht, das nur mehr zeigt,
dass ich mit einem Bein im Reich des Wahnsinns stehe. Danke auch für
den paulinischen Rat, Wein zu trinken. Ein Ehemann ging in die
Kneipe, kam erst nach Mitternacht nach Hause. Sein Weib zankte: Ich
hab dir doch gesagt, du sollst um zehn wieder zuhause sein. Er sagte:
Ja, mein Schatz, ich hab auch um halb zehn die Kneipe verlassen, aber
weil ich betrunken war, bin ich hingefallen. So fand mich der Pastor,
der sagte: Kehre um, mein Sohn, noch ist es nicht zu spät. - Und so
bin ich umgekehrt und wieder in die Kneipe gegangen.