Ein Episches Gedicht
Von Josef Maria Mayer
ERSTER GESANG
FRAUEN ABC
„Sechzig Königinnen,
Achtzig Konkubinen,
Junge Frauen ohne
Zahl!“
(Hoheslied Salomos)
ANNA
Ich Don Juan der
unerfüllten Liebe
Trat ein in Oldenburg
in eine Wohnung,
Da stand die Statue der
Aphrodite,
Da las ich in den
Briefen in dem Zimmer,
Die Eigentümerin des
Zimmers habe
Den Namen Donna Anna
sich gegeben,
Als in Berlin sie
spielte am Theater,
Sei in Paris geboren
aus der Seine!
Sie war mir Priesterin
der Aphrodite,
Als sie erschien im
Glanz der Aphrodite,
Umleuchtet von der
Herrlichkeit der Göttin,
Ich schrieb ihr eine
Ode an die Göttin:
Dank, Göttin, für die
Priesterin der Liebe,
Die Eingeweihte in die
Kunst der Liebe!
ANNABELLA
Ich ging auf das
Gymnasium in Norden
Und schaute auf dem
Gang das schöne Mädchen,
Sehr schlank gebaut,
mit kurzen schwarzen Haaren,
Ich sprach sie an, ich
wollte sie besuchen.
Da traf ich sie in
ihrem Haus in Norddeich,
Wir tranken Tee
gemeinsam auf dem Sofa,
Da sprach sie, dass sie
Annabella heiße,
Ich aber solle sie nur
Bella nennen.
Als ich Geburtstag
feierte, da wollte
Ich, dass sie zu mir
auf die Feier komme.
Ja, ich verzehrte mich
vor heißer Sehnsucht,
Doch kam sie nicht, ich
traf sie nie mehr wieder.
Ich sprach zu viel vom
bösen Kommunismus,
Doch Annabella glaubte
an den Christus.
ANNEGRET
Schriftsetzer war ich,
wilder junger Lehrling,
Sehr oft zu spät
gekommen zu der Arbeit,
Weil ich die Nacht
zuvor zuviel gesoffen,
Und Annegret war eine
Photographin.
Da trafen wir uns in
der Dunkelkammer,
Ich zeigte Photos ihr
von meinem Körper,
Von meinem besten Stück
an meinem Körper,
Sie lachte nur und war
mir gar nicht böse.
Das Lukas-Evangelium
von Christus
Hab umgeschrieben ich,
da ward aus Christus
Die blonde Annegret,
der Welten Heiland
Geworden war zu einem
schönen Mädchen.
Ich malte Bilder auch
zum Faust von Goethe,
Ich malte Annegret als
Jungfrau Gretchen.
ANGELA
Zur Schule ging ich, da
ich gerne vorlas,
Den ersten Preis gewann
im Lese-Wettstreit,
Doch nach der Schule
fuhr ich mit dem Fahrrad
Ins Armenviertel zu der
schönen Freundin.
Die sehr verschämt den
Flaschenhals geküsst hat,
War schön mit ihren
kurzen blonden Locken.
Ich sah sie im Bikini
in dem Schwimmbad,
So weiß die Haut und
schlank der Mädchenkörper.
Wir trafen uns im
Herbste auf dem Jahrmarkt,
Da kam sie an wie eine
Bürgerdame,
Handtäschchen in der
Hand, mit Putz und Schminke,
Da hab ich mich von ihr
getrennt, zuwider
War mir der Spießer
Bürgertum schon immer,
Ein Bohemien war ich
schon in der Jugend.
ANGELA
Ich diente in dem
Altersheim den Alten,
Verrückt war ich, sah
überall nur Ratten.
Ich schob die alten
Frauen in dem Rollstuhl
Und betete im Stillen
Paternoster.
Da sah ich sie zum
ersten Mal, im Raume
Der Angestellten zog
sie aus den Kittel,
Sie zog den Kittel aus,
sie hob die Arme,
Sie prahlte mit den
jungen großen Brüsten!
Ich sagte zu der alten
Dame: Nehmen
Will ich mir Angela zur
Ehegattin!
Da sprach die alte Dame
voller Weisheit:
Und alles das nur wegen
diesem Busen!
Ich schrieb ihr die
Commedia dell’Arte
Von Colombine mit dem
großen Busen!
ALINA
Ich sagte zu Alinas
frommem Vater:
Wen sehr die Götter
lieben, diesen lassen
Sie sterben in der
Jugend! Doch Alina
Belehrte mich: Es gibt
nur Einen Herrgott!
Sie spielte auf der
Geige Weihnachtslieder,
Das war ein ziemlich
frommer Katzenjammer,
Doch sang sie Gloria in
excelsis Deo
Sehr schön mit ihrer
hohen Mädchenstimme.
Sie las sehr lange
Phantasie-Romane
Vom Hippogryphen und
vom Phönix, aber
Sie wusste nicht zu
schreiben, schrieb nur Unsinn,
Der Vater war deswegen
voller Sorge:
Soll sie in der
Gesellschaft sein die Letzte?
Soll sie zugrunde gehen
in der Armut?
ANDREA
Die Oldenburger
Innenstadt voll Schönheit
Der jungen
Mädchen-Herrlichkeiten sah ich
Und Eine, überragend
alle Schönen,
Die südamerikanische
Andrea.
Sie war zu Gast bei
meinem großen Bruder,
Ich sprach mit ihr, sie
lehnte an der Mauer,
So schlanke Anmut und
so schwarz gekleidet,
So schwarze Haare und
so schwarze Augen.
Sie reiste durch
Europa, sah Paris an,
Sie sah die schwarzen
Gondeln in Venedig,
Dann war in Oldenburg
sie zu der Weihnacht,
Ich schrieb Gedichte Li
Tai-Bo’s und Hafiz’
Für ihre Schönheit
um, denn der Madonna
Von Südamerika war sie
so ähnlich.
BIRGIT
Mysterium der
Neugeburt, es wurde
Geoffenbart uns auf der
Schädelstätte –
So las ich, dachte da
in meiner Torheit:
Im andern Leben war ich
ein Chinese!
Da lebte ich in einer
Ferienwohnung
Am Schwanenpfade bei
dem Schwanenteiche
Und lebte in der
Phantasie in China
Und nannte Birgit nur
noch Bi, die Anmut.
Sie hatte rötlichblonde
Rosenlocken
Und einen weißen
schlanken Leib voll Anmut,
Auch sah ich einmal
liegen sie im Bette,
Das nackte Ärmchen
schaute aus dem Bette.
Bevor ich ging, mich
selber zu ermorden,
Ich schenkte einen
Fächer ihr aus China.
BIRGIT
Im Osten Deutschlands,
in dem Sozialismus,
Die Arbeiter und Bauern
protestierten:
Wir sind das Volk, wir
sind ein Volk von Deutschen!
Und Birgit ist geflohen
über Ungarn
Und so kam Birgit in
den Westen Deutschlands,
So kam sie zu dem
freien Volk der Friesen,
Da traf sie mich in dem
Café, sie sagte:
Du bist ein Dichter,
das kann ich erkennen.
Zusammen wohnten wir in
einer Wohnung
Und tranken roten Wein
und aßen Nudeln
Und einmal wollte ich
sie trunken küssen,
Die Nymphe, wie gemalt
von Otto Mueller.
Sie aber liebte einen
Nietzsche-Jünger,
Der hielt sich selbst
für einen Übermenschen.
BRITTA
Der Stern des
Kommunismus war am Sinken,
Doch die Kultur, die
revolutionäre,
Wollt ich studieren,
aber Britta wollte
Studieren
revolutionären Sexus.
Ich habe damals Peter
Weiss gelesen,
Den Abschied von den
Eltern las ich damals
In Brittas Wohnung.
Sie, die Feministin,
Genauso schön war sie
wie ihre Freundin.
Ich kam von einem
Ausflug nach Worpswede,
Wo Heinrich Vogelers
Bilder ich gesehen,
Ich kam in Brittas
Zimmer, sah verschleiert
Die schöne Britta von
den bunten Schleiern.
Da hörte ich von
Indianervölkern,
Die ihren Gott als eine
Frau verehrten.
BÄRBEL
Ich war ein Proletarier
im Urlaub
Mit der
Gewerkschaftsjugend. Da war Bärbel,
Ich wollte nachts sie
in dem Bett besuchen,
Auch schwamm ich nackt
mit ihr in einem Schwimmbad.
Viel Zeit verfloss, da
sah ich Bärbel wieder
Als Pädagogin in dem
Kindergarten,
Da sie erzogen meines
Herzens Liebling,
Sie war noch immer
schön, ein Weib der Wonne!
Sie hatte einen
Sprössling namens Juri,
Ich sah sie später in
dem Kindergarten,
Wo ich sie sah im
Sommer leicht bekleidet.
Es ist die Ansicht
Platons, dass Ideen
Erkennbar sind im
Abbild, in dem Schatten,
In Bärbel sah ich die
Idee der Wonne!
CLAUDIA
Karine, Claudia und
mein Persönchen,
Wir waren, wie es
Claudia gesagt hat
Ein Ei mit drei
Personen in dem Innern,
So innig war die Liebe
von uns dreien.
Die Mutter Claudias war
Katholikin,
Getauft, gefirmt war
Claudia katholisch,
Sie hat mich stets
erinnert an Maria,
Nur durch ihr Dasein,
gänzlich ohne Worte.
Sie hat studiert
Theaterpädagogik
In Köln, da mit Karine
ich besuchte
Zu Ostern Claudia, da
Shakespeares Werke
Gelesen habe ich in
ihrer Wohnung.
Als Kindergärtnerin im
Kindergarten
Hat sie gelebt Marias
Mutterliebe.
CHRISTINA
Ich lernte ihre schöne
Mutter kennen,
Die ganz alleine mit
Christina lebte,
Sechs Jahre alt
Christina, wenn sie weinte,
So rief sie betend nach
dem toten Vater.
Ich las ihr die
Geschichten aus der Bibel
Am Abend vor, wenn sie
zu Bett gegangen,
Die schöne Fabel von
der Arche Noah
Und wie der Herr
gerettet alle Tiere.
Der Mond war
aufgegangen und Christina
Sprach: Gott hat nun
den Mondschein angeschaltet.
Sie sagte über mich zu
einer Freundin:
Der Mann bei Mama ist
mein neuer Papa.
Da ich dies schreibe,
ist sie neunzehn Jahre
Und wird mich wohl
schon lang vergessen haben.
CHRISTINE
Die Mutter hätte
beinah abgetrieben,
Großmutter nahm zu
sich die Enkeltochter.
Großmutter war
Lektorin in der Kirche,
Las aus der Bibel vor
am Tag des Herren.
Christine war die
Freundin meines Freundes,
Neun Jahre alt das
kleine Liebespärchen.
Und wenn Christine
fallen ließ die Würfel,
So bat sie Gott, dass
sie das Spiel gewinne.
Der Knabe richtete die
Spielpistole
Auf seine eigne Schläfe
und Christine
Rief in dem Spiele:
Heiliger des Himmels!
Selbstmörder wird der
liebe Gott bestrafen!
Ich schenkte ihr die
Narnia-Romane,
Dass sie studiere so
die Weisheit Gottes.
DÖRTE
Zehn Jahre war ich alt,
als ich sie liebte,
Sie hatte blonde
Locken, Sommersprossen,
Die Jüngste war sie
ihrer beiden Schwestern,
Ihr Vater war ein
Architekt und Bauherr.
Die Schwester nahm mich
mit zur Bibelstunde,
Da ich von Josef und
den Brüdern hörte.
Mit Dörte aber spielt
ich mit den Puppen,
Ich richtete mich ganz
nach ihrer Neigung.
Mit ihrem Vater fuhren
wir zum Segeln,
Im Segelboote auf dem
Großen Meere.
Und weil der Vater
Architekt und Bauherr,
Ich übte mich, ich
wollte werden Maurer.
Und Dörte, die
Jurisprudenz studierte,
Hat auch gefunden
Bräutigam und Kinder.
DORIS
Was soll man sagen von
der eignen Mutter?
Jetzt zählt sie ja
schon fünfundsiebzig Jahre
Und hat auch überlebt
den Ehegatten,
Den sie zutiefst
geliebt als ihren Abgott.
Wenn Krankheit sie
befallen, Krebs die Brüste,
So bat sie mich, zum
lieben Gott zu beten.
Und als der Tod ihr den
Geliebten raubte,
Da ging sie zum Gebet
in Luthers Kirche.
Das Weihnachtsoratorium
gesungen
Hat sie im Chor mit
reiner Engelsstimme
Und später sang sie
auch noch Wagner-Opern,
Beim Tode ihres
Vielgeliebten aber
Ertönte leise: Ave
verum corpum –
Ich bete jeden Tag für
meine Mutter.
DORIS
In dem Gymnasium zu
Norden lernte
Ich Doris mit den
langen blonden Haaren
Und klaren Augen kennen
und bewundern,
Ich war einmal in ihrem
Elternhause.
Als später ich in
Oldenburg gewohnt hab,
Traf ich sie auf dem
Campus der Studenten
Und zeigte Bilder ihr
vom Paradiese
Der Südsee, wie
Gauguin so schön gemalt hat.
Sie sprach: Das
Paradies ist nicht auf Erden
Und in der Südsee sind
gezündet worden
Die atomaren Bomben der
Franzosen.
Wie schön sie war, als
sie die Wahrheit sagte,
Das Paradies ist nicht
auf Erden, Doris,
Ich wünsche dich im
Paradies zu sehen!
DORIS
Die Mutter war die
Freundin meiner Mutter,
Der Vater war ein
Freund von meinem Vater,
Die große Schwester
Freundin meines Bruders,
Die schöne Doris meine
schöne Freundin.
Sie war die Meisterin
im Ping-Pong-Spielen,
Das war die Sportart,
die allein ich liebte,
Dagegen war mir ganz
verhasst der Fußball,
Ich spielte mit der
schönen Doris Ping-Pong.
Als ich schon war in
meiner Mannesreife,
Traf ich sie eines
Abends im Caféhaus.
Da schrieb ich ihr auf
einen Wirtshauszettel
Ein Lob auf ihre
feminine Schönheit.
Sie war so schlank, mit
langen braunen Locken,
Ein lichtes Lachen in
den klaren Augen.
DOROTHEA
Ich lernte sie im
Schwarzwald bei den Pfingstlern
Im Therapiehaus kennen,
kleine Blonde,
Romanzensüchtig,
überaus romantisch,
Die neben ihrem Gatten
manchen liebte.
Wir sprachen oft und
lang am Telephone,
Da sie erzählt
romantische Romanzen
Und überaus verworrne
Schicksalsdramen,
Sie schrieb auch einen
Schundroman der Liebe.
Dann brach ich den
Kontakt ab. Aber später
Sprach ich sie noch
einmal am Telephone,
Bei der katholischen
Erwachsnenbildung
Hat sie studiert
moderne Philosophen.
O möge Christus ihr
die Weisheit schenken,
Nur Einen Gott und
Einen Mann zu lieben!
EVI
Bevor ich ward im
Mutterschoß empfangen,
Hat meine Seele
angeschaut im Himmel
Die ewige Urschönheit
der Urgottheit
In einer
nüchtern-trunkenen Ekstase!
Und als ich dann auf
schwarzer Erde lebte,
Ich sah die schöne
Evelin als Jüngling
Und meine Seele
breitete die Flügel
Und glaubte, in Ekstase
Gott zu schauen!
Die Seele meiner Seele,
das war Evi,
Der Atem meines Lebens,
das war Evi,
Sie war mir Gottes
feminines Antlitz,
Im schönsten Leibe
inkarnierte Gottheit!
Wenn Evi schon so
schön, Geschöpf des Schöpfers,
Wie schön ist dann die
schöpferische Gottheit!
ESKE
Am Hochfest unsrer
lieben Unbefleckten
Empfängnis, ihrer
unbefleckten Reinheit,
Zur Mittagsstunde in
der Zeit der Gnade
Ich schaute vom Balkon
zum Nachbarhause,
Da sich ergoss vom
Himmel Gottes Sonne,
Und flüssige
Erleuchtung voller Goldglanz
Ward ausgegossen auf
die Nachbarstochter,
Die schöne Eske zählte
vierzehn Jahre.
Von jener Stunde sah
ich in Verklärung
Die weiße Eske mit den
roten Locken,
Den Strahlenaugen und
dem Scharlachmunde,
Den weißen Beinen in
Kothurnen-Stiefeln.
Wenn ich sie irgendwem
vergleichen sollte,
So nur der
theosophischen Aurora.
FENNA
Als du das Licht der
Welt erblicktest, Nichte,
Sah ich im Krankenhause
Sankt Marien
Dich auf dem Arm der
Mutter, doch zur Taufe
Konnt ich nicht kommen,
eingesperrt vom Teufel.
Doch als ich floh vorm
Teufel in der Weihnacht,
Da sah ich dich
gewickelt in den Windeln
Auf deinem Wickeltisch
im Haus des Bruders,
Ich, Christ geworden,
sah in dir das Christkind!
Nun bist du neunzehn
Jahre schon, Studentin
Und lehrst die deutsche
Muttersprache Fremden
Und stellst schon
deinen Freier vor den Eltern,
Den du gewonnen hast
durch deine Schönheit.
Großmutters Bibel, die
mir Mutter schenkte,
Soll ich sie dir zu
deiner Hochzeit schenken?
GUNDA
Ich sah sie im Café
der Psychisch-Kranken,
Sie war die
liliengleich Madonnenhafte,
So schlank gebaut, so
lang, so große Augen,
So voll und sinnlich
schön der Mund, die Lippen!
Ein Evangelikaler,
Lutheraner
War ich zu jener Zeit,
der die Madonna
Auf allen Straßen
suchte, die Madonna,
Und auch der Frauen
Nähe sehr begehrte.
Wie schwer die
Einsamkeit, allein zu leben,
Und wie chinesische
Poeten sagen:
Wie schwer das leere
Bett allein zu halten!
Doch bin ich nicht
geschaffen zur Familie
Und sehne immer mich
nach der, die fern ist,
Begehre einzig die, die
unerreichbar.
GISELA
Ich habe sie als
Königin gepriesen,
Als Heilige, als
Königin von Ungarn,
Als Christin, Königin
von Gottes Gnaden,
Ich habe ihr den
Stephansdom errichtet,
Ich habe ihr erotische
Gedichte
Geschenkt und Casanovas
Memoiren,
Weil sie mich in die
Arme stets genommen,
Wenn ich besuchte
meinen großen Bruder.
Dann ward ich krank vor
grenzenloser Trauer,
Die Wohnung wurde mir
zu einem Müllplatz,
Da schickte sie mich in
die Wüste, sagte:
Es ist mir ganz egal,
was du empfindest!
Sie geht wohl in die
reformierte Kirche,
Doch liebt sie nur
Gesundheit, Geld und Luxus.
HEDDA
Ein hohes friesisches
Gewächs von Herrin,
Die meine erste Muse
war gewesen,
Ich schrieb ihr in
modernen freien Versen
Vom Blues der Liebe,
wie ich sie begehrte.
Wir tranken Tee und
spielten die Gitarre
Und herzten und
liebkosten uns und waren
In manchem eins –
nicht in der Russlandfrage,
Ob Lenin oder Nikolaus
war besser.
Genossen hab ich sie
wie süßen Schaumwein,
Die Brüste unterm
transparenten Hemde.
Wir Tauben haben unterm
Dach geturtelt
Und waren doch noch
lang nicht reif zur Liebe.
Ich habe sie verlassen,
um politisch
Die Freiheit und
Gerechtigkeit zu lieben.
HEIKE
Sie war so ungeheuer
schlank, die Blonde,
Die schulterlang
getragen goldne Locken,
Sie war so schön, so
gänzlich unerreichbar,
Ein Traum, der nicht
auf Erden sich verwirklicht.
Wir sprachen von der
Kunst des Liebesaktes,
Sie sagte: Wenn die
Frau empfindet Wollust,
Wird sie von selber
feucht in ihrer Scheide,
Da braucht sie keine
Salbe zur Befeuchtung.
Ich sah sie einmal
nackend in der Dusche,
Da sie in Bremen die
Kultur studierte.
Ich war Prolet und
schrieb dazu Gedichte
Und trug die nackte
Heike in Gedanken
Und schrieb in einem
Wort von meiner Liebe:
Wie ich die schöne
Heike liebe? Heftig!
HEIDI
Ich habe sie besucht in
ihrem Hause,
Im schönen Bauernhofe
vor dem Deiche,
Wir gingen mit dem
großen Hund spazieren
Und sahen an die
Nordsee hinterm Deiche.
Ich sang ein Lied ihr
vor vom Fels, dem Vater,
Dem großen Wanderer
auf Pilgerreise
Und von der stolzen
Frauen Spott und Schmähen,
Sie aber sprach: Ich
achte deine Seele!
Ich bin nicht von den
Stolzen, die dich schmähen,
Nicht von den Frauen,
die den Luxus lieben.
Ich achte deine
musischen Gedanken
Und lieb die Lieder,
die du mir gesungen.
Ich sagte: Wie Musik
ist meine Liebe,
Und du bist die Natur,
die ich verehre.
HELGA
Da stand ich in der
Druckerei als Drucker
Und plötzlich kamen zu
mir die Visionen:
O rettet euch, sonst
kommt der Dritte Weltkrieg!
Am Himmel schwebt ein
Mund, ein rosenroter!
Genossin meiner
Proletarierleiden
War Helga. Einmal kam
sie mich besuchen,
Ich hatte grade
Berthold Brecht gelesen
Und wollte auch ein
Weib wie Baal besitzen.
Sie merkte wohl, ich
würde sie verlassen,
Sobald ich ihren Leib
genossen hätte.
Sie ward die Freundin
des Abteilungsleiters,
Er war der Herr, sie
war die Magd des Herren.
Die proletarische
Passion der Liebe
Blieb unerwidert bei
der Bauerntochter.
INKA
Ich war mit ihr bei
einem Bibel-Kursus,
Da die Geheime
Offenbarung Stoff war,
War von der Siebten
Königin die Rede,
Die Siebte Königin war
Jungfrau Inka.
Ich sah den roten
Schein des Weins im Kelchglas
Und sah im roten Feuer
eine Taube,
Das war die Liebe! Und
ich nannte Inka
In ihrer Zartheit eine
Pusteblume.
Dann ist sie nach
Hannover fortgegangen
Und spurlos aus der
Erdenwelt verschwunden.
Sie schrieb mir vorher
noch zu meinen Leiden,
Mich liebe Jesus,
Christus sei ganz Liebe!
Gewiss ist sie ein
Engel nun im Himmel,
Ich bete für den
femininen Henoch.
INGE
Sie hat studiert die
Psychologen-Weisheit
Und sprach mir immer
von den Temperamenten.
Madonna Melencolia war
immer
Schon meine Herrin,
meine dunkle Herrin.
Madonna Melencolia ist
weise
Und eine große Muse
für den Dichter.
Dazu gesellt sich gern
ein breites Phlegma,
Das gern gutmütig ist
und bleibt gelassen.
Die Kluge hat sich
keinen Mann erobert,
Herr Zebaoth ist Gatte
ihrer Seele.
So hab ich keine Dame
mir erobert,
Frau Weisheit ist mir
meine Seelengattin.
Sprach Inge von dem
wahren Gottesbilde,
So von dem Heiligen
Vater, der uns liebet!
IRINA
Zum ersten Mal sah ich
sie in dem Garten,
Der war Madonnas
Paradiesesgärtlein,
Sie lehrte eine
Freundin Russisch sprechen,
Denn sie war in
Sibirien geboren.
Sie sagte: Liebe
zwischen Herr und Dame
Erlaubt ist nur im
Heiligtum der Ehe.
Sie las sehr gern
französische Romane,
Balzac, Flaubert und
Marcel Proust und Zola.
Sie brachte mich zum
Gottesdienst der Pfingstler,
Zu Pfingsten kam der
Geist in Feuerzungen.
Von ihren
rötlich-blonden Haaren sang ich:
Das sind des Heiligen
Geistes Feuerzungen!
Jungfräuliche
Jerusalem besungen
Hab ich in der
sibirischen Irina.
INSA
Sie meine Lehrerin in
deutscher Sprache,
Sie fragte: Warum soll
man Schiller lesen?
Wir lasen auch vom Tode
in Venedig,
Sie sprach: Die
Tropenfeuchte ist erotisch!
Ein Urteil über Thomas
Mann zu schreiben,
War unser Auftrag, ob
er apollinisch,
Ob dionysisch sei sein
Werk als Dichter?
Wir sollten darum
Friedrich Nietzsche lesen.
Ich war ertrunken in
betrunkner Trauer,
Die Lieblingslehrerin
gab diesen Ratschlag:
Schreib alles, was du
fühlst, auf Wirtshauszettel,
Schreib auf dein Denken
und Empfinden, alles!
Ich seh sie heute noch
in meinen Träumen
Und bitte, meine
Dichtung zu zensieren.
JULIE
Madonna war sie mir,
die Makellose,
Die jugendliche
Jungfrau voll der Schönheit,
So braun und lang ihr
Haar, der Hals der Schwanin,
So rot der Mund, so
groß die Mandelaugen.
Die Bella Julia hab ich
gesehen,
Die liebte einst der
sechste Alexander,
Die Juliette hab ich
auch gesehen,
Die Romeo geliebt hat
in Verona.
Und Kwan Yin aus der
reinen Lotos-Sutra
War schön wie sie,
denn Schönheit ist mir heilig.
Sankt Julia vom
christlichen Karthago
War schön wie sie, die
Christus sich vereinigt!
Sie war ein Ideal, sie
war Madonna,
So makellos mit ihren
sechzehn Jahren.
JANNA
Als sie ein kleines
Baby noch gewesen,
Da sang ich über ihr
mein Zungenreden
Und Zawlazaw und
Kawlakaw gebetet
Hab ich an ihrem
kleinen Kinderbette.
Als sie neun Jahre
zählte, hab gesehen
In ihr die junge
Beatrice von Dante
Verklärend ich und
nannte sie Madonna,
Da stand sie in Florenz
vor dem Museum.
Sie zählte vierzehn
Jahre, als ich sagte:
Du, Janna, zählst
jetzt wohl schon siebzehn Jahre?
Da hab ich meine Seele
ausgeschüttet
Vor ihrer Seele und ich
hab gestanden,
Dass ich das schwarze
Schaf bin der Familie.
Gott segne dich, du
junge schöne Nichte.
JUDITH
In einer evangelikalen
Sekte
Von christlichen
Studenten sah ich Judith
Und half in Oldenburg
ihr bei dem Umzug
Und trank auch Tee mit
ihr und ihrem Freunde.
Und in der Bibelstunde
hab gepredigt
Ich von der Weisheit:
Ach ich wär gern weise!
Doch Judith sprach nur
von der Torheit Gottes,
Die Weisheit dieser
Welt ist dumm vor Jesus.
Ich habe sie als Judith
dann besungen,
So wie sie steht im
Alten Testamente.
Sie aber war pikiert
und sagte strenge:
Was willst du denn von
mir, dass du mir singest?
Sie war in einer Sekte,
da die Frauen
Zu schweigen hatten bei
der Bibelstunde.
KARINE
Ich machte einst ihr
einen Heiratsantrag,
Da war es auf der
schönen Insel Rügen,
Ich machte einen
zweiten Heiratsantrag,
Das war auf Sylt, der
wunderschönen Insel.
Sie schenkte mir ja
ihre lieben Knaben,
Dass ich den Knaben
Herzensvater wäre.
Sie liebte sehr die
heilige Familie,
Die Kinder sogen gern
an ihren Brüsten.
Als sie gestorben, kam
zu mir der Wahnsinn,
O Wahnsinn, du
Getreuester der Freunde!
Karine wartet nun auf
mich im Himmel!
Wer weiß, im Himmel
feiern wir die Hochzeit?
Ich habe keiner andern
Frau auf Erden
Die Ehe angetragen als
Karine.
KARIN
Ein Alkoholiker war
Karins Vater,
Im selben Sportverein
mit meinem Vater,
Er durfte keinen
Alkohol mehr trinken,
Auch nicht in der
Pralinen-Schokolade.
Wie schön die
schwarzen Locken Karins waren,
Zusammen spielten wir
die Indianer-
Geschichten, da ich war
der Freund des Häuptlings
Und Karin war die
schöne Häuptlingstochter.
Der Cowboy als der
Freund der Indianer
Verliebt war in die
schöne Häuptlingstochter.
Die Häuptlingstochter
der Apatschen küsste
Den Cowboy auf dem
Abenteuer-Spielplatz.
Ich küsste die
Indianerin, sie küsste
Mich auf den Mund. Da
lächelte der Häuptling.
KARIN
Es war zur Schulzeit,
da ich in der Pause
Den Mantel Karins in
den Abfalleimer
Geworfen habe. Was sich
liebt, das neckt sich.
Ihr Vater deshalb
sprach mit meiner Mutter.
Als ich schon aufs
Gymnasium gegangen,
Da ging ich in den
Tanzkurs. Da war Karin.
Und bei der Damenwahl,
da wählte Karin
Mich zu dem Partner bei
dem Walzertanze.
Ich hörte später,
dass sie sich vermählte
Und schwanger ward und
sie geboren hatte
Ein kleines Kind, das
körperlich behindert,
Da hatte ich Respekt
vor der Courage.
Ihr Vater war ein
Juwelier. Im Laden
Des Goldschmieds gab es
schöne Eheringe.
KATI
Schriftsetzer war ich
nach dem Broterwerbe,
Schriftsteller nach der
himmlischen Berufung.
Ich las Antigone in
deutscher Sprache
Von Hölderlin und
wollte selber schreiben
Antigone in freien
Versen. Kati
War mir Antigone. Ich
habe Kati
Verherrlicht als
Antigone im Drama
In freien Versen, im
modernen Stile.
Da saß ich einmal im
Theater, hörte
Die Worte: Und ein Mann
verklärt die Freundin
Zu einer Göttin.- Und
ich hörte Lachen,
Ich hörte Katis
Freundin lauthals lachen.
Da ward ich rot. Ich
hab mich nicht gebessert.
Die, die ich liebe, ist
mir eine Göttin.
KATI
Als meine Freundin
starb an ihrem Brustkrebs,
War Kati bei den
Trauernden und herzlich
Nahm sie mich
mütterlich in ihre Arme
Und hat in meiner
Trauer mich getröstet.
Sie war für mich die
Mutter mit dem Herzen
Voll schöner Liebe für
die kleinen Kinder
Der toten Freundin, die
ich bei mir hatte,
Die ich der Mutter in
dem Himmel weihte.
Es gibt ein Bild von
Hagia Sophia,
Drei Töchter hat die
Hagia Sophia,
Die heißen Caritas und
Spes und Fides
Und Caritas ist
sicherlich die Schönste.
Ich schrieb ihr Briefe,
aber nicht verstanden
Hat sie den Wahnsinn
des verrückten Dichters.
KERSTIN
Die Eheherrin meines
Freundes, Christin
Von Mutterbrüsten an,
die stets gebetet,
Die ward von dem
gekreuzigten Messias
Erwählt, an seinen
Leiden teilzuhaben.
Ich gab ihr Doktor
Edith Stein zu lesen,
Die dunkle Nacht
Johannes’ von dem Kreuze.
Doch nie begreifen wird
es eine Seele,
Die mystisch dem
Gekreuzigten vereint ist.
Doch das ist eine Gnade
Jesu Christi,
Was immer sei dein
Leiden, leiblich, seelisch,
In die Passion des
Christus einzutauchen
Und so zu werden selbst
ein zweiter Christus.
Sie nannte sich die
Bittere, Maria,
Ich nenne sie den
femininen Christus.
KERSTIN
Wir saßen im Gymnasium
zu Norden
In unsrer Klasse,
lernten das Lateinisch
Von Cäsars Krieg in
Gallien und wir ehrten
Den Vercingetorix wie
unsern Hermann.
Doch in der Pause auf
dem Flur stand Kerstin,
Die alle Kissi nannten,
und sie küsste
Den Freund, den sie
sich angelacht. Der Lehrer
Sprach: Küssen ist
erlaubt nur im Privaten.
Sie hatte eine solche
weiße Bluse,
Dass weißer als der
Schnee war ihre Bluse.
Und auf dem Haupte trug
sie goldne Locken,
Und ihre Zähne waren
weiße Perlen.
Sie wohnte noch auf
Norderney, der Insel,
Wo Heine dichtete die
Nordsee-Hymnen.
LILITH
Die Wanderin in
geistigen Gefilden
Begehrte, nicht mehr
nett zu sein und höflich,
Sie strebte nach der
Stärke, nach der Urkraft,
Und darum nannte sie
sich selber Lilith.
Der Astrologe hatte ihr
verkündet,
Dass Lilith sei ein
Schatten vor der Sonne.
Die Kabbalisten
sprachen auch von Lilith,
Die hatte sich nicht
Adam unterworfen.
Ich will nicht Eva
sein, so sagte Lilith,
Ich will den Schatten
meiner Seele lieben,
Denn wenn ich meinen
Seelenschatten liebe,
Erwächst mir Kraft aus
meiner dunklen Seele.
Ich aber sah in ihr die
sanfte Eva,
Ich sah Maria im
charmanten Weibe.
LENA
Ich traf sie bei dem
Anarchisten-Zentrum
In Oldenburg, bei all
den Haschisch-Rauchern,
Den Afrikanern mit den
Djembe-Trommeln,
Da sah ich sie in ihrer
jungen Schönheit.
Ich sagte: Lena? Oder
Magdalena?
Ich liebte immer schon
die Magdalena!
Sie war gewiss so schön
wie du, o Schönheit,
Sie hatte solche großen
warmen Augen.
Da sagte sie: Du
sprichst von Magdalena?
Was soll ich denn mit
deinem Christentume?
Denn angesichts der
Leiden auf der Erde
Kann ich nicht glauben
an der Allmacht Güte.
Ich sprach: Gott selber
hat ja auch gelitten,
Er hat am Kreuz
gelitten alle Leiden.
LEONIE
Ich sah sie einst auf
einem Bauernhofe,
Neu-England hieß der
Ort, das schöne Dörfchen,
Sie hatte lange
goldenblonde Haare,
Sie war sehr groß und
auch sehr schlank gewachsen.
Ich hatte bei mir meine
Herzenskinder,
So gingen wir spazieren
zu dem Teiche.
Sie ging voran mit
ihrer goldnen Haarflut,
Sie ging voran in ihrem
weißen Kleide.
So hab ich meine
Engelin gesehen,
Schutzengel ist mir
eine Himmelsschwester.
So Leonie, ein
femininer Engel,
Schutzengel war sie für
die kleinen Kinder.
Sie war sehr gütig,
hat in ihrer Schule
Der Schüler, die sich
stritten, Streit geschlichtet.
MARIE
Ich sah sie in dem
alten Bauernhause,
Sie half der jungen
Mutter in dem Haushalt.
Sehr schlank war sie
und blond die kurzen Haare,
Ihr Antlitz ein Modell
für einen Maler.
Dann ging sie nach Peru
nach ihrer Schulzeit
Und sorgte sich ein
Jahr um arme Kinder,
Mit Medizin versorgte
sie die Kranken
Und gab den Hungernden
gekochte Speise.
In Oldenburg begann sie
zu studieren,
Von ihrem Jugendfreunde
ward sie schwanger.
Ihr kleiner Bruder
zählte erst fünf Jahre,
Der ist ein Onkel jetzt
dem kleinen Baby.
Und ich vermählte sie
mit Störtebeker,
Als er der Rattenfänger
war von Hameln.
MARIE
Marie war eine schwarze
Frau aus Hamburg,
War eine von der
Sozialisten-Jugend.
Beim Festival der
Jugend hat Theater
Gespielt sie, von dem
Sophokles ein Drama.
Ich schrieb ein Lied
von einem jungen Reiter,
Der kam auf einem
weißen Pferd geritten
Und blies in die
Posaune und dann rief er:
Marie! Die Erde bald
versinkt im Feuer!
Ich sah sie auch auf
einer Burg in Aurach
Im Frankenlande, da sie
schön gesungen:
Die roten Frauenlippen
musst du küssen,
Die Lippen sind zum
Küssen ja geschaffen!
Und als ich gegen
atomare Bomben
Erhoben mich, da rief
ich laut Marie an!
MARION
Als ich den Alexander
Blok gelesen,
Da war mir Marion die
Schöne Dame.
Die Liebe von Maria
Rainer Rilke
War Marion und war mir
Diotima.
Ich träumte immer von
der weißen Dame,
Sie war die
Himmelskönigin Maria.
So nannte Marion ich
die Madonna
Und nannte Unsre Fraue
Marionna.
Ich sah sie noch im
Teuteburger Walde,
Als sähe ich die Mater
Gloriosa
Aus Goethes drittem
Faust. Im weißen Kleide
Erschien mir Marion des
nachts im Walde.
Sie sprach: Ich lieb
dich nicht! – Da wollt ich sterben!
Doch Unsre Liebe Frau
hat mich gerettet!
MARION
Die junge Marion war
Katholikin,
Das wussten die
Proleten aller Länder.
Sie hatte in der
Druckerei geschaffen
Mit Fleiß die Arbeit,
die ihr aufgetragen.
An ihrem Hals trug sie
ein Silberkettchen,
Dran der Gekreuzigte an
seinem Kreuze.
Der Mann von der
Gewerkschaft hat gespottet:
Lass du den alten
Latten-Jupp nur baumeln!
Da beugte Marion sich
zum Papiere,
Ich schaute auf den
Latten-Jupp am Kettchen.
Der Mann von der
Gewerkschaft aber lachte:
Was schielst du so nach
ihren vollen Brüsten!
Ich habe protestiert
vor dem Proleten:
Ich habe nur geschaut
auf Jesus Christus!
MAIKE
O dreizehn Jahre und o
rote Haare!
O wild war Maike, wild
wie eine Katze!
Die Mutter war
gestorben und der Vater
War in Brasilien. Maike
lebte einsam.
Mein Freund, mit dem
zur Schule ich gegangen,
Hat sie gehabt zu
seiner jungen Freundin.
Ich sprach: Er hat
zuerst gelöst das Rätsel.
Sie sprach: Ich bin
kein Rätsel, bin Geheimnis!
Die Männer liebten
sie, die Haschisch-Raucher,
Ein psychisch-kranker
Kommunist verliebt war
In Maike, lebte schon
mit ihr zusammen,
Ich lag im Garten vor
dem Fenster Maikes.
Noch einmal sah ich sie
im Tanzlokale,
Wie Sterbende – wir
nahmen heftig Abschied.
MARTINA
Die Venus
Medici von Botticelli
Stand vor mir und ich
fand sie sehr sympathisch,
Auch sah ich sie im
Orient beim Bauchtanz
Und sang ein Lied von
Göttin Morgenröte.
Dann schaute ich Maria
Magdalena,
Die um die Wette ritt
mit Mutter Eva.
Wie herrlich konnte
Magdalena reiten,
Doch Mutter Eva ist vom
Pferd gefallen.
Und Mutter Eva
schüttelte die Flasche
Champagner und der
Korken schoss im Bogen
Der Venus Medici an
ihre Stirne
Und Venus tanzte
Bauchtanz auf dem Tische!
Das war Martina, die
bei ihrer Firmung
Bekam den Namen Judith
von Bethulien.
MAITE
Sie war in Frankreichs
Baskenland geboren,
Der Taufe Name war
Marie-Therese,
Die Basken aber nannten
sie nur Maité,
Geliebte heißt das in
der Basken Zunge.
Großmutter war sie
meiner Herzenkinder
Und hat mit mir die
Kinderlein gehütet.
Sie war schon alt und
war schon sehr gebrechlich,
Trotz ihrer dünnen
Knochen gab sie alles.
Oft kochte sie
französisch leckres Essen
Und stand dann immer
fluchend in der Küche.
Doch nach dem Fleisch,
Brot, Käse gab es Rotwein,
Der löste zur
Gesprächigkeit die Zungen.
Ich ging dann später
oft mit ihr zum Grabe
Von meiner treuen
Freundin, ihrer Tochter.
MIRJAM
Ich traf sie in dem
Schwarzwald in dem Zentrum
Für Psychotherapie im
Geiste Christi,
Ich war ein Pfingstler,
sie hat mir gesungen
Ein Liebeslied an Unsre
Frau Maria.
Ihr danke ich die Liebe
zu dem Karmel,
Die Weihe an das
Unbefleckte Herz Mariens,
Die Liebe zu der Gospa
Medjugorjes,
Die Liebe zu dem
Christus in der Hostie,
Die Liebe zu dem Papst
Johannes Paulus,
Zu Unsrer Lieben Frau
von Guadelupe!
Ich liebte Reinhold
Schneider, seine Schwermut,
Sie Gertrud von Le Fort
und ihren Tiefsinn.
Dann fiel sie ab vom
Glauben, wurde Herma-
Phrodite. Mirjam weihe
ich der Jungfrau.
OMA
In Kindertagen ist
zuerst die Mutter
Die Stellvertreterin
der Schöpfergottheit.
Die Mutter lässt mit
ihrer Mutterliebe
An Gottes schöpferische
Liebe glauben.
Die Stellvertreterin
der Schöpfergottheit
In meinen
Kindheitstagen war die Oma.
Sie gab bedingungslose
Mutterliebe
Und nährte mich mit
Glauben an die Gottheit.
Sprach Nietzsche: Gott
war einst ein junger Papa,
Großvater ward er dann
mit weißem Barte,
Großmutter wurde
schließlich Gottes Liebe. -
Ja, Gott ist mir die
wahre Große Mutter,
So sagte Bernhard von
Clairveaux: Der Herrgott
El Shaddai ist die
wahre Magna Mater!
PAULA
Als Paula, meine Oma,
lag im Sterben,
Begann zu lesen ich im
Testamente
Des Herrn, begann zu
beten für die Seele
Der lieben Paula
Margarethe Mayer.
Im Evangelium sprach
Jesus Christus
Zu mir, er kenne mich
auf Herz und Nieren,
Und Paulus sprach:
Verlass die Konkubine
Und leb jungfräulich
für das Reich der Himmel.
Als Paula starb,
begegnete ich Christus
In Paulas Haus, ich
betete den Herrn an
Und so bekehrte ich
mich zum Messias
Und ward ein Christ und
Jünger Jesu Christi.
Als Paula ward
beerdigt, sang der Chorus
Der frommen Oma
Testament: Tedeum!
PETHEDA
Für alle Liebe dank
ich meiner Tante,
Die auf der Insel
Baltrum mich begrüßte,
Sie gab mir immer
Erdbeer-Eis zu essen
Und lehrte mich das
Zigaretten-Rauchen.
Sie hat als eine Mutter
sehr gelitten,
Weil sie ihr Sohn als
Alte nicht besuchte.
Sie liebte ihren Sohn,
er aber liebte
Die alte Mutter nicht,
die kranke Mutter.
Als Witwe dachte sie an
ihren Gatten
Und wurde krank vor
Sehnsucht nach dem Toten.
Die Leiden Hiobs alle
hat gelitten
Petheda mit dem Herzen
voller Schmerzen.
Ich betete auch oft im
Gottesdienste
Für meiner guten Tante
Arme Seele.
PETRA
Als ich ein Knabe war
im Elternhause,
Kam die Cousine zu
Besuch aus Hameln.
Da sollte ich mich
immer schlafend stellend,
Wachküssen wollte mich
die kleine Petra.
Als ich erwachsen war,
vom Arbeitsamte
Ward ich geschickt nach
Bad Pyrmont, wo Goethe
Gesundes Wasser dazumal
getrunken,
Da lud mich die Cousine
ein nach Hause.
Ihr Vater, meines
Vaters kleiner Bruder,
Zerstritten war mit
seinem großen Bruder.
Arbeiter war mein Onkel
und ein Kolpings-
Familien-Katholik und
Whisky-Trinker.
Nun fand ich Petra
nicht mehr schön und mochte
Nicht küssen die
erwachsene Cousine.
REGINE
Ich lernte sie im Mai
im Schwarzwald kennen,
Sie hatte lutherische
Theologen
Studiert in Tübingen
und war sich sicher,
Sie sei von Gott
vorherbestimmt zur Hölle.
Ich traf sie dann in
ihrem Schwabenlande,
In Heidelberg hab ich
das Schloss gesehen,
Da übersetzte sie mir
eine Ode
An Lesbia vom rasenden
Catullus.
Sie sagte: Ate hat mich
wohl verblendet!
Sie sprach an jedem Tag
das Vaterunser,
Doch konnte sie dem
Vater nicht verzeihen,
Dass man im Irrenhaus
sie angebunden
Und, als ein Kind sie
trug in ihrem Schoße,
Ihr Psychopharmaka
gespritzt gewaltsam.
SONJA
Sie sprach mich an in
Norddeich an dem Deiche,
Wir brüllten einen
Urschrei zu der Nordsee.
Dann nahm sie mich mit
sich in ihre Kammer,
Wo wir uns liebten
buhlerisch im Bette.
Sie hatte wunderschöne
große Brüste
Und kurze goldne Locken
und ein Mündchen,
Ein enges Mündchen mit
sehr großem Durste
Nach Wodka, den die
Russen gerne trinken.
An einem Tag besucht
ich den Genossen,
Der führte unsre
Sozialisten-Jugend,
Da saß er nackt auf
seinem Bett und Sonja
Saß nackt auf seinem
Schoße, sich bewegend.
Da war ich wie ein
Steppenwolf der Taiga
Und heulte an den roten
Mond von Russland.
SONJA
Die Nachbarin in meinen
Kindheitstagen
Lud mich zum Spielen
ein in ihren Garten,
Wir fingen von dem lila
Falter-Flieder
Die Schmetterlinge mit
den bunten Flügeln.
Sie lud mich ein in
ihre Mädchenkammer,
Da saß ich neben ihr
auf ihrem Bette.
Zum ersten Male regte
sich der Sexus
Und Eros schoss mit
seinem Feuerpfeile.
Konfirmation in Martin
Luthers Kirche
Erlebten wir gemeinsam,
ich und Sonja,
Da lief das rote Blut
aus meiner Nase,
Als ich empfing den
Kelch des Abendmahles.
Sie lachte schön mit
ihrem Vollmond-Antlitz
Und war die Sonne
meiner Kindheitstage.
SUSANNE
Als ich den Kork
gezogen aus der Flasche,
Hab ich mein Handgelenk
verstaucht, Susanne
Als Krankenschwester
legte den Verband an,
Sie hat getröstet mich
wie eine Mutter.
Susanna aus dem Alten
Testamente
War auch so keusch in
ihrer frommen Ehe.
Ich sah Susanne auch im
Badezimmer,
Konnt kaum erkennen
ihren nackten Körper.
Und Sankt Susanna aus
dem alten Roma,
Sie ist die Heilige des
Himmelsregens.
Spazierend mit Susannes
Eheherren,
Ich betete: O wende ab
den Regen,
Und lass uns trocken
doch nach Hause kommen,
Ich bitte dich, o
heilige Susanne!
SABINE
Sie töpferte die
Göttinnen der Alten,
Urmütter modellierte
sie im Tone,
So weiblich-weich die
Rundungen der Mütter,
Gestaltet schön die
Große Muttergöttin.
Als auf den Pyrenäen
ich gewesen,
Sabine kam aus Polen zu
den Basken,
Da habe ich geflirtet
mit Sabine,
Nie hat mein Herz
gehört nur Einer Dame.
Sabine eilte durch die
lila Heide
Zur Quelle eines Baches
auf den Bergen,
Da schaute ich in
Halluzinationen
Das weiße Einhorn zu
der Jungfrau eilen.
Am Himmel standen die
Konstellationen:
Die runde Luna und die
lichte Venus.
TANJA
Südafrika, die Weißen
unterdrückten
Die Schwarzen in
brutaler Rassentrennung,
Da Bischof Tutu
protestierte, Nelson
Mandela war, der
Advokat, im Kerker.
Zur Solidarität mit
jenen Schwarzen
Südafrikas wir bauten
ein Theater,
Ich schrieb ein Stück,
das hieß: Die Blutorange,
Die Hauptdarstellerin
des Stücks war Tanja.
Wir übten im
Gemeindehaus der Kirche,
Da nahm ich eine Bibel
aus der Kirche
Und die Geheime
Offenbarung las ich
Und fürchtete mich
sehr vorm Jüngsten Tage.
Doch ich verliebte mich
in jene Dame,
Die da erschienen ist
am offnen Himmel.
URSULA
Sie hatte schöne lange
schwarze Haare,
Im schönen Munde
schöne weiße Zähne,
Sie war sehr klein
gebaut und weiblich-rundlich,
Nicht dick, jedoch mit
femininen Kurven.
Die Mutter war
befreundet mit dem Christus,
Der Bruder aber mehr
mit Marx und Lenin.
Dort habe ich das
Manifest gelesen,
Dass in Europa gehe ein
Gespenst um,
Das ist der böse Geist
des Kommunismus.
Doch Ursel spielte
lieber das Piano,
Sie spielte
Improvisationen stöhnend
Des Jazz. Auch liebte
sie die Vietnamesen,
Mich aber hat sie nicht
geliebt, ich dachte,
Dass sie vielleicht nur
Frauen lieben könne.
UTE
Ich sang:
Sometimes I feel so uninspired!
Mich tröstete des
Freundes Freundin Ute,
Sie war so mütterlich
und war so gütig,
War Katholikin, Kind
der Muttergottes.
In Oldenburg ich wohnte
bei den Freunden
Und las des jungen
Werthers Liebesleiden.
Ah, das war eine Nacht!
Mein lieber Wilhelm,
Nun übersteh ich
alles, was auch komme!
Als ich in Oldenburg
studiert die deutsche
Und Englands Poesie, da
nahm mich Ute
In ihrem Hause auf, die
treue Seele,
Sie hat mich nie
beleidigt, oft getröstet.
Stets ging sie in dem
weißen Kleid der Taufe
Und trug an ihrer Stirn
des Geistes Salbung.
VALEA
So jung und so kokett
schon, o Valea,
Wie lachend du auf
meinem Schoß gesessen
Und mir da aufgesetzt
die Narrenkappe,
Als wir in Trunkenheit
begrüßt das Neujahr.
Ich sprach zu deinem
Vater, dass die Götter
Jung sterben lassen
jenen, den sie lieben,
Da sagtest du in einem
strengen Ernste:
Mach keine Witze über
Gott den Einen!
Zur Weihnacht sah ich
dich in Luthers Kirche,
Als Engel standest du
im weißen Kleide
Hoch auf der Kanzel
überm Volke Gottes
Und sangst mit reiner
Stimme: Friede, Friede!
Zum Engel auserkoren, o
Valea,
Aufgrund der schönen
langen goldnen Locken.
WIEBKE
Wir sahen Bilder an von
Georg Eisler,
Wir schauten an die
schönen Aktgemälde,
Erregt von diesen
reizenden Modellen
Wir liebten uns spontan
in meinem Bette.
Sie nahm mich mit in
ihre kleine Wohnung,
Wir lagen nackt in
ihrem Bette, aber
Sie schlief. Wer
schläft, verübt auch keine Sünde.
Da tat ich wie Diogenes
es pflegte.
Sie war beim Spiel der
Liebe eine Hündin,
Die heiß sich selbst
an mir befriedigt hatte.
So schnell vollbrachten
wir den Akt der Liebe,
Ein Jubel – und die
Liebe war vorüber.
Ihr Männer schüttet
doch mit Kraft und Balsam
Die Liebe aus und lasst
die Frauen einsam.
XTINA
Sie stand im Garten
unterm Apfelbaume,
Die goldnen Haare
leuchteten im Grünen,
Sie sah mich kommen,
ihre Augen strahlten,
Die weißen Wangen
wurden rot vor Liebe.
Ich saß am Tisch und
lehrte einen Knaben
Die Lettern lesen und
die Lettern schreiben,
Da stand sie neben mir
zur rechten Seite
Und ihre Schulter
rührte meine Schulter.
Der Knabe schenkte mir
ein süßes Bonbon,
Sie gleichfalls
schenkte mir ein süßes Bonbon.
Sie sprach mit einer
zärtlichen Betonung
Und Liebe meinen Namen
aus: O Josef!
Sie strahlte wie die
himmlische Sophia,
Die himmlische Sophia
jung und weiblich!
YI
Ich hatte einen
Christenfreund aus China,
Aus Taiwan, Doktor er
der Pädagogik,
War von der Universität
in Taipeh,
War ein Student in
Oldenburg, ein Pfingstler.
Wenn wir uns morgens
trafen zu dem Lobpreis,
War ich zerstreut und
konnte Lob nicht singen,
Denn statt auf Heilig
Geist zu schauen, schaute
Ich stets auf der
Chinesin schöne Füße.
Ja, Liang-Yi hatte
wunderschöne Füße!
Mit bloßen Füßen
lief sie durch die Wohnung.
Und Liang-Yi hatte
wunderschöne Augen,
Ja, ihre Augen waren
schwarze Jade!
Ihr zweiter Sohn, der
süße Yün-Yün, wurde
Im Mutterschoß erfüllt
vom Heiligen Geiste.
ZOE
Auf Erden ist mir Liebe
nicht geworden,
Doch Gott schenkt mir
im Himmel seine Zoe!
Im Paradiese nannte
Gott sie Eva,
Im Himmel aber heißt
sie ewige Zoe!
Ich seh die Braut des
Lammes in dem Himmel,
Die himmlische
Jerusalem im Himmel,
Ich seh im Paradies den
Garten Eden
Und Zoe seh ich, die
bereit zur Hochzeit!
Sie zählt im Himmel
vierundzwanzig Jahre
Und trägt allein das
Fischernetz des Petrus!
Gott hat verherrlicht
sie zu einer Göttin,
Verklärter
menschlicher Gestalt die Göttin.
Ich brauche nicht die
zweiundsiebzig Huris,
Erkennen will ich nur
die ewige Zoe!
ZWEITER GESANG
MÄNNER ABC
„Sind das die Knaben alle?“
(1 Samuel)
ANDREAS
Ich war ein Katholik
und hörte Messe
In der
Christopherus-Kapelle. Damen
Aus Schlesien besuchten
dort die Messe,
Denn später gab es
Kaffee dort und Kuchen.
Kaplan war dazumal
Andreas, sagte:
Gott ist kein Mann! Du
kannst beim Kreuzeszeichen
Auch sagen: In dem
Namen Unsrer Mutter
Und ihres Sohnes und
des Heiligen Geistes!
Ich fragte, ob auch
Heiden kommen können
In Gottes Himmel –
todkrank meine Freundin.
Andreas sagte: Alle
Menschen kommen
In Gottes Himmel,
keiner in die Hölle.
Er ward im Orden
Benedikts Novize,
Ich schenke ihm mein
Hohes Lied der Lieder.
ANDREAS
Wir spielten Indianer
in dem Walde
Und fuhren mit dem Floß
auf dem Kanale
Und liefen Schlittschuh
winters auf dem Waldteich,
Zusammen hörten wir
Musik aus Deutschland.
Die Eltern stammten aus
dem schönen Schlesien
Und waren von Geburt an
Katholiken.
Andreas aber als ein
Katholik war
Sehr gut befreundet mit
mir Lutheraner.
Als selber ich
katholisch war geworden,
Sah ich in der Kapelle
von Sankt Wiho
Andreas so wie ich
kommunizieren
Und nach der Messe eine
Bratwurst essen.
Er war Mechaniker von
Automobilen,
Ich war geworden
Ingenieur der Seele.
ACHIM
Er war der Enkel meiner
lieben Oma
Und wohnte lange als
ein Jugendlicher
In Omas Haus. Das
Zimmer, da er wohnte,
Hieß immer Achims
Zimmer. Aber später
War er gymnasialer
Oberlehrer
Und liebte
kommunistische Doktrinen.
Ich hab mein Herz oft
bei ihm ausgeschüttet,
Wenn ich an meinem
Vater hab gelitten.
Er schenkte zur
Konfirmation Musik mir
Vom virtuosen
Blue-notes-Gitarristen,
So hatte ich den Blues
in meiner Jugend
Und ließ auch selbst
die Blues-Gitarre weinen.
Dann hat er die
Kontakte abgebrochen,
Wie er auch seine
Mutter hat gemieden.
ARNO
Er war der Gatte meiner
Muttersschwester,
Sie beide hatten ein
Café auf Baltrum,
Da war ich oft in
meinen Kindheitstagen
Und las die
indianischen Romane.
Wenn mich mein Onkel in
das Bett gebracht hat,
So sagte er: Die Klappe
zugeschlagen,
Weil tot der Affe ist!
Er glaubte nämlich
Gar nicht an die
Unsterblichkeit der Seele.
Mein Onkel sang im
Männer-Singvereine
Und ich sang vor ihm
zum Martini-Feste:
Martinus Luther war ein
Mann des Glaubens!
Er sagte nur, dass ich
nicht singen könne.
Doch las ich seine
Kriminalromane
Und schrieb auch eine
Kriminalgeschichte.
ANDREAS
Er war ein junger
Pastor bei den Pfingstlern,
Geschickt in rationaler
Exegese,
Mit nüchternem
Verstande Predigt haltend,
Ein Mann der Ratio und
trocknen Logik.
Mir half in meinen
tiefen Depressionen
Der Lobpreis nicht, das
frohe Halleluja,
Andreas aber wünschte,
dass der Lobpreis
Noch froher werde, noch
mehr gut zum Tanzen.
Als einst er einen
Unfall baute, hatte
Sein Engel dem
Geretteten gesungen:
Oh don’t
think twice, ‘cause it’s alright, Andreas!
Fortan er glaubte an
den Schutz der Engel.
Er starb an Krebs in
seiner Mannesreife:
Hätt gern noch mehr
getan im Reiche Christi!
ANDREAS
Ein lutherischer Pastor
wie ein Weinfass,
Ein heitrer Mann, der
gute Witze liebte.
Er sprach einst über
den Humor des Christus,
Wie Martin Luther auch
das Lachen liebte.
Er sprach von Martin
Luther, aber lieber
War mir Melanchthon
doch, der Lehrer Deutschlands.
Denn Luther war ein
derber Grobianus,
Melanchthon aber war
ein Tiefgelehrter.
Andreas schrieb auch
Kriminalromane.
Er wollte in dem
Gottesdienste singen
Die Strophen alle:
Gehe, meine Seele,
Und suche Freude in dem
Garten Gottes!
Ich war schon Katholik,
ich traf Andreas,
Er sagte: Ja,
katholisch, das ist sinnlich!
ALEXANDER
Ein Evangelikaler bei
den Pfingstlern
War Alexander, immer
gut gekleidet,
Der auch als
Laienprediger gepredigt,
Er las die Biblia der
Katholiken.
Er nahm mich einmal mit
zum Opernhause,
Mir darum schenkend
einen schönen Anzug,
Ein weißes Hemd, so
weiß macht es kein Bleicher,
Ich weiß nicht einmal
mehr, was wir dort hörten.
Dann nahm er mich zum
Saal mit des Konzertes,
Wir hörten eine
Symphonie von Bruckner,
Der über seine
Symphonie geschrieben:
Dies ist Musik zur
größern Ehre Gottes!
Ich war schon Katholik,
er kam noch einmal
Und lud mich ein zur
Pizza Meeresfrüchte.
BERNHARD
Er war der Pfarrer der
Marienkirche,
Spsßmacher der
Gemeinde alter Damen.
Zum Fest des
Rosenkranzes in der Kirche
Er sagte: Das wird
heute nicht gefeiert!
Das Fest des
Rosenkranzes ist Gedächtnis
Des Sieges in dem
Kriege gegen Türken.
Wir kämpfen nicht mehr
gegen die Muslime,
Wir wollen Dialog mit
ihnen führen.
Ich sagte: Lasst uns
Rosenkränze beten,
Auf dass der
Glaubensdialog gelinge.
Er sagte: Dafür werden
wir auch beten,
Wir aber beten keine
Rosenkränze!
Er sagte: Aber betet,
fromme Christen,
Für die Bekehrung
eures Pfarrers Bernhard!
BEN
Als meine treue
Freundin war gestorben,
Sah ich den Mann in der
Sophienkirche,
Er hatte sich
bereiterklärt, die Kinder
Der toten Freundin bei
sich aufzunehmen.
Er hatte sich dereinst
kastrieren lassen,
Nun aber wollte doch er
Kinder haben.
Ich schrieb ihm:
Rückenwind gibt dir der Vater
Im Himmel, Vater aller
Waisenkinder.
Nun aber durften diese
Waisenkinder
Mich nicht mehr sehen,
der ich sie erogen,
Großmutter durfte auch
sie nicht mehr sehen,
Großvater durfte auch
sie nicht mehr sehen.
Der Chinas Mafia
verteidigt hatte
Als Advokat, beging ein
großes Unrecht.
CHRISTIAN
Er las Geschichten vom
Konsum der Drogen,
Der halluzinogenen
Drogenpilze
Bei Südamerikas
Indianerstämmen
Und von verrückten
Träumen der Schamanen.
Er rauchte Haschisch in
der Wasserpfeife
Und brachte mich auch
zu dem Haschisch-Rauchen,
Ich war betäubt und
lag gelähmt im Sessel,
Da ließ er eine Schere
auf mich fallen.
An einem Tage fand ich
einen Zettel,
Geworfen durch das
Fenster meines Zimmers:
Ich breche hiermit
unseren Kontakt hab,
Erklär die
Freundschaft jetzt für aufgehoben.
Ein Gärtner war er,
hatte Sinn für Pflanzen,
Er züchtete nur
Marihuana-Pflanzen.
CHRISTIAN
Ein Laie war er in der
Pfingstgemeinde,
Die Pfingstler kennen
keine Priesterweihe,
Der predigte als
Prediger die Bibel,
Sprach über die
Geheime Offenbarung:
Sechshundertsechsundsechzig,
Zahl des Tieres!
Wenn ihr vom Worte
„Stellvertreter Christi“
Lasst eine Letter weg
und zählt den Zahlwert
Zusammen, seht ihr,
dass der Papst das Tier ist!
Papst damals war
Johannes Paul der Große,
Ein Heiliger des
göttlichen Erbarmens!
Doch Christian nur
kannte Martin Luther,
Der dazumal den Papst
betitelt hatte
Als Rattenschwanz des
bösen Antichristen!
Doch ist der Papst der
Stellvertreter Christi.
DETLEF
Ich traf ihn im Café
für Psychisch-Kranke,
Da saß er oftmals
leise bei dem Schachspiel.
Er war ein Christ mit
Demut in dem Herzen,
In einer evangelikalen
Sekte
Hat er den Halt
gefunden, den er brauchte,
Er las die Bibel, hat
sie nicht verstanden,
Er betete zu Gott das
Vaterunser
Und hatte doch im
Herzen keinen Frieden,
Weil seine schizophrene
Krankheit sorgte
Für Seelenqual im
Inneren des Herzens.
Ich wohnte schon in
Oldenburg und war schon
Ein Katholik und Minner
der Madonna,
Da rief er immer an zum
Jahreswechsel
Und sprach am Telephon
von seinen Leiden.
DOMINIK
Sein Vater war ein
Katholik, der liebte
Die Liebe Frau Maria,
hat gesungen
Marienlieder, hat vorm
Mahl gebetet,
Sein Sohn sprach:
Dennoch kommt er in die Hölle!
Denn Dominik war in der
Pfingstgemeine
Und hasste Unsre Liebe
Frau Maria!
Ich war in Lourdes beim
Quell der Unbefleckten,
Er sprach: Da wird
Maria angebetet!
Wenn er nicht Unsre
Liebe Frau geliebt hat,
Was war denn dann sein
Frauenbild im Herzen?
Er liebte mehr die
Huren im Bordelle
Und pflegte mit den
Huren seine Sexsucht!
Er sagte, mein
Charakter sei ein schwacher,
Ich sei wie Wagner bei
dem Doktor Fauste.
DETLEF
Er wollte nie ein
kleines Baby zeugen
Und wollte doch mit
seiner Freundin schlafen,
Sie hörte auf, ein
Baby zu verhüten,
So wurde ungewollt der
Mann ein Vater.
Und wieder ward er
Vater. Zwillingsknaben
Im Mutterschoße
wuchsen schon als Menschen.
Sprach Detlef: Treibe
ab die kleinen Menschen!
Wenn nicht, so gib sie
in ein Heim für Kinder!
Wen willst du lieber
sehen, Detlef: Jesus
Den Schöpfer oder
Satan den Zerstörer?
Er wollte lieber sehen
Satan! Wollte
Nicht in den Himmel,
wollte in die Hölle!
Er nannte sich den
Freund des Antichristen
Und darum hasste er
mich Sohn Mariens!
ERICH
Mein Freund auf dem
Gymnasium war Erich,
Zusammen schwänzten
wir der Schule Stunden
Und sogen lieber an der
Haschischpfeife
Und lasen Ché
Guevarras Tagebücher.
Ich war ein Leninist,
er liebte mehr noch
Als Lenin Bakunin, den
Anarchisten.
Wir wollten fahren im
Zigeunerwagen
Durch Deutschland, mit
Musik uns Geld verdienen.
Er wurde später krank
und wurde Rentner,
Er hatte auch gelesen
in der Bibel,
Doch hatte er die Bibel
nicht verstanden,
Er meditierte lieber
wie ein Buddha.
So kann man als
Buddhist auch religiös sein,
Doch bleiben Atheist,
an Gott nicht glaubend.
ENNO
Die revolutionären
Terroristen
Und Menschenmörder
hatte in der Jugend
Verteidigt Enno, aber
später wurde
Er reformierter Christ
wie auch sein Vater.
Er fragte einen
reformierten Pastor,
Ob es die Hölle gebe,
wie ich sagte.
Der Pastor sprach:
Kommt keiner in die Hölle,
Gehn alle durch den
Tunnel in den Lichtglanz.
Dann lebte Enno einsam
bei der Mutter
Und lag den ganzen
lieben Tag im Bette,
Die Nacht verbrachte er
mit Fernsehgucken
Und leerte eine Flasche
nach der andern.
Er sprach: Was höre
ich vom Papst in Roma?
Die Menschheit
interessiert sich nicht für Päpste!
EBERHARD
Wie schlau war
Eberhard, wie Doris sagte,
Er ging erst zur
Konfirmation der Kirche,
Als nahezu der
Unterricht vorüber,
Er wollte ja das Geld
nur, die Geschenke.
Er sprach: Wie kann es
einen Gott denn geben,
Da meinen Vater ich im
Krieg verloren?
Ich sagte: Frieden
kommt durch unser Beten!
Er lachte nur und hat
mich nur verspottet.
Das Evangelium des
Götzen Mammon
Hat er geglaubt, das
Geld sein Glücklichmacher.
Vor seinem Tode hat er
noch verspottet
Den Christus am
Karfreitag, Essig trinkend.
Er starb. Gott donnerte
Gewitter! Doris
Sprach traurig: So als
sei der Herrgott zornig!
FRIED
Bei der studentischen
Mission der Christen
Der Oldenburger
Universität traf
Ich Fried beim
Mittagstisch der Protestanten,
Er ward bekehrt von
Evangelikalen.
Ich traf ihn später,
als ich Katholik war,
Er sagte: Unsre
Bibellehrer sagen,
Die Protestanten ehren
allzu wenig
Maria, doch zu sehr die
Katholiken.
Ich sprach: Bei der
Verkündigung des Engels
Maria sprach ihr Ja in
Stellvertretung
Der ganzen Menschheit.
Das war Fried dann aber
Zuviel der Huld, er hat
sich abgewendet
Und sagte noch: Weißt
du, dass deine Freundin
Auf bestem Wege ist
hinab zur Hölle?
GERD
Als beim Ostfriesischen
Kurier als Lehrling
Schriftsetzer ich
gelernt, mein Vorgesetzter
In der Abteilung war
Gewerkschaftsführer,
Der Gerd mit seinem
langen roten Barte.
Oft hatte ich die Nacht
zu lang gefeiert,
Mit Bier und
Wodka-Lemon mich betrunken,
Kam oft zu spät zur
Arbeit, hab verschlafen,
Der rote Gerd hat immer
mich entschuldigt.
Mit liebenswürdigem
Humor er sagte:
Ich sehe schon sehr
bald die Tage kommen,
Da du mit den Studenten
wirst studieren,
Dann jubeln alle:
Halleluja, Toto!
Er war ein lieber
Vater, der dem Sohne
Begeistert seine
Kinderbücher vorlas.
GÜNTHER
Kollege der
Proletenzeiten, Günther,
Ein Freund, der immer
mich in Schutz genommen.
Oft haben wir gescherzt
bei unsrer Arbeit
Und brauchten dazu
keinen Schnaps zu trinken.
Wenn ich verschlafen
hab, zu lang gefeiert,
Noch vor der Arbeit
Shakespeare lesen wollte,
Rief Günther an und
sprach am Telephone:
Komm rasch, noch ward
nicht registriert dein Fehlen.
Ich war einmal bei
einem Streik der Drucker,
Sie wollten drucken
nicht die Tageszeitung,
Da hielt ich mich an
den Kollegen Günther,
Der immer Solidarität
geübt hat.
Ja, Solidarität mit
den Proleten
Ist eine Tugend, die
der Retter fördert.
GEORG
Ich lernte einen Bauern
kennen, Georg,
Der war der
Schwiegervater meines Bruders.
Umgab mich Kälte bei
Familientreffen,
Hat er mich
wertgeschätzt und hochgeachtet.
Die Bauern in
Ostfriesland sind verzweifelt,
Es gibt kein Geld mehr
für die Milch der Kühe.
Die freie
Marktwirtschaft in ganz Europa
Treibt Bauern in Ruin,
ja, bis zum Selbstmord!
Da Georg immer gut zu
mir gewesen,
Ich schenkte ihm ein
Bild der Gottesmutter,
Auf der Ikone stillte
Gottes Mutter
Den Gottessohn mit
Milch aus ihren Brüsten.
Ein Patriarch der guten
alten Sorte
War Georg, mit Humor
begabt und Güte.
HEIKO
Wir spielten immer in
den Wäldern Frieslands
Und bauten Hütten uns
in hohen Eichen.
Wir waren die Indianer
in den Wäldern
Und lasen Spuren auf
bemoosten Wegen.
Im Winter bei dem
Lütetsburger Schlosse,
Der Wasserburg des
Häuptlings der Ostfriesen,
Auf labyrinthischen
Kanälen liefen
Wir Schlittschuh, wie
so gern tat Vater Klopstock.
Wir waren Freunde der
Musik und hörten
Die Träumereien der
Musik aus Deutschland,
Die populären Lieder
und die Klassik,
Die Lieder von des
Mondes dunkler Seite.
Den kleinen Hügel
tauften wir auf David,
Der schon als Kind
gekämpft hat gegen Riesen.
HOLGER
Drei Töchter hatte
dieser junge Vater,
So sagt man von Allah,
er hat drei Töchter.
Der Vater spielte
virtuos Gitarre,
Die Töchter spielten
virtuos das Cello.
Er baute selber
Instrumente, einmal
Zusammen hörten wir
das Spiel der Pipa.
Ich sagte ihm, dass
Gott die Welt erschaffen
Allein durchs Spiel auf
Saraswatis Vina.
Ich lies ihn lesen auch
ein Stück von Adam,
Der einsam war, doch
Gott brach ins Alleinsein
Des Mannes durch das
Kommen eines Knaben.
Und Holger sprach: Das
Stück ist ziemlich schwierig,
Das weißt du auch, das
ist nichts Populäres,
Es zeugt jedoch von
einem großen Tiefsinn.
HELMUT
Er war ein strenger
Vater, der die Tochter
Nur wenig schätzte,
doch den Sohn, den zweiten,
Mehr schätzte, aber
seine Tochter wollte
Durch Männlichkeit des
Vaters Stolz erwerben.
Die Tochter konnte
niemals Vater sagen
Zu Gott, weil ihr das
Beispiel ihres Vaters
Nicht ähnlich schien
der Gottheit, mehr die Mutter
War für die Tochter
Ebenbild der Gottheit.
Als Helmut starb am
Krebse seiner Lunge,
De Tochter schön war
in dem Trauerkleide,
Da schrieb ich
kabbalistische Gedichte
Von Gottes Thron im
Innern einer Walnuss.
Ich bete manchmal noch
für Helmuts Seele,
Auf dass er die
geliebte Tochter segne.
INGO
Ich traf ihn am
Gymnasium zu Norden
Und habe Propaganda oft
betrieben,
So kam er zu der
Sozialisten-Jugend
Und demonstrierte für
den Völkerfrieden.
Doch lieber als die revolutionäre
Aktion und Politik war
ihm die Muße,
Das Selbstvergessen in
dem Haschisch-Rausche,
Die Paradiese künstlich
sich erzeugend.
Ich war schon
Oldenburger, war ein Pfingstler,
Da sah ich ihn im
Anarchisten-Zentrum,
Die autonomen
Randalierer wollten
Errichten die
Gesellschaft ohne Herrschaft.
Die demokratische
Gesellschaft aber
Wird ohne Ordnung eine
Pöbelherrschaft.
JOHANNES
Ich konvertierte zu der
Kirche Christi,
Die eucharistisch,
marianisch, päpstlich,
Da sprach ich mit dem
Priester der Kapelle
Christopherus, dem
Prediger Johannes.
Er sprach: Das Wort des
Herrn für unsre Zeiten
Ist dieses Wort des
Herrn an seinem Kreuze:
Mein Gott, mein Gott, was hast du mich verlassen?
Mein Gott, mein Gott, was hast du mich verlassen?
Er schenkte mir das
Sakrament der Firmung
Und sprach: Du bringst
das Wort mit in die Kirche.
Ich sprach: Wie darf
ich zu Maria beten?
Er sprach: Du rede mit
der Mutter Gottes
Wie mit der besten
Freundin deiner Seele.
Ich dachte immer an den
Priesterkönig
Johannes mit den
sagenhaften Schätzen.
JAN
In einer evangelikalen
Sekte
Des Fundamentalismus,
Biblizismus
War er zuhause, ich hab
ihn getroffen
In der studentischen
Mission der Christen.
Ich schrieb als
Pfingstler eine große Prosa,
Der Mutter Jesu
wundervolles Leben,
Mein erstes Buch, das
ich herausgegeben,
Jan hat das schöne
Titelbild gestaltet.
Er sprach: Ich lese
ganz allein die Bibel
Und lege aus die Bibel
durch die Bibel,
Da braucht es weiter
keinen Katechismus,
Nicht den aus Augsburg
und auch nicht den Genfer.
Er hatte eine
wunderschöne Gattin,
Ihr erster Sohn hieß
Joel: Gott ist Jahwe!
JOHANN
Er ging mit meiner
Mutter auf die Schule
Und war wie meine
Mutter in Hannover,
Wo meine Mutter ihren
Mann gefunden,
Mein Vater und der
Vater meines Bruders
Mit meiner Mutter lebte
in Ostfriesland,
War dort mit Johann und
Gespons befreundet.
Die Gattin Johanns lag
im Pflegeheime,
Bis an den Tod hat er
gepflegt die Gattin.
Mein Vater war an
Leukämie gestorben,
Da wurde Johann Minner
meiner Mutter.
Er sprach zu meiner
Mutter: Nicht nur einen,
Zwei Söhne hast du!
Ist auch schon erwachsen
Der Kranke, bleibt er
doch der Sohn der Mutter,
Und eine Mutter bleibt
doch immer Mutter!
JOHANN
Bei Johann wohnte ich
in seinem Hause,
Er las okkulte
Philosophen, selber
Schrieb er Gedichte,
wie ihm ganz zuwider
In Mexiko das Kreuz
gewesen wäre.
Er hatte eine Hündin
namens Shakti,
Es war wohl
Mephistopheles im Pudel.
Ich hatte grade mich
bekehrt zu Christus,
Da hetzte er auf mich
die Hündin Shakti.
Da machte ich das
Kreuzeszeichen, sagte:
Im Namen Jesu Christi,
weiche von mir!
Er sprach: Lass mich in
Ruhe mit dem Schwächling,
Lass mich in Ruhe mit
dem Schwächling Jesus,
Komm mir nur nicht mit
deinem neuen Abgott,
Mit deinem
gottverlassnen Gotte Jesus!
JÖRG
Wie lange war ich
schrecklich eifersüchtig
Auf den, der die
besessen, die ich wollte!
Auch hat die Freundin
immer mir berichtet,
Wie sie gelitten unter
seiner Kälte.
Als er jedoch zum
zweiten Male Vater
Geworden, ich den
kleinen Knaben liebte,
Da hat er sich versöhnt
mit mir, er mochte,
Wie lieb ich zu dem
lieben Kind gewesen.
Dann lud er mich auch
oftmals ein zum Essen,
Er konnte, anders als
die Freundin, kochen.
Wenn ich den kleinen
Sohn ins Bett gebracht hab
Und Abschied nahm vom
Vater, sprach er: Danke!
Er sprach: Du bist so
innig mit dem Kleinen,
Er sprach: Er kann ja
alles von dir haben.
JURI
Bevor er ward
empfangen, sprach die Mutter
Mit mir vom insgeheimen
Kinderwunsche.
Und als er war geboren,
hab ich oftmals
Gewickelt ihn, ein
Schlaflied ihm gesungen.
Und kam ich zu Besuch,
so sprach die Mutter:
Er schaut uns nicht
mehr an mit seinem Hintern,
Wenn du gekommen bist,
nur immer Toto!
Er nannte Nuni sich und
rief mich Toto.
Wir spielten Goliath
und David oftmals,
Und einmal kam er mit
mir in die Messe,
Er sprach: Glaubst du
an Gott? Ich glaube mehr noch
Als du an Gott! – Auf
einer Kinderfeier
Sprach er: Wer bist du?
Ich sprach: Ich bin Toto!
Da sagte er: Nein, du
bist Gott der Vater!
KLAUS
Der kleine Bruder
meiner guten Freundin
Nahm viele
halluzinogene Drogen,
Doch immer aufgeräumt
war seine Wohnung,
Er wohnte später dann
bei seiner Mutter.
Er interessierte sich
für den Buddhismus,
Doch als ich nach dem
Großen Fahrzeug fragte,
Da dachte er, ich meine
große Autos,
Auch wollte er von
Paulus gar nichts hören.
Ich sprach von Hermann
Hesses großer Prosa:
Glasperlenspiel, sind
alles lauter Männer,
Es kommen keine Frauen
vor. Er sagte:
Das ist ja grade schön
an diesem Buche.
Doch war er Mamas
Hätschelkind und Liebling
Und wohnte bei der Mama
in dem Hause.
KONRAD
In seiner Jugend
Revolutionärer,
Ließ er die Frau, das
Töchterlein alleine,
Weil wichtiger die
revolutionäre
Aktion war, Politik des
Sozialismus.
Im Alter ward er
nervenkrank und suchte
Das Heil bei Chinas
Medizin und machte
Die Atemübungen zum
Energiefluss
Und glaubte an das Chi
und sprach mit Bäumen.
Er hasste überaus die
Kirche Christi,
Ergossen hat er lange
Hasstiraden,
Die Kirche fand er bös
wie den Faschismus,
Er konnte nicht an eine
Gottheit glauben.
Er sprach: Was redest
du von Gottes Liebe?
Die Menschen haben Gott
sich selbst ersonnen.
KLAUS
Sein Vater war
Uhrmachermeister, Mutter
War Hausfrau, kochte
immer Haferflocken,
Den Brei mit heißer
Milch und Schokolade,
Ich hab als Kind
gespielt mit Klaus und Udo.
Die beiden waren beste
Freunde, wohnten
Auch Haus an Haus und
waren stets zusammen,
Da kam ich oft mir
überflüssig vor und
War auch nicht so
geschickt wie sie im Ping-Pong.
Sie trugen immer offen
ihre Hemden,
Ich trug es zugeknöpft
bis zu dem Halse.
Klaus spielte gern mit
Spielzeugautos, spielte
Auch viel im
Werkzeugschuppen seines Vaters.
Es gingen dann zur
Bundeswehr die beiden,
Ich aber ward vom
Wehrdienst ausgemustert.
KENO
Getauft als Säugling,
wurde ich sein Pate,
Doch war sein Vater
Atheist und Weltmann.
Doch Keno fragte mich
in seiner Schulzeit,
Was lutherisch und was
katholisch wäre?
Er war der Erste unter
vielen Knaben,
Der mit dem Namen Toto
mich gerufen.
Als kleiner Knabe hatt
er eine Freundin
Sophie, das Mädchen
aus dem Nachbarhause.
Mit vierzehn lag er mit
Sophie im Bette,
Der Oma sagten sie, sie
würden bumsen.
Sonst spielte Keno mit
Geschick den Fußball,
Die Schule hat darunter
sehr gelitten.
Er ging dann später
auf die Wirtschaftsschule,
Brach ab die Schule,
wurde Kaufmannslehrling.
LOTHAR
Er war ein junger
Pastor bei den Pfingstlern,
Der charismatisch
predigte die Botschaft
Des Christus, wie die
Pfingstler sie verstehen,
Er lehrte mit
Begeisterung die Lehre.
Er nahm mich auf in die
Gemeinde, sagte:
Man kann in anderen
Vereinen auch sein
Und dennoch in der
Pfingstgemeinde Mitglied,
Freimaurer werden nur
nicht aufgenommen.
Er sagte immer über
mich: Der Dichter!
Ich hoffe, dass wir
etwas von dir hören!
So las ich ein Sonett
vor der Gemeinde,
Es handelte vom innern
Raum der Seele,
Den Gott der Herr
allein erfüllen könne,
Ich hatte dies bei
Blaise Pascal gelesen.
MARK
Ich lernte ihn bei
Lutheranern kennen,
Er sprach von dem
Sechs-Tage-Werk der Schöpfung,
Wie falsch die
Wissenschaft von Darwin wäre,
Doch dann bekehrte er
sich zu der Lehre,
Kopernikanisch nannte
er die Wende,
Die sich in seinem
Denken hat vollzogen,
Gott schaffe
evolutionär die Schöpfung.
Ich wollte
philosophisch dies betrachten:
Die Seele dieser Welt
will sich entwickeln,
Das Mineral wird Blume
und die Blume
Wird Tier, das Tier
wird zu dem Menschenaffen,
Der Menschenaffe wird
durch Gnade Gottmensch.
Die Seele dieser Welt
will sich entwickeln,
Der absolute Gott ist
Sein, das ewig gleich ist.
MARCO
Ein Pietist, der
Mitglied bei den Pfingstlern,
Der Freundschaft
schloss mit mir beim Glase Rotwein,
Auch seine Gattin ist
mir sehr sympathisch
Und seine Töchter sind
mir eine Freude.
Als ich in tiefer
Depression verrückt ward
Und Freund und Freundin
mich im Stich gelassen,
Hat er an meiner Seite
treu gestanden,
O Christus, lohne ihm
die Bruderliebe!
Ich bat ihn einst, den
Hymnos Akathistos
Mir zu besorgen, Sankt
Marien Hymne,
Er sprach: Verehrung
der Maria? Kann ich
Das tun mit gutem
christlichem Gewissen?
Als Pater familiaris
Marco betet:
O Vater, gib uns
täglich unsre Notdurft.
MICHA
Ich traf ihn beim
Geburtstagsfest der Freundin,
Er war Berliner, sprach
Berliner Zunge,
Er hatte eine Frau an
seiner Seite,
Die schön war wie die
Venus Botticellis.
Er sprach: Du bist für
mich ein lieber Onkel,
Der hütet seiner
Freundin kleine Kinder,
Wie du der einen
Freundin Kinder liebtest,
So liebst du auch der
andern Freundin Kinder.
Er kam betrunken zum
Geburtstagsfeste:
Ich trinke, mir die Weiber schön zu saufen!
Ich trinke, mir die Weiber schön zu saufen!
Die Haschisch-Zigarette
nahm er gerne
Und sagte: Immer will
ich Haschisch rauchen.
Ganz aufgewühlt vom
Rausch von Bier und Haschisch
Sprach er: Ich werde
immer für dich da sein!
MICHAEL
Der deutsche
Sozialismus in dem Osten
Brach grad zusammen und
die Bürger flohen
Von Ungarn über
Österreich ins Deutschland
Der Bundesrepublik der
Demokraten,
Und so kam Michael ins
Land der Friesen,
Ich hab gewohnt bei ihm
und seiner Freundin,
Er kochte Nudeln mit
Tomatensauce
Und trank den Rotwein
Marke König Arthur.
Und von der Diktatur
des Kommunismus
Hat er berichtet, von
dem Freiheitsmangel.
Doch seine Ideologie
war Nietzsches
Machtwille und der
Geist des Übermenschen.
Er sagte einst: Wer
steht am Rand des Abgrunds,
Den sollte man dann
auch hinunterstoßen.
MOYSTEN
Ein Metriker aus
Österreich, bescheiden
Hat er sich vorgestellt
und mich als Dichter
Gewürdigt. Immer wenn
ich lag am Boden,
Hat wie ein Engel er
mich aufgerichtet.
Wir sprachen ein paar
Mal am Telephone
Vom Genius der Poesie,
er liebte
Nicht die moderne Form
der freien Verse,
Er schätzte Oden,
schätzte die Sonettform.
Dann sprachen wir von
Religion, vom Glauben,
Er glaubte an den Sohn
und an den Vater
Und an den Geist, doch
nicht an die Madonna
Und nicht an die
Ecclesia von Roma.
Doch ehrte er, dass ich
Madonna singe,
Sie singe, wie kein
Dichter sie besungen.
MICHEL
Ein Schwarzer von der
Elfenbeinenküste,
Lebt er in Oldenburg,
wo ich ihn sah einst
Im Hause meiner
Freunde, er studierte
Die Politik mit meiner
treuen Freundin.
Und als die Freundin
starb, da kam er zu mir
Und sagte: Nicht nur
Christen, Jünger Jesu,
Sind zugelassen zu dem
Reich der Himmel,
Auch Menschen, die
gelebt die schöne Liebe.
Der Zölibat der
Priester ward verlästert,
Weil schwarze Schafe
Kinderlein missbrauchten.
Michel sprach aber,
dass ein Priester müsse
Frei von der Ehepflicht
für Jesus da sein.
Ein wahrer Katholik von
ganzem Herzen!
Ich sang ihm von der
Königin von Saba.
MILAN
Die pure Unschuld war
der Knabe Abel,
Er opferte dem Herrn im
Gottesdienste,
Er war der
Lieblingssohn der Zweiten Eva,
Er liebte über alles
Gottes Taube.
Ich war der Vater
Abraham und musste
Den kleinen Abel opfern
meinem Gotte.
Des Vaters Schmerzen
hab ich so verstanden,
Als er den lieben
Gottessohn geopfert.
Melchisedek, mein Vater
in dem Geiste,
Hat mich gelehrt, was
ist das Herz des Vaters.
Melchisedek bringt nun
für Abel Opfer
Von Brot und Wein am
göttlichen Altare.
Hier ist die Krone für
den liebsten Milan,
Schaut her, es ist des
Jesuskindes Krone!
OPA
Er war der Gatte meiner
lieben Oma,
Die ging zum
Gottesdienst der Inselkirche,
Doch bei den Nationalen
Sozialisten
Der Mann war ein
gestrenger Bürgermeister.
Er starb mit sechzig
Jahren an dem Suffe,
Großmutter war noch
dreißig Jahre Witwe
Und sagte bei der
Hochzeit meines Bruders
Zu mir: Mein Junge, sei
ein Eheloser!
Der Opa war sehr streng
zu meiner Oma,
Ein Patriarch, und sie
war seine Sklavin.
Der Opa war sehr streng
zu meiner Mutter,
Sie träumt noch heute
von ihm manchen Alptraum.
Was habe ich geerbt von
meinem Opa?
Die Liebe zu dem
Alkohol und Tabak.
PETER
Er war Abteilungsleiter
in der Firma,
Schriftsetzer waren
seine Untergebnen.
Er mochte gar nicht
meinen Kommunismus
Und hatte auch Kritik
an der Gewerkschaft.
Als die Gewerkschaft
einen Streik begonnen,
Da streikten alle die
Proleten, aber
Der Peter weiter stand
am Arbeitsplatze
Und sorgte weiter für
die Heimatzeitung.
In seiner Freizeit hat
er Wein gegoren,
Hat Wein gemacht aus
selbstgepflückten Äpfeln.
Er hatte keine Frau an
seiner Seite,
Nahm zur Geliebten sich
ein junges Mädchen.
Er sagte: Wer da saufen
kann am Abend,
Der kann am Morgen auch
zur Arbeit kommen.
PAUL
Als meine liebe Oma
lang schon Witwe
Gewesen war und still
alleine lebte,
Nur sonntags ging sie
in die Kirche Luthers
Und hat gebetet dort
den Psalm vom Hirten,
Da manchmal kam zu ihr
auf seinem Fahrrad
Vom Städtchen Norden
in den Flecken Hage
Der Onkel Paul, der
Minner meiner Oma,
Sie haben dann zusammen
Tee getrunken.
Da zählte er schon
über achtzig Jahre,
Da fuhr er immer noch
auf seinem Fahrrad.
Er ist sehr alt
geworden und er liebte
Zigarren, doch das hat
ihm nicht geschadet.
Er war ein Kavalier der
alten Schule,
Voll Ehrfurcht vor der
Seele meiner Oma.
QUENTIN
Der Erstgeborne meiner
schönen Freundin,
Als Baby trugen wir ihn
an dem Deiche,
Als mich die schönen
Freundinnen, die beiden,
Nach Oldenburg geholt
als ihren Minner.
Ich saß dann bei der
Freundin an dem Tische
Und sah das kleine
Kindlein Quentin wachsen.
Drei Jahre war er alt,
da wollt er einzig
Die liebe Frau und Mama
zur Gemahlin.
Er hatte keine Freunde
in der Schule,
War immer ganz allein
in seinem Zimmer.
Doch klug war er wie
keiner in der Schule,
In allen Fächern nur
die besten Noten.
Mit fünfzehn Jahren
ließ sich Quentin taufen:
Gott ist mein Licht,
vor wem sollt ich mich fürchten?
RONG JI
Wir trafen uns bei
seiner Pfingstgemeinde,
Er war ein
Charismatiker aus Taiwan.
Wir sprachen von
chinesischen Poeten,
Von Li Tai-bo und Bo
Djü-I und Du Fu.
Er war Student der
Pädagogik, machte
Den Doktor übers
Vater-Sohn-Verhältnis
Im Konfuzianismus und
im Christentume,
Er referierte und ich
formulierte.
Wir trafen uns am
Morgen zum Gebete
Und sangen
Lobpreislieder Gott dem König.
Dann kochte er für
mich ein Mittagessen
Und bot mir grünen Tee
an, ganze Blätter.
Er nannte mich Shi
Tuo-Tang, das bedeutet:
Der Pionier und der Gelehrte Chinas!
Der Pionier und der Gelehrte Chinas!
STEFAN
Er war ja immer meines
Vaters Liebling,
Ganz wie der Vater
tätig am Finanzmarkt.
Mein Vater bat ihn kurz
vor seinem Tode,
Sich um den kranken
Bruder doch zu kümmern.
Mein Vater lag auf
seinem Sterbebette
Und ich stand mit dem
Bruder bei dem Alten,
Da sprach mein Vater
nur mit meinem Bruder
Und nahm ironisch kurz
noch von mir Abschied.
Als ich verrückt
geworden war vor Trauer,
Weil meine
Busenfreundin jung gestorben,
Mein großer Bruder
brachte mich ins Tollhaus,
Und weil ich dort nicht
länger bleiben wollte,
Hat er mir seine
Freundschaft aufgekündigt.
Ich bete für den
gottvergessnen Bruder.
SIMON
Rebekka war mit
Zwillingsbrüdern schwanger
Und Jakob war der von
dem Herrn Erwählte.
Der Herr sprach: Jakob
ist mein Vielgeliebter,
Doch Esau habe ich
gehasst von Herzen!
Und Jakob hatte selbst
ein Dutzend Söhne,
Doch Josef war sein
auserwählter Liebling.
Da sprachen Jakobs
Söhne zu dem Vater:
Warum bist du so lieb
zu Josef immer?
Den kleinen Milan nannt
ich immer Knutschi
Und Simon, seinen
Bruder, nannt ich Püppchen.
Oft bat ich Gott, mir
Liebe doch zu schenken
Nicht nur für Milan,
sondern auch für Simon.
Doch Gott hat nicht
erhört mein Flehn um Liebe,
So bete Simon Stock für
seine Seele!
TOM
Ich hatte eine
Freundin, die ich liebte,
Ich zeugte als ein
Geist in ihrer Schönheit.
Sie wurde schwanger in
der Zeit der Weihnacht
Und dachte, dass sie
trage eine Tochter.
Sie nannte ihre Tochter
Seraphina,
Epiphania nannte sie
die Tochter.
Das Kind war Kern, war
Traube, Apfel, Brotlaib,
Hochschwanger sah ich
imposant die Mutter.
Und so erblickte Tom
das Licht des Kosmos,
Ich zog ihn groß mit
meinem Vaterherzen.
Er sagte: Ich bin auch
ein Kindlein Gottes,
Der Schöpfer liebt
doch alle Kreaturen!
Ich liebte mehr den
Sohn als seine Mutter
Und weihe ihn Mariens
Mutterherzen!
THOMAS
Er war bei Nationalen
Sozialisten
Und liebte sehr das
strenge Heer von Hitler,
Dann aber ging er zu
den Kommunisten
Und liebte sehr das
strenge Heer von Stalin.
Er war in seiner Jugend
in den Alpen
Und hatte dorten, wie
er selber sagte,
Die Jungfrau kühn
bestiegen, und er lachte,
Den nie gesehen ich im
Frauendienste.
Er protestierte gegen
atomare
Raketen Nordamerikas
und schwärmte
Zu gleichen Zeiten für
die atomaren
Raketen der Union der
Kommunisten.
Mit eine rosa Fahne
protestiert er,
Zur roten Fahne reichte
nicht die Farbe.
UWE
Er war mein Nachbar in
den Kindheitstagen.
Mein Vater hatte mir
geschnitzt die Waffen,
Dass ich im Wald
Indianer spielen konnte,
Doch Uwe hat die Waffe
mir gestohlen.
Als ich ein
Jugendlicher war geworden,
Lud er mich in sein
Zimmer ein, zu hören
Die populäre Rockmusik
der Jugend
Und gab mir auch dazu
ein Stückchen Haschisch.
Du musst das kleine
Stückchen Haschisch
Erhitzen in des
Feuerzeuges Feuer
Und es zerbröckeln
dann zu kleinen Krümeln,
Vermischt mit Tabak in
der Pfeife rauchen.
Es möge Gott ihm
diesen Rat vergeben,
Denn Drogenhandel ist
ein Werk des Teufels.
UWE
Ein Pastor er der
Evangelikalen,
Ich gab ihm mein Poem
an die Madonna,
Er sagte: So was werde
ich nicht lesen!
Er nahm mich auf in
seinen Glaubensgrundkurs,
Da sagte ich: Ich
möchte kennen lernen
Die tiefe
Weisheitslehre Jakob Böhmes
Und auch den
Philosophen Augustinus,
Er sagte: Wer ist denn
der Jakob Böhme?
Er lehrte, evolutionäre
Schöpfung
Sei unvereinbar mit dem
Wort der Bibel,
Obwohl die Bibel nenne
Wiederkäuer
Den Hasen, der doch sei
kein Wiederkäuer.
Er riet mir, was ich
liebte, loszulassen,
Wie Abraham geopfert
seinen Isak.
VOLKER
Er war in unsrer
Sozialisten-Jugend
Vorsitzender und
Ober-Ideologe,
Ein rationaler Denker,
meistens nüchtern,
Der große Reden
schwang auf den Kongressen.
Er stritt sich immer
mit der eignen Mutter,
Die Katholikin war, vom
Glauben abfiel
Und die Diana wilder
Hexen ehrte,
Und seine Schwester
liebte den Abraxas.
Ich hatte eine Freundin
und Geliebte,
Doch Volker glaubte an
den Kommunismus
Und praktizierte
Weiber-Kommunismus,
Die wilden Weiber sind
für freie Liebe,
So fand ich meine
Freundin und Geliebte
Ganz nackt im Bette
meines besten Freundes.
WERNER
Sein Vater war Prolet
und baute Wagen,
Der Sohn war in der
Sozialisten-Jugend
Kassierer, das
Parteibuch brauchte Marken,
Sonst war er weiter
nicht ein helles Köpfchen.
Er hatte eine schöne
blonde Freundin,
So schlank, so goldig
ihre langen Locken.
Ich aber hatte immer
Liebeskummer,
Da hat mich Werner
immer treu getröstet.
Dann nahm er sich zur
Frau die Katholikin,
Die Gute, die mir immer
wohlgesonnen.
Ich las in ihrem Hause
Werthers Leiden,
Ich las in Oldenburg
die Leiden Werthers.
Betriebswirtschaft
studierte Werner fleißig,
Ich zeigte ihm die Ode
an Kythere.
WERNER
Ich traf ihn im Café
für Psychisch-Kranke,
Da er Sozialarbeiter
war beim Staate
Und diente beim
Gesundheitsamt den Kranken,
Er war ein
Menschenfreund und gut und freundlich.
Und als er hörte, dass
ich Dichter wäre,
Hat er um Manuskripte
mich gebeten,
Erstellte liebevoll ein
kleines Heftchen
Aus meinen Oden,
Stanzen und Sonetten.
Ich traf ihn später
wieder und besuchte
Ihn im Büro, da er
sein Amt verwaltet,
Da hingen viele bunte
Krishna-Bilder
Und viele Gurus auch
mit langen Bärten.
Er sagte einmal: Rauche
keinen Haschisch,
Denn das verursacht
schreckliche Psychosen.
WOLFGANG
Er war ein Pastor bei
den Lutheranern,
Ich kam gerade aus dem
Irrenhause,
Doch noch verfolgt von
Halluzinationen,
Verfolgt von Geistern
meiner Paranoia.
Da suchte ich ihn im
Sankt-Annen-Wege
Im Pfarrhaus auf, dem
alten Anna-Kloster.
Ich sagte: Oma wollt
ich immer bitten,
Sie möge für mich
beten zu dem Heiland.
Er sagte: Ich will für
dich beten, Bruder.
Er gab als Freund mir
eine Zigarette.
Ich sagte: Ich will
selber Pastor werden“
Er sagte: Nicht nur
Freude an der Bibel
Muss einer haben,
welcher Pastor sein will,
Muss auch mit Tanten
Kuchen essen können.
DRITTER GESANG
LA CITÉ DES FEMMES
„Die Wüstenväter
sagten,
die Kirche und Maria
und die Seele seien
weiblich.“
(Papst Franziskus)
VISION DER ALLMACHT UND
WEISHEIT UND LIEBE
GOTTES IN WEIBLICHER
GESTALT
Um Mitternacht erschien
in meiner Kammer
Die Gottheit in drei
weiblichen Personen,
Frau Allmacht und Frau
Weisheit und Frau Liebe
Erschienen, eine
schöner als die andre!
Frau Allmacht mir
versprach die Kaiserwürde,
Wenn ich den Apfel ihr
der Schönheit gebe!
Frau Weisheit mache
mich zum Philosophen,
Wenn ich den Apfel ihr
der Schönheit gebe!
Frau Liebe ließ die
sieben Schleier sinken;
Sie stand vor mir in
allem Liebreiz nackend!
Frau Liebe mir
versprach zur Braut Maria,
Wenn ich den Apfel ihr
der Schönheit gebe!
Da schaute ich die
Himmelsstadt der Frauen
Und über allen Königin
Maria!
VENUS VON WILLENDORF
Bet ich das Vaterunser
in der Messe,
Dann denk ich an die
Willendorfer Venus,
Denn meine Gottheit ist
die Große Mutter,
Die
fünfundzwanzigtausend Jahre alte!
Einst trat ich in das
Zimmer eines Weibes,
Da hing das Bild der
Willendorfer Venus,
Der Muttergöttin mit
dem großen Busen,
Der Liebesgöttin mit
dem breiten Becken.
Zwar das Idol in
Wirklichkeit ist klein nur,
Groß ist die
Fruchtbarkeit der Großen Mutter.
Die Menschen in der
Steinzeit glaubten scheinbar
An eine übergroße
Muttergöttin.
Am Anfang war die
Mutter, die war fruchtbar,
Die Eine Mutter nur,
die Eine Gottheit.
USHAS
Preis dir, du junge
Göttin Morgenröte,
Wie lieblich schaun der
Morgenröte Wimpern,
Wie keusch der
Morgenröte Augenlider,
Wie jung du bist, du
Königin des Morgens!
Poeten Hindostans
lobpreisen täglich
Die Morgenröte, mit
dem Lichte kommend.
Das Licht ist göttlich,
das ist klar wie Butter,
Das Licht erst
offenbart der Schöpfung Farben.
Dir, Königin, dir
weihen wir die Kühe,
Dir, Königin, dir
weihen wir die Kälber.
Gib Männern Arbeit,
Frauen schenke Kinder,
Den kleinen Knaben
schenke Lebensfreude!
Du Königin vom Orient,
du Göttin,
Du Stern des Morgens,
du bist unsre Hoffnung!
SHAKTI
Gott Brahma ist im
Anbeginn der Schöpfer,
Und Saraswati, die ist
seine Shakti,
Die Schöpferin des
Alls ist Saraswati,
Sie ist der
schöpferischen Weisheit Göttin!
Gott Vishnu der
Erhalter ist des Lebens,
Die schöne Lakshmi ist
des Gottes Shakti,
Des Lebens Göttin und
der Liebe Göttin,
Das Ideal der Fraun,
die Freudengöttin!
Gott Shiva ist der Gott
des dunklen Todes,
Die schwarze Göttin
Kali seine Shakti,
Frau Todin ist sie mit
dem Rosenkranze,
Statt Perlen kränzen
sie die Totenschädel.
So Shakti Saraswati,
Lakshmi, Kali,
Drei Göttinnen sind
sie, nur Eine Gottheit.
ASTARTE
In Kanaan war immer
große Hitze,
Da war die
Fruchtbarkeit des Himmelsregens
Den Kananäern eine
Himmelsgottheit,
Der Himmelsstier, die
Wettergottheit Baal.
Der Baal machte
fruchtbar Mutter Erde,
Der Erde Göttin aber
war Astarte,
Befruchtet ward sie von
dem Himmelsregen
Und brachte die Natur
hervor, die grüne.
Der Himmel Baal feierte
die Hochzeit
In sexueller Einung mit
Astarte.
Und in dem Heiligtume
der Astarte
Zu diesem Zwecke
dienten Göttermägde,
Die Hochzeit in dem
Kult zu zelebrieren,
Das waren der Astarte
Hierodulen.
ISIS
Verklärte Seele dieses
Universums,
Die Göttin ist die
Regenbogenjungfrau,
Der Weisheit Göttin
sie in sieben Schleiern,
Die Wahrheit sie, in
Sais angebetet.
Die Göttin Isis und
die Göttin Nephtys
Beklagen ihren
Bräutigam Osiris,
Der ward zerrissen und
der ward zerstückelt,
Sein toter Körper
schwamm hinab nach Byblos.
Die Göttin Isis, Dea
Dolorosa,
Beweinte ihren
Bräutigam Osiris,
Sie sammelte die
Glieder seines Leibes,
Und siehe da, Osiris
ist erstanden.
Wer hob der Göttin
Schleier in dem Tempel
Zu Sais, der sah seine
Vielgeliebte.
APHRODITE VON ZYPERN
Ich hatte eine
Vielgeliebte einmal,
Die lag in ihrem Bette
in der Kammer
Und wartete auf mich in
ihrem Bette,
Hing an der Tür das
Bild der Aphrodite.
Die Vielgeliebte fuhr
nach Berolina
Und lag im Bette eines
andern Kerles,
Ich aber betete zu
Aphrodite,
Zurückzubringen meine
Vielgeliebte.
Und Aphrodite hörte
auf mein Flehen,
Zurück kam eilend
meine Vielgeliebte.
Sie war die Priesterin
der Aphrodite
Und unterrichtet in der
Kunst der Liebe.
Das Höchste Gut war
ihr die Lust, die Wollust,
Sie war ein Weib der
Paradieses-Wonne!
DIANA
Ich sah in meiner
Jugend in der Seele
Ein weißes Mädchen,
eine Makellose,
Es war die Anima des
Unbewussten,
Wie Psychologen mich
darob belehrten.
Der Psychologe, dem ich
dies erzählte,
Der nannte sie die
göttliche Diana,
Die keusche Jägerin,
die reine Jungrau,
Den Archetyp der
makellosen Jungfrau.
Das Mädchen aber, das
ich sah im Traume,
Das hieß Maria, und
sie sprach im Traume:
Ich heiße jetzt
jungfräuliche Diana
Und bin die keusche
Göttin aus den Wäldern.
Diana aber oder auch
Maria,
Sie war die Frau im
Innern meiner Seele.
HLYN
Germanen nannten sie
die Freundschaftsgöttin,
Die Liebesgöttin war
die Göttin Freyja.
Germanen war die schöne
Liebe göttlich,
Germanen war die treue
Freundschaft göttlich.
Die alten Bardenlieder
sind verschollen,
Der Barde Klopstock
aber sang die Göttin,
Er sang die
Freundschaft mit den frommen Brüdern,
Die Männerfreundschaft
in des Geistes Zeichen.
Ich aber sing der
Frauenfreundschaft Göttin,
Zwei Freundinnen
bewegen meine Seele,
Die eine ist schon
droben in den Himmeln,
Die andre mir versüßt
die Mutter Erde.
Die Freundinnen des
Dichters will ich weihen
Der Göttin Hlyn, der
schönen Freundschaft Göttin.
SEMIRAMIS
Geboren wurde sie von
einer Göttin,
Die Mutter starb bei
der Geburt der Tochter,
Doch Fische haben sie
ernährt und darum
Den alten Syrern sind
die Fische heilig.
Sie wurde Ehefrau des
Königs Nisos
Und war auch
Heeresführerin im Kriege.
Sie wurde Königin und
baute Babel
Und baute ihre
weltberühmten Gärten.
Ganz Asien, vom Indus
bis Ägypten,
Von Babel bis nach
Libyen war ihres.
Ihr Sprössling aber
wollte sie ermorden
Mit Hilfe eines
listigen Eunuchen,
Da flog sie einfach
fort als eine Taube,
Den Syrern sind
deswegen Tauben heilig.
NOFRETETE
Schön sind die
Schönheiten des Sonnengottes,
Die Schöne ist
gekommen, Nofretete!
Den einzigen
Beherrscher von Ägypten
Verehrte Echnaton, den
Gott der Sonne,
Den Gott des Himmels,
Herrscher aller Welten,
Und Echnaton zu Seiten
saß die Schöne,
Die Herrin Nofretete,
voll der Gnade,
Die Siegerin in allen
Schlachten Gottes!
Und nach dem Tod des
Pharao beherrschte
Die hohe Herrin ganz
allein Ägypten,
Sie opferte der Maat,
der Wahrheitsgöttin,
Und siegte in den
Kriegen mit den Feinden.
Die Schöne ist
gekommen, Nofretete,
Noch heute wunderschön
ist ihre Büste!
KLEOPATRA
Kleopatra, Inkarnation
der Isis,
Sie liebte Mark
Antonius und Cäsar.
Sie war die Königin
der beiden Länder,
In Alexandrien die
Herrin herrschte.
Sie bot sich an für
eine Nacht der Liebe,
Da wollte pflegen sie
der Kypris Werke,
Doch wer sie lieben
wollte auch nur Einmal,
Der musste dafür mit
dem Tod bezahlen.
Sie löste auf in einem
Kelch voll Essig
Die wertvollste der
Perlen, sie zu trinken.
Dann setzte an den Arm
sie eine Schlange
Und ließ sich beißen
von der Schlange Giftzahn.
Kleopatra, ich sah sie
einst im Rheinland,
Sie trug so reizend
aufgesteckt die Haare.
THEOPHANU
Die griechische
Prinzessin war die Nichte
Des Kaisers von Byzanz,
geborn in Purpur.
Der zweite Otto, Kaiser
aller Deutschen,
Er freite diese
griechische Prinzessin.
So kam sie von Byzanz
ins deutsche Sachsen
Und brachte
Schmiedekunst des Goldes mit sich
Und mit sich elfenbeine
Schnitzereien
Und Nikolaus, den
Heiligen der Kinder.
Mitkaiserin war sie mit
unserm Kaiser
Und nach dem Kriegertod
des zweiten Otto
Beherrschte sie allein
das Reich der Deutschen,
Der dritte Otto war ja
noch ein Knabe.
Ihr Leichnam liegt in
Köln und schützt die Kirche
Im Westen vor dem
Zudrang der Dämonen.
ELISABETH VON ENGLAND
Sie war die
Jungfrau-Königin Eliza,
Sie war die
Mädchenkönigin Eliza,
Sie war die gute
Königin Eliza,
Die Königin der Feen,
Gloriana.
Ihr Freund aus
Jugendtagen, Robert Dudley,
Er war der
Jungfrau-Königin Geliebter.
Auch Spaniens zweiter
Phillip wollte freien
Die Jungfrau, sie wies
ihn zurück entrüstet.
Maria Stuart war die
Katholikin,
Elisabeth jedoch war
Protestantin,
Die exkommuniziert vom
Papste Pius,
War Gouverneur der
Anglikaner-Kirche.
Patronin von Virginia,
die Jungfrau,
Die siegte über
Spaniens Armada.
KATHARINA VON RUSSLAND
Die aufgeklärte
absolute Zarin
Gekrönt ward in der
Kreml-Kathedrale.
Geborene Sophia, die
Prinzessin
Ward Ehefrau des
dritten Peters Russlands.
Sie stürzte ihren
impotenten Gatten,
Vielleicht war er ein
Homosexueller,
Mit dem galanten Orlow
alten Adels
Ergriff die Herrschaft
sie in Mutter Russland.
Die Lutheranerin ward
Orthodoxe
Und plante, zu erobern
Konstantinopel,
Byzanz erneut zu
gründen, jenes Ostrom,
Denn Moskau sah sich
als die dritte Roma.
Voltaire sah sie als
eine Philosophin
Im Zarenthron, als
lichten Stern des Nordens.
MARIA THERESIA VON
ÖSTERRIECH
Die gute Tochter aus
dem Hause Habsburg,
Franz Stephan war ihr
Freund, Gemahl und Kaiser,
Sie Königin von
Österreich und Ungarn,
Sie Königin Kroatiens
und Böhmens.
Dem Krieg von sieben
Jahren viel zum Opfer
Das fromme Schlesien,
das fiel an Preußen.
Theresianische Reform
des Staates,
Das war das Werk der
absoluten Fürstin.
Barocke Katholikin,
gute Mutter,
Die trug der Kinder
Haar am Rosenkranze,
Sie duldete nicht
Juden, Protestanten,
Haus Österreich sei
immer marianisch.
Ihr Herz im Kelch in
der Loretto-Kirche,
Ihr Leichnam in der
Gruft der Kapuziner.
MARIE ANTOINETTE VON
FRANKREICH
Gefangen von den
Revolutionären,
Sie schrieb in dem
Gefängnis an die Schwester:
Ich werde schon
erwartet von den Henkern,
Es wartet schon auf
mich die Guillotine.
Der Abschied aber, ach,
von meinen Kindern,
O lieber Gott, zerreißt
mir meine Seele!
So schritt die Königin
zur Guillotine,
Empfahl das Heil der
Seele Jesus Christus.
Die Revolutionäre sie
verhöhnten
Als eine erzkokette
Kurtisane,
Dem Volke hätte sie
kein Brot gegeben,
Die Armen hätten
Kuchen essen müssen!
Ihr Haupt fiel unterm
Beil der Guillotine,
Die Seele flog zum
Bräutigame Christus.
HELENA VON HOMER
Die wunderschöne
Königin von Sparta
War ehelich vermählt
dem Menelaos,
Der Bruder war des
Fürsten Agamemnon,
Sie hatten eine
Tochter, Harmonia.
Jedoch der Liebe Göttin
Aphrodite
Die Fürstin hatte
vorgesehn für Paris.
Prinz Paris warb um sie
am Strand von Sparta,
Er schenkte Schmuck
ihr, Gold und Edelsteine.
Da folgte Helena dem
Prinzen Paris,
Sie machten Rast auf
einer kleinen Insel,
Da wälzten sie sich in
dem Sand des Strandes
Und machten Liebe bei
des Meeres Rauschen.
Kassandra aber sah den
Brand von Troja
Voraus, doch keiner
glaubte der Prophetin.
ANTIGONE VON SOPHOKLES
Antigone war eine
fromme Jungfrau,
Die über seinen Tod hinaus den Bruder
Die über seinen Tod hinaus den Bruder
Geliebt und sorgte
schließlich voll Erbarmen
Für die Beerdigung des
toten Bruders.
Der König in dem
Staate untersagte,
Zu Grab zu tragen
diesen Feind des Staates.
Antigone jedoch
gehorchte einzig
Den Weisungen und dem
Gesetz der Götter.
Als Marterzeugin fürs
Gesetz der Götter
Antigone ist
hingerichtet worden.
Des Königs Sohn, der
jugendliche Haimon,
Der Jungfrau folgte in
die Grabeshöhle.
So siegte über das
Gesetz des Staates
Moralisch in der
Jungfrau das Naturrecht.
LESBIA VON CATULL
Wer gegenübersitzt dem
schönen Weibe,
Der scheint zu sein
schon einer von den Göttern,
Der ist schon selig wie
der Gott der Götter,
Wenn dies zu sagen ist
erlaubt dem Menschen.
Sitzt dir Catullus
gegenüber, Schönheit,
Versagt der Atem und
versagt die Stimme,
Elektrische Impulse
zucken jählings
Durch alle Adern dem
verliebten Manne!
Der Schweiß bricht
aus, es zittern alle Glieder,
Ein Donner dröhnt
gewaltig in den Ohren,
Geblendet von der
Schönheit, hat die Blindheit
Den Dichter-Seher
plötzlich überfallen!
Das macht der
Müßiggang, das macht die Muße,
Die ruinierte auch
schon ganze Staaten.
DELIA VON TIBULL
Und wenn auch Delia der
Kröte Speichel
Zusammen mischen wollt
mit Fliegenpilzen
Und täte in die Suppe
Rattenschwänze
Und dazu ausgerupfte
Mückenflügel
Und gäbe Saft der
Vulva einer Stute
Darein und kochte alles
auf dem Feuer
Und riefe dazu an die
Hexengöttin,
Beschwörte dreimal
Hekate, die dunkle,
Und gäbe dann den Sud
Tibull zu trinken –
Von ihren Händen nähm
ich gern die Suppe
Und ließe mich
verzaubern von der Hexe,
Die ich trotz ihres
Ehemannes liebe,
Denn schön, zu sterben
von der Hand der Liebsten!
Im Hades sind wir
sicherlich zusammen!
CYNTHIA VON PROPERZ
Die schöne Cynthia lag
in dem Garten
Im Sommer und sie
schlief im grünen Grase,
Ihr Kleid,
durchsichtig, ließ die Brüste sehen,
Brustspitzen drückten
leicht sich durch die Seide.
Der Dichter nahte sich
der Vielgeliebten,
Die ihm versagte sonst
so manche Gnade,
Nun aber lag die
offenbare Schönheit
So weiblich-willig vor
ihm auf der Erde.
Da nahte er die Lippen
ihren Lippen
Und raubte ihr im
Schlaf ein feuchtes Küsschen,
Sie öffnete im Schlaf
die Lippen etwas
Und träumte wohl von
eines Mannes Liebe.
Und nun berührte der
Poet die Brüste,
Er sah das Muttermal am
linken Busen.
CORINNA VON OVID
Corinna, wenn dein Mann
sitzt an dem Tische
Stolz neben dir und
dich berührt vertraulich,
Berühre dann,
Geliebte, unterm Tische
Mit deinem Fuße
zärtlich meine Füße.
Und schütte aus den
Becher voll von Rotwein
Und in die Lache
zeichne mit dem Finger
Die Ziffer, wann wir in
der Nacht uns treffen,
Es schweige nur der
Hund vor deinem Hause.
Wenn du bei einem Fest
mit deinem Manne
Zugegen bist und ich
bin auch zugegen,
So streife du mich
unabsichtlich zärtlich,
Berühr mit deinen
Brüsten meine Schulter.
Hier schenk ich dir den
Ring, den trag am Finger,
Wenn du alleine liegst
in deinem Bette.
BEATRICE VON DANTE
In seiner Jugend sah
der fromme Dichter
Die schöne Beatrice.
Amor traf ihn!
Als die Geliebte starb
in ihrer Jugend,
Trug Amor sie im roten Kleid gen Himmel.
Trug Amor sie im roten Kleid gen Himmel.
Und nun war sie die
Heilige des Dichters,
Der Theologen Weisheit
schön verkörpernd.
Wo Sankt Maria saß und
Mutter Eva,
Da saß im Himmelsthron
auch Beatrice.
Der Dichter ist
gegangen durch die Hölle,
Er ist gegangen durch
das Fegefeuer,
Bis sie im Paradiese
ihn begrüßte
Und führte ihn zur
frohen Schau der Gottheit –
Er sah die Liebe, die
regiert das Weltall –
Ihn traf ein Blitz, er
stürzte auf die Erde.
LAURA VON PETRARCA
Er sah sie Einmal nur
in seiner Jugend
Und er verliebte sich
in ihren Namen.
Er liebte ja die
Dichtkunst der Antike,
Da Gott Apollon liebte
Jungfrau Daphne
Und Jungfrau Daphne
floh vorm Gott Apollon
Und er verwandelte sie
in den Lorbeer,
Den Lorbeer, der die
wahren Dichter kränzte,
Und Laura war ja
schließlich dieser Lorbeer.
Er war in der Provence
im Süden Frankreichs
Und lebte dort allein
dem Angedenken
Der schönen Jungfrau
mit dem schönen Namen
Und reimte ihr die
traurigsten Sonette.
Doch später er
bekannte Augustinus,
Er habe nur geliebt den
schönen Namen.
LEONORE VON TASSO
Die Fürstin an dem
Florentiner Hofe
War für den Dichter
Inbegriff der Schönheit,
Die reine Venus aus dem
dritten Himmel,
Idee und Ideal, der
Schönheit Urbild.
Er häufte auf den
vielgeliebten Namen
Die höchsten
Qualitäten, die er kannte,
Er liebte nicht die
ganz konkrete Dame,
Platoniker, er liebte
die Idea!
Die Ritter, die
Jerusalem befreiten,
Kreuzfahrer zu dem
Grabe Christi, alle
Sie folgten dieser
schönsten aller Damen,
Die war ein Traumbild
aus dem Geist des Dichters.
Ihr Ehemann jedoch den
Liebesdichter
Hat schließlich
eingesperrt im Irrenhause.
VENETIA
DIGBY VON BEN JONSON
Sie ist gestorben,
seine Vielgeliebte,
Die Muse war für alle
seine Werke,
Tragödien, Komödien
und Masken
Und Epigramme und der
Liebe Lyrik.
Sie ist gestorben und
er sprach sie heilig,
Da sie zuletzt das Mahl
des Herrn empfangen.
Sie wartet nun auf ihre
Auferstehung
Und das persönliche
Gericht durch Christus.
Dann wird bekommen sie
den reinsten Geistleib,
Licht wie die Sonne,
schneller als die Blitze,
Durchsichtig wie das
Glas und leicht wie Wolken,
So lebt sie bei den
Heiligen und Engeln.
Der Dichter in der
Katastrophe Kerker
Bejammert aber den
Verlust der Muse.
FANNY VON KLOPSTOCK
Der seraphinische Poet
ersehnte
Schon frühe die
vollkommene Geliebte,
Die er in seinem Traum
erfunden hatte,
Die zärtlich-sanfte
Tochter frommer Mutter.
Da fand er Fanny,
seines Freundes Schwester,
Die liebte einen andern
Mann, mehr glücklich
Als der Poet, doch
reicher nicht an Tugend.
Auch ungeliebt, der
Dichter liebte Fanny.
Und wenn du einst
gestorben bist, o Fanny,
Ich such gestorben bin,
dann wird mein Engel
Mich zu dir führen in
dem Paradiese,
Wir werden uns vor Gott
vollkommen lieben!
Der Liebe tief
ergründete wie Engel,
Ist eins mit Fanny,
wie Petrark mit Laura.
FRAU VON STEIN VON
GOETHE
Am siebenten November
kam der junge
Student des Jura in das
Städtchen Weimar
Und lernte dort
Charlotte kennen, Lida,
Der er nebst
Shakespearn seine Dichtkunst dankte.
Im Herzog hat er einen
Herrn gefunden,
In Frau von Stein
gefunden eine Herrin.
Rittmeister Stein den
Dichter hat geduldet,
Der kleine Sohn
vergötterte den Dichter.
Charlotte war ihm Muse
und Madonna,
War Iphigenie ihm und
Leonore.
Sie wollte heilig
machen den Poeten,
Man weiß nicht, ob sie
je den Dichter küsste.
Er blieb sein Leben
lang ihr treu verbunden
Trotz all der andern
Liebchen, die er hatte.
LAURA VON SCHILLER
Einst bei der Schöpfung
dieses Universums
Der Schöpfer schuf den
Dichter und die Muse,
Schuf Friedrich
Schiller und die schöne Laura,
Zwei Hälften Einer
Kugel in dem Weltall.
Und darum, liebe Frau,
wenn wir uns lieben,
Was eins einst war, das
findet neu zusammen,
Die Sphärenharmonie
des Universums
Wird wieder hergestellt
durch unsre Liebe.
Wie schön du bist, o
Laura! Doch du alterst,
Einst wirst du sterben
und zu Staube werden.
Den Gott, der dich gab
einem andern Manne,
Kann ich nicht lieben,
Laura, einzig lieben
Kann ewig ich, die uns
dereinst vereinigt,
Die Geistermutter
Ewigkeit, die große.
DIOTIMA VON HÖLDERLIN
Hauslehrer wurde er im
Haus des Bankmanns,
Erzog als Pädagoge
einen Knaben.
Suzette, die Gattin des
Bankiers, war reizend
Mit ihrem ewigen
Madonnenkopfe!
Der Dichter wählte sie
als seine Muse,
Da Gott er sah auf
ihrer Stirne strahlen!
Er nannte sie die
Priesterin der Liebe,
Die Sokrates belehrte,
Diotima.
Er liebte sie, sie
liebte ihn! Doch leider
Der Ehemann verbannte
ihn vom Hause.
So ging er nach
Bordeaux. Sie ist gestorben,
Gestorben Diotima! So
der Dichter
Verfallen ist dem
schizophrenen Wahnsinn!
Im Himmel gibt es einst
ein Wiedersehen!
SOPHIE VON NOVALIS
Novalis liebte Christus
und sein Söphchen,
Für ihn war diese
reizende Verlobte
Die Jungfrau Weisheit,
Hagia Sophia,
Wie er sie aus dem Werk
von Böhme kannte.
Sein Söphchen war für
ihn die blaue Blume,
Sie war für ihn die
himmlische Madonna.
Als aber dann sein
Söphchen jung gestorben,
Der Dichter wollte
selber sich ermorden.
Er stand an ihrem Grabe
voller Trauer
Und schrieb die Hymnen
an die Nacht voll Sehnsucht,
Voll Sehnsucht nach
Erlösung durch das Sterben
Und himmlische
Vereinigung mit Söphchen.
Novalis hob den
Schleier auf der Isis
Und sah sein Liebchen,
Rosenblüte Söphchen.
SOPHIE VON BRENTANO
Der Dichter sehnte sich
nach der entfernten
Geliebten, sehnte sich
so sehr, er konnte
Vor lauter Sehnsucht
nicht mehr Lieder schreiben,
Denn er verzehrte sich
vor lauter Sehnsucht.
Und als der Dichter
hatte die Geliebte
Sophie in seinem Hause
als Gemahlin,
Er konnte leider keine
Lieder schreiben,
Weil ihm gestillt war
alle seine Sehnsucht.
Die Mutter und Gemahlin
starb im Kindsbett,
Der Dichter sah sie in
Visionen geistig
Und dennoch er verging
vor lauter Trauer,
Aus Abgrundstiefe
heulte er zu Christus.
Nun wurde er
katholisch, schrieb Visionen
Der Nonne mit den
Stigmata des Heilands.
ANNA KERN VON PUSCHKIN
O Anna, als ich dich
zuerst gesehen,
Erschienst du mir als
Genius der Schönheit,
Und mit dem reinen
Genius der Schönheit
Kam mir die Muse und
die Glut der Liebe.
Dann war ich fern von
dir, geliebte Anna,
Und Schmerz und
Langeweile war mein Leben.
Ich vegetierte unter
wüsten Narren
Und keine Muse mir den
Schmerz verschönte.
Da kamst du wieder, o
geliebte Anna,
Erneut der Genius der
Schönheit schenkte
Das Leben mir, die
Liebe mir, die Muse,
Inspiration und Glauben
an die Gottheit!
O femina
divina, Frau und Göttin,
Erbarme dich, ich bin
ein armer Sünder!
MATHILDE VON HEINE
Der Dichter elend lag
auf der Matratze,
Der größte Humorist
war todestraurig.
Das Rückenmark war
gichtisch ihm verkümmert,
Er war der arme
Lazarus, der kranke.
Er hatte nur gespielt
mit Liebesschmerzen,
Nun hatte eine Liebe er
gefunden,
Die in der Stadt Paris
im schönen Frankreich
Den todeskranken
Liebesdichter pflegte.
Zu Grab zu schleichen
einsam, das ist traurig,
Nicht eine
Krankenschwester kann ihm helfen,
Nur eine Liebe, Liebe,
ewigweiblich,
Die trägt mit ihrer
Gnade ihn zu Grabe!
Wem das versagt bleibt,
lieber Heinrich Heine –
Ihr Brüder, droben
sehen wir uns wieder!
LOU VON RILKE
Reiß mir die Arme aus,
geliebte Herrin,
Mit meinen Beinen werd
ich dich umfangen!
Reiß mir die Beine
aus, geliebte Herrin,
Auf meinem Bauche werd
ich zu dir kriechen!
Reiß mir die Lippen
aus, geliebte Herrin,
Mit meinen Augen werd
ich zu dir sprechen!
Reiß mir die Augen
aus, geliebte Herrin,
Mit meinem Herzen werde
ich dich sehen!
Reiß mir das heiße
Herz aus meinem Busen,
Mit meinem Hirne werde
ich dich fühlen!
Reiß mir das heiße
Hirn aus meinem Schädel,
Mit meinem Blute werde
ich dich denken!
Nimm mir das Leben auf
der feuchten Erde,
So will ich dich im
Himmel weiter lieben!
EVA
Die erste Frau auf
dieser schönen Erde,
Ob Gott mit einem Nabel
sie erschaffen?
Ich weiß es nicht, ich
sah sie niemals nackend,
Im Lichtkleid sah ich
sie im Garten Eden.
Die Theologen reden von
ihr übel,
Sie nennen sie die
Sünderin der Sünder.
Die Wissenschaftler
deuten sie symbolisch,
Es gäbe keine Dame
dieses Namens.
Doch Dante sah die
Mutter Eva droben
In ihrem Himmelsthrone
bei dem Throne
Der Neuen Eva, Unsrer
Frau Maria,
Weil Gott Erbarmen hat
mit Mutter Eva.
So hoffe ich dereinst
im Paradiese
Die schöne Eva endlich
nackt zu sehen!
SARA
Gott sprach zu Vater
Abraham: Du gehe
Von deinem Vaterhause
fort, mein Lieber,
Verlasse du den
angestammten Wohnort
Und gehe in die
auserwählte Fremde!
Nimm keinen mit dir als
Prinzessin Sara,
Ich hörte sie im
Eingang ihres Zeltes
So heiter lachen, als
der Engel nahte,
Als du dem Engel hast
ein Lamm geschlachtet.
Prinzessin Sara ist so
schön und milchweiß,
An ihren weißen
Brüsten sog der Knabe,
Der da den schönen
Namen trägt: Gott lachte!
Den Knaben sollst du
meiner Gottheit weihen!
Und kommst du, Abraham,
ins Land Ägypten,
So sage du, dass Sara
deine Schwester!
REBEKKA
So leg, mein Knecht,
die Hand an meine Lende,
Sprach Vater Abraham zu
Eliezer,
Und suche meinem Sohne
eine Gattin,
Doch nicht von Kanaans
verkehrten Töchtern.
Geh du in meine Heimat
Ur und suche
Von meinem Stamme eine
Braut dem Sohne,
Doch will das Mädchen
folgen nicht dem Sohne,
Er soll nicht wieder
ziehen nach Chaldäa.
Rebekka reitend kam auf
dem Kamele
Und ließ den Schleier
von dem Antlitz sinken,
Und Isaak vermählte
mit Rebekka
Sich in dem Zelte, und
Rebekkas Liebe
War süßer Trost für
Isaak, denn kürzlich
War erst gestorben Sara
und begraben.
RAHEL
Der arme Jakob diente
sieben Jahre
Und noch mal diente
Jakob sieben Jahre
Um Rahel, Lämmchen mit
den schönen Augen,
Die meditierend immer
Gott beschauten.
Der schlimme Onkel aber
gab ihm Lea
Verschleiert mit dem
Hochzeitsschleier Rahels
Zuerst zur Gattin.
Fruchtbar war zwar Lea,
Doch hatte sie so
tätig-stumpfe Blicke.
Doch Rahel schließlich
ihm gebar den Josef,
Den Träumer, der war
seiner Mutter Liebling,
Und Benjamin, den
Kleinsten aller Söhne,
Den Jakob hieß
prophetisch Sohn des Glückes.
Und Jakob wanderte mit
seiner Rahel
Nach Bethlehem, ins
neue Haus des Brotes.
MIRJAM
Aus der Gefangenschaft
im Land Ägypten
Die Kinder Israel
befreite Mose
Und Aaron war mit ihm
und mit ihm Mirjam,
Sie zogen trocken
durchs geteilte Schilfmeer.
Und Mirjam mit den
Frauen schlug die Trommel
Und Mirjam sang das
Lied von der Befreiung.
Denn Gott geht mit, der
Retter und Befreier,
Gott führt ins Land,
wo Milch und Honig fließen.
Prophetin war die
visionäre Mirjam,
Gott gab Visionen ihr
des Nachts in Träumen.
Gott sprach von
Angesicht zu Angesichte
Mit Mirjam, wie ein
Mann mit seiner Freundin.
Und Mirjam schaute
einst den Rücken Gottes.
Gott geht voran und
Mirjam folgt gehorsam.
RUTH
Die Heidin von den
Moabitern sagte:
Ich suche Gott, der
trägt den Namen Jahwe,
So möchte ich nach
Bethlehem in Juda,
Das Brot zu finden auf
den Weizenfeldern.
Als Schnitterin ich
möchte auf dem Felde
Die nahrhaft-goldnen
Weizenkörner sammeln.
Ich möchte backen
Brot, weil Gott wie Brot ist,
Der Schöpfer der Natur
wird uns zur Speise.
Und wenn ich Boas sehe
auf dem Felde,
So will mir scheinen,
er ist der Erlöser.
In aller Keuschheit
nachts im Mondenscheine
Will ich mich still an
dem Erlöser freuen.
Und wenn ich schwanger
werde vom Erlöser,
Gebären will ich den
Messias-König.
ESTHER
Die schöne Vashti
machte eine Feier
Mit ihren Frauen in dem
Frauenhause,
Die schöne Vashti
wollte sich nicht zeigen
Dem König und des
Königshofs Ministern.
Der König suchte darum
schöne Frauen,
Dass er zur Königin
sich eine wähle.
Und Esther (oder wie
Chaldäer sagen,
Die schöne Ishtar) war
der Stern des Morgens.
Sie badete den schönen
Leib in Kuhmilch
Und badete in Honig und
sie salbte
Mit Rosenöl den
schönen Leib, den nackten,
Und parfümierte sich
mit Duftessenzen.
Der König krönte sie
zu seiner Herrin
Und Vashti ward
vergessen von dem König.
SUSANNA
Joachim war ein Leiter
der Gemeinde
Der Juden Babylons und
seine Gattin
Susanna war sehr
keusch, schön anzuschauen,
Die keusch gelebt die
Heiligkeit der Ehe.
Sie badete am Tage
nackt im Garten,
Da lag sie nackend in
der Badewanne.
Die Ältesten der
jüdischen Gemeinde
Beschauten sie und
wollten mit ihr schlafen.
Doch Daniel, der junge
Seher Gottes,
Verteidigte Susanna,
ihre Keuschheit,
Sie war den alten
Herren nicht zu Willen,
Drum wollten diese
steinigen Susanna.
Ich bete vor der
heiligen Ikone
Der badenden Susanna
nackt im Garten.
JUDITH
Als Judith kam ins
Lager der Assyrer,
Geschmückt,
geschminkt, in ihrer feinsten Seide,
Da sagten die Assyrer:
Donnerwetter,
Die Juden haben aber
schöne Weiber!
Und Holofernes trank an
jenem Abend
So viel vom Wein und
vom gebrannten Schnapse,
Er lag betrunken schwer
in seinem Bette,
Betrunken von dem Wein
und von der Schönheit!
Doch halte deinen Kopf
fest, Holofernes,
Denn jetzt kommt Judith
mit dem scharfen Schwerte
Und schneidet dir das
Haupt von deinem Rumpfe
Und trägt dein Haupt
ins Lager der Hebräer.
Die Knaben drauf
verjagten die Assyrer,
Die kleinen Knaben,
Kinder junger Dirnen!
SULAMITH
Die Augen Sulamiths
sind Tauben-Augen,
Erleuchtet von der
Liebe und der Wahrheit,
Erleuchtet von dem
Denken und dem Glauben
Schaut sie das
Angesicht des Bräutigames.
Der Nabel Sulamiths ist
voll des Weines,
Die Theologen sagen,
voll des Mischweins,
Der Gottheit Wein und
auch der Menschheit Wasser,
Ich aber will den Wein,
den ungemischten!
Die Freundin ist die
Schönheit ohne Makel,
Die Freundin ist die
ganz perfekte Schönheit,
Kein Makel ist an ihr
von einer Sünde,
Die makellose
Konzeption, das ist sie!
Ich sehe Sulamith in
meiner Bibel
Jung stehen nackend
unterm Feigenbaume!
MAGDALENA
Ich habe meinen lieben
Herrn gesehen,
Ich dachte erst, er sei
des Gartens Gärtner,
Wie aber er den Namen
sprach: Maria –
Da habe ich erkannt den
Sohn Mariens.
Ich wollte seine Füße
ihm umfangen
Und meinen Finger in
die Wunde legen,
Er sagte: Halte mich
nicht fest, Geliebte,
Und küsste mich auf
meine Purpurlippen.
Apostelin der heiligen
Apostel -
Prophetenamt der Frauen
in der Kirche -
War ich den frühen
Christen der Kirche
Evangelistin in dem
Süden Frankreichs.
In mystischer Ekstase
und Verzückung
Ich tanzte mit dem
Bräutigam-Messias!
AGNES
Als meine liebe Oma lag
im Sterben,
Da las ich das Poem von
Keats, Sankt Agnes,
Denn an dem Abend von
dem Agnes-Tage,
Da träumt man von der
Liebe seines Lebens.
Sankt Agnes webt die
Wolle ihrer Lämmer
Und betet stets:
Gegrüßt seist du, Maria.
So träumt ich in der
Nacht der keuschen Agnes
Von femininer
Lichtgestalt voll Schönheit.
Die feminine
Lichtgestalt voll Schönheit
Hat mich zur
Ehelosigkeit berufen.
Sankt Agnes mir erbat
den wahren Glauben
Und so empfing ich
Unsre Frau Maria,
Die reine Jungfrau,
Lichtgestalt des Himmels,
In weißer Seide stand
sie vor dem Kreuze.
AGATHA
Die Jungfrau Agatha war
ausgesprochen
Graziös und schön!
Schön waren ihre Brüste!
Sie aber schenkte ihre
Brüste keinem
Auf Erden, sondern
einzig Jesus Christus.
Ein Heide war ein
wüster Venus-Diener
Und er begehrte Agatha
zur Wollust,
Sie aber ließ sich
lieber in den Kerker
Einsperren, als den
Heiden zu erhören.
Der Heide riss ihr ab
die schönen Brüste!
Papst Petrus aber kam
vom Himmelreiche
Und heilte Agatha die
wunden Brüste,
Nun schöner als zuvor
die Brüste waren!
Weil Agatha so schöne
Glocken hatte,
Ist sie Patronin aller
Glockengießer.
KARINA
Karina ist in Ankara
gestorben,
Weil sie den Kaiser
nicht hat angebetet,
Denn nicht der Kaiser
Roms war ihre Gottheit,
Nein, ihre Gottheit war
Herr Jesus Christus.
Und als sie das
Martyrium erlitten,
Hat gleichfalls das
Martyrium erlitten
Ihr keuscher Ehemann,
der Christus liebte,
Und auch ihr Sohn, der
Jesus Christus liebte.
Der Sohn hat das
Martyrium erlitten
Und vierzig Kinder sahn
ihn freudig sterben
Und freudig zu dem
Herrn gen Himmel fahren,
Da wurden diese vierzig
Kinder Christen.
Nun wartet Sankt Karina
in dem Himmel,
Sie wartet voll Geduld
auf mich im Himmel.
LUZIA
Sie haben ihr die Augen
ausgerissen,
Weil sie nur Jesus
Christus schauen wollte,
Sie hat die Augen in
der Hand getragen,
Und Gott gab ihr
gesunde Augen wieder.
Erleuchte meine Augen,
o Luzia,
Wie Dante Alighieri du
erleuchtet,
Auf dass ich einzig
Gottes Schönheit schaue
Mit lichter Keuschheit
meiner innern Augen.
Und bete, dass ich
nicht erblinde, Jungfrau,
Ich weihe meine Augen
deinem Beten,
Erleuchte du den
Augenarzt mit Weisheit
Und steh mir bei in
meinen großen Nöten.
Führ mich durch Hölle,
Fegefeuer, Himmel
Zur seligen Vision der
Schönen Liebe!
THAIS
In Alexandria der
Göttin Isis
Thaisis diente als
sakrale Hure.
Der Eremit Paphnutius
von Jesus
Den Ruf bekam, die Hure
zu bekehren.
Du, Thais, kannst nicht
Jesus Christus lieben,
Liebst du zugleich die
Hurerei und Unzucht.
Empfinde Reue, tu das
Werk der Buße,
Bekehre dich zum
einzigen Erlöser!
Thaisis lebte in
Klausur für Jesus
In immerwährendem
Gebet vereinigt.
Ein kleiner Knabe sah
in Traumvisionen
Das Himmelsbett,
bereitet für die Hure,
Das Himmelsbett, wo
Jesus Christus beiwohnt
In himmlischer
Vereinigung der Hure.
HILDEGARD
Sankt Hildegard,
teutonische Prophetin,
Sah Mutter Karitas, die
Große Mutter,
Die an dem Busen hielt
den Gottesknaben,
Die alle Frommen stillt
an ihrem Busen!
Sankt Hildegard,
teutonische Prophetin,
Sie sah im Himmelreich
das Mädchen Liebe.
Die Throne, die die
Teufel einst verloren,
Die nehmen ein die
Menschen guten Willens.
Sankt Hildegard,
teutonische Prophetin,
Sie schaute Karitas mit
bloßem Busen
Im breiten Ehebette
Gottes liegen,
Da Gott und Karitas
sich ehlich einten!
Im Zentrum dieses Alls,
wie Glied und Scheide,
Vereinigt Gott und
Karitas, die Herrin.
MECHTHILD
Die Seele Mechthild,
mystisch reich begnadet,
War eine Seele, nackend
in Begierde
Und sich verzehrend in
der Glut der Liebe
Nach Jesus Christus,
ihrem Ehemanne.
So Jesus Christus kam
in seinen Garten
Und fand die nackte
Seele voll Begierde
Und hörte schreien sie
in heißer Wollust:
Herr, liebe oft mich,
lange mich und heftig!
Und Mechthild sah der
Gottheit Lichtglanz fließend
Und sah die Minne
Gottes, einen Brunnen,
Und fühlte Gott sich
liebevoll ergießen
Als Bräutigam in ihren
Schoß der Seele.
Da nannte Jesus seine
Freundin Mechthild:
Mein Täubchen, meine Rose, meine Sonne!
Mein Täubchen, meine Rose, meine Sonne!
EVELYN
Sankt Evelyn von
Lüttich lebte einsam
In einer kleinen Zelle
an der Kirche
Und hatte nur ein
Fenster in der Zelle,
Das Fenster zeigte ihr
den Tabernakel.
Sie war vereinigt mit
dem Corpus Christi,
Sie hat in sich den
Leib des Herrn empfangen,
Sie hat den Herrn mit
ihrem Mund empfangen
Und sich in mystischer
Union vereinigt
Mit ihres Seelengatten
Blut und Körper
Und mit der schönen
Seele Jesu Christi
Und mit der Gottheit
ihres Herrn und Meisters,
Den sie empfing in
ihrem Seelenschoße.
Sie führte ein die
Feier Corpus Christi
Und Thomas schrieb die
Liturgie zur Feier.
JEANNE D’ARC
Der große Shakespeare
schrieb von Jeanne als Hexe,
Beschimpfte sie als
femininen Teufel,
Die Umgang hab mit
finsteren Dämonen
Und ihre Seele Luzifer
geweiht hat.
Voltaire, der elegante
Spötter, aber
Erstaunte, dass sie
Jungfrau sei geblieben,
Er nannte Löwin sie in
Kriegerrüstung,
Ihm aber sei vom Land
ein Lämmchen lieber.
Und Schiller hat die
Jungfrau ihr gelassen,
Die keinem Mann sich
ehelich ergeben,
Jedoch die Heiligkeit
nahm ihr der Dichter,
Dass sie gesendet war
nach Gottes Ratschluss.
Die Kirche von Burgund
hat sie getötet
Und doch – Jeanne
d’Arc ist heilig, heilig, heilig!
TERESA VON JESUS
Im Innern meiner Seele
sind die sieben
Gemächer meiner
Seelenburg, ich wandre
Von einem Zimmer in das
andre Zimmer
Und lasse Fleisch und
Welt zurück und Teufel.
Allein im
immerwährenden Gebete
Ist meine Seele wie ein
grüner Garten
Und wird bewässert von
dem Brunnenwasser
Und wird bewässert von
dem Himmelsregen.
Sankt Josef konnte
immer ich vertrauen,
Wenn ich ein Kloster
neu begründen wollte.
Nichts gibt es, was der
kleine Jesusknabe
Abschlagen würde
seinem Pflegevater.
Was mutet Jesus zu den
Jüngern Jesu!
Und darum hat er nur so
wenig Freunde.
THERESE VOM KINDE JESUS
Ich bin die kleine
Königin von Frankreich
Und war doch kleiner
als ein kleines Sandkorn,
Ich war ein Nichts, und
habe auch erlitten
Die Nacht des Nichts,
ein Leben ohne Hoffnung.
Auf Erden Eitelkeit der
Eitelkeiten,
Allein die Ewigkeit ist
fester Felsen!
Jetzt bring ich meinem
kleinen Jesus Opfer,
Im Himmel aber wird er
mich belohnen.
Jetzt bin ich meines
kleinen Jesus Spielzeug,
Er spielt mit mir,
solange er es möchte.
Jetzt bin ich auf dem
See im Wettersturme
Und Jesus schläft, und
ich, ich lass ihn schlafen.
Wenn ich nur Seelen
retten kann von Sündern,
Dafür will ich mein
Leid aus Liebe opfern!
TERESA
BENEDICTA A CRUCE
In dem
Vernichtungslager Auschwitz war sie
Und sah die Mütter aus
dem Volk der Juden
Verzweifelt, sich nicht
um die Kinder kümmernd,
Da sie voll Angst vorm
nahen Tode waren.
Teresa Benedicta von
dem Kreuze
Den kleinen Kindern
kämmte ihre Haare,
Den kleinen Kindern
putzte ihre Nasen,
Sie war den Kinderlein
wie eine Mutter.
Ein kleines Mädchen da
verlor ihr Püppchen,
Und Schwester Benedicta
unten rutschte
Auf allen Vieren durch
den Schlamm des Lagers
Und holte ihr zurück
das kleine Püppchen.
Dann trat sie in die
Kammer mit dem Giftgas
Und dachte sterbend an
die eigne Mutter.
AVE MARIA!
Gegrüßet
seiest du, o Sankt Maria,
Der Herr ist mit dir
schon seit Ewigkeiten!
Begnadete, du bist die
Gnadenvolle,
Die Unbefleckt
Empfangene von Anfang!
Du bist gebenedeit im
Kreis der Frauen,
Gesegnet mehr als alle
andern Frauen!
Gebenedeit die Frucht
ist deines Schoßes,
Herr Jesus ist die
fleischgewordne Weisheit!
O Heilige Maria,
Gottesmutter,
Du bitt für unsre
Seelen, Advokatin,
Wir sind ja nichts als
arme alte Sünder,
So bitt für uns in
unsrer Todesstunde!
Dem Vater und dem Sohne
und dem Geiste
Sei Ruhm und Dank in
allen Ewigkeiten!
VIERTER GESANG
SONETTE AN ORPHEUS
„Ein für alle Mal:
Orpheus ists, wenn es singt!“
(Rilke)
EDDA
Wir haben deine
Weisheit gern gelesen,
Der Seherin Gesicht,
die Götterdämmrung,
Thor holt den Hammer in
dem Kleide Freyjas,
Der schöne Baldur
stirbt, es jammert Nanna.
Wir haben hier die
Quelle unsres Siegfried,
Des Helden, der mit
einem Drachen kämpfte,
Der für den König
Gunther Brunhild freite,
Der selber ward geliebt
von seiner Gudrun.
Auch Odin haben wir
studiert, die Sprüche,
Weltweisheit der
nachdenklichen Germanen.
Wir haben deine Kraft
geliebt und Stärke
Und den Humor auch, den
du nie verloren.
Und wenn wir selber
sterben einst den Strohtod,
So kommen wir in
Freyjas Wohnung Folkwang.
OTTFRIED
Die Franken haben
Christus angenommen
Und Karl der Große hat
sein Reich gegründet,
Da Otfried schrieb in
honigsüßen Reimen
Die Harmonie der
Freudenbotschaft Christi.
Nun war der Held des
Heldenepos Christus,
Der Stoff des Liedes
war die Offenbarung,
Das Evangelium und
seine Deutung,
Die Muse wurde
christlich und didaktisch.
O neue
Muse du des Christentumes,
Die nicht vom Helikon
herab gesungen,
Die von dem Berge Zion
sang im Himmel,
Du Muse, inspiriert vom
Geiste Gottes,
Du hast das Evangelium
verkündet
In deiner süßen
Muttersprache fränkisch.
HELIAND
Die Sachsen schließlich
Christen sind geworden
Und sangen ihren
starken Heiland Christus,
Germanisch, voller
Kraft und Heldenstärke,
War Christus neuer
Heldengott der Sachsen.
Und wie die alten
deutschen Heldenepen
Der Sänger sang in
Maßen frei beweglich
Und statt des Endreims
wählte er den Stabreim,
Wie auch die alte Edda
war geschrieben.
Nun Christus war der
Heiland der Germanen,
Die zwölf Apostel
waren seine Ritter,
Die Himmelskönigin die
holde Fraue,
Maria, süßer als die
wilde Freyja.
O Heiland der Teutonen
und der Sachsen,
Auch ich will singen
dich als meinen Heiland.
NIBELUNGENLIED
Ich habe dieses Lied
als Kind gelesen,
Und Siegfried war der
Heros meiner Kindheit,
Den Hagen aber habe ich
verachtet,
Der mit dem Judaskuss
verriet den Helden.
Doch Kriemhild,
schauend aus der Kemenate,
Sah ich in meinem Geist
mit blonden Zöpfen.
Und Brunhild war die
eisesklare Jungfrau,
Sehr keusch, sehr kühl
und ungeheuer nordisch.
Der Nibelungen-Herrin
Rache aber
An König Etzels Hof
mit Dietrichs Hilfe
War mir zu grausam und
barbarisch, nämlich
Ich war ein Christ und
liebte sehr den Frieden.
Die heidnischen
Germanen und die Ritter
Versuchten sich im
sanften Christentume.
GUDRUN
Das Gudrun-Lied war
Epos meiner Heimat,
Als meine Heimat nenne
ich nicht Deutschland,
Nein, meine Heimat ist
das Land der Friesen,
Das ist das schöne
Sturmland an der Nordsee.
Doch liebte ich vor
allem jene Szene,
Da süß ein
Minnesänger singt in Irland
Vorm Fenster seiner
Königin der Minne,
Die Nachtigall, die
sang der roten Rose.
Das Gudrun-Epos war
doch sanft und christlich,
Die Friesen waren
heldenstarke Ritter
Und doch zugleich auch
unbesiegte Beter
Und Gudrun war mir
lieber als Kriemhilde.
Wie schön war jene
Zeit, als noch die Friesen
Getreue Söhne waren
Mutter Kirche.
GOTTFRIED VON
STRASSBURG
Hier kann man sehen,
wie die Mutter Kirche
Geheiligt hat die
heidnischen Germanen.
Nun nicht mehr
Blutvergießen, Krieg der Götter,
War Thema in dem Epos
an dem Hofe,
Nein, Minne, süße
Minne war das Thema,
Frau Liebe war die
Gottheit dieser Ritter,
Die opferten sich
selber für die Liebe
Und glaubten der
Unsterblichkeit der Liebe.
Wer war ein Liebender
wie Ritter Tristan?
Wer war ein Liebender
wie Ritter Tantris?
Und wer war je Geliebte
wie Isolde?
Im Leben und im Tod
vereint Isolde!
So lehrte Mutter Kirche
schöne Liebe,
Wie Troubadoure sangen
süß in Frankreich.
WOLFRAM VON ESCHENBACH
Der reine Tor, ein
wahrer Narr in Christo,
Zog aus auf ritterliche
Abenteuer
Und suchte doch nichts
andres als das Wunder
Des Grals, des Kelchs
vom letzten Abendmahle.
Er kam nach Montsalvat,
zur Burg des Grales,
Ein alter Fischer war
dort Hoherpriester
Und Jungfraun trugen
dort in Prozessionen
Den Kelch zu seinem
heiligen Altare.
So wurde das Mysterium
der Messe,
Eucharistie ward Stoff
zum Helden-Epos.
Allein ein Narr in
Christo konnte finden
Das wahre Montsalvat,
den wahren Tempel,
Den wahren Gral – das
Blut des Christus Jesus,
Das gegenwärtig wird
auf dem Altare.
WALTHER VON DER
VOGELWEIDE
Die Hohe Minne hat er
schön besungen,
Wie Troubadoure sangen
sie in Frankreich,
Wie Minnesänger der
Provence gesungen,
Midons war ihre Dame,
eine Göttin.
So der verliebte Ritter
saß im Grünen
Und dachte einzig an
die Hohe Dame,
Die unerreichbar war
dem Minnesänger,
Nur schauen durfte er
und nicht berühren!
Dann zog der Ritter zu
dem Grabe Christi,
Den Christen in dem
Orient zu helfen,
Nun war die Tochter
Zion seine Dame
Und er empfahl sich
Unsrer Frau Maria!
Die Mönche wurden auch
zu Minnesängern
Und liebten Unsre Liebe
Frau Maria!
TANNHÄUSER
Beim Sängerwettstreit
auf der Wartburg aber
Gewann nicht Walther
mit dem Minneliede
Für Unsre Liebe Frau
Maria, sondern
Tannhäuser, welcher
Venus dreist besungen!
Tannhäuser sang nicht
von der Hohen Dame,
Die herrlich war, doch
leider unberührbar,
Tannhäuser sang die
irdische Geliebte
Mit allen Reizen ihres
nackten Leibes!
Er sang die
wundervollen nackten Brüste,
Er sang die süße
Scham des Venushügels,
Er sang beim Liebesakt
das laute Stöhnen
Und dann den wilden
Schrei beim Höhepunkte!
Tannhäuser lebte in
dem Bann der Venus,
Selbst Päpste können
diesen Bann nicht lösen!
LUTHERS BIBEL
Nun, Luther hat die
Bibel so verdolmetscht,
Gottvater redet unsre
Muttersprache.
Wer großgeworden mit
der Lutherbibel
Und war als kleiner
Knabe Lutheraner,
Wird auch, wenn er
bekehrte sich zur Kirche,
Die Christus leitet
durch das Amt des Petrus
Und die verehrt die
Königin des Himmels
Und Christi Opfer
feiert am Altare,
Doch immer noch die
Lutherbibel lieben
Und nicht
Verbesserungen der Modernen,
Nein, Doktor Martin
Luthers deutsche Sprache,
Die ist allein des
deutschen Volkes Sprache.
Die andern Übersetzer
sollen lieber
Den Finger legen auf
den Mund, verstummen.
ANDREAS GRYPHIUS
Geliebte, noch bist du
die rote Rose,
Die blüht mit ihren
roten Blütenblättern,
Doch eilends naht der
Herbst, da welkt die Blüte,
Im Winter ist dahin die
ganze Schönheit.
Mein Mädchen, reizend
bist du in der Jugend,
Schön in der
Herrlichkeit der Makellosen,
Doch kommt das Alter,
es verblüht die Schönheit,
Und bald bist du nur
noch ein Sack voll Falten.
Ah weh mir, ich bin nur
noch Eiterbeulen,
Schon ausgefallen sind
mir meine Zähne,
Erblindet sind mir
beinah meine Augen
Und meine Lunge geht
nur noch mit Rasseln.
Das ist die Eitelkeit
der Eitelkeiten!
Und schließlich kommt
der Tod mit seiner Sense.
HOFFMANNSWALDAU
O Mund, du wundervolle
rote Rose,
O Mund, du rote Linie
von Rosinrot,
O Mund, du nächtlich
strahlender Karfunkel,
O Mund, du Becher von
Rubin mit Rotwein!
O Wollust, o du Zucker
dieses Lebens,
O Wollust, o du Honig
aller Stunden,
O Wollust, Vorgeschmack
des Paradieses,
O Wollust, Unsre Liebe
Frau und Göttin!
In der barocken
Sinnlichkeit und Wonne
Hat Hoffmannswaldau
hochgepriesen Venus,
Hat Hoffmannswaldau
hochgepriesen Amor,
Er sang das Hohelied
barocken Eros!
So war die Zeit, da
Nackte schmückten Kirchen,
Man Messe feierte vor
lauter Nacktheit!
LESSING
Da war ein Christ, ein
Moslem und ein Jude,
Sie glaubten, ihre
Religion sei Wahrheit,
Die Religion der Andern
aber Lüge,
So stritten sich die
Frommen um die Gottheit.
Freimaurer Lessing uns
erzählt ein Gleichnis:
Ein Vater hatte einst
drei Söhne, sterbend
Vermachte er drei Ringe
seinen Söhnen,
Die gleich aussahen,
einer war der echte.
Man weiß nicht, wer
der echte von den Ringen
Und was der wahre Gott,
der wahre Glaube?
Wer von den Frommen übt
am meisten Liebe,
An dessen Gottheit
wollen gern wir glauben.
Freimaurer glauben
relativ die Wahrheit,
Die Christen glauben an
die Absolute.
KLOPSTOCK
Der Dichter Klopstock
war kein Mann der Erde,
Der Dichter war der
Seraphim Genosse,
Der Engel sang die
Jugendliebe Fanny,
Ein Seraphim gab ihr
den Namen Cidli.
Der Dichter sang die
Freiheit, seine Herrin,
Die Mutter des
Gesetzes, seine Göttin.
Die Jakobiner machten
Göttin Freiheit
Zur Furie mit ihrer
Guillotine.
Prophet war der Poet in
seinen Oden,
Prophetisch in dem Epos
vom Messias.
Sind andre deutsche
Dichter größer, breiter,
Kein deutscher Dichter
ist so hoch wie Klopstock.
Ein deutscher Dichter,
der verfiel dem Wahnsinn,
Las in dem Turm nur
noch die Oden Klopstocks.
GOETHE
Bist du von tiefer
Trauer überwältigt
Und bist du ohne
Hoffnung und verzweifelt,
So wende dich zum
Dichterfürsten Goethe,
Denn er ist wirklich
weise und vernünftig.
Er weiß von den
Schattierungen der Liebe
Und weiß, wie die
Vernunft allein uns rettet.
Sein umfangreiches
Wissen ihm erlaubte
Im Geist zu tragen eine
tiefe Einsicht.
Nehmt Goethe als
Propheten, das ist richtig,
Vertraut ihm, junge
Dichter, als dem Meister.
Der Lida sang und Mater
Gloriosa,
Er hat sein ganzes
Leben Gott gesungen,
Inwendig muss man
seinen Goethe kennen,
Sonst leistet man
nichts in der deutschen Dichtkunst.
SCHILLER
Der Dichter er der
reinen Ideale,
Der transzendenten
Ideale Dichter,
Der philosophische
Poeme reimte
Und eleusinische
Mysterien lallte.
Dramatiker der
Weltgeschichte, Schiller,
Don Carlos sang er,
Wilhelm Tell, Johanna,
Sang Wallenstein, die
Schlacht am Weißen Berge,
Sang Zar Demetrius,
sein letztes Drama.
In meiner Schulzeit
lasen wir die Räuber.
Und warum soll man
heute Schiller lesen?
So fragte uns die
Lehrerin. Ich sagte:
Dass wir beherrschen
unsre Muttersprache!
Ob Friedrich Schiller
im Ideenhimmel
Zufrieden ist mit
meinen Götterhymnen?
WIELAND
Ich danke Wieland den
Genuss der Griechen,
Der philosophische
Poeme reimte,
Von Stoikern und von
Pythagoräern
Schrieb er und von
Musarions Gelächter!
Gemäßigter Platoniker
war Wieland
Und wusste zu vereinen
mit Ideen
Und Idealen - Musen und
Chariten
Und Epikur und Platon
zu versöhnen!
Wie die Geschichte
Agathons so schön ist
Und Danae so übermäßig
reizend!
Wie Wieland Frauen
appetitlich malte
Und immer heiter blieb
im freien Geiste!
Platoniker, die Cyniker
geworden,
Die wahren eigentlich
humane Christen!
HÖLDERLIN
Zu sehr von Herzen
kommen diese Verse,
Die meiner Jugend
Abgott singen wollen,
Dionysos und Herakles
verehrte
Ich damals wie den
Friedefürsten Christus!
Bekennen muss ich: Bin
ich auch katholisch,
Ein Winkel meines
Herzens glaubt die Götter
Und allermeist die
Göttinnen der Alten.
Ich kanns nicht leiden,
wenn man Göttern spottet!
Der Seher hat zuviel
von Gott gesehen
In trunkenen Visionen,
und zur Sühne
Gab Gott ihm einen
Pfahl in seine Seele,
Der Engel Satans schlug
den Schizophrenen.
Nun wohl im
Eleusynischen Gefilde
Lebt Hölderlin vereint
mit Diotima.
JEAN PAUL
Im Schwarzwald habe ich
Jean Paul gelesen,
Im Jahre
Neunzehnhundertneunundneunzig
Im wunderschönen
Maien, da die Prosa
Jean Pauls war wie ein
bunter Blütenteppich.
Die Prosa dieses
Dichters ist poetisch
Und unter manchem
Einfall des Phantasten
Steckt Poesie und
honigsüße Lyrik
Und immer wieder hört
man sein Gelächter.
Die Rede Christi von
dem Weltgebäude
Ist sonderbar und
überaus phantastisch
Und Gott ist in den
blühenden Romanen
Präsent in seiner
besten Schöpferlaune.
So fruchtbar ist der
Dichter Jean Paul Richter,
Maßhalten mahnten
Goethe an und Schiller.
CLEMENS BRENTANO
In seiner Lyrik war er
sehr melodisch
Und spielte frei und
kindlich mit den Reimen.
Er sang romantisch in
der Art des Volkslieds
Und später
melancholisch Kirchenlieder.
Er sammelte die Lieder
deutschen Volkes
Mit Arnim, schrieb auch
selber manches Volkslied,
Auch heiter und
verspielt sind seine Märchen,
Die italienischen und
die vom Rheine.
Romanzen schrieb er
auch vom Rosenkranze,
Das Epos ganz zu
Unrecht ist vergessen,
Da tritt der Kirche
Glauben gegenüber
Der Gnosis und dem
dunkeln Aberglauben.
In seinem Alter saß er
an dem Bette
Der Nonne mit den
Stigmata, die Gott sah!
BETTINE BRENTANO
Sie schrieb verliebte
Briefe Wolfgang Goethe,
Sie sprach sehr viel
mit seiner alten Mutter.
So lyrisch ihrer
Liebesbriefe Leier,
Die Liebe ihr ein Land
von Milch und Honig.
Sie schrieb auch Briefe
ihrem Bruder Clemens
Und flocht ihm
wunderschöne Frühlingskränze.
Die Liebe voll des
Schenkens und des Teilens
War ihr ein Tanz von
zärtlich-lieben Worten.
Sie schrieb auch Briefe
ihrer Karoline,
Die Dichterin war ihre
Busenfreundin.
Sie schrieb, dass sie
das pralle Leben liebe,
Der Tod war ihrer
Freundin ernster Gegner.
Gott sei nicht, wie die
Kirchenväter sagen,
Die Weisheit, sondern
Gott ist leidenschaftlich!
KAROLINE VON GÜNDERODE
Immortalita war des
Hades Göttin,
Die den Erodion vom Tod
erlöste.
Die Günderode schrieb
sehr gern von Mythen,
Vom Reiche der Natur,
der alten Mutter.
Sie hatte immer eine
Todessehnsucht
Und wollte sterben jung
und zu den Schatten,
Auflösen sich in
lauter Licht und Äther,
Der Gottheit rinnen in
den Schoß der Mutter.
Was auch Bettine nur
versuchte, Leben
Und Altersweisheit
schmackhaft ihr zu machen,
Wen Götter lieben,
lassen jung sie sterben,
So tödlich lebte sie
der Liebe Unglück.
Ein Pilger wallte so
zum Grabe Gottes,
Weil seine liebste Frau
ihn nicht erhörte.
NOVALIS
Die junge liebliche
Verlobte Söphchen
War ihm die Muse Hagia
Sophia.
So dichtete die Lehre
Jakob Böhmes
Das frühvollendete
Genie Novalis.
Als seine Vielgeliebte
ihm gestorben,
Da weinte er des Nachts
an ihrem Grabe
Und sang die Hymne
christlicher Erlösung
Und sang die Hymne
süßer Todessehnsucht.
Die blaue Blume war ihm
die Geliebte,
Die blaue Blume Unsre
Frau Maria,
Maria, die Natur, die
Göttin Isis,
Die Weisheitsgöttin
unter sieben Schleiern.
Wer hebt den Schleier
Unsrer Frau von Sais,
Der sieht! Und was
sieht er? Die Vielgeliebte!
ETA HOFFMANN
Gespenster-Hoffmann
nannte man den Dichter
Und sprach um
Mitternacht von seinem Wahnsinn,
Da Katzen sprachen und
die Schlangen sprachen
Und alte Hexen redeten
Orakel.
Studierte er doch
selbst im Irrenhause
Den Wahnsinn, dem er
immer nah gewesen,
Er fürchtete, verrückt
zu werden, aber
Als Seher sah er Engel
und Dämonen.
Antonius verwarf die
Elixiere
Des Teufels, Rosalia
nur kann retten!
Er sah die
Himmelskönigin Maria
Mit Jungfrau Rosalia
himmlisch kommen.
Die irdische Geliebte
aber schien ihm
Die Heilige zu sein,
die Retter-Jungfrau.
EICHENDORF
In seiner Jugend sang
er Minnelieder
Für die Madonna, für
die rote Rose.
So kann dir keiner
dienen, o Madonna,
Als dass sein Leben
wird ein Lied der Liebe!
Er sang der blühenden
Romantik Volkslied
Und immer war er fromm
und voller Glauben.
Katholisch war der Adel
seiner Ritter
Und marianisch waren
seine Liebchen.
Und im Roman sang er
das Dichterleben
Und lustige Gesellen in
den Wäldern.
Die besten Dichter
wurden Eremiten
Und lebten betend in
der Klausnerzelle.
Als Jugendlicher las
ich die Novelle
Vom Leben eines
Taugenichts – mein Leben.
PLATEN
Den Hafiz lernte kennen
ich durch Goethe
Und Platen, Goethes
großen Epigonen.
Reimselig Platen war in
den Ghazelen
Und nie ein Versfuß
aus Versehn zu wenig.
In seinen
steifgeputztesten Sonetten
Sang er Venedig und
Florenz und Roma
Und Künstler und die
nackten Ganymede
Und den Adonis in der
schönen Jugend.
Nachahmend in den Oden
Gottlieb Klostock,
Sang er die Könige in
seinen Tagen
Und junge Männer, die
er angeschmachtet,
Buhlliedchen trällernd,
homosexuelle.
So abgemessen alle
seinen Verse,
Abscheulich bleibt das
Homosexuelle.
RÜCKERT
Man sagt, dass der
Koran sei hochpoetisch,
Das merkt man wohl bei
dem Koran von Rückert.
Die Perser hat er
reimreich nachgedichtet,
Der Inder Mythen hat er
nachgedichtet.
Die Weisheit des
Brahmanen, philosophisch,
Bleibt doch des Bürgers
bürgerliche Weisheit.
Ein Gott als Höchstes
Wesen wird gepriesen,
Die Eine Gottheit aller
Religionen.
Die Kindertotenlieder
sind sehr traurig
Und Gustav Mahler
traurig sie vertonte.
Die Liebeslieder
spielerisch und heiter
Sind allzu bürgerlich
und allzu häuslich.
Der Ehemann und seine
Ehegattin,
Der Minnesänger in den
Heim-Pantoffeln!
HEINE
Der in der Jugend mit
den Liebesschmerzen
Nur kokettierte, mit
der Seele blutend
Nur kokettierte, sang
im reifen Alter
Kokette Dirnen des
lasziven Frankreich.
Da musste ihn der große
Gott der Juden
Erst werfen mit den
Schmerzen auf das Lager,
Dass er von Unsrer
Lieben Frau von Milo
Im Louvre Abschied nahm
und gläubig wurde.
Als er zum armen
Lazarus geworden,
Pries er den Gott der
Juden und der Christen.
Da sang er mit Humor
sein Hosianna
Und sang er voller Witz
sein Halleluja.
Der Liebe sang und
starb als Liebesdichter -
Dort droben, Brüder,
sehen wir uns wieder!
ANETTE VON DROSTE
HÜLSHOFF
Wenn dir ein
Allerliebstes ist gestorben,
Schwermütig sich der
Genius dir vertrauert,
Du ernst geworden wie
der Tod, dann lese
Die Seherin Anette
Droste-Hülshoff.
In der Natur die
Gegenwart der Gottheit
Sah sie mit ihren
liebestrunknen Augen.
Die Geister schaute sie
und sah die Toten
Und hatte einen
dunkel-tiefen Glauben.
Und wenn du ohne
Glauben bist an Christus,
Gottsucher bist in
allen Religionen,
Dann lies du ihre
geistlichen Gedichte
Und bete: Glauben will
ich wie die Droste!
Dann wird der Herr dir
seinen Glauben schenken,
Das wirst du ewiglich
der Droste danken!
ELSE LASKER SCHÜLER
Prophetin, Indianer,
Straßenjunge,
Schon früh verfasste
sie die Petrus-Bibel.
Als Tino von Arabien
und Bagdad
Pries sie den Orient
der Religionen.
Prinz Jussuf war sie,
Jussuf von Ägypten,
Verkauft von ihren
geldverliebten Brüdern.
Sie sah auch in
Visionen König David
Und ihren
frühverstorbnen Sohn als Engel.
Die Seherin sah Hitler
in der Hölle
Und sah die ewige
Verdammnis Hitlers.
Doch Doktor Faust und
Johann Wolfgang Goethe
Sind aufgeschwebt zum
alten Gott der Juden.
Sie hatte Jesus
Christus lieb als Jüdin
Und ruht am Ölberg bis
zur Auferstehung.
RAINER MARIA RILKE
Er war in Russland bei
dem alten Tolstoi
Und schrieb sein
Stundenbuch von seinem Gotte,
Dem Gott, der dunkel
ist, dem Gott des Werdens,
Der nicht ein Vater
ist, der mehr ein Sohn ist!
Er schrieb Sonette
(auch wie ich) an Orpheus,
Denn viele Dichter sind
es nicht, nur Einer!
Ein großer Meister im
Sonett war Rilke
Und Meister auch im
Wohllaut seiner Reime.
Die Duineser Elegieen
schließlich
Sind eines Geniusses,
eines Engels.
Er war kein Christ,
jedoch er liebte Christus,
Gottvater und Maria und
die Engel.
Auch schrieb er
zärtlich ein Marienleben,
Madonna war ihm
Inbegriff der Frauen.
RUDOLF ALEXANDER
SCHRÖDER
Der Kirchenlieder
schrieb als Lutheraner,
War voller Ehrfurcht
vor dem wahren Gotte.
Das Evangelium des
Herrn in Reimen
Verfasste er als eine
neue Bibel.
Der Ilias und Odyssee,
Aenaeis,
Georgica, Eklogen
nachgedichtet
Und Oden und Episteln
und Satiren,
Der war ein Humanist
der alten Schule.
Am meisten aber lieb
ich die Sonette,
Die er der toten
Freundin nachgesungen!
O namenloser Jammer!
Todestrauer!
Es gibt kein andres
Lied, so trostlos traurig,
Und doch voll Trost für
eines Lesers Trauer,
Dass ein Poet dem Weh
gab eine Stimme!
GERTRUD VON LEFORT
Der Schleier der
Veronika bekehrte
Ein junges Mädchen zu
der Kirche Glauben,
In Roma fand sie ihre
große Liebe,
In Heidelberg hat sie
sich aufgeopfert.
Die Letzte am Schafott
war Karmel-Nonne,
Die hat nicht das
Martyrium erlitten,
Die lebte weiter mit
der Angst der Seele,
Wovon auch später
Bernanos geschrieben.
Die Ewigkeit der Frau
in Sankt Maria,
Die Frau als Jungfrau,
Mutter und Geweihte,
Das Büchlein lehrte
mich der Kirche Glauben
Und sklavische
Verehrung der Madonna!
Die Hymnen an die
Kirche sind prophetisch,
Hier spricht Ecclesia
als große Mutter.
REINHOLD SCHNEIDER
Des Vaters Schwermut
erbte Reinhold Schneider
Und fand in Portugal
die große Schwermut,
Die Liebe zu der Frau,
die unerreichbar,
Die Frau, die Traum
ist, macht die Liebe traurig.
Wie er Camoes feierte,
den Dichter
Der Größe Portugals
und der Geschichte.
Auch Schneider dichtete
die Weltgeschichte
Und war der
Hofhistoriograph der Kaiser.
In den Sonetten in dem
Zweiten Weltkrieg
Erhob der Dichter gar
sich zum Propheten,
Der gegen Antichrist
und Dämon kämpfte:
Allein den Betern kann
es noch gelingen.
Ein Wiener Winter
voller Schwermut schließlich
Ließ ihn begraben
werden unterm Kreuze.
THOMAS MANN
Nach Johann Wolfgang
Goethe einen Faustus
Zu schreiben, konnte
Thomas Mann gelingen,
Ein Komponist war
dieser Doktor Faustus,
Der für die Kunst den
Pakt mit Satan einging.
Ganz fromm dagegen
lebte der Erwählte,
Er war der Papst von
Rom, von Gottes Gnaden,
Da die Legende aus dem
Mittelalter
Von Thomas Mann ward
köstlich nachgedichtet.
Zur Zeit des
Antisemitismus Satans
Der Meister Tom schrieb
die Geschichte Josefs,
Die biblische Erzählung
ward gewaltig
Erweitert zu dem
größten Prosa-Epos.
Ein Meister deutscher
Sprache war der Thomas,
Mit köstlichem Humor
begabt und Wortwitz.
GOTTFRIED BENN
Der Gottfried Benn, den
Else Lasker-Schüler
Geliebt, er war ein
Tiger in der Dichtung,
Er schnitt die Leichen
auf in seinem Keller
Und dichtete der
schönen Frauen Brustkrebs.
Er war ein Klassiker in
der Moderne,
Zwar philosophisch war
er nihilistisch,
Doch schrieb er schön
von den antikern Göttern
In ganz moderner
Sprache, dennoch kunstvoll.
Sein Lied ist auch
erfüllt von großer Trauer,
Von tiefem Ernste
angesichts des Todes
In der Geschichte, die
er ausgelitten,
Der in die Innenwelten
ausgewandert.
Wie rührend er besang
den irren Nietzsche,
Der einsam in Turin ein
Pferd umarmte.
HERMANN HESSE
Ein Meister war der
Dichter in der Lyrik,
Da sang er seine schöne
Jugendliebe,
Sang er die Ewigkeit
der Mutterliebe,
Sang er die Suche nach
dem wahren Gotte.
Gottsucher war
Siddharta auch, Gautama,
Der auf der Suche war
nach Seelenfrieden.
Auch Steppenwolf, der
trunkne Schizophrene,
War Sucher nach der
Harmonie der Seele.
Und Goldmund suchte
ewig nach dem Weibe,
Von Weib zu Weib er
suchte einzig Eva.
Und im Glasperlenspiele
suchte Josef
Die allgemeine absolute
Weisheit.
Der Dichter starb und
hatte Augustinus’
Bekenntnisse auf seinem
Herzen liegen.
FÜNFTER GESANG
NAMEN MARIENS ABC
Im zwei-tauendjährigen
Reich der Kirche ist die Mutter Jesu unzähligen reinen Herzen
erschienen. Die folgenden Titel der Mutter Jesu (hier in
alphabetischer Reihenfolge) stammen alle aus dem Mund der Mutter Jesu
selbst. Von mir sind nur die Meditationen über diese Titel. Das ABC
der Namen der Mutter Jesu bildet den mystischen Siegelring Salomos.
ADVENT-MUTTERGOTTES
Ich hab das Oratorium
gehöret,
Das Bach geschrieben
der Geburt des Sohnes,
Und habe denken müssen
an die Weihnacht
In böser Jahreszeit,
in Frost und Dunkel.
Wie muss ich leiden
immer in der Weihnacht,
Wenn ganz verschwunden
ist die liebe Sonne!
Die Sonne ist der Engel
dieser Erde
Und heilen kann allein
das Licht der Sonne.
O
Muttergottes des Advent, Advent ist
Mir immer wie ein
ewiger Karfreitag,
Vom Feste Kreuzerhöhung
an die Trauer
Beherrscht mein Herz
bis zu dem Ostersonntag.
Advent, o Mutter, ist
das Kommen Gottes
Und Gott kommt immer zu
mir mit dem Kreuze.
ALLERSELIGSTE JUNGFRAU
Ich gönne dir ja deine
Seligkeiten,
In Ewigkeit die
Myriaden Glücke,
Du auf den Inseln der
Glückseligkeiten,
Du Tochter aus Elysium,
du Freude!
Zur Rechten Gottes
jubiliert die Wonne,
Im Paradiese Gottes
herrscht die Freude,
Bei Gott erwarten uns
die schönsten Freuden,
Bei Gott erwarten uns
die tollsten Wonnen!
Und du bist selig
schon, geliebte Jungfrau,
Genießest trunken
schon die Schönheit Gottes,
Bist von der
Trunkenheit der Gottheit trunken
Und schläfst schon
Gottes Schlaf, geliebte Jungfrau,
Ich aber hier in diesem
Jammertale
Bin trostlos traurig
und erfüllt von Unglück.
ALLMUTTER
Die du die Große
Mutter bist von allem,
Die Mutter des
Lebendigen und Toten,
Die Mutter Gottes und
der Menschen Mutter,
Ich weihe ganz mich
deinem Mutterherzen.
Ich habe in der
Religion der Mutter
Gesucht die Liebe, habe
angebetet
Die Magna Mater oder
Steinzeit-Venus
Und blieb doch stets
ein Waisenkind im Weltall –
Bis Jesus Christus
sprach an seinem Kreuze:
Mein Lieblingsjünger,
siehe deine Mutter!
Das war das Testament
des Sohnes Gottes,
Dass ich im Himmel eine
Mutter habe.
Allmutter du, des
Universums Mutter,
O jetzt bin ich kein
Waise mehr im Weltall!
APOKALYPTISCHE FRAU
Du bist gekleidet mit
dem Licht der Sonne,
Denn Jesus Christus
selber ist dein Mantel,
Du lässt die Sonne
tanzen auch am Himmel,
Frau in der Sonne,
strahlend wie die Sonne!
Du stehst, o Herrin,
auf dem halben Monde,
Madonna auf des Mondes
schmaler Sichel,
Die Sonne nämlich ist
uns Jesus Christus,
Du aber, o Maria, bist
der Mondschein.
Auf deinem Haupte
trägst du eine Krone,
Zwölf Tierkreisbilder
bilden deine Krone,
Denn Jesus Christus
krönte dich im Himmel,
Du Königin des ganzen
Universums.
Ich will dich sehen,
Herrin, in dem Himmel,
Wenn ich zu Jesus
komme, und dich lieben!
ARME PILGERIN
Du bist ja bei mir auf
der schwarzen Erde,
Wie ich, so pilgerst du
zum Berge Zion,
Du pilgerst gleichfalls
in des Glaubens Dunkel,
Im Glaubensdunkel,
nicht im Licht des Schauens.
Wie ich auch du
verstehst nicht immer Jesus,
Abweisend redet oft der
Sohn des Vaters,
Nicht immer wir
verstehen Gottes Wege,
Weil oft so schwer sind
unsre Menschenherzen.
Wohin wir pilgern,
Herrin? Zu dem Kreuze!
Da stehen wir und
opfern uns mit Jesus
Und hoffen dennoch
gegen alle Hoffnung:
Wir werden mit dem
Meister auferstehen!
Am Ende unsrer bittern
Pilgerreise
Wir werden lieben uns
im Paradiese!
BÄCKERMADONNA
Dich lieben, o Madonna,
alle Bäcker,
Dir dienen, o Madonna,
alle Bäcker,
Dir huldigen, Madonna,
alle Bäcker,
Dir singen Lob,
Madonna, alle Bäcker.
Die Bäcker backen
Brote für Maria,
Die Bäcker backen
Brötchen für Maria,
Die Bäcker backen
Kuchen für Maria,
Die Bäcker backen
Kekse für Maria.
Die Hostienbäcker
backen die Oblaten
Und Priester weihen sie
zum Sohne Gottes,
Die Bäckerinnen backen
Feigenkuchen
Und opfern sie der
Königin des Himmels.
Vor allem feiern dich
die Zuckerbäcker,
Du bist die Süßigkeit
den Kindern Gottes.
BLUTENDE MADONNA
Ich habe dich in Indien
gesehen,
Da deine Statue in der
Kapelle
Geblutet hat, das Blut
aus deinen Augen
Herabgeronnen ist den
weißen Mantel.
Dann sah ich an der
Statue die Stirne,
Da aus der Stirn du
schwitztest Milch und Honig,
Und Milch und Honig
sind herabgeronnen
Und haben sich in
deinem Schoß gesammelt.
So weihe ich dir alle
Hinduisten,
Die ihre Muttergöttin
sehr verehren.
Du bist die wahre
Shakti Jesu Christi,
Die Mutter, die der
wahre Gott uns schenkte.
O Große Mutter, trage
du die Hindus
In deinem Herzen in den
Himmel Gottes.
BLUTIGE TRÄNEN MARIAS
Ich habe deine Statue
gesehen,
Sie weinte Tränen,
welche blutig waren.
Da habe ich erwartet
meine Freundin,
Die Theosophin, die ich
herzlich liebe.
Benetze du die sanfte
Theosophin
Mit deines Blutes
Tränen, Große Mutter,
Und führe durch den
Segen deines Blutes
Die Theosophin zu der
wahren Weisheit.
Die wahre Weisheit ist
im Fleisch gekommen,
Die wahre Weisheit ist
im Blut gekommen,
Herr Jesus nahm sein
Blut von Sankt Maria,
Und dieses Blut erlöst
die ganze Menschheit.
Wie kostbar deine
Tränen und dein Blut sind,
Maria, Miterlöserin
der Menschheit!
BRAUT DES HEILIGEN
GEISTES
Ich hatte Heilig Geist
verehrt im Lobpreis
Und in der Zungenrede
angebetet,
Da führte Heilig Geist
mich zu Maria,
Zur Morgenröte, zu der
Mutter Jesu.
Ist Heilig Geist der
Bräutigam Mariens,
So freut sich Heilig
Geist mit Gottes Freude,
Im Menschenherzen seine
Braut zu finden,
Dann kommt er reichlich
in die Menschenherzen.
O Heilig Geistes Braut,
ich will dir weihen
Die Pfingstler, welche
Heilig Geist lobsingen
In Lobpreisliedern und
in Zungenrede,
Du führe sie zu
Christi wahrer Kirche!
Weht Heilig Geist, so
sind vereint zu finden
Maria, Petrus und der
Corpus Christi.
BRAUT, DIE IN DER
DREIFALTIGKEIT LEBT
Es war ein Mann,
verwirrt in seinem Geiste,
In einer evangelikalen
Sekte,
Der wollte aller
Christenheit verkünden
Die Wahrheit über
Unsre Frau Maria
Und schrieb ein Buch:
Die wahre Mutter Jesu,
Die soll man nennen
nicht die Mutter Gottes,
Die ist nicht makellos
und ohne Sünde,
Ist nicht mit Leib und
Seele in dem Himmel.
Und da erschien ihm
Unsre Frau Maria
Und sagte: Ich bin als
die reine Jungfrau
Im Herzen der
Dreifaltigkeit, der Gottheit!
Komm in den wahren
Schafstall Jesu Christi!
Signora,
stöhnte dieser Mann, o Bella,
Du bist die Schönste
aller Menschentöchter!
BRUNNEN MEINER FREUDE
Der kleine Indianer
Juan Diego
Vernahm Maria, süß
wie Vögel singen:
Was denn betrübst du
dich, o kleine Seele?
Bin ich denn nicht der
Brunnen deiner Freude?
Lass dich von deiner
Krankheit nicht erschüttern
Und dir vom Leid das
Antlitz nicht verdunkeln,
Du bist geborgen doch
in meinen Armen,
Ruhst stille in der
Beuge meiner Arme.
Nichts soll erschüttern
deine kleine Seele,
Mein lieber Sohn, ich
bin doch deine Mutter.
Ich bin ja da, der
Brunnen deiner Freude,
Die Immer-Jungfrau,
wahren Gottes Mutter.
Ich werde immer auf
dein Weinen hören
Und will dein Leiden
und dein Unglück lindern.
CHRISTUSBRINGERIN
Maria, die du zu mir
brachtest Christus,
Den wahren Christus in
der wahren Kirche,
Du brachtest mir den
Christus an dem Kreuze,
Dass ich gekreuzigt
werde mit dem Christus.
Erlösung brachte uns
das Leiden Christi,
Erlösung bringen soll
auch unser Leiden.
Wenn wir auf den Altar
tun unsre Tränen,
Vermischen sie sich mit
dem Blute Jesu.
Als die verborgne
Sühneopferseele
Hast du mich in das
Reich des Herrn berufen.
Ich habe schon gerettet
eine Seele,
Die vor dem Tode sich
zu Gott bekehrte.
Sie wartet nun auf mich
im Paradiese,
Ein schöner Diamant in
meiner Krone.
DAME DE GRACE
Du bist die schöne
Dame voll der Gnaden !
Du bist der Inbegriff
der reinen Anmut!
Du bist der klare
makellose Spiegel
In Herrlichkeit der
höchsten Gottesschönheit!
So groß sind deine
dunklen Mandelaugen!
So ebenmäßig deine
schlanke Nase!
So schön geschwungen
deine vollen Lippen!
Die Haare kräuseln
sich an deiner Schläfe!
Ein Turm von Elfenbein
in deiner Schlankheit!
Die Mutterbrüste weiße
Taubenbrüste!
Dein Nabel ist ein
Becher voller Mischwein!
Das Bein gebogen wie
die goldne Spange!
Dein Schoß mit deinem
unversehrten Hymen
Gebar die
fleischgewordne Schönheit Gottes!
DEINE MUTTER
Für andre Christen
hast du laute Freude,
Sie freuen sich am
Überfluss der Gnade,
Die grünen Bäume
klatschen in die Hände,
Die Lämmer hüpfen und
die Hügel tanzen!
Sie lachen in dem Geist
und zungenreden,
Wie David tanzend vor
der Bundeslade,
Sie jubilieren lauthals
Halleluja,
Des Lichtes Kinder und
der Auferstehung!
Mir aber fließt aus
deinem Quell der Gnaden
Nur Kummer zu und Gram
und Schmerz und Schwermut,
Wie ein Martyrium ist
mir das Leben,
Allein mein Freund ist
doch der Tod, mein Heiland!
Von Gott verlassen,
ach, von Gott verlassen,
Hör ich Maria: Ich bin
deine Mutter!
DIE FRAU VOM BERG
Ich war mit meiner
Konkubine weiland,
Als ich noch nicht an
Gott gewesen gläubig,
In Frankreich auf der
Pyrenäen Gipfel
In einer Hirtenhütte,
da erschien mir
Die Frau vom Berge: O
du Weiße Dame,
Im weißen Schleier und
im weißen Kleide,
Den goldnen Gürtel um
die Brust gebunden,
In deinen Händen eine
Harfe haltend,
Wirst du mich zu der
wahren Gottheit führen?
Sie sagen, Iahu, der
Gottheit Name,
Bedeute: Die erhabne
Liebestaube,
Ist Iahu der wahren
Gottheit Name?
Die Frau vom Berge oder
Weiße Dame
Ist mir noch oft
erschienen in den Träumen.
DIE GROSSE
GNADENVERMITTLERIN
Ich bin die große
Mittlerin der Gnaden,
Und siehe, welche
Gnaden ich dir schenke:
Die Gnade, mit dem
Herrn vereint zu leiden
Und Sühne so zu
leisten für die Sünden,
Die Gnade, dass du in
dem Feuerofen
Der Trübsal wirst
gereinigt schon auf Erden
Und schon auf Erden
bist im Fegefeuer,
Der Gram, die Schwermut
sind dein Fegefeuer,
Die Gnade, dass dir in
der Nacht der Seele
Und in Vereinigung mit
Christi Leiden
Und mit der
Gottverlassenheit des Meisters
Die Gottesweisheit wird
dir eingegossen,
Die Gnade, dass du
einst im Paradiese
Den schönsten Platz an
meiner Seite habest!
DIE GRÖSSTE DER DREI
MARIEN
Ich war in Frankreich
an dem Mittelmeere
Und sah die drei Marien
an dem Strande,
Und lächelnd sprachen
die drei Jüngerinnen:
Wer ist die Schönste
von den drei Marien?
Maria von Bethanien war
reizend,
Schaumweiße Lauscherin
der Gottesweisheit!
So wunderschön Maria
Magdalena,
Rühr mich nicht an –
so musste Jesus flehen!
Die makellose Jungfrau,
Sankt Maria,
War aber die total
perfekte Schönheit!
Als ich Maria sah in
ihrer Schönheit,
Da wurde ich von so
viel Licht geblendet
Und wurde blind und
wurde so zum Seher:
Madonna, dir gebührt
der Schönheit Apfel!
DIE MUTTER
Vom Kreuz herunter hört
ich Jesus Christus
Dem Jünger seine
Mutter übergeben.
Das ist das Testament
des Christus Jesus:
Sei meine Mutter nun
auch deine Mutter!
Und dafür der Erlöser
ist gestorben,
Dass Waisenkinder eine
Mutter haben.
Der hat nicht Gott zu
seinem Ewigvater,
Der nicht Maria hat zu
seiner Mutter.
Die Mutter suchten alle
Menschenkinder
Schon von der Eiszeit
an in ihren Höhlen.
Und wenn ein Krieger
stirbt in einem Kriege,
Sein letztes Wort vorm
Tode ist: O Mutter!
Die Mutter sagt: Sei
deinem Gotte dankbar!
Ich danke Gott für
eine solche Mutter!
DIE MUTTER ALLER
MENSCHENKINDER
Maria ist in Wahrheit
Gottes Mutter,
Und darum nennen wir
sie Muttergottes.
Sie ist die
Gottgebärerin in Wahrheit,
Weil Jesus ist der Herr
in seiner Gottheit!
Maria ist die Mutter
auch der Kirche,
Weil sie die Mutter ist
von Jesus Christus,
Des Hauptes Mutter und
des Leibes Mutter,
Die Kirche ist der Leib
des Christus Jesus.
Maria ist die Mutter
aller Christen,
Der Katholiken und der
Orthodoxen,
Der Kopten, Lutheraner,
Calvinisten,
Der Evangelikalen und
der Pfingstler.
Maria ist die Mutter
aller Menschen,
Die Mutter der
Lebendigen und Toten.
DIE SCHÖNE MADONNA
So schön du bist, du
himmlische Madonna,
So schön und süß
sind deine Gnadenquellen.
Ich habe deine
Schönheit nur betrachtet,
Die Grazie und Anmut
ohnegleichen,
Ich hab dich angestaunt
und dich bewundert,
Sah die Musik in deinem
schlanken Leibe,
Die du dich bücktest
vom Gewicht der Brüste,
Geblendet stand ich vor
dem hellsten Lichte
Und fand die Worte
nicht für deine Schönheit,
Bist du die Charis mit
den Charitinnen?
Du bist die Grazie
Gottes, reich an Gnaden,
Die Grazie Gottes,
Gottes Charme und Liebreiz!
Und was hast du
gebracht? Den Jesusknaben!
Beau Dieu! Was machte
mir dein Kindlein Freude!
DIE STUTTGARTER MADONNA
In Stuttgart war ich
einmal, o Regina
Sueviae, und sah das
Haus der Bibel,
Ich saß mit Abraham im
schwarzen Zelte
Und sah den
Sternenhimmel über Mamre.
Ich betete den Psalm
vom guten Hirten
Und fürchtete kein
Unglück in dem Dunkel,
Gott ging mit mir
durchs trübe Tal der Tränen,
Gott schenkte mir den
Becher voll mit Rotwein.
Auch ging ein Weib in
Stuttgart mir zur Seite,
Die hat sich täglich
unters Wort geknechtet.
Im Irrsinn aber sie
verlor den Glauben,
Die weih ich Unsrer
Lieben Frau von Stuttgart.
Ich sah in Tübingen
den Turm des Dichters
Und feierte Urania
Madonna!
DREIMAL WUNDERBARE
MUTTER
Madonna, dreimal
wunderbare Mutter,
Dein erstes Wunder war
am Sommerabend,
Da brachtest du zu mir
dein Kindlein Jesus,
Denn Jesus wollte bei
mir übernachten.
Madonna, dreimal
wunderbare Mutter,
Dein zweites Wunder war
zur Nacht im Sommer,
Da schlief in meinem
Bett der Jesusknabe,
Dein Fleisch und Blut
und Erbe deiner Liebe.
Madonna, dreimal
wunderbare Mutter,
Dein drittes Wunder war
am Sommermorgen,
Da weckte frühe mich
der Jesusknabe
Mit einem liebevollen
Schweigen zärtlich.
Denn Jesus ist die
Frucht der Gottesmutter
In meiner Seele und in
meinem Herzen.
ERHABENE KÖNIGIN DES
HIMMELS UND DER ERDE
Erhabne Königin des
Himmelreiches,
Erhabne Königin des
Erdenkreises,
Wer an dem Abend sät
der Trauer Tränen,
Der wird am Morgen
lauter Jubel ernten.
Im Himmel herrscht die
Freude, tausend Freuden,
Im Himmel herrschen
Wonnen über Wonnen,
Und wenn wir uns auf
Erden leise freuen,
Erleben wir den Himmel
schon im Herzen.
Denn selig sind die
Trauernden, die weinen,
Erfahren Tröstung
schon in diesem Leben.
Wer der erhabnen
Königin geweiht ist,
Der findet immer neue
Kraft zum Leben.
Mit meinem Leiden
durfte ich dich trösten,
In meinem Leiden hast
du mich getröstet.
ERHABENE MUTTER
Erhabne Mutter,
sprichst du zu den Menschen,
Nennst du die Menschen:
Meine lieben Kinder!
So hast du in der Nacht
zu mir gesprochen:
Ich lieb euch alle,
meine lieben Kinder!
So naht euch meinem
Unbefleckten Herzen,
Dann bringe ich euch zu
dem Herzen Jesu.
Das ist dein Amt, o
Frau, im Heilsplan Gottes,
Dass du bist unsere
erhabne Mutter
Und dass die Mutter
unsres Herrn und Gottes
Uns führt zum Herzen
ihres lieben Sohnes.
So liebst du uns, die
vielgeliebten Kinder,
Dass du uns führst zu
Gottes schöner Liebe.
Wie schön ist deine
Stimme, o Maria,
Erhabne Mutter, aber
immer Jungfrau!
ERLÖSERIN DER
GEFANGENEN
Wir liegen hier im
Kerker unsres Körpers,
Gefangen im Gefängnis
unsres Fleisches.
Wer wird uns wohl von
diesem Todesleibe
Erlösen und befreien
unsre Seele?
Wir hier im Sarge
unsres Todesleibes
Sind ferne von der
Heimat in dem Himmel.
Wir haben Lust, aus
diesem Leib zu scheiden
Und die Erlöserin bei
Gott zu schauen.
Erlöserin, da ist ein
Lüsten ewig,
Erlöserin, da ist ein
Stillen ewig!
Wir werden in der
Ewigkeit begehren,
Wir werden in der
Ewigkeit befriedigt!
Ich schau dich schon
auf Erden schön im Bilde,
Viel schöner werd ich
dich im Himmel sehen!
EURE ERBARMUNGSREICHE
MUTTER
In China ehren sie die
Göttin Kwanyin,
Die Göttin des
Erbarmens und des Mitleids,
Die Göttin trägt ein
Kindlein auf den Armen,
Das sahn Chinesen bei
den Jesuiten.
Maria, du nur bist die
wahre Kwanyin,
Erbarmungsreiche Mutter
voller Mitleid,
Die hört das Flehen
aller Kreaturen,
Die ist die Heilige,
die kommt zu retten.
Die Götter im
Buddhismus müssen auch noch
Erleuchtet und gerettet
werden, aber
Der wahre Gott ist
selber das Erbarmen,
Die göttliche
Barmherzigkeit ist Gottheit.
Und alle Kreatur ist in
dem Schoße
Der Gottheit des
Erbarmens tief verborgen.
EURE HELFERIN UND
MUTTER
Als Adam Eva fand im
Paradiese,
Gott machte Eva da zu
Adams Hilfe.
Des Mannes Hilfe ist
allein die Gottheit,
Der Gottheit gleich die
Frau ist seine Hilfe.
Ich bin der Adam auch
im Garten Eden
Und keine nackte Eva
ist mir Hilfe,
Nein, meine Hilfe ist
allein die Gottheit,
Die Neue Eva ist allein
mir Hilfe.
O Neue Eva, Helferin
und Mutter,
An meiner Seite steh
als meine Hilfe.
Du bist die Hilfe, die
mir Gott gegeben,
Maria, meine Helferin
und Mutter.
Der Mensch soll nicht
alleine sein, Maria,
Gott hat gegeben mir
die Neue Eva.
FRAU ALLER VÖLKER
Ich sah dich einst im
Teuteburger Walde,
Da standest du vor mir
im weißen Schleier,
Aus dem die dunkel
braunen Haare quollen,
Du standest vor mir in
dem weißen Kleide.
Ich schaute dir in
deine Augen, Fraue,
In deine großen Augen,
weiße Monde,
Ich lag in deinen
Armen, Liebe Fraue,
Und ruhte selig still
an deinem Herzen.
Du hast dich hier im
Teuteburger Walde
Mir offenbart als Fraue
aller Völker,
Ich weihe dir das
schöne Reich der Mitte,
Mein Heimatland im
Geiste, Tochter China.
Du, Fraue, bist die
Königin von China
Und Frau und Große
Mutter aller Völker.
FRAU AUS DEM ALL
Ich weihe dir die
Evangelikalen,
Die Informatik und
Physik studierten,
Die Gottes Universum
tief erforschen
Und preisen Gott als
Evolutionator.
Auch ich bin einst
gereist ins Universum
Und schaute droben auf
dem Morgensterne
Die Neue Eva in dem
Paradiese,
Die Jungfrau, die nicht
Luzifer gefolgt ist.
Denn auf dem
Morgenstern im Paradiese
Die Neue Eva hört nur
auf den Engel,
Dort ungefallen ist die
Schöpfung Gottes,
Unsterblich sind die
Seelen in dem Himmel.
Frau aus dem All, des
Universums Mutter,
Du bist die Königin
des Paradieses.
FRAU DER MORGENRÖTE
Ich habe einst gelesen
in den Veden
Die Hymne an die Göttin
Morgenröte,
Des Himmels Tochter
Ushas in dem Lichte
Kam mit dem
Himmelssegen zu den Indern.
Ich hab gelesen auch im
Buche Hiob,
Da Gott spricht von der
Morgenröte Wimpern.
Ich sah ein Mädchen
einst mit roten Haaren,
Die hatte lange
rötlichblonde Wimpern.
Ich schrieb ein Buch
einst, Liebe Frau Maria,
Da pries ich dich als
Schoß der Morgenröte,
Denn aus dem Schoß der
Morgenröte Christus
Gekommen ist als
unbesiegte Sonne.
Gezeugt ist Christus
vor der Morgenröte,
Dich aber will ich
singen als Aurora.
FRAUERL IN DER EICHEN
Ich saß im Garten
meiner lieben Freundin
Und betete den
Rosenkranz Mariens,
Dass nicht die liebe
Freundin mich verlasse
Und nehme von mir fort
den süßen Knaben.
Da sah ich auf dem
Wipfellaub der Eiche
Die Liebe Frau Maria
geistig stehen
In einem taubengrauen
Kleid und Mantel
Und mir versichernd
trostreich ihren Beistand.
Und weinend flehte ich
zum Geiste Gottes:
O komm, du
Tröstergeist, mit deiner Tröstung!
Ein Turteltaubenpärchen
in der Eiche
Vereinte sich im wilden
Liebesspiele.
Nachts grüßte mich
von Gott ein Wiener Dichter:
Was dir versagt blieb,
möge Gott dir geben.
FRAU, UMGEBEN VON DER
SONNE
Ich betete den
Rosenkranz Mariens
In großer Sorge um der
Freundin Weggang,
Ich liebte sie so sehr
im Liebeswahnsinn,
Sie war die Muse meiner
Liebeslieder.
Ja, fast verrückt vor
Schmerz und Sorgen, hatte
Ich Angst, dass mich
sogar verlassen könnte
Die Seele der Natur,
des Kosmos Psyche,
War doch des Kosmos
Psyche meine Freundin!
Da sah ich Unsre Frau
im Licht der Sonne,
Im Sommermittag im
Zenit die Sonne
Im Süden stand und
strahlte voller Lichtglanz,
Maria stand in einem
goldnen Mantel
Im Licht der Sonne!
Mich wird nicht verlassen
Die Seele der Natur,
des Kosmos Psyche!
FREUDENREICHE
MUTTERGOTTES
Laetitia! Laetitia!
O Wonne!
In meines Vaters hohem
Freudenhause
Regiert im Paradies die
Freudenreiche!
Laetitia!
Laetitia! O Wonne!
Zur Rechten sehe ich
vom Throne Gottes
Délice!
Délice! Laetitia! O Wonne!
Ich sehe, sag ich,
zweiundsiebzig Wonnen,
Laetitia und namenlose
Wonnen!
Und eine Freundin habe
ich im Himmel,
Eternal happiness, ein
Weib der Wonne!
O what a
kiss, o what a bliss in Heaven!
Zur Rechten Gottes
steht ein Weib der Wonne!
Ein Schmachten ewig und
ein Stillen ewig!
Und selig werden wir in
Zungen singen!
FRIEDENSKÖNIGIN
Die Katholiken pilgern
nach Brasilien,
Sie feiern Unsre Frau
im Wallfahrtsorte
Der Gottesmutter von
Brasilien, Christus
Vom Berg die Arme
breitet zum Willkommen.
Franziskus kommt als
Papst der Jugendlichen,
Erhebt die Stimme für
das Volk der Armen.
Zu gleicher Zeit im
Nahen Osten aber
Muslime gehn den Weg
des Terrorismus.
Muslime wollen mit dem
Krieg für Allah
Die Herrschaft des
Islam errichten, Bomben,
Auch atomare Bomben
ihre Waffen,
Sie gehn den Weg als
Selbstmordattentäter.
Maria, Königin des
Friedens, bitte
Für die Muslime, dass
sie sich bekehren!
FÜRSPRECHERIN
Geboren ist ein neuer
Prinz in England,
Prinzessin Kate hat
einen Sohn geboren.
Die Bischöfe der
Kirche von Britannien
Begrüßen diesen neuen
Prinzen Englands.
Fürsprecherin Maria,
bitte segne
Prinzessin Kate, Prinz
William und das Baby,
Fürsprecherin Maria,
bitte segne
Wales, Schottland,
Irland, England mit dem Segen
Fürbittenden Gebetes
vor dem Throne
Des Christus Jesus,
dass der Sohn des Vaters
Auf dein Wort hin in
Wein verwandelt Wasser
Und Wein verwandelt in
das Blut des Retters,
Dass Wales und
Schottland, Irland und Britannien
Dem eucharistischen
Erlöser glauben.
FÜRSPRECHERIN DER
MENSCHHEIT
Die ersten tausend
Jahre nach dem Kommen
Des Herrn in
Niedrigkeit der Seelen Ernte
Ward eingebracht im
Kontinent Europa,
Europa ward das Reich
des Christentumes.
Dann wieder tausend
Jahre und die Ernte
In Süd- und
Nordamerika war reichlich
Und Afrika bereicherte
die Kirche
Mit ihrer Fröhlichkeit
und ihren Trommeln.
Und nun kommt eine neue
Zeit: Die Ernte
Will eingebracht sein
auch im Fernen Osten,
Ich weihe India der
Großen Mutter
Und China der wie Jade
reinen Jungfrau.
Fürsprecherin der
Menschheit, o Maria,
Bekehre die globale
Weltfamilie!
GELBE ROSE DES FRIEDENS
Madame
Blavatsky hat gelogen, sagte,
Sie sah
die Göttin Isis ohne Schleier.
Nein,
Isis ist ein Götze, ist ein Dämon,
Maria ist
des Friedens gelbe Rose.
Und wer
sah je Maria ohne Schleier?
Ihr
Schleier ist von transparenter Seide,
Ihr Leib
ist transparent wie weiße Jade.
Die
Herrlichkeit des Herrn ist ihr gegeben.
Ich
schaute eine Frau von wahrer Schönheit
Und
nannte sie des Friedens gelbe Rose.
Da ward
ich Rosenkavalier gerufen,
Der eine
gelbe Rose gab der Herrin.
So schön
die Frauen sind, die schönsten Frauen,
Die
höchste Schönheit ist der Gottheit Schönheit!
GLORREICHE JUNGFRAU
In Glanz und Gloria des
Lichtes Gottes
Die Jungfrau steht,
schneeweiß die Makellose,
Wie Alabaster ist ihr
Leib, der lichte,
Gemeißelt von dem
Schöpfer ganz vollkommen.
Totale Perfektion des
Leibes Schönheit,
Ein reiner Spiegel für
die Schönheit Gottes.
Was ist so schön wie
schönster Frauen Schönheit?
Urschönheit, dich
erkennen wir im Gleichnis!
Madonna, bist du die
Idee der Frauen?
Idee der Frauen in dem
Geiste Gottes?
Bist du die Form der
Formen aller Frauen?
Modell des Schöpfers
bist du, o Madonna,
Die Muse Gottes, als
der Schöpfer formte
Die Frauen aus dem Ton
der Mutter Erde!
GNADENMUTTER
Die Mutter von Natur
ist uns gegeben,
Dass sie zum Erdenleben
uns gebäre.
Ist keiner anders auf
die Welt gekommen
Als aus der
Fruchtbarkeit des Mutterschoßes.
Die Mutter von Natur
hat uns geboren
In diese Welt. Wir
müssen alle sterben,
Die Mutter hat uns für
den Tod geboren,
Für tausend Tode vor
dem Tag des Todes!
Der Herr gab uns die
Mutter in der Gnade,
Wir weben all im Schoß
der Gnadenmutter,
Bis sie gebären wird
des Schoßes Kinder
Ins ewigliche Leben in
den Himmeln!
Die Gnade wird ins
Leben uns gebären,
Die Gnadenmutter uns
gebiert ins Leben!
GNADENVERMITTLERIN
Am vierten Todestage
meines Vaters,
Am Feiertag der
schwedischen Brigitta,
Ich weihe meines Vaters
Arme Seele
Der großen
Gnadenmittlerin Maria!
O große Herrin aller
Armen Seelen,
Besuch mein Väterchen
im Fegefeuer,
Vermehre seine Liebe
zum Messias,
Intensiviere seine
Liebesreue!
Mein Vater fällt zu
Füßen der Madonna
Mit Inbrunst nieder,
liegt zu ihren Füßen,
Inbrünstig küsst er
der Madonna Füße
Und nennt sie liebend
Mater Dolorosa!
Gott schaut gespannt
auf meines Vaters Seele,
Wann er gesühnt hat
alle seine Sünden?
GOLDENE MADONNA
Ganz lauter ist die
goldene Madonna,
Erlöst im Augenblicke
der Empfängnis,
Hat sie sich ganz
geeint der Wahrheit Gottes,
Ihr Herz vereinigt mit
der Wahrheit Gottes.
Gott hat in seiner
Weisheit ihr gegeben
Die Fürbitt-Allmacht
über alle Seelen,
Und manche Seele wurde
nur gerettet,
Weil Einmal sie
geseufzt hat: O Maria!
Wer nicht die hohe
Herrin in den Himmeln
Verehrt noch tiefer als
der letzte Sklave,
Kann auch den Schöpfer
nicht erkennen richtig
Und kann nicht richtig
Gott dem Schöpfer dienen.
Ich bin ganz dein, o
goldene Madonna,
Nimm bald mich auf in
Gottes dritten Himmel!
GOSPA
Du willst dass ich ins
ewigliche Leben
Verliebe mich, in
Ewigkeit verliebt bin!
Im Neuen Testamente ist
das Leben
In Ewigkeit genannt
Aionion Zoé!
Als Adam seine Frau von
Gott bekommen,
Da nannte Adam seine
Gattin Eva,
Der Name Eva aber
heißt: Das Leben!
Auf griechisch heißt
die Mutter Eva – Zoé!
So hoffe ich dereinst
im Paradiese
Wie Jungfrau Eva einst
im Garten Eden
Der Jungfrau Zoé
Schönheit anzuschauen,
In Ewigkeiten Zoé zu
genießen!
In Gottes Himmelsstadt
ist manches Lustschloss,
Lass leben mich mit Zoé
dort im Lustschloss!
GOTTESMUTTER VON
WLADIMIR
Wladimirs Gottesmutter,
Große Mutter,
Ich schaute deine
heilige Ikone
Am Sterbebette meiner
lieben Freundin,
Die so geliebt hat
Russlands fromme Seele.
Du Große Muttergottes
von Wladimir,
Du nahmest an die Seele
meiner Freundin,
Du warst die Große
Mutter ihrer Seele
Und führtest sie zu
deinem lieben Sohne.
Zum eucharistischen
Messias führtest
Die Seele du der
sterbenden Geliebten,
Zu Christus als der
Hostia Immaculata,
Zum Leib, der spendet
ewigliches Leben.
Nun wartet meiner
Freundin Seele selig
Durch deine Macht auf
mich im Paradiese.
GROSSE SCHWESTER
Ich kannte eine
liebliche Baptistin,
Die sie war von
madonnenhafter Anmut.
Der Herr entrückte sie
wie weiland Henoch,
Dass sie der Erde Übel
nicht verderbe.
Da hab ich sie verklärt
als große Schwester,
Als Schwester aller
gottverliebten Seelen,
Als Schwester aller
Armen, aller Kleinen,
Als große Schwester
aller Menschenkinder.
Maria, reine Jungfrau,
große Schwester,
Ich weihe dir die Seele
der Baptistin,
Nimm du sie an als
deine kleine Schwester,
Die kleine Schwester
deines lieben Sohnes,
Und schenke ihr im
Paradies die Freude
Und Hochzeit mit dem
Bräutigam Messias!
GUTER HOFFNUNGSSTERN
Das Leben währet
siebzig, achtzig Jahre,
Wenns gut war, war es
doch nur Müh und Arbeit.
Das Leben währet
höchstens hundert Jahre,
Ein Sandkorn ist es an
dem Strand des Meeres
Verglichen mit dem
Strand der Ewigkeiten.
Maria ist mit Körper
und mit Seele
Schon aufgenommen in
das Reich des Himmels,
Die Jungfrau lebt jetzt
in dem Innern Gottes.
Ich zähle jetzt fast
fünfzig Lebensjahre,
Noch zwanzig Jahre und
ich sehe Jesus
Und seh die
auferstandene Madonna
Und werf mich hin zu
ihren Lotosfüßen.
Was kann dir da
geschehen, arme Seele?
Macht alles wieder gut
ein Stück vom Himmel!
HEHRE FRAU
Du hehre Frau mit
deinen Lilienarmen!
Du hehre Frau mit
deinen Lotosfüßen!
Erhaben bist du über
alle Frauen,
Weil einzigartig deine
hohe Schönheit!
Wie schön sind deine
Füße, o Prinzessin,
Die bloßen, in den
goldenen Sandalen!
Wie edel bist du doch
in deinem Adel,
Vom Schöpfer ist dein
Adel, o Prinzessin!
Wie heilig ist mir doch
dein Liebreizgürtel,
Mit dem du Gott den
Ewigen bezauberst!
Wie hoch du bist, wie
einsam deine Höhe,
Sublim bist du, die
allerfeinste Schönheit!
Du bist die Königin
des Himmels, Hehre,
Bist Gottes Frau und
bist des Herren Schwester!
HEIL DER KRANKEN
Der Papst spricht:
Christen sollen stets sich freuen,
Stets heiter sein und
in der Hoffnung leben
Und warten auf die
Überraschung Gottes,
Denn immer ist bei
ihnen Gottes Liebe.
Das ist sehr schön,
Maria, Heil der Kranken,
Jedoch die Irren in dem
Irrenhause
Sind immer voller Leid,
die Depressiven,
Den Hirnen fehlen
leider Glückshormone.
So tröste du die
depressiven Seelen
Und nimm die Weinenden
in deine Arme
Und stille sie an
deinen vollen Brüsten
Und flöße ihnen ein
die Milch des Trostes!
Maria, Trösterin und
Heil der Kranken,
Dein sind die
schizophrenen Depressiven!
HEILIGE MUTTER
O Mutter, einer Mutter
ich gedenke,
Die wegen ihrer
Schönheit ich geliebt hab,
Die lebte ganz allein
mit ihrer Tochter,
Die Tochter sah in mir
den neuen Vater.
O Mutter, die du heilig
bist, o Mutter,
Die kleine Tochter
zählte sieben Jahre
Und las sehr gerne in
der Kinderbibel
Und ihre Liebe machte
mir viel Freude.
O Mutter, heute ist das
kleine Mädchen
Schon eine junge Frau
von neunzehn Jahren,
Sie wird wohl schön
sein mit den blonden Haaren,
Ich finde immer schöner
blonde Haare.
Das blonde Mädchen,
Tochter ihrer Mutter,
Ich will sie weihen
deinem Mutterherzen.
HEILIGE WÄCHTERIN
Du bist zur Nacht die
Wächterin der Wahrheit
Und redest zu den
Deinen durch die Träume.
Ich weihe dir der
Freundin Sohn, den Knaben,
Der ist in mancher
Trauer meine Freude.
Und dieser Knabe liebt
ein blondes Mädchen,
Neunjährige Madonna
voller Schönheit.
Wie leuchten ihre
Augen, glühn die Wangen,
Wenn sie beim
Kinderspiele Jesus anruft!
Ich weihe dir die
Freundin meines Knaben.
Ich freu mich über
seinen Sinn für Schönheit
Und über seinen Sinn
für Herzensgüte.
Sei du die Wächterin
der beiden Kinder
Und führe ihren
Lebensweg zu Jesus,
Zu Gott dem Vater und
zum Heil der Seelen.
HEIMSUCHUNG MARIAS
Maria ging zu ihrer
alten Base
Und brachte zu
Elisabeth die Weisheit,
Die lebte in Mariens
Mutterschoße,
Elisabeth lobpries die
Herrin Weisheit.
So kam ich heute zu der
alten Freundin,
Sie sprach von Göttin
Isis unverschleiert.
Zwei Kinder jubilierten
in der Freude,
Zwei Kindlein, die
erfüllt vom Geist der Liebe!
Kann keiner sein ein
guter Christ alleine,
Vielmehr er soll für
die empfangnen Gnaden
So danken, dass er
Gnade weiterschenke
Vor allem an die Armen
und die Kleinen.
So ward ich heimgesucht
von der Madonna,
Der Jungfrau mit den
schönsten goldnen Haaren.
HELFERIN
Nun meine Freundin mit
dem lieben Knaben
Muss leider wechseln
ihre schöne Wohnung
Und muss verlassen
Bauernhaus und Garten,
Der war so lang mein
Paradiesesgärtlein,
Da bitte ich die
Helferin Maria,
Dass meine Freundin mit
dem süßen Knaben
Bald einen neuen
Aufenthalt auf Erden
Mit Garten – doch in
meiner Nähe finde!
In allem soll geschehen
Gottes Wille!
So bitte ich die
Helferin Maria,
Dass ich mich ganz dem
Willen Gottes füge,
Und wäre Gottes Wille
gar der Abschied
Und der Verlust der
Freundin und des Knaben,
Ausharren will ich
allzeit treu im Glauben!
HELFERIN DER CHRISTEN
Maria, starke Helferin
der Christen,
Die du der Christenheit
zu Hilfe eilest,
In Wahrheit bist du
Königin von China,
Dir weihe ich das große
Reich der Mitte.
Die Kommunisten haben
wild gewütet,
War der Diktator Mao
doch ein Mörder,
Die Terrorgruppen
seiner Roten Garden
Versuchten, auszurotten
Christi Kirche.
Der Marterzeugen Blut
zeugt neue Christen
Und stark geworden ist
die Kirche Gottes.
Maria, Helferin der
Christen, bitte,
Dass China wird zu
einem Reiche Christi!
Maria, bitte Heilig
Geist, zu kommen
Mit großer
Herrlichkeit ins Reich der Mitte!
HIMMELSMUTTER
O Mutter, bitte für
die Atheisten,
Die schreien laut: Es
ist kein Gott im Himmel!
So reden aber nur die
blinden Toren,
Die sehen nicht die
Evidenz der Gottheit!
O Mutter, bitte für
die armen Menschen,
Die streben nur den
Reichtum an an Dingen,
Sie wollen, alles soll
zu Golde werden,
Jedoch der Mensch lebt
nicht vom Gold alleine.
O Mutter, bitte für
die Spiritisten,
Die suchen Göttin Isis
unverschleiert,
Freimaurer, Gnostiker
und Rosenkreuzer,
Die kennen nicht die
absolute Wahrheit.
Du bitt für diese alle
bei dem Sohne,
Der ist allein das Heil
für alle Menschen.
HIMMELSFÜRSTIN MARIA
Messias Jesus ist der
Fürst des Friedens,
Der Friede herrscht in
seinem Fürstentume.
Sein Fürstentum, ein
Fürstentum des Herzens,
Ist Friede in dem
Inneren der Herzen.
Die Engels-Hierarchie
kennt auch im Himmel
Ein Fürstentum, der
Engel Fürstentümer
Vom Himmel aus regieren
auf der Erde,
Die Fürstentümer
herrschen über Fürsten.
Der Friedefürst in
seinem Fürstentume
Gekrönt hat mit des
Fürstentumes Krone
Die allerhöchste
Königin der Engel,
Maria, sie ist unsre
Himmelsfürstin,
Ihr Fürstentum, wir
wollen Dante glauben,
Im dritten Himmel ist,
der Venus-Sphäre!
HIMMELSKÖNIGIN
O hohe Herrin, Königin
des Himmels,
Erbarme du dich doch
der armen Pfingstler,
Sie glauben, Jesus
Christus mehr zu ehren,
Wenn sie die Mutter mit
den Füßen treten!
Ein Prediger der
Pfingstler in Brasilien
Das Gnadenbild der
Herrin Aperacida
In einem Gottesdienste
trat mit Füßen
Und ward des Landes
ganz zu Recht verwiesen.
Sie meinen, dass sie
Heilig Geist verehren,
Doch Heilig Geist ist
seiner Braut vereinigt.
So bitt für die
Häretiker, die Ketzer,
Du bitt für diese
Sekte bei dem Sohne,
Denn Jesus Christus
wird die Christen strafen,
Die Seine vielgeliebte
Mutter schänden!
HIMMLISCHE ÄRZTIN
Du bist die weise
Ärztin von dem Himmel
Und Papst Johannes Paul
der Große hatte
Sein Leiden Jesus
Christus aufgeopfert,
Als er an schwerer
Parkinson erkrankt war.
So bitte ich die Ärztin
von dem Himmel
Und gleichfalls Sankt
Johannes Paul den Großen,
Dass sie zum Heiland
Jesus Christus beten
Fürs Heil der kranken
Mutter meiner Freundin.
O Königin, erleichtre
ihr die Leiden
Und gib ihr guten
Beistand in der Krankheit!
Und an dem Ende ihres
Erdenlebens
Nehm Jesus ihre Seele
an in Gnade!
O Heiland, ich bezeuge
deiner Weisheit:
Die alte Frau hat eine
schöne Seele!
HIMMLISCHE DAME
Ich war ja schon
getaufter Christ, doch leider
Der Glaube fehlte mir,
ich diente Göttern,
Vor allem diente ich
der Aphrodite,
Da träumte ich sehr
oft von einer Dame,
Von einer Lichtgestalt,
die kam vom Himmel,
Die Dame war die
Königin des Himmels,
Die lächelnd kam herab
die Himmelstreppe
Und reichte mir voll
Liebe ihre Hände
Und sprach: Du lies im
Neuen Testamente,
Das Evangelium sollst
du studieren! –
Da offenbarte sich mir
Jesus Christus
Als Kenner meines
Herzens, meiner Nieren.
Ich weihe meine Seele
dieser Dame,
Sie herrsche liebevoll
in meinem Herzen!
HIMMLISCHE JUNGFRAU
Zwölf Jahre zähltest
du, o reine Jungrau,
Als dich der Engel
Gabriel begrüßte,
In deine Ohren kam der
Logos Gottes
Und Heilig Geist hat
sanft dich überschattet.
Schon lange hab ich
keine Frau gesehen
Mit dem besondren
Regenbogenglanze,
Dass sie mir sei die
himmlische Madonna
Und meine Herrin Hagia
Sophia!
Nun aber gar ein Kind,
ein kleines Mädchen,
Neun Jahre jung wie
weiland Beatrice,
Ich seh sie übergossen
von dem Glanze
Der Herrlichkeit des
Herrn, der Schönheit Gottes!
O Jungfrau, werde ich
denn vollends närrisch?
Ich, der ich bin dem Irrenhaus entflohen!
Ich, der ich bin dem Irrenhaus entflohen!
HIMMLISCHE MUTTER
O Mutter, ich sah dich
im Traum am Morgen,
Da ich vor meinem Vater
bin geflohen,
Entflohen bin ich
meinem harten Vater
Und seiner Frau auch,
mit ihm solidarisch.
Ich knetete aus Ton ein
Bild Mariens,
Ich knetete der
Gottesmutter Brüste,
Die Brüste waren einer
Muttergöttin,
Gewaltig groß und
üppig deine Brüste.
Mir half dabei der
engelgleiche Thomas.
Und zu den
Protestanten-Brüdern sprach ich:
Maria ist ja keine
Muttergöttin,
Maria aber ist die
Mutter Gottes.
Maria, Unsre Mutter in
den Himmeln,
Dein Name sei
geheiligt, o Maria!
HIMMLISCHE MUTTER ALLER
ERDENKINDER
Du Himmelsmutter aller
Erdenkinder,
Verhelfe deinen
Töchtern doch zur Wahrheit.
So alt geworden, hin
ist alle Schönheit,
Sind dennoch sie noch
nicht gereift zur Weisheit.
Die eine war in einem
andern Leben
Aztekische Prinzessin,
Inka-Fürstin,
Die andere war eine
arme Sklavin
Am großen Kaiserhof
der Pharaonen.
Die Wahrheit von der
Auferstehung lehre
Die alten Frauen, lehre
sie die Wahrheit
Von Fegefeuer, Paradies
und Hölle
Und von dem
Seelenrichter Jesus Christus.
Mich wollen sie nicht
hören, Himmelsmutter,
Auch möchte ich nicht
mit der Torheit streiten.
HOHE FRAU
Ein Priester sprach zu
mir: Es ist Maria
Für mich die Schwester
aller Menschenkinder
Und ist auch meine
Schwester, ich als Priester
Verehre Unsre Frau als
meine Schwester.
Du aber als ein Dichter
sollst wie Goethe
Das Ewigweibliche
zumeist verehren.
Nicht: Ewig lockt das
Weib mit Schoß und Busen –
Das Ewigweibliche zieht
uns zur Gottheit!
So ehre du Maria als
die Frauheit,
Die Hohe Frau, wie
Papst Johannes Paulus
Du sage:
Totus tuus, o Maria!
Sieh du sie an als
Große Frau im Himmel,
Die ewigweiblich dich
hinanzieht, Dichter,
Zur Gottheit, die da
ist die Schöne Liebe.
ICH BIN EUER SCHUTZ
Der Kaiser Japans
kämpfte in dem Weltkrieg
Mit deutschen
Nationalen Sozialisten
Zusammen. Nordamerika
im Kriege
Stand auf der Seite
freier Demokraten.
Und Nordamerika warf
über Japan
Die atomare Bombe ab,
zerstörte
Die Großstadt
Hiroshima und zerstörte
Die Großstadt
Nagasaki. Aber mitten
In Nagasaki eine kleine
Kirche
Von Jesuiten war. Die
Jesuiten
Zur Zeit des
Bombenabwurfs im Gebete
Des Rosenkranzes waren
und Maria
Bewahrte unverletzt die
Jesuiten,
Die Schutzfrau vor der
atomaren Bombe.
ICH BIN EURE MUTTER
Du weißt ja, was ich
von den Frauen denke,
Du weißt ja, was ich
von den Mädchen denke,
Ich liebe nur die
himmlischen Ideen,
Die leuchten manchmal
über einem Weibe.
Du bist ja meine
Mutter, du verstehst mich,
Du bist für mich die
Ur-Idee des Weibes,
In Gottes Geist die
ewige Idea
Des Weibes: Jungfrau,
Mutter, Herrin, Göttin!
So sehr ich suchte eine
Muttergöttin
Mit meinem stets
verliebten Heidenherzen,
Hab ich gefunden dich,
o Große Mutter,
Die Menschengöttin
durch die Gnade Gottes.
Du führtest mich mit
deinem Mutterherzen
Zu Gott, der mich wie
eine Mutter liebet!
IMMACULATA
Sie haben Geld
gesammelt, tote Dinge,
Gegessen und getrunken
und genossen
Die Freundschaft mit
der Welt und sind gestorben
Und hingetreten vor den
Herrn als Narren!
Sie schauen voll
Verachtung auf den Armen,
Sie schauen voller
Hochmut auf den Kranken,
Verspotten nur den
Einsamen und Frommen,
Er aber betet selbst
für seine Feinde.
Du Unbefleckt
Empfangene, Allreine,
Ich bete für die armen
Knechte Mammons,
Ich weihe dir die Toten
und die Narren,
Ich bitte um Vergebung
für die Habgier!
Immaculata, aber ich
verschmelze
Am Sonntag mit der
himmlischen Sophia!
IMMERWÄHRENDE JUNGFRAU
In der Antike war ein
armer Dummkopf,
Der nichts vermochte,
aber Ruhm begehrte,
Da steckte er den
Tempel an Dianas,
Er suchte Ruhm durch
Kränkung einer Göttin.
Das ahmte nach
Helvetius, der Dummkopf,
Ein schlechter
Theologe, der behauptet,
Die Jungfrau habe nach
dem Gottessohne
Geboren andre Kinder
ganz natürlich.
Den gleichen Unsinn
reden Protestanten,
Die Lutheraner,
Evangelikalen,
Die Calvinisten und die
Pfingstler, aber
Es bleibt ein Irrtum,
eine freche Lüge!
Die Mutter Gottes ist
die Immer-Jungfrau,
Die Immer-Jungfrau mit
intaktem Hymen!
JUNGFRAU DER ARMEN
Ich hörte kürzlich,
Jungfrau, in Ägypten
Analphabet ist jeder
zweite, leider
Gibt es im deutschen
Land auch kleine Kinder,
Die lesen nicht und
schreiben lernen können.
An Bildung Mangel ist
ein Grund der Armut
Und Christen lehren
immer kleine Kinder
Die Weisheit, die sie
brauchen für das Leben,
Des Herzens Weisheit,
die Moral der Liebe.
Des weitern bitt ich
dich, der Armen Jungfrau,
Analphabeten gnädiglich
zu helfen,
Den kleinen Kindern
führe du die Hände,
Wenn sie die Lettern
schreiben lernen sollen.
Wer weiß, wie mancher
von den kleinen Kindern
Noch deine Botschaft
schreiben wird, o Jungfrau.
JUNGFRAU DER GNADEN
Wie oft ich liege
nieder in der Schwachheit,
Gequält von jenem
Stachel in dem Fleische,
Dann lass ich mir
genügen an der Gnade,
Die mir die große
Gnadenjungfrau spendet.
Der Gnaden Quelle ist
der Christus Jesus,
Doch der Kanal der
Gnaden ist Maria.
Wenn elend liege ich in
meiner Schwäche,
Kommt wunderbar zu mir
ein neues Leben.
Die Jungfrau gießt mir
wieder Kraft und Freude
In meine Seele, wenn
ich lang geklagt hab
Und schaute nichts als
Schmerz und Langeweile
In dieser Welt, Maria
mich beruhigte,
Die Jungfrau voll der
Gnaden schickte gnädig
Ein Kind zu mir, das
mich mit Huld erfreute.
JUNGFRAU DER
OFFENBARUNG
Als Adam nahm im
Paradies den Apfel,
Den Eva von der
Schlange angenommen,
Gott sie vertrieben aus
dem Garten Eden,
Sprach Gott: Es wird
einst kommen eine Jungfrau,
Die wird der Schlange
ihren Kopf zertreten.
Die Jungfrau ist es,
die das Heil geboren,
Die Christus regte an
zum ersten Wunder,
Die aufrecht unter
Christi Kreuz gestanden.
Der Seher der geheimen
Offenbarung
Die Jungfrau sah im
hellen Kleid der Sonne,
Den Mond zu ihren
bloßen schönen Füßen,
Der Sterne Ordnungen
auf ihrem Mantel.
Das ist die Jungfrau,
die ich einzig liebe,
Ich schenk mein Herz
der offenbarten Jungfrau!
JUNGFRAU IM ÄHRENKLEID
Ich war mit einem
Knaben einst auf Rügen
Und zeigte ihm das
Weizenfeld, das goldne,
Und sagte: Unsre Liebe
Frau Maria
Ist wie das schöne
Feld von Weizen golden!
Maria trägt den
goldnen Weizenmantel,
Kornblumen blau
gestickt sind in den Mantel,
Scharfgarbe weiß
gestickt ist in den Mantel,
Mohnblumen rot gestickt
sind in den Mantel.
Es heißt im Hohenliede
Salomonis:
Dein Leib ist wie ein
goldnes Weizenbündel,
Umstickt mit weißen
Lilien des Feldes!
Marias Körper ist dem
Brote ähnlich,
So Jesu Christi Körper
ist das Manna,
Das Manna, das herabkam
von dem Himmel.
JUNGFRAU MARIA
Bei allen Titeln meiner
hohen Herrin,
Genügt mir Unsrer
Lieben Frauen Name
Maria! Oft ich flüstre
nur: Maria!
Mein ganzes Beten ist
Marias Name.
Ich weiß nicht, ob es
Stern des Meeres heißet,
Ich weiß nicht, heißt
es: Bittere? Ich weiß nicht,
Heißt es: Geliebte?
Oder: Wunderschöne?
Heißt es: Beleibte?
Heißt es: Meerestropfen?
Es sprach dereinst
Ambrosius von Milan:
Der Name von Maria ist
Geheimnis,
So unausdeutbar ist
Marias Name,
Wie das Geheimnis
Unsrer Lieben Frauen.
Denn ein Mysterium ist
Unsre Fraue,
Das reicht in das
Mysterium der Gottheit.
JUNGFRAU VON DER
EUCHARISTIE
Im Geiste hab ich
Kommunion empfangen
An jedem Tag, den Gott
geschaffen hatte,
Im Geiste, aber nicht
im Sakramente,
Denn mich stieß ab die
Weltlichkeit der Christen.
Da sagte Unsre Liebe
Frau Maria:
Heut sollst du gehen zu
dem Sakramente!
Ich war gequält, ich
wollte nicht gehorchen,
Bin aber doch gegangen
in die Kirche.
Die Gottheit sprach zu
mir vom Tabernakel:
Ich bin die Mutter, ich
bin deine Gottheit,
Ich Gottheit bin die
himmlische Sophia
Und will im Sakrament
mit dir verschmelzen!
Den Aufenthalt im
Himmel muss ich danken
Maria, Unsrer Lieben
Frau Eucharis!
KAISERIN DES HIMMELS
UND DER ERDE
Du bist die
Göttin-Kaiserin des Himmels,
Du bist die
Himmelskönigin, die Jungfrau,
Du bist die Jungfrau
auf dem Sichelmonde,
Das Mädchen bist du
und die Makellose!
Du bist die
Göttin-Kaiserin der Erde,
Bist Unsre Liebe Frau
vom Garten Eden,
Die Bienenkönigin, die
Honigsüße,
Geliebte Braut, uns
Süßigkeit und Wonne!
Du bist die
Göttin-Kaiserin der Hölle,
Die du uns retten
kannst vor dem Inferno,
Dir weihen wir die
gottvergessnen Sünder,
Die gottlos liegen auf
dem Sterbebette!
Du bist die Imperatrix
Romanorum,
Maria, unsre göttliche
Augusta!
KNOTENMADONNA
Die Freundin mit den
Knoten in den Brüsten
Lag sterbend in dem
Pius-Hospitale,
Ich trat in die
katholische Kapelle,
Da Frauen beteten zu
Sankt Maria:
Gegrüßet seist du,
Löserin der Knoten,
Du löse alle Knoten,
die uns kränken!
Gegrüßet,
Knotenlöserin Maria,
Wir weihen dir die
Frauen mit den Knoten!
Maria, die du Gott am
Busen stilltest,
Erbarme dich der
Krebs-befallnen Frauen,
O Mamma mit der
Herrlichkeit der Brüste,
Befrei die Frauen von
den Metastasen!
Nun ist die Freundin
frei von Metastasen,
Die auferstehn wird mit
verklärten Brüsten!
KÖNIGIN ALLER SEELEN
Die Seelen aller
Menschen sind geschaffen
Als Ebenbild der Seele
Jesu Christi,
Die Seelen sind so von
Natur aus christlich,
Wenn christlich, sind
sie gleichfalls marianisch.
Die Seelen aller Tiere
auf der Erde
In ihren
fast-vernünftigen Instinkten,
Doch ohne
Willensfreiheit wie die Menschen
Und ohne Sprache, loben
doch Maria.
Die Blumen und die
Büsche und die Bäume
Mit ihren Seelen, die
sie leben lassen,
Sind nicht beweglich
wie die Tiere, aber
Die Pflanzen alle
preisen Sankt Maria.
Wie soll ich nennen
dich, Marias Seele?
Weltseele nenne ich
Madonnas Seele!
KÖNIGIN DER APOSTEL
Der Christus hat
erkoren die Apostel
Und Petrus als den
Fürsten der Apostel.
Der Christus hat
erkoren jeden Bischof
Und jeden Papst in
seinem Petrus-Throne.
Vor den Aposteln aber
ward berufen
Die Frau der
Offenbarung, Unsre Herrin.
Bevor Ecclesia
petrinisch wurde,
War die Ecclesia schon
marianisch.
Der Christus nicht
berief nur die Apostel,
Berufen wurden auch die
Jüngerinnen,
Johanna
und Susanna und Maria
Von Magdala, als Diakon
zu dienen.
Maria, Fürstin des
Apostelfürsten,
Den Frauen gib das Amt
der Diakonin!
KÖNIGIN DER ARMEN
SEELEN
Zu meinem Vater in dem
Fegefeuer
Begebe dich zu
Himmelfahrt Mariens
Und tröste seine
heißen Reuetränen,
Dass er auf Erden
Mammon angebetet!
Und sende meines Vaters
Arme Seele
Hinab in einer
mystischen Erscheinung
Zu seinem Sohn, ich
meine meinen Bruder,
Der betet auch auf
Erden an den Mammon!
Wenn ihm die Arme Seele
meines Vaters
Erscheinen würde aus
dem Fegefeuer,
Vielleicht er glaubte
an das ewige Leben
Und gäbe Gott dem
Ewigen die Ehre.
Sag meinem Vater, er
soll für mich beten,
Dass treu ich auf dem
Weg zum Himmel bleibe!
KÖNIGIN DER ENGEL
Im Frühling meines
Wahnsinns eine Ohnmacht
Befiel mich und ich
reiste durch den Himmel
Und sah die Schatten in
dem Himmelreiche
Und hörte meinen
schönen Engel reden:
Du halt dich fest am
Namen des Messias!
Da hörte ich den Namen
meines Engels,
Ich fand ihn auch
geschrieben in der Bibel,
Es war der schöne Name
Mahanajim!
Mein Engel aber schien
mir himmlisch-weiblich,
Mit goldnen Locken,
langem weißem Kleide,
Mit goldnem Gürtel,
großen weißen Flügeln,
Ein Schwert in Händen,
schien mir meine Schwester.
O Königin der Engel,
dir geweiht sei
Mein Engel, meine
Schwester Mahanajim!
KÖNIGIN DER HERZEN DER
MENSCHEN
In Großbritannien hat
das Volk gesprochen,
Diana sei die Königin
der Herzen,
Die niedliche
Prinzessin war dem Volke
Die schönste Königin
von Großbritannien.
In Deutschland sind die
Menschen Demokraten,
Sie nennen eine Frau
der Sozialisten
Die Bundespräsidentin
aller Herzen,
Die bringt
Gerechtigkeit dem Volk der Armen.
Wir Römer aber, die
wir sind katholisch,
Wir nennen Unsre Liebe
Frau Maria
Die Königin des
Herzens, die Geliebte,
Und weihen unsre Herzen
ihrem Herzen.
Nein, nicht die Königin
des Fleisches sing ich,
Die mir den Tod
gebracht, die nackte Eva.
KÖNIGIN DER JUNGFRAUEN
Madonna, Jungfrau,
Mädchen, Makellose,
Wie sind bezaubernd
doch die jungen Mädchen!
Ich sage nur Andrea und
Maria,
Die beiden
bolivianischen Madonnen!
Ich brauche nur an
Julia zu denken
Und an die Zeit, da
Eske mich bezaubert!
Ich denke an die
schönen Sommertage,
Da ich die Mädchen in
der Stadt betrachtet!
O Jungfrau-Königin der
jungen Mädchen,
Verheißen nicht die
Prediger, im Himmel
Sei jede Frau ein
junges schönes Mädchen?
Mein Paradies – ein
Himmel voller Mädchen!
Du selbst bist ja noch
immer neunzehn Jahre,
Du Mädchengöttin,
Königin der Mädchen!
KÖNIGIN DER LIEBE
O Königin, dein Reich
ist lauter Liebe,
Doch welche Liebe
lehrtest du mich, Herrin?
Doch nicht das Feuer
wilder Leidenschaften
Und wilde Gier nach
nackten Sünderinnen!
Nein, völlig
philosophisch meine Liebe
Erfreut sich nur an
makellosen Knaben,
Doch nicht wie die
verdammten Knabenschänder,
Nein, voller Ehrfurcht
vor des Knaben Seele!
Hier ist die Liebe frei
von heißem Sexus,
Hier herrscht die Liebe
in dem Reich der Unschuld!
So küsse ich den
Schatten von dem Füßchen
Des Knaben, der
gespielt im Garten Eden.
Denn schließlich hat
die Königin der Liebe
Geboren uns den
Knaben-Gott der Liebe!
KÖNIGIN DER MÄRTYRER
Ist ein Martyrium das
blutig-rote,
Dass Katholiken unterm
Kommunismus
Und unter dem Islam
bezeugen müssen,
Gott segnet diese
treuen Katholiken.
Ist ein Martyrium das
keusche, weiße
Martyrium des Lebens
ohne Ehe,
Wenn keine Frau im
Sakrament der Ehe
Die Liebe Gottes
schenkt in ihrer Liebe.
Ist ein Martyrium das
nächtliche schwarze,
Wenn finstre Nacht die
Seele überfallen,
Wenn Gott-verlassen ist
der seelisch Kranke,
Der Schizophrene
wandert durch die Hölle.
Wenn auch mein Herz
verblutet, o Madonna,
Ich bin so
Gott-verlassen wie der Christus!
KÖNIGIN DER MÜTTER
DER WELT
O lehre doch die Mütter
Mutterliebe,
Dass sie den Kindern
nicht nur Dinge geben!
Ein kleines Kind
verlangt nach Mutterliebe,
Die Mütter aber geben
Geld und Essen.
Der Mensch lebt ja
nicht nur vom Brot alleine,
Die Mütter müssen
auch den Glauben lehren.
Wie soll ein Kind an
seinen Schöpfer glauben,
Goss nicht die Mutter
Glauben in die Seele?
Nun aber kann kein Kind
auf Erden sagen:
Ich bin ein armes
Waisenkind im Weltall!
Die Königin der Mütter
selbst ist Mutter
Und alle Mutterliebe
aller Mütter
Kommt nicht der
Mutterliebe gleich der Mutter
Des Herrn, der uns wie
eine Mutter tröstet!
KÖNIGIN DER PROPHETEN
So viele falsche Seher
auf der Erde,
Die dich zu ihrer
Königin nicht haben,
So viele evangelikale
Sekten,
Viel Biblizismus,
Fundamentalismus.
So viele falsche Seher
aus dem Osten,
So viele Sekten, welche
meditieren
Das Om und glauben an
Gautama Buddha
Und praktizieren
transzendenten Yoga.
Du aber Königin der
wahren Seher,
Erscheinende Madonna,
die erschienen,
Die Wahrheit über Gott
den Herrn zu sagen,
Du warst schon immer
Prüfstein echter Wahrheit.
Ein heiliger Prophet
nach meinem Herzen
Ist Vater Sankt
Johannes Paul der Große.
KÖNIGIN DER WELT
Du Königin Amerikas im
Norden,
Du Königin Amerikas im
Süden,
Du willst Gerechtigkeit
und Frieden spenden,
Und das begehren auch
Amerikaner.
Du Königin Albaniens,
des freien,
Der Orthodoxen und der
Katholiken,
Muslime ehren auch die
Jungfrau Mirjam,
Erhalte du Albanien die
Freiheit!
Du Königin
Australiens, der Insel,
Da sich die Jugend traf
der ganzen Erde,
In Sidney mit dem Papst
den Herrn zu feiern,
Schenk du Australien
die Liebe Gottes!
Doch bist du auch die
Königin von Alpha-
Centauri, Königin des
ganzen Kosmos.
KÖNIGIN DES FRIEDENS
Du Friedenskönigin von
Medjugorje,
Du hast bekehrt mich zu
der Kirche Gottes.
Bei Lutheranern,
Evangelikalen,
Bei Pfingstlern und bei
Pietisten war ich.
Da hörte ich, o
Königin des Friedens,
Von deinen Botschaften
von Medjugorje.
Ich weihte mich dem
Unbefleckten Herzen
Und nahm dich an als
meine Seelengattin.
Du führtest mich zum
Kult der Ewigen Weisheit,
Du lehrtest mich, dem
Herrn mein Kreuz zu opfern,
Du schenktest mir den
Kult des Jesuskindes,
Du führtest mich zum
Kult des Corpus Christi.
Du, Königin des
Friedens, bist die Mutter
Und bist das Ideal der
Mutter Kirche.
KÖNIGIN VOM HEILIGEN
ROSENKRANZ
Buddhisten beten auf
dem Rosenkranze
Om, das Juwel ist in
der Lotosblüte,
Das Ewige ist in dem
Seelen-Innern,
So suchen sie das ewige
Erbarmen.
Muslime beten auf dem
Rosenkranze
Die neunundneunzig
Gottesnamen Allahs
Und suchen so beim
göttlichen Erbarmer
Die göttliche
Barmherzigkeit zu finden.
Die Katholiken auf dem
Rosenkranze
Mit jedem Ave-Gruße
meditieren
Das Evangelium von
Jesus Christus,
Weil Jesus ist das
göttliche Erbarmen.
Du bist die Königin
vom Rosenkranze,
Die Königin des
göttlichen Erbarmens.
KÖNIGIN DES HIMMELS
Allmächtige Gebieterin
des Himmels,
Zertrete bald der
Schlange ihren Schädel,
Zerstöre in der Welt
den Kommunismus,
Befreie China von den
Diktatoren,
Befreie Nordkorea vom
Diktator
Und schütze dein
geliebtes Südkorea,
Der Zuckerinsel Kuba
schenke Freiheit,
Sorg dich um der
Kubaner Menschenrechte.
Bekehre auch die
Christen aller Kirchen,
Verwechselnd Kommunion
mit Kommunismus,
Die Jesus Christus mit
Karl Marx verwechseln,
Die revolutionären
Theologen.
Zerschmettere den
Kommunismus, Herrin,
Denn Kommunismus ist
ein Satanismus!
KÖNIGIN DES HIMMELS
UND DER ERDE
O Königin des Himmels,
in dem Himmel
Du grüße meine
frühgestorbne Freundin
Und auch die schöne
Christin, heimgegangen,
Großmütterchen
beglücke du im Himmel.
O Königin der Erde,
auf der Erde
Bekehre du die Freundin
meiner Seele
Und schenke ihrem Sohn
genügend Gnaden,
Auf dieser Erde Gott
den Herrn zu finden.
O Königin der Hölle,
in der Hölle
Vermindre den
Verdammten ihre Schmerzen
Und lass sie nicht in
Feuerqualen schreien,
Lass sie im Nebel
stiller Wehmut weinen.
O Königin des Meeres,
Schaumgeborne,
Schenk mir in jedem
Nachttraum deine Liebe.
KÖNIGIN DES LANDES
O Minne-Königin des
deutschen Landes,
Die Glanzzeit meines
Volkes ist vorüber,
Der Doktor Martin
Luther hat geschadet
Der Kirche Gottes in
den deutschen Landen.
Die bürgerlichen
Demokraten wollen
Befördern nur den
Materialismus,
Den Spiritismus und den
Atheismus,
Und wollen Gottes
Religion zerstören.
Du aber liebst dein
Deutschland, Unsre Fraue,
Und die Erneuerung der
deutschen Kirche
Wird kommen nicht vom
hohen Klerus, sondern
Von Laien, die sich
weihen deinem Herzen.
O Königin, ich weihe
deinem Herzen,
Du blonde Mutter, meine
Heimat Deutschland.
KÖNIGIN DES SALBÖLS
O Königin des Salböls
bei der Taufe,
Des Salböls bei dem
Sakrament der Firmung,
Des Salböls bei dem
Heil der Krankensalbung,
Die Salbung wird uns
alle Weisheit lehren.
Bekehre du die falschen
Theosophen,
Die glauben an die
heidnischen Ägypter,
Die Weisheit
Hindostans, die Weisheit Buddhas,
Und streiten gegen
Gottes wahre Kirche.
Bekehre du die falschen
Anthroposophen,
Als Sonnengeist
verehren sie den Christus,
Die sieben Elohim als
Mondes Götter,
Sie glauben nicht, dass
unser Herr am Kreuz starb!
O Königin des Salböls,
Braut der Salbung,
Die Salbung wird uns
alle Weisheit lehren.
KÖNIGIN DES WELTALLS
Die säkularisierten
Katholiken
Ertragen nicht des
Rosenkranzes Murmeln,
Sie wollen nicht Marien
Namen tragen,
Sie aber ist die
Königin des Weltalls.
Die Wissenschaftler
forschen in dem Kosmos
Und fragen sich: Wie
viele Welten gibt es?
Ich denke,
hundertfünfzig Welten gibt es,
Ist jede an der
Perlenschnur ein Perllein.
Madonna nämlich,
Königin der Welten,
Lässt alle Welten
durch die Finger rinnen
Und trägt die
hundertfünfzig Universen
An ihrer Perlenschnur
des Rosenkranzes.
Die Engel aller
Universen grüßen
Mit Engelsgruß die
Königin des Weltalls.
KÖNIGIN UND MUTTER DER
BARMHERZIGKEIT
Gegrüßet seist du,
Königin und Mutter,
Du Mutter der
Lebendigen, du Leben,
Du Stern der Hoffnung,
unsre ewige Wonne,
Geliebte Süßigkeit
der Kinder Gottes!
Wir Elenden, verbannte
Kinder Evas,
Wir weinen viel in
diesem Tränentale,
Wir trauern schwer in
diesem Jammertale,
So komm zu uns
verbannten Kindern Evas!
Die Augen voll von
herzlichem Erbarmen
Lass uns erstrahlen,
deine großen Augen,
Und nach der irdischen
Verbannung schenk uns
Den benedeiten Jesus
deines Schoßes!
Maria voller Güte,
voller Milde,
Bist meines Lebens
Süßigkeit, Maria.
KÖNIGIN VOM KOSTBAREN
BLUT
Die Freundin sprach:
Die Philosophenschule
Des alten
Griechenlandes heißt doch Stoa?
Maria, gieße aus das
Blut des Logos
Spermatikos auf meine
liebe Freundin!
Die Freundin sprach:
Die Prosaschrift aus Island
In alten Heidentagen
heißt doch Saga?
O gieße aus das Blut
des Heliandes
Auf meine Freundin,
Liebste aller Deutschen!
Die Freundin sprach:
Die Texte, die berichten
Von Jesus Christus,
heißen Evangelien?
O gieß das Evangelium
von Jesus
Und Jesu kostbar Blut
auf meine Freundin!
O Königin des Blutes,
einen Tropfen
Gieß auf den lieben
Sohn der lieben Freundin!
KÖNIGIN VOM SIEG
In Fatima hast du
voraus verkündet
Den Zweiten Weltkrieg,
schlimmer als den Ersten,
Es soll die Welt sich
deinem Herzen weihen,
Dann wird dein Herz der
Liebe triumphieren.
Die Nationalen
Sozialisten herrschten
Und Hitler, der Tyrann,
war wie ein Dämon.
Der Engelgleiche
Pastor, Zwölfter Pius,
Die Menschheit weihte
deinem reinen Herzen.
Du griffest ein, die
Alliierten siegten,
Des Antichristen
Herrschaft ging zugrunde,
Der Dämon Hitler hat
sich selbst ermordet
Und Satan schleifte
Hitler in die Hölle.
Ich weihe Deutschland
deinem Unbefleckten
Und Makellosen
Gottesmutterherzen.
KRIEGERIN GEGEN DEN
TEUFEL
Gott Vater hat die
Tochter ausgerüstet,
Gott Sohn hat seine
Mutter ausgerüstet,
Gott Geist hat seine
Gattin ausgerüstet
Zur Kriegerin, die
gegen Satan streitet.
Die Mutter hält den
Rosenkranz in Händen,
Sie trägt dazu das
Schwert des Wortes Gottes,
Die Jungfrau hält in
Händen Pfeil und Bogen
Und brüllt Triumph und
reitet auf dem Löwen.
Mit ihrer Keule sie
zerschmettert Satan,
Mit ihrer Lanze sie
durchbohrt den Teufel.
Die Frau zertritt mit
ihren bloßen Füßen
Die Schlange, die die
ganze Welt verführte.
O Frau, gebeugt von
deinen großen Brüsten,
Du wirst den Satan in
die Hölle schleudern.
KRÖNUNG MARIENS DURCH
DIE TRINITÄT
Gott Vater hat die
Tochter angelächelt
Und krönte Unsre Liebe
Frau, die Jungfrau,
Die Tochter Zion ward
gekrönt vom Schöpfer,
Gott Israels gekrönt
hat Tochter Zion.
Gott Sohn hat
aufgeschaut zu seiner Mutter,
An deren vollen Brust
er Milch getrunken.
Der Menschensohn
gekrönt hat seine Mutter,
Die ist die Schönste
aller Menschentöchter.
Gott Geist hat
liebevoll gegurrt als Taube
Und hat gekrönt die
Braut des Heiligen Geistes.
Menschwerdung Heilig
Geistes ist Maria,
Das feminine Antlitz
Heilig Geistes.
Die Heiligste
Dreifaltigkeit Maria
Gekrönt aus Gnade hat
zur Menschengöttin.
LÄCHELNDE PIETA
Der Tod ist groß, wir
sind die Seinen, Mutter,
Wir sind die Seinen
lächelnden Gesichtes,
Und manchmal mitten in
dem Leben plötzlich
Weint seine Tränen er
in unsern Herzen.
Wir ruhig ist es in den
Wipfeln, Mutter,
Die kleinen Vögel
schweigen in den Wäldern,
So sei nur ruhig, meine
Seele, siehe,
Bald wirst du ruhen in
der ewigen Ruhe.
O Pieta mit deinem
milden Lächeln,
Ich weihe dir die
Sterbenden, die Alten,
Wie Jesus ist in deinem
Schoß begraben,
Empfange du die
Sterbenden, die Toten.
O Pieta, der Tod ist
eine Mutter,
Madame La Mort bringt
uns ins ewige Leben.
LA NEGRITA
O schwarze Mutter, in
der Nacht der Seele,
O schwarze Mutter, dein
sind meine Schmerzen.
Ich bin dein Sohn, ich
bin dein psychisch-kranker
Und alkohol-abhängiger
Geliebter.
Ich bin ein
Negersklave, La Negrita,
Der Diener deines
Bildes, La Negrita,
Ich weihe dir die armen
Negerkinder,
Die immer Hunger haben,
oftmals krank sind.
Negrita, dein Schwärze
ist die Schwärze
Der Ur-Materia, der
Magna Mater.
Du bist das Universum,
Große Mutter,
Das mütterliche All in
seiner Schwärze.
Ich bin ganz still und
schaue nur dein Bild an,
Du schaust mich an, ich
bin ganz still, o Mutter.
LEIBESMUTTER JESU
Der Leib der Frau ist
heilig, Liebe Fraue,
Der Leib der Frau
bestimmt ist zur Empfängnis,
So ist die Form des
Leibes auch, die Seele,
Empfängnis für den
Einfluss von dem Vater.
Und darum wird
entheiligt auch der Körper
Der Frau, weil uns ihr
Leib daran erinnert,
Dass wir berufen auch
sind zur Empfängnis,
Auch Männer sind
Empfängnis vor der Gottheit.
Im Abendland geschändet
wird der Körper
Durch Prostitution und
Pornographen-Bilder,
Im Morgenland
geschändet wird der Körper
Durch die
Verschleierung des ganzen Leibes.
Du Leibesmutter Jesu
hast empfangen
Die Kraft des Herrn,
vom Geiste überschattet.
LICHTBRINGERIN
Die Armen haben Recht
auf Menschenwürde,
Die Armen sind die
Lieblinge des Vaters.
Es brauchen Solidarität
die Armen
Und einen Kampf für
die Kultur der Liebe.
Was aber sollen wir mit
Rattenfängern?
Was sollen die
Rhetoren, Demagogen,
Was soll die Führerin
der Kommunisten,
Die Werbung macht mit
ihrer Frauenschönheit?
Die Kommunistische
Partei bringt Licht nicht,
Denn gottlos-finster
ist der Kommunismus.
Lichtbringerin fürs
Menschenrecht der Armen
Ist Christi Kirche,
heilig und katholisch,
Lichtbringerin ist
Unsre Liebe Fraue,
Mit dir kommt Franz mit
seiner Poverella.
LIEBESFLAMME DES
UNBEFLECKTEN HERZENS
In Prozessionen ziehen
weiße Schiffe
Mariens auf dem
Bodensee, dem Dreieck
Der Länder, welche
deutsche Zunge reden,
Und weihen Österreich
und Schweiz und Deutschland
Dem Unbefleckten Herzen
Unsrer Fraue,
Dass sie ergieße ihre
Liebesflamme
Auf Länder deutscher
Zunge, dass das Feuer
Der Liebe auslöscht
Satans finstres Feuer.
Ich will die
Liebesflamme weitergeben,
Und sei’s auch nur an
Eine Menschenseele.
Soll Eine kleine Seele
Liebe spüren,
Die Liebe, das
Mysterium der Gottheit,
Die Liebe von dem Vater
zu dem Sohne,
Die Liebe von dem Sohne
zu dem Vater.
LIEBES
HIMMELSMÜTTERCHEN
In meiner Kindheit
liebte meine Oma
Den Enkel, ja, ich war
ihr Lieblingsenkel.
Als sie gestorben ist,
vermachte sie mir
Den Glauben an den
Herrn und seinen Christus.
Mein liebes
Himmelsmütterchen Maria,
Du nennst mich deinen
ganz besondren Liebling,
Und du versprichst mir,
wenn ich einmal sterbe,
Dann wartest du auf
mich am Himmelstore.
Du liebes
Himmelsmütterchen Maria,
Ein Mädchen bist du,
junge neunzehn Jahre,
Im Himmel will ich
leben in dem Lustschloss
Mit meiner Oma im
verklärten Leibe
Und jeden Morgen singen
vorm Balkone
Madonna Minne zu der
Mandoline.
LIEBLICHE MUTTER MARIA
Du bist so schön, so
unaussprechlich lieblich,
Du bist die
Lieblichkeit der schönen Liebe,
Du bist die
Lieblichkeit des Allerbarmens,
Du bist die Grazie der
Gottesgnade.
Wie liebevoll und
zärtlich deine Augen,
Wie gütig und
barmherzig deine Augen!
Wie lieblich und
charmant dein Mund, Madonna,
Wie lieblich deine
Lippen, vollen Lippen!
Wie süß ist deine
Liebe und wie lieblich,
Die mehr berauscht die
Seele als Champagner!
Wie lieblich deine
Liebe voller Wonne,
Du bist mir Wonne,
Süßigkeit und Hoffnung!
In Ewigkeit die
Lieblichkeit zu schauen
Ist all mein Heil, die
Lieblichkeit der Schönheit!
LILIE DER
DREIFALTIGKEIT
Die drei Personen in
der einen Gottheit
Empfingen dich als
makellose Lilie,
Du Jungfrau in der
Trinität, Madonna,
Von Gott verklärt zu
einer Menschengöttin!
Sankt Josef hält in
Händen eine Lilie,
Ich auch berufen ward
zu einer Lilie!
Jungfräulich lebe ich
als kleine Lilie,
Vermählt Madonna als
der reinen Lilie.
Ich bete heut für eine
arme Lilie,
Die ist verwelkt,
Madonna, abgestorben,
Bekehre sie und mache
sie zur Rose,
Zu einer roten Rose
heißer Reue!
Ich komme in den Himmel
mit der Lilie,
Mit der der Engel
grüßte die Madonna.
MÄCHTIGE FÜRSPRECHERIN
BEI IHREM SOHN
Fürsprecherin, ich
meine Advocata,
Der Beistand für die
Witwen und die Waisen,
Bekehre du die
Advokaten, welche
In Ungerechtigkeit auf
Erden wandeln.
Die Advokaten schnappen
sich die Waisen,
Sie nehmen sie der Oma
weg, dem Opa.
Bekehr die ungerechten
Advokaten,
Du Hohepriesterin vorm
Gottessohne.
Wir haben eine
Priesterin bei Jesus,
Maria, Hohepriesterin
des Herzens,
Fürsprecherin für
alle Menschenkinder,
Fürsprecherin für
Witwen und für Waisen.
Die Advokaten werden
mich nicht hindern
Zu preisen dich als
meine Advokatin.
MADONNA DER
IMMERWÄHRENDEN HILFE
Ich wurde Katholik. Der
Priester, welcher
Mich aufnahm in die
Kirche, war ein Priester
Des revolutionären
Geistes, welcher
Maria ohne Schnörkel
lieben wollte.
Ein alter Ministrant,
ein alter Pole,
Der mich den Rosenkranz
gelehrt zu beten,
Verwies an einen
Priester mich aus Polen,
Der marianisch wäre
wie die Päpste.
Der polnische Geweihte
unterwies mich
In der
Marienfrömmigkeit der Päpste.
Bei ihm sah die Ikone
der Madonna
Der treuen Hilfe ich,
da sang ich: Schwarze
Madonna mit dem
Kindlein auf den Armen,
Ernähre bitte auch die
andern Kinder!
MADONNA LACTANS
Die Freundin hatte
Zwillinge geboren
Und stillte sie an
ihren großen Brüsten.
Da war ich neidisch auf
die Mutterbrüste,
Ich wollte stillen auch
die kleinen Babys.
Den Freunden
Protestanten schick ich Bilder
Der stillenden Madonna,
doch die Freunde,
Stiefmütterliche
Mannesbrüste Luthers
Sind ihnen lieber als
Madonnas Brüste.
Ich meditiere über die
Madonna,
Die nackend ist, an
ihren nackten Brüsten,
Den großen Brüsten
stillt das nackte Baby,
Ein Schein von
Heiligkeit um beider Nacktheit.
Ich wurde nie gestillt
an Mutterbrüsten,
So stille du mich,
Große Mutter Gottes!
MADONNA MIT DEM KIND
Ich sehe die
Sixtinische Madonna,
Die himmlische Madonna
mit dem Kinde.
Und während ich die
Opfermesse höre,
Ich schaue zur
Sixtinischen Madonna.
Gott ist mir eine
Jungfrau in den Himmeln,
Die Himmelskönigin ist
meine Gottheit,
Gott ist mir Große
Mutter über allem,
Gott ist mir eine
wunderschöne Göttin!
Ich aber selber bin das
Jesuskindlein,
Ich bin ein armer
nackter Sohn des Menschen,
Ich bin ein Baby in der
Mutter Armen,
Ich bin ein Kind an
meiner Gottheit Brüsten.
Ich bin ein Protestant
und protestiere:
Mein Gott ist weiblich,
Gottheit jung und weiblich!
MADONNA MIT DER
WUNDERTÄTIGEN MEDAILLE
Madonna, als ich
angelegt am Halse
Die wundertätige
Medaille, Liebe,
Da stellte ich mich
unter deinen Schutzschirm,
Denn stark die Bösen
sind auf dieser Erde.
Grad heut erinnr ich
dich daran, Madonna,
Wie ich mit Gott dem
Schöpfer hab gehadert,
Dass er der Kinder
Unschuld anvertraute
Dem Vater, der dem
Satanas sich weihte!
Zwar ist es ihm
gelungen nicht, o Herrin,
Die Kinder in dem
Mutterschoß zu morden,
Auch nicht, ins
Kinderheim sie abzuschieben,
Doch steht ein Kind
jetzt unter seinem Einfluss.
Frau von der
wundertätigen Medaille,
Sankt Georg weihe ich
und dir den Knaben.
MADONNA VOM BERGE
KARMEL
So grüße mir Johannes
von dem Kreuze,
Ich leide auch in
meiner Nacht der Seele.
So grüße mir Teresia
von Jesus,
Ich wandre auch in
meinem Seelenschlosse.
So grüße mir Teresia
vom Kinde,
Ich spiele auch oft mit
dem Jesusknaben.
So grüße mir auch
Mirjam aus Arabien,
Auch ich bin nicht mehr
Waisenkind im Weltall.
So grüß Elisabeth von
dem Drei-Einen,
Auch ich geh einst zu
Leben, Licht und Liebe.
So grüße mir die
Schwester Benedikta,
Ich lerne auch die
Wissenschaft vom Kreuze.
Betrachte mich ganz
einfach, Herrin Carmen,
Als Karmeliten
außerhalb des Klosters.
MADONNA VOM ROSENKRANZ
Nachts höre ich im
Radio den Vater
Johannes Paul den
Großen oder aber
Den deutschen Vater
Benedikt, den Lehrer,
Sie beten da den
Rosenkranz lateinisch.
O Mutter, welche Ruhe
für die Seele,
Was sind das doch für
mystische Gebete!
Ich kann nicht anders
denken, Frau vom Osten,
Dies ist das Mantra von
der Großen Mutter.
So meditierend in dem
Ozeane
Des Evangeliums zu
schwimmen selig
Und mit Madonna in dem
Meer zu baden
Des Evangeliums und der
Erlösung!
Im Paradies will ich
dich gleichfalls grüßen,
Äone um Äone Ave
singen!
MADONNA VOM SEELENBERG
Ich glaube, Franz von
Sales sagte einmal:
Die Freude jubelt auf
dem Seelengipfel!
Du, Unsre Liebe Frau
vom Seelengipfel,
Ich weihe dir den
Gipfel meiner Seele.
Ich weihe dir den
ganzen Berg der Seele,
Wie oft ist doch in
Nacht gehüllt die Seele,
Wie oft doch regnen
Tränen in der Seele,
Wie oft gewittern
Schmerzen in der Seele!
Will ich den Aufstieg
zu dem Karmel-Gipfel,
So führ mich durch die
dunkle Nacht der Seele.
Oft leide ich, ist
krankhaft meine Schwermut,
Oft melancholisch wälz
ich mich in Trübsal,
Doch auf dem
Seelengipfel ist die Hoffnung,
Die Hoffnung auf die
Ewigkeit der Wonne.
MAGD DER ARMEN
Du Magd der Armen, heut
will ich dir weihen
Die Arme Seele eines
Psychisch-Kranken.
Ich traf ihn im Café
der Psychisch-Kranken,
Stets nett und
freundlich ist er mir begegnet.
Jedoch er hat geflucht
so wie ein Seemann,
Stets führte er den
Satanas im Munde,
Reif alle Augenblicke
an den Teufel,
Nun brennt die Zunge
ihm im Fegefeuer.
Und jeden Abend hat er
Schnaps gesoffen,
Mit Dirnen hat
verbracht er seine Nächte.
Doch kann ich glauben
nicht, dass er verdammt ist,
Trotz allem, Güte war
in seinem Herzen.
Komm, Magd der Armen,
zu der Armen Seele,
Schenk Linderung der
Qual im Fegefeuer!
MAGD DES HERRN
Wie Jesus ist der
Gottesknecht, Maria
Ist Magd des Herrn, die
Gottesmagd Maria.
Ja, Jesus ist der Gott,
von Gott verlassen,
Uns zu erlösen von dem
Pakt mit Satan.
Wie viele Seelen suchen
doch die Weisheit
Und interessieren sich
für Mystik, aber
Gefesselt sind sie von
des Satans Banden,
Wenn Luzifer als Engel
kommt des Lichtes.
Du, Gottesmagd, hast
keinen Teil am Bösen,
Der Teufel hat kein
Anrecht auf Maria.
So weihe ich der
Gottesmagd Maria
Die armen Seelen, die
versklavt von Satan
Verfolgen Christus in
dem frommen Christen,
Die nur Maria noch
erlösen könnte.
MAGNA
MATER AUSTRIAE
O Magna
Mater Austriae, Maria,
Du in
Mariazell, o Magna Mater,
Ich weihe dir dein
Österreich und Ungarn,
Und bitte dich, du
grüße König Stephan!
Heut hab ich einen
Wunsch, o Magna Mater,
Dass du der frommen
Christen Ehen segnest!
Der Herr ist Bräutigam,
die Braut ist Kirche,
Die Gottesliebe ist nur
Bundestreue.
Verabscheut Gott die
Sünde doch der Scheidung,
Die Scheidung kommt
allein von Herzenshärte.
Bekehre die geschiednen
Protestanten,
Die nicht dem Bräutigam
die Treue hielten!
Noch einmal, Magna
Mater, grüße Stephan,
Sankt Gisela von Ungarn
grüße gleichfalls.
MAGNIFIKATMADONNA
Gesang der Hoffnung,
Hoffnung für die Kleinen,
Denn die Barmherzigkeit
ist bei den Kleinen,
Gesang des Kampfes,
Kämpfen mit dem Bösen,
Gesang des Sieges, des
Triumphs Mariens!
So viele Heilige sind
auf der Erde,
Sind viele Priester,
viele Ordensleute,
Sind viele Eheleute,
Väter, Mütter,
Sind viele Jugendliche,
viele Kinder!
Maria singt der Armen
Lied der Hoffnung,
Mit ihnen ist das
Mitleid ihres Gottes.
Maria singt den Reichen
eine Warnung:
Gott schließlich lässt
die Reichen leer ausgehen.
Magnifikatmadonna, mir
zur Seite,
Im Kampf an meine
Seite, schöne Herrin!
MAIENKÖNIGIN
O schönste
Mädchenkönigin des Maien,
Wie sehnte ich mich aus
dem Leidenswinter
Zum Lebensjubel deines
Wonnemondes,
Zur Auferstehung in dem
Monde Maien!
Wo die Natur in
Fruchtbarkeit erblühte,
Da sind zuvor gegangen
deine Füße.
Ein Tritt von deinen
bloßen Füßen, Mädchen,
Und die Natur wird
fruchtbar, wird lebendig.
Ich weiß, dass die
Chinesen gerne träumen
Vom Himmelreich als
einem ewigen Frühling,
Im Paradies ist immer
Wonnemaien!
Die Königin im
Paradies, Maria,
Die Königin im
Paradies der Wonne
Bist du, die
Mädchenkönigin des Maien.
MAKELLOSE JUNGFRAU
Ich sah einmal die
makellose Jungfrau,
Die toten Ahnen
rauschten in den Bäumen,
Die Tauben turtelten in
starken Eichen,
Gott sprach in dem
Gewitter zu den Menschen,
Die Jungfrau lächelnd
stand beim offnen Schafstall,
Das weiße Pferd auf
grüner Aue schnaubte,
Die Glucke hütete die
kleinen Küken,
Die Kinder spielten in
dem Sommergarten.
Da saß die makellose
Jungfrau lächelnd
Am Tische, da bereitet
Brot und Wein war.
Die Kommunisten
stritten mit der Kirche,
Da schwieg die
makellose Jungfrau weise.
O Haarflut, weißer
Hals und Mandelaugen!
O rote Lippen,
Jungfrau, rote Lippen!
MARIA AUF DER HEIDEN
Ich sah den Hirten
seine Schafe scheren,
Die unter ihrer Schur
gezappelt haben.
Ich sah den Hirten
seine Schafe weiden,
Der treue Hirtenhund
hielt sie zusammen.
Ich hörte Schafe mit
den Glocken läuten,
Wenn Nebelschwaden
hüllten ein die Schafe.
Vom Rauhreif sah ich
Schleier auf der Heide,
Die Heide blühte rosa
auf dem Berge.
Da ging ich durch die
Heide mit der Freundin
Und kam zur Hirtenhütte
auf dem Berge.
Da sah ich Unsre Liebe
Frau der Heide
Im weißen Schleier und
im weißen Kleide
Und mit dem goldnen
Gürtel um den Busen
Und mit der Harfe in
den weißen Händen.
MARIA AUF DER
MONDSICHEL
Wie Albrecht Dürer sie
gezeichnet, sah ich
Maria auf des Mondes
schmaler Sichel,
Die goldne Sichel war
wie eine Gondel,
Maria war die Göttin
auf dem Monde.
Die Feministin ehrte so
Maria,
Dass sie Maria eine
Göttin nannte.
Und Bernhard nannte
Gott den Herrn und Vater
Die Magna Mater, Unsre
Liebe Gottheit!
Der Psychologe sprach
zu mir: Was schaust du
In Halluzinationen und
in Träumen?
Ich sprach: Ich sehe
eine weiße Dame!
Er sprach: So wie die
göttliche Diana?
Ich sprach: Wie die
jungfräuliche Maria!
Groß ist in Ephesos
die Theotokos!
MARIA BLUT
Maria hat den Herrn im
Schoß getragen,
Gott ruhte da an Unsrer
Fraun Plazenta,
Sie gab dem Logos
Fleisch und Blut zum Leibe,
Der Herr ernährte sich
von ihrem Blute.
Der Christus hat am
Kreuz sein Blut vergossen
Und seines Blutes
Kostbarkeit erlöste
Die Menschheit, weil er
mit dem Blut getilgt hat
Die Macht der Schuld,
des Todes und des Teufels.
Die Kostbarkeit des
Blutes Jesu Christi
Ist Blut der Lieben
Frau Maria, also
Hat uns Mariens Blut
erlöst vom Tode.
Da braucht es weiter
keinen Feminismus,
Das Heil käm durch das
Monatsblut der Frauen,
Nein, unser Heil kommt
durch das Blut Mariens!
MARIA BRÜNNLEIN ZUM
TROST
Maria, als ich war im
Irrenhause,
Hab ich gewartet auf
die schöne Freundin,
Doch kam sie nicht, sie
ließ mich ganz alleine,
Da war so sterbenselend
mir zumute!
Da habe ich den
Rosenkranz gebetet
Und mich erinnert,
Jungfrau, dass du da bist,
Du warst Genossin mein
in dem Alleinsein,
Du standest mir zur
Seite, o Geliebte!
Und nicht nur das,
Maria! Meine Freundin
Besuchte mich am
nächsten Tag im Tollhaus
Und hatte ihre beiden
Knaben bei sich
Und heiter war ich wie
ein Maienhimmel!
Maria, Brunnen bist du,
überfließend
Des Trostes, selbst
wenn man von Gott verlassen!
MARIA DESOLATA
Da musste, ach, mein
Herz am Kreuze hangen,
Mein Gott, mein Gott,
was hast du mich verlassen!
Durchbohrt die Seele
ward vom Schert der Schmerzen,
Ein Pfahl in meinem
Fleische steckte schmerzreich,
Da musst ich schwitzen
Blut aus meiner Stirne
Und heiße Tränen
weinen rot vom Blute,
Gegeißelt ich, es
bluteten die Wunden,
Das Herz durchbohrt,
floss Blut daraus und Wasser,
Da war ich wie
gestorben und erloschen
Und war hinabgestiegen
zu der Hölle
Und barfuß ging ich
über scharfe Scherben
Und nackend ging ich
durch die Feuerhölle,
Da stand mir keiner bei
als du, Maria,
Maria Desolata, meine
Freundin!
MARIA DIE ALLREINE
Sie sagen, Lilith sei
die Mutter Christi,
Sie nennen die Dämonin
eine Göttin,
Verführerin, die ihre
Kinder mordet,
Das ist ihr Ideal und
nicht Maria!
Sie sagen, Unsre Liebe
Frau Maria
Sei ja nach ihrem
sündigen Geschmacke
Zu makellos, denn einer
Makellosen
Kann eine Sünderin zu
Gott nicht folgen!
Allreine,
o Maria, Makellose,
Du bist die Frau, die
nicht entstellt von Sünde,
Die Frau ganz ohne
Unzucht, Egoismus,
Die Frau ganz ohne Pakt
mit den Dämonen,
Die Frau mit einem
Herzen voller Liebe,
Ganz ohne
Herzenshärtigkeit, die Mutter!
MARIA DIE MAKELLOSE
Das ist ja schön,
Maria, dass du rein bist,
In einer Welt so voll
von Sündenmakeln,
In einer Welt voll
Frauen der Porneia
Bist du die reine Frau,
die Makellose!
So Paulus spricht ja
von der Braut des Christus,
Ecclesia sei ohne Fleck
und Makel,
Sei Jungfrau, ohne
Falten, ohne Runzeln,
Und du bist der
Ecclesia Ikone.
Der weise Platon war
ein echter Seher,
Als er geschaut die
himmlischen Ideen!
Idee der Kirche und
Idee der Frauen
Bist du, Maria,
makellose Jungfrau!
Wie würde dich wohl
Platon nennen? Frauheit!
Idea du und makellose
Frauheit!
MARIA EINSIEDEL
Einsiedler will ich
sein, Einsiedler bleiben,
Allein sein mit der
ewigen All-Einheit,
Und meine Mitbewohnerin
Maria
Ist meine Hausfrau,
Herrin meiner Zelle.
Wie Jahwe sagte einst
zu Jeremia:
Und wollen alle
Menschen mit dir streiten,
Ist gegen dich die
ganze Welt der Sünde,
Ich bin bei dir und
mache dich zum Felsen!
Unglaube, Aberglaube,
Irrtumsglaube
Ist um mich her. Ich
aber bin alleine.
Als ich geirrt, da hatt
ich viele Freunde,
Als Kommunist, als
Evangelikaler.
Nun ich die Wahrheit
kenne, o Maria,
Bin ich allein. Die
Liebe Frau ist mit mir!
MARIA FELDBLUME
Nicht eine stolze
königliche Rose,
Nicht eine
hochgewachsne stolze Lilie,
Nicht die sich selbst
nur liebende Narzisse,
Du bist das kleine
Blümelein des Feldes.
So sang dich Salomo im
Lied der Lieder,
Der Weise hat gesehen
deine Demut.
Die stolzen Denker und
die stolzen Dichter
Beschimpfen Demut, sie
sei Hundedemut.
Du nennst dich Magd des
Herrn, ja, Sklavin Gottes,
Das ist der Ausdruck
deiner tiefen Demut.
Doch reine Demut ist
die reine Wahrheit:
Gewaltiges hat mir der Herr gegeben!
Gewaltiges hat mir der Herr gegeben!
Die Schätze der
Erkenntnis gab der Geist mir,
Du, o Maria, schenk mir
deine Demut!
MARIA GEBURT
Ich hörte einen Mann
von hundert Jahren,
Er war am Bodensee ein
Bürgermeister.
Am Achten des September
er geboren,
An Unsrer Liebe Frau
Geburtstagsfeste.
Er sprach: Weil ich
geboren am Geburtstag
Mariens, bin ich innig
ihr verbunden.
Und meine Mutter hieß
ja auch Maria.
Ich habe auch den
Kaiser noch gesehen.
Am Achten des September
hat Geburtstag
Ein guter Freund, der
leider ist ein Pfingstler,
Ich weih ihn trotzdem
deinem Mutterherzen,
Und weih den
Augenblick, da er empfangen
Im Schoß der Mutter,
einer Pietistin,
Der unbefleckt
empfangnen Gottesmutter.
MARIA HEIL DER KRANKEN
Wenn eine Mutter ihren
kleinen Säugling
Nicht in die Arme
nimmt, ihn zu liebkosen,
Sie stillt ihn nicht an
ihren Mutterbrüsten,
Sie sättigt nur das
Kind mit einem Fläschchen,
Dann wird das Kind als
ein Erwachsner später
Nicht wissen,
Körpernähe zuzulassen,
Er sehnt sich
schmerzlich zwar nach Körpernähe,
Jedoch die Nähe kann
er nicht ertragen.
Dann ist die Seele
krank vom Liebesmangel,
Dann kann ihm nur die
Muttergottes helfen,
Sie wird den Mann an
ihren Brüsten stillen
Wie sie Sankt Bernhard
es dereinst gewährte,
In ihrer Arme Beuge
wird er ruhen,
Wie Juan Diego es
gewährt die Jungfrau.
MARIA HEIMSUCHUNG
Maria saß in einem
Rosengarten,
Sie war so ganz die
große Gottesmutter.
Immanuel, der kleine
nackte Knabe,
Umspielte sie und
lachte wie der Himmel.
Elisabeth, Marias
Busenfreundin,
Saß neben der Madonna
in dem Grase,
Johannes saß auf ihrem
Schoß, der Knabe,
Er schaute immer zu dem
kleinen Jesus.
Elisabeth sprach
lächelnd zu Maria:
Was kommt zu mir die
Mutter meines Gottes?
Als du mich grüßtest,
Freude mir gewünscht hast,
Da hüpfte mein
Johannes voller Freude.
Johannes schrieb auf
einen kleinen Zettel
(Er lernte grade
schreiben): Agnus Dei.
MARIA HERZELEID
Als Adam lebte in dem
Garten Eden
Und in dem Schweiße
seines Angesichtes
Das Ackerfeld befreite
von den Nesseln,
War keine liebe Frau an
seiner Seite.
Da hatte Adam nicht
genug am Hündchen,
Da weinte Adam
schluchzend vor Jehova.
Jehova gab dem Adam
eine Gattin,
Frau Herzeleide war der
Frauen Name.
Ja, du bist meine Frau
und Eheherrin,
Maria Herzeleide, Neue
Eva,
Zusammen zogen groß
wir Kain und Abel.
Doch leider, Abel wurde
uns genommen,
Da gab Jehova uns den
Seth, den Dritten,
Zum Troste, weil den
Abel wir verloren.
MARIAHILF
Du hast dich offenbart
einst einem Kinde,
Und dass es deine
Botschaft schreiben lerne,
Dem Kinde beigebracht
das Lettern-Schreiben
Und ihm den Stift
geführt mit deiner Rechten.
Maria hilf! Es ist ein
kleiner Knabe,
Der ohne Weisheit ist
erzogen worden,
Der hat es schwer jetzt
in der Kinderschule,
Er lernt nicht lesen
und er lernt nicht schreiben.
Maria hilf! Ich weihe
dir den Knaben
Und bitt dich und den
engelgleichen Thomas,
Dass du dem Knaben
schenken mögest Klugheit
Und du ihn führst dies
Leben auf der Erde
Und dass er durch die
Sankt-Marien-Weihe
Am Ende auch das
Paradies erreiche!
MARIA HILFE DER
CHRISTEN
Die Pfingstler laden
ein mich zu der Feier
Des Achten des
September, ich will kommen,
Ich will, o meine
Herrin, nüchtern bleiben
Und warten mit dem
Wein, bis ich zuhause,
Denn in dem Wein ist
Wahrheit, wenn ich trunken
Vom Weine bin, dann bin
ich ganz katholisch,
Verteidige die Kirche
wie ein Löwe
Und werde ungeduldig
mit der Torheit.
Die Pfingstler stören
sich an der Madonna,
Ich tu, als kenn ich
Jesus nur alleine,
Ich tu, als kennte ich
nicht Jesu Willen,
Der Unsre Frau zur
Mutter will der Christen.
Doch meine Seele soll
verbunden bleiben
Mit Sankt Maria,
Helferin der Christen.
MARIA HIMMELFAHRT
Sie feierten die
Himmelfahrt Mariens,
Indem sie Lob gesungen
Jesus Christus.
Als Jesus von den Toten
auferstanden,
Ist auferstanden auch
die Mutter Jesu.
Ich dache: Jeden Tag
ist Jesus Christus
Der Mittelpunkt im
Gottesdienst der Kirche,
Habt ihr nicht Einen
Tag nur für die Dame,
Dass einmal auch die
Frau im Zentrum stehe?
Der Papst sprach zu der
Himmelfahrt Mariens,
Jetzt soll man
theologisieren über
Die Frau in Gottes
Offenbarungsbüchern,
Der Frauen Wesen in dem
Reich der Himmel.
Ja, Feminismus, aber
marianisch,
Maria ist die Frau im
Sinne Gottes.
MARIA IM FELD
Madonna saß auf einem
grünen Felde,
Sie saß im Schatten
einer großen Birke.
Ich sah nicht meine
eigene Familie,
Sah nicht die
Schwägerin und nicht den Bruder,
Ich sah auch keinen
Bauern-Patriarchen
Und sah auch keine
reformierte Christin,
Ich sah allein die
goldene Madonna,
Die mich geblendet mit
den blonden Haaren.
Madonna reichte mir die
Milch im Becher
Und reichte mir ein
Stück Rosinenkuchen.
Madonna war nicht alt,
ich müsste lügen,
Spräch ich, sie wäre
über zwanzig Jahren.
Wie gerne hat sie doch
mit mir gesprochen,
Ich wollte ja auch
alles von ihr wissen.
MARIA IM FENSTER
Ich schaute aus dem
Fenster meiner Wohnung
Und sah im goldnen
Sonnenlicht Madonna,
Ich sah sogar der
Morgenröte Wimpern,
Der Königin der Liebe
rote Locken.
Da nahm ich allen
meinen Mut zusammen
Und trat zur
allerjugendlichsten Jungfrau,
Ich täusch mich nicht,
sie zählte neunzehn Jahre,
Es kann auch sein, sie
zählte achtzehn Jahre.
Das rote Haar der
Königin der Liebe
Fiel auf die Brüste,
milchigweißen Brüste.
Ich stand verwirrt vor
ihren festen Brüsten
Und fragte, was sie tu,
wohin sie gehe?
Sie sprach: Ich pflege
alte kranke Menschen,
Ich freue mich, so
meinem Herrn zu dienen.
MARIA IM TEMPEL
Ich trat in einen
goldnen Tempel Gottes,
Es war ein Lustschloss
in dem Reich der Himmel.
Es war der Tag des
Achten des September,
Da wollte ich der
Jungfrau gratulieren.
Ich sah die Jungfrau
stehn vor einem Spiegel,
Sie kämmte ihre langen
blonden Haare.
Ich sprach: Verzeihe
mir, o reine Jungfrau,
Ich wag mich deiner
Keuschheit nicht zu nahen.
Madonna trat hervor, da
stand sie oben,
Da stand ich unter ihr
auf einer Treppe
Und sprach: Ich habe
leider oft vergessen,
Zu gratulieren dir zu
dem Geburtstag.
Da reichte sie mir
gnädig ihre Rechte,
Ich hätte gern geküsst
das feine Händchen.
MARIA IM WALD
Es war dereinst im
Teuteburger Walde,
In Herford ist
erschienen die Madonna.
Ein Bettler, der sich
grad ein Huhn erbettelt
Und einen Becher
Schnaps, sah die Madonna.
Er sah zuerst das
Kruzifix des Heilands,
Dann sah er Gottes
weiße Turteltaube.
Dann trat zu ihm die
strahlendste Madonna
Und nahm den armen
Lumpen in die Arme.
Madonna sprach: Was
möchtest du, mein Armer,
Was wünschst du dir
von mir, der weißen Dame?
Der Bettler sprach: Ich
möchte einmal sehen
In deine Augen,
Unbefleckte Reinheit!
Da tat Madonna auf die
großen Augen,
Die waren lichter als
ein Doppel-Vollmond.
MARIA IM WEINGARTEN
Es war in der Provence
im Süden Frankreichs,
Da saß ich abends
still in einem Weinberg
Und las die Hymne
Scardanellis, Patmos,
Da sah ich auf dem
Berge die Madonna.
Sie trat aus einer
Eremitenzelle
Als Lichterscheinung,
Frau im weißen Kleide,
Den goldnen Gürtel
trug sie um die Brüste,
Und um die Stirn ein
priesterliches Stirnband.
Ich sagte: Scardanelli
spricht von Göttern,
Sag du mir, weiße
Dame, gibt es Götter?
Maria sprach: Im Innern
deiner Seele
Lebt immanent die
transzendente Gottheit!
Ich dankte der
Erscheinung, leise singend
Der Sappho Ode an die
Göttin Kypris.
MARIA IN DER FREUD
MARIA IM LEID
Geliebte mein und
Freude meiner Seele,
Du Spenderin der tiefen
Seelenruhe,
An deinem Herzen darf
ich wahrhaft Mensch sein,
Vor deinem Blick muss
ich nicht Masken tragen.
Du hast mir oft
bereitet tiefe Schmerzen,
Geliebte, oftmals warst
du gar nicht huldvoll,
Da habe ich das Kreuz
des Herrn getragen,
Von Gott verlassne
Sühneopferseele.
Doch auch inmitten
meiner Seelenschmerzen
Und meiner Schwäche,
mitten in der Ohnmacht
Hab ich geruht an
deinem vollen Busen
Und deine Koserei
geheim genossen.
Madonna meiner Seele in
den Freuden,
Madonna meiner Seele in
den Leiden!
MARIA AUF DER WIESE
Wenn Narren feiern
Unsrer Frau Geburtstag,
Sie ehren nicht einmal
die Mutter Gottes.
Sie trinken süßes
Bier in Überflüssen
Und füttern kleine
Hunde an den Tischen.
Doch abseits einer geht
allein spazieren
Und seines Rosenkranzes
Perlen huschen
So wie Forellen ihm
durch seine Finger,
Für Kinder betend in
dem Nahen Osten.
Drei Grazien mit
goldenblonden Haaren
Wie Feen tanzen
lichtvoll auf der Wiese
Und lächelnd schaut
die Königin der Liebe
Zum Dichter, der
erzählt von seinem Wahnsinn.
Mit blondem Haar die
jugendliche Herrin
Mit ihrem Dichter
kokettiert im Garten.
MARIA KAISERIN
Die Demokraten wählen
die Parteien
Der götterlosen Bürger
zur Regierung.
Nicht eine der Parteien
Gott verteidigt
Und keine folgt dem
göttlichen Gesetze.
Da sagt der Dichter
lächelnd zu den Narren:
Der alte fromme Kaiser
Barbarossa
Schläft im Kyffhäuser.
Wenn es Deutschland schlecht geht,
Dann kommt zurück der
Kaiser Barbarossa.
Die wahre Majestät,
der wahre Kaiser
Und Gott in der
Geschichte ist das Christkind,
Und ist das Jesuskind
der wahre Kaiser,
So sicher ist die
Kaiserin Maria.
So weihe ich das dumme
Volk der Deutschen
Der Lieben Frau, der
Kaiserin von Aachen.
MARIA MIT DEM
SCHUTZMANTEL
Als ich den Liebling
brachte in sein Bette,
Hab ich gehalten lange
Zeit sein Händchen,
Und habe ihn in süßen
Schlaf gesungen:
Im Traume schau das
Paradies, das Christkind!
Als seine schöne
Mutter war gestorben,
Da haben wir vorm
Schlafen so gebetet:
O Mutter voller Güte,
uns behüte
Und breite über uns
den Sternenmantel!
Jetzt bitt ich dich, o
Favoritin Gottes
Und meine absolute
Favoritin:
Du breite deinen grünen
Sternenmantel
Um meinen Liebling, der
nun in der Ferne
Als Waisenkind in
seinem Bette schlummert,
Behüte ihn vor allem
Bösen, Mutter!
MARIA MITERLÖSERIN
Du bist die Mittlerin
von allen Gnaden
Und der bedrängten
Menschheit Advokatin,
Du bist die
Miterlöserin mit Christus,
Ich warte noch auf dies
Mariendogma.
Der neue Adam ist
Erlöser, Christus,
Die Miterlöserin, die
neue Eva,
Ist Unsre Liebe Frau,
und Edith Stein schrieb:
Maria ist Erlöserin in
Christus!
Wer soll erlösen denn
die Schlangensöhne,
Der alten Schlange
Töchter, wer erlöst die!
Maria, die zertritt die
alte Schlange,
Sie muss die ganze
Schlangenbrut erlösen!
Sie wenden sich zu
Luzifer und Lilith,
Ich wende mich zu Jesus
und Maria!
MARIANISCHER SEELENBERG
Der Seelenberg der
Lieben Frau Maria
Am Fuße hat die Herde
weißer Schafe,
Der Hirte nimmt sie zu
sich, sie zu scheren,
Die Weberin macht Wolle
aus den Vliesen.
Steigt man den
Seelenberg hinan, so sieht man
Im Feld der Heide
Knochen toter Schafe
Und sieht darüber
kreisen Lämmergeier,
Denn wo das Aas ist,
sammeln sich die Geier.
Doch auf dem Gipfel
geht der alte Hirte
Und Lämmer läuten
ihre kleinen Glocken.
Der alte Hirte lädt zu
Brot und Wein ein,
Am Mahl teilnehmen
nicht nur die, die leben,
Nein, auf dem
Seelengipfel Unsrer Herrin
Die Lebenden sind einig
mit den Toten.
MARIA SCHNEE
Ich war einmal im
Garten meiner Freundin,
Verschneit der Garten
und die weiten Wiesen.
Jungfräulich rein der
weiße Schnee in Stille,
Verschleiernd die Natur
in tiefem Frieden.
Ich dachte an die
Fatima-Madonna,
Die war erschienen in
dem weißen Kleide,
Der Gürtel um den
Busen der Madonna
War golden wie die
goldne Himmelssonne.
Da sah ich nun den
Schnee der weißen Auen
Und sah der
Himmelssonne goldne Strahlen,
Ich sah die Seele der
Natur, ich sah sie
Als reine Jungfrau in
dem weißen Kleide,
Maria Schnee und Dame
in der Sonne,
Weltseele, meine
heimliche Geliebte!
MARIA SITZ DER WEISHEIT
Die Liebe Frau ist die
geschaffne Weisheit,
Und Jesus Sirach,
Salomo und Baruch
Besangen in dem alten
Testamente
Die Liebe Frau als die
geschaffne Weisheit.
Und Jesus ist die
ungeschaffne Weisheit,
Der Christus ist die
schöpferische Weisheit,
Wie Paulus sagt, Gott
gab den Auferstandnen
Uns allen als die Hagia
Sophia.
Dies ist ein neuer
Titel für Maria,
Ich hab ihn noch in
keinem Buch gelesen,
Ich sage, Unsre Liebe
Frau Maria
Die Mutter ist der
Hagia Sophia!
Zwölf Jahre jung war
eben die Madonna,
Als sie gebar die Hagia
Sophia.
MARIA TROST
Ich war erschüttert
von der Paranoia,
Die Seele aufgewühlt
von Seelenängsten,
Ich schrie zu Gott: Ich
bin so satt der Leiden!
Hast du denn nichts für
mich als Kreuze täglich?
Die Kirche feierte
Marien Namen
Und pries auch Unsre
Liebe Frau der Nüsse
Und die vor Wien
besiegte einst die Türken
Und nannte sie die
Favoritin Jahwes!
Da sang ich: Heil
Maria! Heil Maria!
Da sah ich, siehe, was
hab ich gesehen?
Zehn Jahre jung die
Jungfrau, schön von Aussehn,
Kein Mann erkannte je
das schöne Mädchen,
Das Mädchen trug den
Krug hinab zur Quelle,
Sie füllte ihren Krug,
ist aufgestiegen.
MARIA VON DER
GESUNDHEIT
Als ich noch mitten
stand im Okkultismus
Und zählte zu dem
Reich des Antichristen,
Da kam die Liebe Frau
in meine Träume
Und führte mich zu
Gott und Jesus Christus.
Maria von der
seelischen Gesundheit,
Die Seele ist gesund,
ist sie in Christus.
Muss leiden auch der
Mensch an seinen Nerven
Die Krankheit
psychisch, heil ist doch die Seele.
Die Seele wird von Gott
dem Herrn geritten,
Wird aber eine Seele
nicht geritten
Von Gott dem Herrn und
seinem Sohne Jesus,
Die Seele wird geritten
dann von Satan.
Die Seele, die geritten
wird von Satan
Ist krank vom bösen
Übel. Hilf, Maria!
MARIA ZU DEN NESSELN
In meiner Freundin
Garten sah ich Knaben,
Die mit den Stöcken
gegen Nesseln kämpften.
So kämpft auch
Michael, der Drachentöter,
Kämpft gegen Satan,
gegen Satans Engel.
Die bösen Menschen,
die den Vater lästern
Und lästern auch die
makellose Jungfrau,
Sie sind wie Belial,
sie sind wie Nesseln,
Die schlägt man ab mit
Spießen und mit Stöcken.
Maria zu den Nesseln,
Makellose,
Verschlossner Garten,
unbesamter Acker,
Bitt für die
Widerspenstigen, die Sünder,
Dass Gottes Güte sie
zur Buße führe.
Auch ich hab früher
Gott den Herrn gelästert,
Ungläubig, wusst ich
nicht, was ich getan hab!
MARIA ZUR
ROSE
Maria, deine Haare sind
wie Rosen
So rot, so rötlich wie
gefärbt von Henna.
Frau, deine Lippen sind
wie eine Rose,
Dein Mund ist eine
scharlachrote Linie.
Dein Fuß betrat die
Erde, o Geliebte,
Da sind die roten Rosen
aufgesprossen.
Im roten Kleide und im
weißen Leibe
Sah ich dich sitzen in
dem Rosenhage.
Der Himmel ist wie eine
rote Rose,
Die Engel und die
Heiligen sind Falter.
Die Seligen im Schoß
der roten Rose
Im Himmel tanzen Tänze
der Madonna.
Die Rose ist die Blume
schöner Liebe,
Du, Liebste, bist die
Königin der Rosen.
MATER DOLOROSA
Heut ist dein Festtag,
Mater Dolorosa.
Wie Jesus Christus ist
der Mann der Schmerzen,
So du, Maria, bist die
Schmerzensmutter,
Du standest bei dem
Kreuze deines Sohnes.
Vor kurzem hab ich in
der Nacht gegrübelt,
Ob Jesus für die ganze
Welt gestorben,
Ob er auch für die
Tiere ist gestorben,
Ob es Erlösung gibt
auch für die Tiere?
Am nächsten Tage fand
am Straßenrande
Ich eine tote Taube und
begrub sie.
Und meines Knaben Katze
war gestorben
Und er beweinte ihren
toten Körper.
Der Knabe sprach: Dort
oben bei den Sternen,
Ich hoffe, geht es gut
der Katzenseele.
MEGALOCHARI
Ich küsse dich
vieltausendmal, Madonna,
Ich küsse dich auf
deine roten Lippen.
Des Rosenkranzes
hundertfünfzig Ave
Sind hundertfünfzig
Küsse der Madonna.
Geliebte, du bist
Kecharitomene,
Nicht nur Begnadete und
voll der Gnade,
Nein, überfließend
bist du von den Gnaden,
O Frau, du bist die
Gnadenübervolle!
Der Seher fragte Unsre
Liebe Fraue,
Ob er die schöne
Herrin küssen dürfe?
Du darfst mich küssen,
sprach die Liebe Fraue,
Mein Engel, und nun geh
im Frieden Gottes,
Mein Engel, Amen und
auf Wiedersehen!
Ich küsse dich
vieltausendmal, Maria!
MIRJAM DIE MUTTER JESU
O Mirjam,
o du süße Mutter Jesu,
Ich weihe deinem
Unbefleckten Herzen
Ein Mädchen, das als
Kind ward vergewaltigt
Und darum oft sich
blutig schon geschnitten.
Als ich sie kennen
lernte, war ich Pfingstler,
Der doch die Mutter
Jesu herzlich liebte.
Das Mädchen war
katholisch, wollte werden
Novizin in dem sanften
Schwesternkloster.
Sie führte mich zur
Kirche Jesu Christi,
Dann aber las sie in
dem Feminismus
Und fiel vom Glauben ab
an Gott den Vater
Und an die makellose
Gottesmutter.
Als Lesbe liebte sie
ein junges Mädchen.
Du führe sie zurück
zum wahren Glauben!
MOEDEKE
Der Papst Franziskus
sprach von Mutter Kirche:
Es haben alle unsre
Mütter Schwächen,
Denn alle Erdenmenschen
haben Schwächen,
Und dennoch lieben
Kinder ihre Mütter.
Die Mutter meiner toten
Freundin klagte:
Acht Jahre war ich alt,
da starb die Mutter,
Ich seh sie heute noch,
wie sie mein Püppchen
Bekleidet hat mit einem
schönen Kleidchen.
Ich hatte keine Mutter.
Und ich selber
Als Mutter hab die
Tochter schlecht erzogen.
Ich war nicht streng
genug und oft abwesend,
Die Tochter lebte wie
die Straßenkinder.
O Moedeke, du Mutter
mein im Himmel,
Du bete für der toten
Freundin Mutter!
MUTTER DER EWIGEN
TRÄNEN
O Mutter, zähle alle
meine Tränen,
Die ich um meine
Vielgeliebte weinte!
Ich diente sieben, noch
mal sieben Jahre
Und weinte bitterlich
um ihre Liebe.
Ich weinte heiße
Tränen rot und blutig,
Selbst wenn die lichte
Sonne schien am Himmel,
In meinem Herzen
strömte doch der Regen,
Die Seele weinte Tränen
meines Herzens.
Ich bitte dich,
verwandle meine Tränen
In flüssige Gebete für
die Freundin,
Die Tränen wandle
bitte um in Perlen
Der Himmelskrone meiner
Vielgeliebten.
Ich danke dir, o Mutter
reich an Tränen,
Dass du aus Mitleid
stets mit mir geweint hast.
MUTTER DER SCHÖNEN
LIEBE
O Mutter du der schönen
Gottesliebe,
Wer liebt, der liebt
auch insgeheim die Gottheit.
Ich bin zu alt geworden
für die Liebe,
Betrachte nun die Liebe
bei den Jungen.
Es setzte sich zu mir
das blonde Mädchen
Und ich erzählte ihr
vom Vaterunser.
Ich brachte auch ins
Bett den lieben Knaben
Und dankte Gott dem
Schöpfer für sein Leben.
Ich weihe dir, o Mutter
schöner Liebe,
Das blonde Mädchen und
den lieben Knaben,
Du segne mütterlich
die erste Liebe
Und schütze sie vor
tiefen Herzenswunden.
Das blonde Mädchen
weih ich Gott dem Vater,
Den Knaben weihe ich
der Gottesmutter.
MUTTER DER WAHRHEIT
Ich hab die Herrin
Veritas gesehen,
Sie kam zu mir im
langen weißen Kleide,
Um ihre Brüste einen
goldnen Gürtel,
Die goldne Harfe
haltend in der Rechten.
Ich hörte auch Horaz
in einer Ode
Die schöne Nuda
Veritas besingen.
Ich sah sie auch gemalt
von Botticelli,
Die Nuda Veritas, so
schön wie Venus.
Die Herrin Veritas hat
mir geholfen,
Die Geister in der Welt
zu unterscheiden.
Es gibt nur einen
lieben Gott in Wahrheit,
Es gibt nur einen
wahren Liebesglauben.
Irrlehren sind so viele
bei den Menschen,
Bewahre mich, o Herrin,
in der Wahrheit.
MUTTER DES LEBENS
Die dummen Weiber
lärmen: Immer redet
Der Papst: So lasst die
Kindlein alle kommen!
Die armen Kinder
kriegen nichts zu essen,
So wären sie doch
besser abgetrieben!
Ach, wenn ihr schweigen
würdet, wärt ihr weise,
Der Papst spricht doch
nichts anderes als Jesus.
Die Kinder abzutreiben,
ist ein Morden,
Ein Holocaust an
ungebornen Kindern!
Die Mediziner gar
erfinden Pillen,
Eizellen, die
befruchtet sind vom Samen,
Im Uterus nicht
einzunisten lassen,
Das geht ganz schnell,
das Leben zu zerstören.
O Mutter du der
Heiligkeit des Lebens,
Erlöse uns vom
Massenmord an Kindern!
MUTTER DES UNIVERSUMS
Ich war am Grabe meiner
toten Freundin
Und pflanzte
provenzalischen Lavendel.
Die tote Freundin
sprach zu mir im Geiste:
Du betest ja für mich
in jeder Messe.
Der Geisterseher
Swedenborg, der Schwede,
Er sprach mit seinem
innerlichen Menschen
Mit Seelen, die auf den
Planeten leben,
Die guten Menschen
werden Engel Gottes.
Im Universum der
Carina-Nebel
Ist nun der Wohnort
meiner toten Freundin.
In einem Zelte mitten
in dem Weinberg
Sie wartet, ihre Liebe
mir zu schenken!
O große Mutter du des
Universums,
Die Freundin sende mir
als guten Engel!
MUTTER MIT DEM GÜTIGEN
HERZEN
Wie Platon sagte von
dem Höchsten Gute,
Die absolute Gottheit
ist die Güte.
Die Wahrheit und die
Schönheit fließen aus ihr,
Das Urprinzip von allem
ist die Gutheit.
O Mutter du mit deines
Herzens Güte,
An dir hat Anteil
keines Dämons Bosheit,
O Mutter mit dem
Unbefleckten Herzen,
Dein reines Herz ist
keine Schlangengrube.
Ich weihe dir die
Freundin, die ist gütig,
Ob sie auch nicht
erkennt die Wahrheit Gottes,
Doch sucht sie voller
Leidenschaft die Wahrheit.
Hilf du ihr, Frau, zur
göttlichen Erkenntnis,
Ergänze, was ihr fehlt
vor Gott an Güte
Und opfre du dem Herrn
der Freundin Seele!
NOTRE DAME
D’AFRIQUE
Südafrika hat lange
Zeit gelitten,
Die Weißen dort
befahlen Rassentrennung,
Die Schwarzen mussten
leben in den Ghettos,
Doch da sprach Bischof
Tutu für die Schwarzen.
Da hört ich
afrikanische Choräle
Und schrieb auch ein
Theaterstück der Freiheit.
Im evangelischen
Gemeindehause
Wir trafen uns und
tanzten solidarisch.
Ich schrieb auch freie
Verse für Mandela,
Und hörte Miriam
Makebas Lieder.
Dann kam der Sturz der
Vorherrschaft der Weißen,
Südafrika war wieder
das der Schwarzen.
Du sagtest, Unsre Liebe
Frau Maria:
Ich bin die schwarze
Königin des Südens.
NOTRE DAME
DES GRACES
Du bist die junge
Schönheit, hochbegnadet,
Denn gratia plena, das
heißt reich an Gnaden,
Doch gratia, das ist
nicht allein die Gnade,
Ist auch die Grazie,
ist der Charme der Schönheit.
O Notre Dame des
Graces, wie du schön bist!
Die Schönheit einer
Frau ist wie die Sonne,
Die langen Beine auf
den schlanken Füßen
Sind Marmorsäulen auf
dem Marmorsockel.
Madonna, du bist
Kecharitomene,
So überfließend voll
von Gottes Charis,
Doch ist die Charis bei
Homer die Venus,
Ja, Charis ist der
Venus Liebreizgürtel.
Oh, wahrlich,
Frankreich hat die schönsten Frauen,
Du Frankreichs Königin,
erfreut an Keuschheit.
NOTRE DAME
DE LA JOIE
Ich kannte einst ein
Weib, ein Weib der Wonne,
Wie Epikur verehrte sie
die Wollust
Und pflegte
Freundschaft in dem grünen Garten
Und glaubte nicht an
die gepriesnen Götter.
Sie wurde schwanger und
ich sah die Mutter
Als Gottesmutter mit
dem Jesusknaben,
Zu ihren Füßen sah
ich auch zwei Engel,
Die Kinder-Engel
ungeborner Kinder.
Dann starb die Freundin
und ich sah im Himmel
Zur Rechten Gottes
ewigliche Wonne,
Ich sah im Himmel
Freuden über Freuden,
Beinah wie
zweiundsiebzig Freudenmädchen!
O Notre
Dame de la joie, Maria,
Ich weihe dir des
Himmels Freudenmädchen!
NOTRE DAME
DE LA MATERNITE
O Mutter, du die Mutter
aller Mütter,
Die Mutter aller Mütter
der Franzosen,
Was hast du alles doch
getan für Frankreich,
Doch Frankreich weigert
sich, auf dich zu hören.
Die Mutter der
französischen Geliebten
Empfing die Taufe,
Firmung und das Herrnmahl,
Acht Jahre war sie alt,
da starb die Mutter,
Die Greisin denkt jetzt
oft an ihre Mutter.
Und Schuldgefühle
plagen diese Mutter,
Sie habe schlecht
erzogen ihre Tochter.
Kein Psychotherapeut
kann ihr da helfen,
Denn Sünden kann
allein der Herr vergeben.
Maria, Mutter du der
Mütter Frankreichs,
Ich weihe dir die
Mutter meiner Freundin.
NOTRE DAME
DES CHARTRES
Die Weisheit und die
Kunst der Architekten
Studierte meine
Freundin, die Geliebte.
Ich sprach zu ihr vom
Tempel Salomonis
Und sie sprach von den
Tempeln von Atlantis.
Von Gott und der
Emanation der Kräfte
Des Kosmos sprach sie
und der Erde Kraftfeld,
Und wie die Kirchen
immer sind geostet,
Weil aus dem Osten
kommt die Sonne Gottes.
Und wenn in Chartres
der geweihte Priester
Den Corpus Christi
aufhebt vor dem Osten,
Kommt Christus aus dem
Osten als die Sonne
Und also habe ich
verspeist die Sonne
Und wende mich zum
Schleier der Madonna:
Umhüll mit deinem
Schleier meine Freundin!
ÖLBERGMUTTER
Wie oft war ich schon
in dem dunklen Garten
Und weinte heiße
blutigrote Tränen!
Und immer die Geliebte
meiner Seele
War Grund für meine
blutigroten Tränen.
Sie liebte einen andern
Mann auf Erden,
Mich plagten tausend
heiße Eifersüchte.
Zumindest in dem Himmel
wollt ich haben
Die Gegenliebe meiner
Vielgeliebten.
Nun ist mein dummer
Nebenbuhler krebskrank,
Geschwüre wuchern wild
an seinem Brustkorb.
Ah, soll er sterben?
Christus ist der Richter,
Er aber ist nur Erde,
Lehm und Asche.
O Gott, verzeihe meine
Herzenskälte!
Schenk meinem
Nebenbuhler langes Leben.
PALLADIUM
BOHEMIAE
Nun fliehn wir aus den
gottvergessnen Zeiten,
Da leider immer noch
Marxismus wütet
In Heidenköpfen und in
Christenköpfen,
Zur alten Kaiserstadt,
zur frommen Praha.
Hier Karl der Vierte
als der Kaiser baute
Die Universität, die
große Kirche.
Maria Schnee hab ich in
Prag gesehen
Und auch der
Alchemisten goldnes Gässchen.
Die zärtlichen Poeten
saßen trinkend
Den weißen Wein der
Poesie im Garten.
Madonnen waren alle
jungen Mädchen,
Madonnen-Mädchen mit
Gazellenbeinen.
Die Kaiser sind nicht
mehr, doch ist mein Kaiser
Von Gottes Gnaden das
geliebte Christkind.
PANHAGIA
Maria,
panhellenische Madonna,
Du bist die Jungfrau,
die die Griechen suchten.
Wie Hera du mit deinen
Lilienarmen,
Du Schwesterbraut des
allerhöchsten Königs.
Mit blauen Augen aus
dem Haupt entsprungen
Des Vaters in dem
Himmel, bist du Weisheit,
Intelligenz vom Himmel,
die begleitet
Den listenreichen
Dulder auf der Erde.
Vor allem aber Königin
der Liebe
Bist du und höchstes
Ideal der Schönheit.
So sah ich in Paris
dich einst im Louvre
Als Unsre Liebe Frau
von Milo! Siehe,
Nun wohnst du bei mir,
Liebe Frau von Milo,
Bei mir und auch bei
meiner Vielgeliebten.
PIETA
Ich war in Lourdes an
diesem Wallfahrtsorte
Und sah in einem Tempel
schöner Künste
Die Pieta, geformt von
Michel Angel,
So wie sie ist im
Vatikan zu sehen.
Ich sah der Pieta
geschwungne Lippen
Und sang ein Hohelied
ihr auf französisch.
Sind das der
Muttergottes Lippen, fragte
Ein Pilger, der so
Schönes nie gesehen.
O Frankreich du im
Süden! Deine Lippen
Sind schöner als die
ganze Welt, Madonna!
Du bist die Muse, die
den Dichter küsste,
Bist Notre Dame
d’Amour, die Himmelsmuse.
Ein Bild von deinem
Mund in meiner Wohnung
Mir spendet in den
Nächten Musenküsse.
QUELLE DES HEILIGEN
SALBÖLS
Mein fünfunddreißigster
Geburtstag war es,
Ein Tag nur vor dem
siebenten November,
Geburtstag und auch
Todestag von Platon,
Da ich empfing das
Sakrament der Firmung.
Der Priester, der mich
salbte mit dem Chrisam,
Der sagte zur
versammelten Gemeinde:
Er konvertierte von den
Protestanten
Und bringt mit sich die
Liebe zu der Bibel.
Ich tanzte an der Hand
des Heiligen Geistes
Und tanzte mit der
Salbung durch die Straßen.
Ich traf an jenem Tage
meine Freundin
Und hatte für sie
einen Strauß von Rosen
Und eine Flasche
schaumigen Champagner.
O Frau, du bist wie
schaumiger Champagner!
RETTERIN DER ARMEN
SEELEN
Die Armen Seelen in dem
Fegefeuer,
Sie leiden ihrer Reue
Liebesschmerzen.
Gott weiß nicht, wann
sie ihre Pein vollendet,
Das kommt drauf an, wie
sehr sie Jesus lieben.
Die Armen Seelen in dem
Fegefeuer
Den Sündern rufen zu
auf dieser Erde:
Bekehrt euch zu dem
Herrn, ihr armen Sünder,
Sonst müsst ihr leiden
auch im Fegefeuer!
Maria, du erscheinst im
Fegefeuer
Und hilfst den Armen
Seelen in den Leiden,
Du wendest ihnen zu die
Opfergabe,
Die dargebracht wird
ihnen in der Messe.
Die tote Freundin in
dem Fegefeuer
Erlöse, Miterlöserin
mit Christus!
ROSA MYSTICA
Als Rosa Mystica bist
du erschienen,
Mit weißen, roten und
mit gelben Rosen.
Die Rosen wölbten sich
vor deinen Brüsten,
Du sagtest: Oft empfang
das Brot im Geiste!
Ich will dir weihen
alle Karmeliter,
Teresia von Avila und
Jesus,
Johannes von dem Kreuz
und Benedicta
Und auch Therese von
dem Jesuskinde.
Einst Dante sah im
Himmel eine Rose,
Er sah des Paradieses
weiße Rose,
Und darin schwebten in
Spiralen-Sphären
Die Seligen des Himmels
und die Engel.
Maria, gib auch mir den
Platz im Lichte,
Und wenn es sein kann,
nahe deinem Throne!
ROSE DER HIMMLISCHEN
ANMUT
In einer geistigen
Vision erblickte
Ich die Madonna über
einer Eiche,
Des Windes Rauschen
ihrer Nähe Zeichen
Und auch der Taube
liebevolles Gurren.
Und dann erblickte ich
ein junges Mädchen
Von siebzehn Jahren und
von höchster Anmut.
Ich schaute sie als
makellose Reinheit,
Als rote Rose von dem
Herzen Gottes.
Maria, Rose du der
höchsten Anmut,
Ich weihe dir die Seele
dieses Mädchens.
Im Schatten ich
erkannte so das Urbild,
Der Seele Urbild war
sehr schön und strahlend!
Doch Frauen nicht
verstehn den Platonismus,
Wenn man nichts liebt
als göttliche Ideen.
ROSENKRANZKÖNIGIN
Als die Osmanen drangen
nach Europa,
Da bat der Papst, den
Rosenkranz zu beten.
Europa betete den Gruß
des Engels
Und die Osmanen waren
bald vertrieben.
Der Kaiser Leopold der
Österreicher
Mit seiner Gattin
betete in Deutschland
Und weihte Österreich
und weihte Deutschland
Total dem Unbefleckten
Mutterherzen.
Auch heute weihe ich
die deutschen Lande
Und Schweiz und
Österreich der Magna Mater
Norwegen, Schweden,
Dänemark und Finnland
Und auch das Baltikum
der Lieben Frauen.
Ich singe dir ein
tausendfaches Ave,
Dir, Unsrer Lieben
Fraue der Germanen.
SCHIFFERMADONNA
Ich sah die Schiffe in
dem Hafen Hamburgs
Und sah die Schiffe auf
der Elbe fahren,
Ich sah die Schiffe
fahren auf der Nordsee,
Ich sah die Fähren und
die Fischerkutter.
Ich würde gern dir
singen Seemannslieder,
Ich würde gern dir
Seemannsgarn erzählen
Von dem verfluchten
Kapitän, der segelt
Bis zu dem Jüngsten
Tag, wenn ihn nicht rettet
Die Liebe einer Frau. O
Sankt Maria
Der See und Unsre Liebe
Frau vom Hafen!
Auch weih ich dir die
Huren in dem Hafen
Von Hamburg,
Dienerinnen Aphrodites,
Dass du erlöst die
Huren von der Sünde,
Die Hurenböcke rettest
vor der Hölle!
SCHLANGENZERTRETERIN
Wie alle die Dämonen
heißen mögen,
Karima, Aschtaroth und
Vitzliputzli
Und Lilith, tritt die
Schlangen nieder,
Vertilge du die
schwarzen Engel Satans!
Einst Tonantzin, die
Schlangenmuttergöttin,
Begierig war nach Blut
der Kinderopfer,
Azteken opferten dem
Götzen Moloch,
Bis du die
Schlangengöttin niedertratest!
Halt auf die Flut des
neuen Heidentumes,
Da Frauen wieder
schrein zur Schlangengöttin
Und hassen sehr die
makellose Jungfrau
Und kämpfen gegen
Jahwe, unsern Vater!
Ich weih dir alle die
verirrten Seelen,
Die tappten töricht in
die Schlingen Satans.
SCHMERZHAFTE MUTTER
Ich bin gewallfahrt in
das Heim der Alten,
Die Alten lagen
schlafend in den Sesseln,
Uringestank war in den
Krankenzimmern,
Es war ein Vorhof,
Wartesaal des Todes.
Die alte Mutter meiner
toten Freundin
Als ihren Sohn mich
stellte vor den Alten.
Ich schenkte Bücher
ihr von Hermann Hesse
Und Liebesbriefe von
Voltaire und Goethe.
Maria, große Mutter
voller Schmerzen,
Erbarme dich der Mutter
voller Schmerzen,
Die durch den Tod
verloren ihre Tochter
Und wartet
einsam-traurig auf das Sterben.
Erschein den Alten in
der Christuskirche
Und schenk im Paradies
die Jugend ihnen.
SCHNEEWEISSE LILIE DER
TRINITÄT
Schneeweiße Lilie,
Gottes reinstes Mädchen,
Ich sah in einem
strahlendweißen Kleide
Und schön verschleiert
von den goldnen Haaren
Neun Jahre jung ein
Mädchen reinen Herzens.
Ich sagte zu dem
liebevollen Mädchen:
Gott existiert und
Jesus ist voll Wunder!
Sie sagte: Bleibe bei
mir und erzähle
Mir doch, wie ich von
Luft und Liebe lebe!
Wenn ich das
goldenblonde Mädchen sehe,
So kann ich wieder an
die Engel glauben
Und an das strahlende
Madonnenmädchen
Und an die Gottheit
Hagia Sophia!
Der Vater lächelt,
Jesus lacht, der Geist küsst
Die Makellose mit den
goldnen Zöpfen!
SCHÖNE MADONNA
Ich sah das Mädchen
heut in meinem Spiegel,
Sie hatte wieder lange
braune Haare,
Die glatt umflossen ihr
ovales Antlitz,
Von Mandelform die
großen braunen Augen,
Die feine Nase lang und
schmal und zierlich,
Die sinnlich-vollen
Lippen feucht und kusslich,
Die weißen Zähne eine
Reihe Perlen,
Der Hals der lange
weiße Hals des Schwanes.
Dass ich noch einmal
sehen durfte dieses
Madonnenmädchen,
dieses makellose
Madonnenhaupt von
unbefleckter Schönheit
Und heiliger
Vollkommenheit der Anmut!
O segne dieses Ideal in
Hamburg,
Die Fee, wie sie der
alte Onkel nannte!
SCHUTZMANTELMADONNA
Die Kinder Benjamin
will ich dir weihen
Und stell sie unter
deinen Sternenmantel.
Beschütze sie vorm
Geld und eitlen Reichtum
Und mache sie zu
Heiligen der Liebe!
Der eine spricht: Ich
bin der Liebling Jahwes!
Der andre schreibt sich
Josef in die Hände.
O mache wahr die
göttliche Verheißung,
Dass Gottes Geist
herabkommt auf die Kinder!
Die Mutter dieser
gotterbetnen Knaben
Sah in den Knaben schon
berufne Priester!
O lass sie klammern
sich an deinen Mantel,
An deinen Rock und auch
an deinen Schleier!
Die Kinder Benjamin,
Maria, führe
Sie alle zu dem Glück
im Paradiese!
SCHWARZE MADONNA
Wie dunkel bist du für
die Protestanten!
Sie sind fürwahr die
blinden Blindenführer!
Sie wissen nicht, dass
du für immer Jungfrau
Und trotzdem bist die
Mutter deines Schöpfers!
Sie lesen einmal in dem
Jahr die Bibel,
Und wissen nicht, du
bist die neue Eva.
Im Evangelium nach
Lukas lesen
Sie Wort für Wort und
kennen nicht Maria!
Unkenntnis Gottes aber
ist Unkenntnis
Der Mutter Gottes, weil
sie nicht verstehen,
Was Gott getan an
seinem Meisterwerke,
An der verklärten Frau
der Offenbarung!
Maria, bitte für die
Protestanten,
Dass sie gelangen zu
der Wahrheit Fülle!
SELIGE JUNGFRAU
Von nun an werden sie
mich selig preisen,
Die irdischen
Geschlechter hoch mich preisen!
So prophezeitest du im
Worte Gottes,
Als du geschwängert
warst vom Geiste Gottes.
Doch leider gibt es
heute Katholiken,
Die denken leider
neoprotestantisch
Und preisen nicht die
Mutter Gottes, leider
Verletzen dich zu viele
Protestanten.
Und darum muss ich für
die Protestanten
Viel Sühne leisten vor
Marien Herzen
Und um so mehr dich
lieben, reinste Jungfrau,
Dich lieben an der
Protestanten Stelle
Und Sühne leisten für
die Katholiken
Und Priester, die nicht
lieben Unsre Frauen.
SIEGERIN IN ALLEN
SCHLACHTEN GOTTES
Ich sah die reine
Jungfrau in Visionen,
Wie sie vorhergesagt
den Kommunismus,
Den Zweiten Weltkrieg
und das Höllenfeuer
Und das Martyrium von
Romas Bischof.
Sie zeigte mir die Welt
voll Krieg und Terror,
Die Erde voll der
sexuellen Sünden,
Sie zeigte mir den
Satan, seine Gattin,
Die angebetet werden
wird als Göttin.
Sie zeigte das System
des Antichristen
Und Michael im Kampfe
mit der Schlange.
Sie zeigte Sängerinnen,
welche sangen
Vom Sex-Sex-Sex, die
große Hure Babel.
Sie stampfte mit dem
Fuße auf und lachte:
Mein Unbeflecktes Herz
wird triumphieren!
SIEGREICHE KÖNIGIN DER
WELT
Ich weihe deinem
Unbefleckten Herzen
Das große Reich von
Russland, seine Völker,
Ich weihe Moskau dir
und dir den Kreml,
Ich weihe dir die
Orthodoxe Kirche.
Der großen
Gottesmutter von Wladimir
Vertraue ich die Seelen
aller Russen,
Bekehre sie zu
Christus, Gottes Weisheit,
Bekehre sie zur Hagia
Sophia!
Wenn Russland sich
bekehren wird, wird kommen
Auf Erden des Messias
Reich des Friedens,
Dann wird verehrt die
unbefleckte Jungfrau
Als Siegerin und
Königin der Erde.
Die Weisen Russlands
und die Dichter Russlands
Verehrten dich schon
immer, Gottesmutter.
STARKE MUTTER
Die Väter, wenn sie
sich auch Christen nennen,
Sie jagen ihre lauten
frechen Töchter
Und mit der rechten
Hand des Vaterarmes
Sie schlagen ihre
Töchter auf den Hintern.
Die Mütter, wenn sie
sich auch Heiden nennen,
Sie kämpfen wie die
Löwen für die Knaben,
Liebkosen sie und geben
süße Speise
Und lehren alles sie,
was sie erkannten.
O starke Mutter, starke
Gottesmutter,
Die Mütter, wenn sie
sich auch Heiden nennen,
Erscheinen mir als
anonyme Christen,
Mehr ähnlich Jesu
Herzen als die Väter.
Denn Jesu Herz ist
voller Zärtlichkeiten,
Barmherzig wie die
Seele einer Mutter!
STELLA MARIS
Einst war ich auf der
Friesen-Insel Baltrum,
Dornröschen von der
Nordsee auch geheißen,
Von dort her stammen
alle meine Mütter,
Die Mutter meiner
Mutter dort geboren.
Da stand ich auf dem
kleinen Insel-Friedhof,
Da stand geschrieben an
der Eingangspforte:
Komm, Kyrie Christe, zu
uns auf dem Meere!
Da las ich in der Messe
den Propheten.
Da stand ich an der
Nordsee, an dem Meere,
Und las in Sternen eine
Schrift geschrieben:
Maria ist die Mutter
des Erbarmens!
Die Herrin tauchte
lächelnd aus der Nordsee
Und fuhr auf einer
Muschel zu der Insel,
Betrat den Strand, da
wuchsen Hagebutten.
TABERNAKEL DES HÖCHSTEN
Ich bin ein
Tabernaculum des Höchsten,
Mein Körper ist des
Gottesgeistes Tempel,
Mein Geist ist goldnes
Haus der Ewigen Weisheit,
Messias ist die Seele
meiner Seele!
Mein ganzes Leben ist
die Heilige Messe,
Da ich mich gebe hin
dem Himmelsvater,
In Christi Kreuzesopfer
bin ich Opfer
Und opfre meinem
Heiland meine Leiden.
Ich bin die Hostia des
Allerhöchsten,
Ich bin ein Andrer
fleischgewordner Christus,
Ich gebe in die Hände
mich der Sünder
Und lasse wie die
Speise mich verzehren!
Ich bin ein Brot für
diese Welt und in mir
Verborgen geht der Herr
auf dieser Erde!
TAUBE DES FRIEDENS
Ich schaute eine tote
Turteltaube
Im Garten Eden meiner
treuen Freundin,
Sie hatte sich den Hals
gebrochen, weinend
Begrub die Taube ich im
Garten Eden.
Der Knabe sprach: Das
ist ein Todeszeichen!
Nun ganz gewiss wird
sterben auch mein Kater!
Da kam die Mutter mit
dem toten Kater,
Den weinend wir
begruben in dem Garten.
Da kam die Freundin mit
der Freudenbotschaft:
Ich nehme meinen Freund
zum Ehegatten!
Da kam die Freundin mit
der Hiobsbotschaft:
Mein Mann ist krank an einem Krebsgeschwüre.
Mein Mann ist krank an einem Krebsgeschwüre.
Maria, Taube du des
Himmelsfriedens,
Ich weih dir die
Familie meiner Freundin.
TEURE MUTTER
O teure Mutter mit dem
großen Herzen,
Ich schaute einen
bitterarmen Knaben,
Behindert, doch mit
Schokoladenmäulchen,
Froh lachend und mit
einem Riesenherzen!
An seiner Seite seine
Seelenschwester,
Nicht körperliche
Schwester, seine Freundin,
Ich sah, wie zärtlich
zu einander beide
Und wie sie in der
Armut fröhlich waren!
Dann sah ich einen Mann
der Geldgeschäfte,
Der Mammon floss bei
ihm in goldnen Strömen,
Mit Leckereien reich
gedeckt die Tafel,
Doch frostigkalt sein
Herz, schon tot die Seele!
O teure Mutter, teuer
deinem Herzen
Sind dieser Knabe und
die arme Schwester.
THRONENDE MADONNA
Hochthronende Madonna
in den Himmeln,
Ich komme, Herrin, um
dich anzuhimmeln,
Ich komme, Herrin, um
dich anzulieben,
Hochthronende Madonna
über allem!
Hier lege ich vor
deinem Thronaltare
Einhundertfünfzig rote
Rosen nieder,
Nimm an die roten Rosen
meiner Liebe,
Von tiefem dunklem Rot
sind diese Rosen.
Da sprichst du lächelnd
zu mir aus dem Himmel:
Mein Schatz, ich nehme
an dein Liebesbündnis,
Ich habe deine Weihe
angenommen,
Erneuere mein Ja zu
dir, mein Liebling!
Wer freien will auf
Erden, der soll freien –
Ich habe mir gefreit
die Allerschönste!
TRIUMPHIERENDE
HIMMELSKÖNIGIN
Die Feministinnen und
neuen Heiden
Inanna graben aus als
ihre Herrin
Und beten an die
Königin des Himmels,
Sie meinen damit den
Planeten Venus.
Die Esoteriker und
Okkultisten
Die Erzdämonin Lilith
rufen aus der Hölle
Und weihen sich der
Ehegattin Satans
Und sehen bald ihr
Lebenshaus in Trümmern!
Ich aber preis als
Königin des Himmels
Die Jungfrau, die die
neuen Heiden lästern,
Ich tröste sie mit
meinen tausend Hymnen,
Ich tröste Unsre Liebe
Frau Maria.
Halt auf die Flut des
neuen Heidentumes,
Du Mutter Jesu und du
unsre Mutter!
TÜR ZU JESUS
Wie kam zu uns der
ewige Logos Gottes?
Wie ist das Wort des
Vaters Fleisch geworden?
Maria ist die Tür, die
Jesus Christus
Durchschritten, um in
unsre Welt zu kommen.
Wie kommen wir zum
Meister Jesus Christus?
Wir gehen auch den Weg,
den er genommen,
Wir fassen Unsrer
Frauen Hand und gehen
Durch Unsrer Frauen
Pforte zu dem Heiland.
Johannes sah im Himmel
eine Pforte,
Die Pforte war aus
einer einzigen Perle.
Maria ist des Himmels
Perlenpforte.
Maria, lass mich ein! O
hör mich rufen,
Maria, lass mich ein in
Gottes Himmel,
Ich liege bettelnd vor
der Himmelspforte!
TURM DAVIDS
O Turm von Elfeinbein,
o Turm von David!
In dir verbergen wir
uns vor der Sünde,
Die Sünde dieser Welt
ist fast zu mächtig,
Beschütze uns vor
Hurerei und Hochmut!
O Turm von Elfenbein, o
Turm von David,
Du musst uns vor dem
zweiten Tod bewahren!
Wir sterben alle,
Mutter du des Lebens,
Gebäre alle uns ins
ewige Leben!
O Turm von Elfenbein, o
Turm von David,
Beschütze uns vorm
Teufel, vor dem Satan,
Vor Luzifer, der kommt
als lichter Engel,
Der Lügen Vater und
der Kindermörder!
Du Davids-Turm, Maria,
du bist mächtig,
Du, Göttin, du bist
unsre Wehr und Waffen!
UNBEFLECKTE EMPFÄNGNIS
Der Vater gibt sich
ganz hin seinem Sohne,
Der Liebende gibt ganz
sich dem Geliebten,
Der Sohn empfängt die
Liebe seines Vaters,
Der Geist ist weiblich
göttliche Empfängnis.
Der Sohnes Liebe gibt
sich ganz dem Vater,
Das Kind schenkt Liebe
wieder seinem Zeuger,
Der Herr empfängt die
Liebe des Messias,
Der Geist ist weiblich
göttliche Empfängnis.
Und so ist Heilig Geist
die unbefleckte
Empfängnis der
Dreifaltigkeit in Einheit.
Der Geist ist die
Empfängnis, unbefleckte
Empfängnis zwischen
Gott dem Sohn und Vater.
Maria ist das Sakrament
des Geistes
Und so ist sie die
unbefleckt Empfangne.
UNBEFLECKTE REINHEIT
Die Jungfrau ist die
unbefleckte Reinheit,
Ihr Körper ist aus
makelloser Keuschheit,
Die Seele ist ganz frei
von Sündenflecken,
Die Jungfrau ist sie
ohne Fleck und Falten.
Die reine Jungfrau ist
sie ohne Runzeln,
Ihr Körper ist wie
transparente Jade,
Ihr Schleierkleid ist
feinster Hauch und Lichtglanz,
Sie ist gekleidet nur
in Sonnenstrahlen.
Sie führte neulich
mich zur Himmelspforte,
Ich sah die Seele
meiner toten Freundin,
Sie kam mir nackt
entgegen in der Aura
Der Heiligkeit und
Sittlichkeit und Keuschheit.
Die nackte Freundin,
nur von Glanz verschleiert,
Sie wurde mir zum
frohsten Hoffnungszeichen.
UNSERE LIEBE FRAU ÜBER
ALLEM
Dich, Unsre Liebe Fraue
über allem,
Dich sah ich in Vietnam
im Licht der Sonne,
Die Sonne tanzte über
Bergesgipfeln,
Die Vietnamesen
jubelten und jauchzten!
Dich, Unsre Liebe Fraue
über allem,
Dich sah ich an der
Elfenbeinenküste,
Du tanztest in der
goldnen Glut der Sonne
Im weißen Kleid und
himmelblauem Mantel.
Dich, Unsre Liebe Fraue
über allem,
In Medjugorje sah ich
dich erscheinen
Im Schleierkleid aus
feinstem Hauch und Lichtglanz,
Das kleine Baby Gottes
in den Armen.
Du, Unsre Liebe Fraue
über allem,
Bist meine Braut und
Königin und Göttin!
UNSERE ZUFLUCHT
Ich nehme meine
Zuflucht zu Maria,
Sie führt mich zu der
Wahrhit Jesu Christi,
Ich nehme meine
Zuflucht zu Maria,
Sie führt mich zu der
schönen Liebe Gottes.
Ich nehme meine
Zuflucht zu der Lehre
Des Evangeliums von
Jesus Christus,
Ich nehme meine
Zuflucht zu den Büchern
Des alten und des neuen
Testamentes.
Ich nehme meine
Zuflucht zu der Kirche,
Die heilig, apostolisch
und katholisch,
Ich nehme meine
Zuflucht zu der Kirche,
Die marianisch,
päpstlich, eucharistisch.
Du bist mein
Zufluchtsort, o Gott der Liebe,
Ich berge mich in
deinen warmen Armen.
UNVERSEHRTE MUTTER
Drei Sterne sehe ich
auf der Ikone,
Der erste Stern
bezeichnet Unser Mädchen,
Die unberührt und
unbetastet Jungfrau
Gewesen ist, als Jahwe
sie geschwängert.
Drei Sterne sehe ich
auf der Ikone,
Der zweite Stern
bezeichnet Unser Mädchen,
Die Jungfrau war mit
dem intakten Hymen,
Als sie den Logos in
dem Fleisch geboren.
Drei Sterne sehe ich
auf der Ikone,
Der dritte Stern
bezeichnet Unser Mädchen,
Die, als sie Gott
geboren, blieb verschlossen,
Sankt Josef nicht
begattete das Mädchen.
Drei Sterne weisen auf
das Mädchen Gottes,
Gott hat das Mädchen
nimmer vergewaltigt.
VERLASSENE MUTTER
Ein Tag, an dem die
Menschen mein gedenken?
Ich bin von aller Welt
verlassen, Mutter!
Ich war gewiss:
Vergessen wird die Freundin
Den Tag, doch nicht
wird mich der Freund vergessen –
Doch grad der Freund
hat meinen Tag vergessen.
Kein Knabe, dem ich oft
Geschenke mache,
Kein Knabe hatte für
mich eine Gabe,
Die Mutter schenkte mir
nur einen Geldschein.
Verlassen bin ich, o
verlassne Mutter,
Doch nicht von dir
verlassen, Große Mutter!
Du schenktest mir dein
süßes Mädchen-Antlitz,
Ein Foto der Madonna
zum Geburtstag!
Verlassen ich,
verlassen du, wir beide
Verlassnen niemals die
verlassne Liebe!
VERSÖHNERIN ALLER
VÖLKER
Wie Dante träumte von
dem Weltmonarchen
Und einer Monarchie der
ganzen Erde,
Wie von der Republik
der ganzen Menschheit
Novalis träumte mit
der jungen Weisheit,
Wie Hölderlin geträumt
vom Reiche Gottes
Als einer freien
Theokratie der Schönheit,
Wie Solowjew geträumt
vom Reich der Kirche
Als Theokratie des
Guten, Wahre, Schönen,
So träume ich von dem
globalen Reiche
Der Zivilisation der
schönen Liebe,
Da Unsre Liebe Frau und
Große Mutter
Ist Königin der Völker
dieser Erde.
So weih ich dir,
Versöhnerin der Völker,
Die ganze Menschheit
der globalen Erde.
VÖLKERMUTTER
Das Reich der Inder und
der Indianer,
Der Morgenländer und
der Abendländer,
Das Reich des Nordens
und das Reich des Südens,
Das Reich des Westens
und das Reich des Ostens
Ist dein, gebenedeite
Völkermutter!
Und alle Menschenkinder
aller Zungen
Sind Gottes Kinder! Und
allein die Kinder
Erobern Gottes Reich im
Paradiese!
Die Menschensöhne und
die Menschentöchter
Sind deine Kinder. Du
bist unsre Mutter.
Die Menschheit ist ein
Matriarchat Mariens,
Maria ist von Anbeginn
die Mutter
Der Menschen und sie
ist der Menschheit Mutter
Auch unter den Erlösten
in den Himmeln.
WAHRE MUTTER DER
EUCHARISTIE
Glückselig ist der
Mann, der sie gefunden,
Frau Weisheit, diese
ist ein Baum des Lebens,
In ihrer rechten Hand
ist ewiges Leben,
In ihrer Linken Freuden
über Freuden!
Die Hagia Sophia Gottes
spendet
Sich selber in dem Brot
des Sakramentes.
Ja, ich bin so in Lieb
zu ihr versunken,
Als hätte ich von
ihrem Blut getrunken.
O Kommuion! Ich hör
ein Mädchen flüstern,
Wie sinnlich und
erotisch ihre Stimme,
Sie lispelt: Jesus,
komm! Komm zur Verschmelzung!
Ich höre Hagia Sophia
flüstern
Und gebe ganz mich hin
der Jungfrau Weisheit,
Verschmelze mit ihr
mystisch und erotisch.
WEINENDE MADONNA
Ich schaute Unsre Liebe
Frau vom Karmel,
Sie weinte traurig
blutig-rote Tränen,
Sie schwitzte aus der
unbefleckten Stirne
Maßlosen Überfluss
von Milch und Honig.
Der Honig floss hinab
an ihrer Wange,
Der Strom der Milch
rann über ihre Brüste.
Der goldenweiße
Überfluss des Saftes
Sich sammelte in ihrem
keuschen Schoße.
Willst du die Tränen
Unsrer Frauen trösten?
Geh in die Schule Hagia
Sophias!
Sei deine Lehrerin die
Weisheit Gottes
Und lerne du von ihr,
die Schrift zu lesen.
Sei du ein Freund der
Weisheit, ihr Gemahl sei,
Nicht Freund von
Meinungen der Weltgesinnten.
WEISSE DAME
Gottsucher war ich,
suchte nach der Wahrheit,
Ich suchte nach der
Großen Mutter, suchte
Der Engel Kräfte, der
Chinesen Weisheit,
Mysterien geheimen
Christentumes
Und kannte doch noch
nicht den Retter Jesus.
Da träumte ich von
einer Weißen Dame,
Sie war vielleicht die
göttliche Diana,
Vielleicht die Jungfrau
Marion, das Mädchen.
Für diese Weiße Dame
hab verlassen
Ich alle andern Frauen
dieser Erde.
Da gab die Weiße Dame
mir zu lesen
Das Evangelium und auch
die Tora,
Und ich begann zu beten
zum Messias,
Der gab die Weiße Dame
mir zur Gattin.
WUNDERBARE FRAU AUS DEM
ALL
Zwei Protestanten nahm
ich mit im Raumschiff,
Die Informatik und
Physik studierten.
Wir kamen zu den
kosmischen Planeten,
Da Engel mit den
Sternen-Menschen leben.
Der Engel Raphael nahm
an der Hand mich
Und führte mich zur
wunderbaren Jungfrau
Und Königin des ganzen
Universums,
Der Jungfrau Leib war
ganz aus Licht gebildet.
Da ging ich ein in
dieser Jungfrau Lichtglanz
Und bin verschmolzen
mit dem Geistesleibe
Und war beseligt von
dem Überweibe
Mit namenlosen Wonnen
über Wonnen.
Dann führte mich der
Geist zurück zur Erde,
Dass ich zur Mutter
kleiner Kinder werde.
WUNDERSCHÖNE FRAU
Ein junges Mädchen sie
von neunzehn Jahren,
Sie zeigte mir ihr
wunderschönes Antlitz.
Auf ihrem Haupte einen
weißen Schleier,
Sie hatte lange,
glatte, schwarze Haare.
Oval und schlank die
Form des Angesichtes,
Die Haut wie weiße
transparente Jade.
Die Augen in den
schwarzen Augenhöhlen
Tief schwarz und
schauten voller Glut der Liebe.
Die Nase schlank, ein
Türmchen von Damaskus,
Die dunkelroten Lippen
wie die Rose.
Ein Kuss die
dunkelroten Scharlachlippen!
Die Augen schauen
voller Glut der Liebe!
Mein Herz gehört dem
schönen Mädchen Gottes,
Sie schaut so ernst und
klug und voller Liebe!
ZÄRTLICHE MUTTERGOTTES
Einst eine Pilgerin in
Medjugorje
Im Rücken hörte eine
Frauenstimme,
Sie drehte sich und
machte schnell ein Foto,
Doch mit den Augen sah
sie keinen Menschen.
Sie hat den Film
entwickelt und da sah sie
Ein Foto von der zarten
Mutter Gottes,
Ein junges Mädchen sie
von sechzehn Jahren,
Lang floss die Seide
ihres Lichtgewandes.
In ihren Armen hielt
sie Gott das Baby!
Gott als ein Baby ruhte
an den Brüsten
Der jugendlichen
Jungfrau-Mutter Gottes,
Geborgen an dem
Unbefleckten Herzen.
So meine Seele wie ein
kleiner Säugling
Ruht an der Brust der
mütterlichen Gottheit.
FINIS