Herausgegeben von Dr. P.M. – Herausgeber der

SIMON MAGUS UND HELENA VON TYRUS



Von Josef Maria Mayer


„Gib der Wahrheit die Ehre!“



1

Als Paul aus Rom gegangen war nach Spanien,
Entstand in der Ecclesia ein Chaos.
Da sagten manche von den Christenmenschen,
Sie hätten wunderbares Zeug gesehen
Von Simon Magus und von Helena
Von Tyrus, dieser Hure des Bordells.
Denn Simon Magus sagte von sich selber,
Er sei die Kraft, die göttergleiche Kraft,
Und seine Hure Helena von Tyrus
Sei Helena von Sparta einst gewesen,
Sie sei die Göttin Weisheit in Person.
Ja, Simon Magus sagte von sich selber,
Er sei ein menschgewordner Gott der Kraft,
Und Helena von Tyrus sprach von sich,
Sie sei Sophia-Isis, Fleisch geworden.
Die Christenmenschen aber glaubten treu
An Jesus Christus und die Charis Gottes,
Die Paul in Roma ihnen predigte.
Denn durch den Namen Jesu Christi sind
Und durch des Herrn Barmherzigkeit die Kranken
Vom Krankenbette aufgestanden und
Die Toten auferstanden von dem Tode.
Was aber Simon Magus für ein Kämpfer
Mit Helena von Tyrus ist zusammen,
Das wissen nicht die Christenmenschen. Kommt
Der Magier mit seiner heilgen Hure
Nach Roma gar? Denn gestern schon vernahm
Man lautes Schreien und man hörte rufen:
Du, Simon Magus, bist Italiens Gott,
Du Heiland aller Römer, Simon Magus,
Und Helena von Tyrus, deine Braut,
Ist deine Throngenossin, unsre Göttin.
Und Simon Magus sprach zur Pöbelmasse:
Ihr werdet morgen um die dritte Stunde
Mich fliegen sehen über eure Stadt
In der Erscheinung, wie ihr jetzt mich seht.
In Christo meine Brüder, wenn es gut ist,
So wollen wir die Angelegenheit
Betrachten und erforschen, was es ist.
So liefen alle Christenmenschen also
Zum Tor der Stadt von Rom. Zur dritten Stunde
Erhob sich eine Wolke an dem Himmel
Wie Rauch, und Feuer strahlte auf von ferne.
Die Wolke schwebte zu dem Tor der Stadt
Und dann verschwand sie wieder. Drauf erschien
Mit Helena von Tyrus Simon Magus
Vor allem Pöbel, sie verehrten ihn
Als einen Gott der allerhöchsten Kraft,
Gepaart mit seiner schönen Göttin Weisheit,
Der heilgen Hure Helena von Tyrus.
Die Christen wurden alle angefochten,
Da Paul nicht mehr in Roma war und auch
Nicht Barnabas, der Zypriote Josef,
Und nicht Timotheus, der fromme Sohn
Der frommen Oma und der frommen Mama,
Des Vater Grieche war, er selbst ein Christ.
Wer sollte da die Christenmenschen stärken
Im Glauben der Apostel und der Mutter
Ecclesia? Und Simon Magus’ Ruhm
Und Helenas von Tyrus’ Ansehn wuchs.
In seiner Schule sprachen einige
Von dem Apostel Paul als einem Narren,
Er sei ein Zauberer und Gaukler nur.
Und von der großen Schar der Christenmenschen
Die meisten fielen in den Glaubensabfall,
Nur nicht Narzissus und die beiden Frauen
In seinem Hause. Und Narzissus und
Die beiden Frauen blieben in dem Haus
Und beteten zu Jesus und Maria
Und baten Jesus und Maria, dass
Bald Hilfe käme, ein Apostel käme
Der heiligen Ecclesia und der
Die Christenmenschen in dem Glauben stärkte
Der Sanct Ecclesia Catholica
Und der besuchte Gottes arme Kinder,
Die da getäuscht von Luzifer und Lilith
Im Glaubensabfall abgefallen waren.


2

Gott aber rief Sankt Peter in den Dienst.
Sankt Peter lebte in Jerusalem.
Gott zeigte sich in geistiger Vision
Und sprach: Sankt Peter! Jener Simon Magus,
Den du aus Samarien einst vertrieben,
Nachdem du ihn als Magier entdeckt,
Der kommt jetzt deinem Dienst in der Mission
Zuvor und wirkt in Rom. Die Christenmenschen,
Die an den Namen Jesu Christi glaubten,
Verführte Simon Magus, abzufallen
Vom gottgeoffenbarten Glauben. So
Hat Simon Magus, der sich Gottes Kraft nennt,
Sich selbst erwiesen als die Kraft des Teufels.
Sankt Peter, weile länger nicht in Zion,
Geh morgen gleich nach Cäsarea, dort
Besteige du ein Schiff und fahr nach Roma.
Dort werde ich dir meine Charis zeigen,
Dir eine göttliche Sophia schenken,
Die alle deine Feinde überwindet.
Sankt Peter hörte das von seinem Herrn
Und sagte es Jakobus und Johannes,
Den Zebedäus-Söhnen, Donnersöhnen,
Und sprach: Ich werde fahren nach Italien,
Um dort in Rom den Feind und Gegner Christi
Mit Gottes Gnad und Weisheit zu besiegen.
Sankt Peter also ging nach Cäsarea,
Bestieg in Cäsarea gleich ein Schiff,
Obwohl er keine Speise bei sich hatte.
Der Kapitän hieß Theon. Theon sprach
Zu Vater Petrus: Alles was wir haben,
Gehört auch dir. Wir wollen einen Menschen
Nicht nehmen nur an Bord allein, vielmehr
Auch alle guten Gaben mit ihm teilen.
Nun, möge unsre Fahrt gesegnet sein!
Sankt Peter dankte ihm, doch aß er nichts,
Sankt Peter fastete für seine Sünden,
Er war betrübt auch wegen seiner Sünden,
Doch fasste neuen Mut der Vater Petrus,
Weil Gott ihm seine Liebe nicht entzogen
Und weiterhin ihm die Mission vertraute.
Nach ein paar Tagen auf dem Meere aber
Stand morgens früh der Kapitän vom Tisch auf
Und sprach zu Vater Petrus: Lieber Peter,
Ich kenne dich nur wenig und ich weiß nicht,
Ob du ein Mensch bist oder gar ein Gott,
Doch meine ich, du bist ein Diener Gottes,
Soviel hab ich bereits von dir verstanden.
Heut nacht hab ich mein Schiff allein gesteuert,
Doch war am Steuerrade eingeschlafen,
Da hörte ich im Traume eine Stimme,
Die sprach mich an beim Namen: Theon, Theon,
Von allen, die auf deinem Schiffe sind,
Sankt Peter ist zumeist der Ehre wert,
Denn er verkündigt euch den wahren Glauben.
Sankt Peter hörte dies vom Kapitän
Und sprach zu Theon von der Liebe Gottes,
Dem menschgewordnen Gottessohn, dem Kreuz,
Der Auferstehung und dem ewgen Leben,
Dem Heilgen Geist und der Ecclesia,
Das ganze Credo der Apostelkirche
Erzählte er dem Kapitäne Theon.
Das Schiff war auf der Adria. Der Wind
Stand still. Da sprach der Kapitän zu Petrus:
Sankt Peter, spende mir die Taufe hier!
Die andern auf dem Schiffe, die Matrosen,
Die lagen da vom roten Wein betrunken.
Sankt Peter taufte Theon in dem Meer,
Und als der Kapitän getauft auf Christus
Dem Meer entstieg, da sahn sie auf dem Wasser
Den kleinen Jesus, der zu Theon sprach
Und sprach zu Peter: Friede sei mit euch!
Sankt Peter und der Kapitän voll Freude
Betraten die Kajüte. Peter nahm
Ein wenig Wein und etwas Brot und sprach
Die Wandlungsworte Jesu: Dies mein Leib
Und dies mein Blut des neuen Testamentes,
Und so begingen sie Eucharistie.
Als sie empfangen Christi Leib und Gottheit,
Begann der Wind zu wehen und das Schiff
In sieben Tagen kam nach Puteoli.


3

Als sie in Puteoli angelegt,
Sprang Theon von dem Schiff und eilte zum
Quartier, dass Peter dort auch wohnen könne,
Und das Quartier verwaltete ein Mann
Mit Namen Ariston, der war ein Christ.
Und Theon sprach zu Ariston: Der Gott
Und Vater Jesu Christi, dem du dienst,
Gab Anteil mir an seiner schönen Charis
Durch Peter, der auf meinem Schiff gefahren
Von Israel ins schöne Land Italien.
Als Ariston vernahm, dass Peter da war,
Da freute er sich sehr im Heilgen Geiste.
Als Paul nach Spanien abgereist, da gab
Es keinen Prediger der Botschaft mehr,
Der Romas Christenmenschen stärken konnte.
Zudem war Simon Magus eingedrungen
In die Gemeinschaft, der durch Zaubersprüche
Die Christenmenschen alle irreführte,
Und der auch in moralischer Verderbtheit
Mit seiner Helena von Tyrus lebte
Als seiner Konkubine. Viele Christen
Sind abgefallen von dem wahren Glauben
Und glaubten nun an Simon, Gottes Kraft,
Und Helena von Tyrus, Gottes Weisheit.
Doch Ariston geflohen war aus Rom
Und hoffte täglich, Peter werde kommen.
Jetzt glaube ich an meinen Herrn und Gott,
Denn treu ist unser Meister Jesus Christus,
Der alle Christenmenschen kann belehren
Durch seines Heilgen Geistes Wirksamkeit.
Als Theon diese Worte Aristons
Vernahm, ward er im Glauben noch bestärkt,
Daß Jesus ist allein der wahre Gott.
Und Ariston und Theon gingen zu
Dem Schiffe, und als Peter sie erblickte,
Da freute er sich in dem Heilgen Geiste
Und lächelte in väterlicher Milde.
Und Ariston begrüßte Peter, sprechend:
O Heilger Vater, der du uns den Weg zeigst,
Den Weg, der Jesus Christus selber ist,
Derselbe Jesus Christus zeigte mir,
Daß Peter kommen werde, uns zu helfen,
Der ganzen Koinonia hier in Roma.
Die Menschen, die Sankt Paul bekehrt, die wurden,
Nachdem uns Paul verlassen, abgeworben
Von Simon Magus durch die Kraft des Teufels
Und durch die Reize seiner Helena.
Jetzt aber hoff ich wieder auf den Herrn,
Der Peter uns geschickt zu unsrer Rettung.
Ich bitt dich, Peter, eile du nach Rom,
Die Christenmenschen, die im Glaubensabfall
Vom Glauben abgefallen sind, die hab ich
Verlassen, kam hierher nach Puteoli.
Zum Abschied aber sprach ich zu den Christen:
Geschwister, bleibt doch Jesus Christus treu,
Gott wird uns bald den Heilgen Vater schicken!
In einer geistigen Vision ich hatte
Sankt Paul gesehen, der zu mir gesprochen:
Mein Ariston, verlasse Babylon!
So kam ich hierher. Immer in dem Hafen
Ich fragte jeden Seemann: Lieber Seemann,
Ist Peter zu uns übers Meer gekommen?
Jetzt widerfährt uns reichlich Gottes Charis,
So bitt ich dich, o Peter: Rasch nach Rom,
Auf dass nicht Simon Magus und die Hure
Von Tyrus uns zerstören Christi Kirche!
Als Ariston dies unter Tränen sagte,
Da sagte Simon Petrus unter Tränen:
Zuvorgekommen ist mir Simon Magus,
Zuvorgekommen ist mir Luzifer,
Der sich verkleidet als ein lichter Engel,
Der er vermählt ist mit dem Dämon Lilith,
Unheilig ist die Hochzeit der Dämonen.
Doch den Verführer, die Verführerin
Wird Jesus unter seine Füße treten,
So wahr uns beisteht Unsre Liebe Frau
Maria, die Zertreterin der Schlange.
Doch Theon sprach: O Heilger Vater Peter,
Seit du mein Schiff bestiegen, hast du nichts
Gegessen. Bleibe im Quartier und iss!
Doch Peter sprach: Der Meister Jesus sagte:
Verführer sind in dieser Welt zwar viele,
Wer aber eines von den kleinen Kindern,
Die an mich glauben, irre werden lässt
Und lässt ein Kind am lieben Gotte zweifeln,
Dem häng ich einen Mühlstein um den Hals
Und so ersäuf ich ihn im tiefsten Meer!
So sagte Jesus. Also muß ich doch
Die Kinder Gottes retten vor dem Bösen,
Sonst hängt der Herr mir selber einen Mühlstein
Um meinen Hals, ersäuft mich in dem Meer,
Den er zu euch geschickt, um euch zu helfen,
Vor den Verführern euch zu schützen, die
Euch an die Götzen glauben lassen wollen
Und nicht an Jesus Christus und den Vater.
So also zogen Ariston und Theon
Und Peter eilig in die große Roma
Und kamen in die Wohnung von Narzissus,
Der dort mit seinen beiden Frauen lebte.


4

Sankt Peter ist in Roma, blies die Fama,
Mit vollen Backen blasend die Posaune,
Sankt Peter sei auf Christi Wink gekommen,
Um Simon Magus zu besiegen und
Die heilge Hure Helena von Tyrus.
Und so versammelte sich die Gemeinde,
Zu sehen Peter, ihren Heilgen Vater.
Am Sonntag trafen sich die Christenmenschen
Am Hügel Vatikan. Sankt Peter sprach
Mit lauter Stimme: Meine lieben Freunde,
Die ihr auf Jesu Christi Hilfe traut,
Ihr habt gelitten eine Zeit in der
Versuchung, aber jetzt hört meine Predigt.
Warum hat Gott wohl seinen Sohn gesandt
Durch Unsre Liebe Frau Maria in
Der Kraft des Heilgen Geistes in die Welt?
Weil Gott uns eine Rettung schaffen wollte!
Die Menschen waren blinde Götzendiener
Und dienten Aphrodite oder Isis,
Nur toten Götzen, Mamorstatuen,
Sie standen unter Satans Herrschaft alle,
Bis Gott uns sandte Jesus, unsern Retter.
Die Menschen in dem Dienste ihrer Götzen,
Sie übten Hurerei und Knabenschändung,
Die Männer liebten Männer, und die Frauen
Sich übten in Magie und Zauberei.
Sie waren alle auf dem Weg zur Hölle.
Da hat der Ewige den eignen Sohn
Zur Welt gebracht durch Unsre Frau Maria.
Mich hat der Meister Jesus auserwählt,
Der Führer der Ecclesia zu sein.
Ich hatte zwar den Heiligsten verleugnet
Am Lagerfeuer bei den dummen Mägden,
Die Hündinnen vergleichbar mich umgaben,
Doch nach der Auferstehung Jesu Christi
Sprach Jesus: Liebst du mehr mich als die andern?
Sprich, liebst du mich? Sprich, bist du mir ein Freund?
Ich sagte: Herr, du weißt, ich hab dich gerne!
Da sagte er: So weide meine Herde
Und sei das Oberhaupt von allen Hirten!
Jetzt sag ich euch, o meine lieben Freunde:
Euch plagt der böse Engel Luzifer,
Der sich verkleidet als ein lichter Engel,
Er will euch führen nur von Jesus fort,
Zu diesem Zwecke hat er sich verbunden
Mit der Dämonin Lilith, die euch plagt,
Daß ihr nicht liebt den Vater in dem Himmel,
Daß ihr zurückkehrt zu den toten Götzen,
Den toten Götzen Isis und Osiris
Und wie die Heidengötter alle heißen.
O Freunde, fallt doch nicht vom Glauben ab!
Wenn mich, den Jesus auserwählt zum Freunde,
Schon Luzifer verführte, Gott zu leugnen,
Wie werdet dann erst ihr geliebten Kinder,
Die ihr noch trinkt die Muttermilch des Glaubens,
Wie werdet ihr verführt von Luzifer
Und seiner lüsternen Dämonin Lilith,
Von Gott, dem lieben Vater, abzufallen
Und seinem eingebornen Sohne Jesus
Und seiner heiligen Ecclesia,
Der Jungfraumutter und der Braut des Herrn!
Meint ihr, dass Luzifer nicht listig wäre
Und die Dämonin Lilith schlau nicht wäre,
Euch zu verführen durch die falsche Lehre
Der teuflischen Sophia dieses Kosmos?
Ich aber bringe euch von Gott dem Vater
Die göttliche Sophia aus dem Himmel,
Die Fleisch geworden ist in Jesus Christus,
Der auferstanden ist in Gottes Kraft!
Wer aber abfällt von dem Retter Jesus
Und Satan folgt und seinen falschen Lehren,
Der eilt die breite Straße in die Hölle
Und ewige Verdammnis, fern von Gott.
Bekehrt euch also, meine lieben Freunde,
Bekehrt euch zu dem Vater und dem Sohn
Und zu dem Heilgen Geiste in der Kirche,
Bleibt treu der heiligen Ecclesia
Catholika, geführt von Simon Petrus!
Erkennt doch, wer euch in die Irre führt,
Es ist der Satan, dieser Gott der Welt,
Der euch mit der satanischen Sophia
Des Kosmos zu dem Götzendienst verführt,
Denn Isis und Osiris sind Dämonen.
Doch Jesus ist der wahre Gott vom Himmel,
Doch Christus ist die Kraft und Weisheit Gottes.
Erwählt euch keinen andern Retter je
Als Jesus Nazarenus, Gottes Sohn
Allein, der für uns starb den Tod am Kreuz
Und auferstand als Gottes Kraft und Weisheit!


5

Die Brüder aber baten Simon Peter,
Zu überwinden diesen Simon Magus
Und seine Hure Helena von Tyrus.
Jetzt halte Simon Magus sich im Hause
Des Senatoren Marcus auf, den er
Beschwatzt hat mit okkulten Zaubersprüchen.
O Heilger Vater Peter, glaube uns,
Kein Christ war je so klug wie dieser Marcus.
Die Witwen, die auf Gott allein noch hofften,
Die fanden bei dem Christen Trost und Rat.
Die armen Waisenkinder, ohne Mutter
Und ohne Vater, sahen in dem Christen
Den Vater und die Mutter ihrer Seelen.
Die Armen nannten Marcus ihren Helfer
Und Engel. Seine Wohnung trug den Namen:
Hier ist ein Zufluchtsort für alle Armen,
Für alle Kranken, alle kleinen Kinder!
Die Kaiserliche Majestät sprach einst
Zu Marcus: Plündre du nicht die Provinzen
Und gib das Geld dann hin den armen Leuten!
Er sprach zur Kaiserlichen Majestät:
Was mein ist, das ist Euer auch, mein Kaiser!
Die Kaiserliche Majestät sprach aber:
Es wäre mein, wenn du’s mir sparen würdest,
Jetzt aber schenkst du es den armen Leuten,
Ich weiß nicht, was für Hunde du beschenkst!
O Heilger Vater Peter, ja, so war es,
Doch die unendliche Barmherzigkeit
Des Christen Marcus hat sich jetzt verwandelt
In Gotteslästerung und Herzenshärte.
Denn dieser Marcus ist jetzt voller Zorn
Und voller Reue über all sein Wohltun
Und redet: So viel Geld hab ich verschwendet
Und dachte, dass ich Jesus damit tröste!
Wenn jetzt ein Bruder zu ihm kommt und bittet
Um eine Freundlichkeit, so schlägt er ihn
Und ruft: O hätt ich doch nicht so viel Geld
Verschwendet, um den lieben Gott zu trösten!
O Heilger Vater Peter, beim Erbarmen
Des Philosophen und des Therapeuten
Und wahren Gottessohnes Jesus Christus,
Hilf du dem Irrtum dieses Marcus auf,
Er war doch früher so barmherzig, Peter!
Da fühlte Peter großen Schmerz im Herzen
Und schimpfte: O du große Kunst des Teufels!
O künstliche Erfindungen vom Bösen!
Der Satan schürt sein Feuer in der Hölle
Und will naive Menschen noch verwirren,
Ein Wolf ist er, der in die Herde einfällt
Und reißt die Lämmer fort dem Guten Hirten!
O Satanas, du hast die Jungfrau Eva
Gelockt zum Sündenfall durch eine Feige
Und alle Kinder dieser Mutter Eva
An dich gekettet durch das Band der Sünde!
Du bist die Frucht vom Baum des Todes, Satan,
Die faulste Feige von dem Baum des Todes!
Du hast den Pharao verstockt, so dass
Er Israel nicht in die Freiheit ließ,
Du hast Herodes inspiriert, dass er
Die kleinen Kinder alle töten ließ,
Du gabest Pontius Pilatus ein,
Daß er den Heiland schlagen ließ ans Kreuz,
Du gabest Judas seinen Selbstmord ein
Und heute noch verführst du Seelen, du
Verlockst zum Selbstmord sie, zum Kindermord,
Du ruinierst die Ehen, lockst zur Unzucht,
Bläst den naiven Seelen Wahnsinn ein!
O Satan, Feind der Menschen! Christi Kirche
Wird dich zertreten! Unsre Liebe Frau
Und alle Kinder Unsrer Lieben Frau
Zertreten dir dein Haupt, du alte Schlange!
Die Hölle, die du uns bereiten willst,
Sie soll dich selber quälen, Satan, dich
Und alle deine Engel und Dämonen
Und deine bräutliche Dämonin Lilith,
Sie-Teufelin der ehelichen Unzucht,
Sie-Teufelin gemeinen Kindermordes!
Ja, schmoren sollt ihr ewig in der Hölle!
Von allen aber, die dem Herrn gehören
Und folgen Jesus Christus nach als Jünger,
Sollst weichen du für alle Zeiten, Satan,
Vergeblich klopfst du an die Tür des Frommen,
Der nicht dein Sklave ist, nein, Jesu Freund
Und Sohn des Vaters und des Geistes Tempel!
Du willst die Lämmer von der Herde trennen,
Doch Jesus ist der Hirte dieser Lämmer
Und Jesus ist der Christen starker Schutzgott!


6

Als Peter diese Worte sprach, da wurde
Gerettet eine große Anzahl Seelen.
Die Brüder baten daher, dass er sich
In einen Kampf begebe mit dem falschen
Propheten Simon Magus und der wilden
Hetäre Helena von Tyrus und
Verhindere, dass weiter diese beiden
Verführen die getauften Kinder Gottes.
Der Heilge Vater ging zum Haus von Marcus,
Wo Simon Magus mit der Konkubine
Zu Tische lag. Ihm folgten viele Brüder
Und Schwestern. Als der Heilge Vater nun
Zur Türe kam, da sah er einen Knaben.
Der Knabe Quintus wachte an der Türe.
Da sagte Peter zu dem Knaben Quintus:
Geh, Quintus, sage du dem Simon Magus
Und seiner Hure Helena von Tyrus,
Daß Peter sie erwartet an der Tür.
Der Knabe Quintus sprach zum Heilgen Vater:
Als Simon Magus hörte, dass du gestern
Nach Rom gekommen bist, sprach er zu mir,
Zu welcher Stunde du auch kommen solltest,
Ich sollte dich nicht in die Wohnung lassen,
Wo er mit seiner Konkubine wohne.
Da sagte Peter zu dem Knaben Quintus:
Gut, dass du mir das sagst, von ihm gezwungen
Und von der Hure Helena von Tyrus.
Der Heilge Vater wandte sich zum Volk
Der Christen, die dem Heilgen Vater folgten,
Und sprach: Ihr werdet jetzt ein Wunder sehn!
Denn Peter sah vorm Haus des Simon Magus,
Wie eine schwarze Hündin wartend da lag.
Und Peter sprach zur schwarzen Hündin: Luna,
Gesegnet sei vom Vater, Sohn und Geist.
Die Hündin Luna sprach mit Menschenstimme:
Was denn befiehlst du mir, du Knecht des Höchsten?
Und Peter sprach zur schwarzen Hündin Luna:
Zu Simon Magus geh und Helena
Von Tyrus, sage zu den beiden Sündern,
Daß sie ins Offne kommen sollen, denn
Jetzt ist der Heilge Vater Peter da,
Der ihretwegen ist nach Rom gekommen,
Um ihre Häresie zu überwinden,
Mit der sie nur verführen die Getauften.
Die schwarze Hündin Luna rannte los
Und sprach mit Menschenstimme: Simon Magus,
Der du dich nennst die göttergleiche Kraft,
Und Helena von Tyrus, Konkubine,
Die du dich nennst die menschgewordne Weisheit
Und inkarnierte Isis, kommt heraus,
Der Heilge Vater Peter ist gekommen,
Um eure Häresie zu überwinden,
Mit der ihr nur verführtet die Getauften.
Als Simon Magus diese Hündin sah
Und hörte, wie die Hündin Luna sprach
Mit Menschenstimme, und als Helena
Von Tyrus hörte diese Hündin sprechen,
Verschlug es Helena die Sprache und
Sie sprach nicht mehr, dass sie im Fleisch
Die menschgewordne Göttin Weisheit sei,
Sophia-Isis, Braut des Gottes Kraft.
Die Christen aber, die das Wunder sahen,
Die priesen Jesus, Gottes Kraft und Weisheit!


7

Als Marcus aber dieses Wunder sah,
Daß seine schwarze Hündin Luna sprach,
Da eilte er zur Tür und warf sich Peter
Zu Füßen: Ich umfasse deine Füße,
Du Knecht des Herrn! Ich habe viel gesündigt,
Doch strafe du nicht meine vielen Sünden,
Ist in dir die Barmherzigkeit des Herrn.
Du sollst als Christ doch keinen Menschen hassen,
Wie Jesus sagt: Du sollst die Feinde lieben!
So rechne mir nicht meine Sünden an,
Vielmehr fürspreche du für mich beim Herrn!
Ich habe Gottes Zorn herabgerufen
Auf mich, weil ich die Kinder Gottes habe
Entfernt vom Vater. Bitt für mich als Anwalt,
Als Advokat im Sinn des Heilgen Geistes,
Daß ich nicht mit der Schuld von Simon Magus
Und mit den Sünden seiner Helena
Dem Höllenfeuer übergeben werde!
Dem Simon Magus habe ich errichtet
Ein Standbild: Simon ist der Kosmische Christus!
Und seiner Hure Helena von Tyrus
Hab ich errichtet auch ein Standbild, da
Sie nackt zu sehen ist als Göttin Isis,
Des Kosmischen Christus nackte Throngenossin!
Ich habe viele durch mein Geld gewonnen,
Dich, Peter, kann man nicht durch Geld gewinnen!
Sonst schenkte ich dir heute hundert Taler,
Und wenn ich Söhne hätte, kleine Knaben,
Ich würde sie erachten als ein Nichts
Und lieben einzig und allein den Herrn.
Doch Simon Magus hatte mich verführt,
Als er gesagt, er sei ein Gott der Kraft,
Und Helena von Tyrus hat mich auch
Verführt, als sie gesagt, sie sei im Fleisch
Die kosmische Sophia oder Isis.
Ich trank ja noch die Muttermilch des Glaubens,
Die vollen Brüste der Ecclesia
Mir strömten noch nicht herben Rotwein ein.
Bedenke, Peter, dass du einst gewandelt
Mit Jesus auf dem See Genezareth,
Du zweifeltest und bist im Meer versunken!
Und darum sagte Simon Magus auch:
Der Heilge Vater Peter ist ein Zweifler,
Ich aber bin die Kraft, die Gotteskraft!
Wenn Jesus, der dich doch zum Fels berufen
Und zu dem Oberhaupt der wahren Kirche,
Den Zweifel dir verzieh, verzeiht er mir
Doch auch den Zweifel? Bitte du für mich!
Doch wenn ich Reue fühl und Buße tu,
Wird Jesus doch sich über mich erbarmen?
Und Peter gab mit lauter Stimme Antwort:
Dir, Vater des Erbarmens, sing ich Lobpreis,
O Vater des Erbarmens, Gott, erbarme
Dich über diesen Marcus, gib ihm Frieden!
Die Schafe, welche in die Irre gehen,
Kannst du allein bekehren, Gott der Gnade!
Du Guter Hirte der zerstreuten Schafe,
Führ alle Schafe wieder in den Schafstall!
Ein Gott, ein Glaube, eine Taufe, Herr,
Ein wahrer Gott und eine wahre Kirche!
Nimm Marcus wieder in die Kirche auf,
O Christus, in den Corpus Mysticus!
Herr, dulde nicht, dass diese Menschenseele
Noch länger irregeht in Häresie,
Herr, nimm ihn in den Corpus Christi auf,
Der dich mit Seufzern um Erlösung bittet,
Laß ihn ein Glied an deinem Leibe sein
Im Schoß der heiligen Ecclesia!


8

So also betete Sankt Peter und
Umarmte seinen Christenbruder Marcus.
Und Peter wandte sich den Menschen zu,
Ein Knabe lächelte, Georgicus,
Zu ihm sprach Peter: Knabe, wer bist du?
Wie ist dein Name, der du lächeltest?
Der Knabe stürzte in des Hauses Halle
Und warf sich wütend an die Wand und rief:
Sankt Peter! Zwischen Simon Magus und
Der schwarzen Hündin Luna herrscht ein Streit,
Denn Luna sagte mehr, als du befohlen.
Und wenn die schwarze Hündin Luna alles
Gesagt hat, was du ihr befohlen hast,
Wird Luna sterben hier zu deinen Füßen.
Und Peter sagte zu Georgicus:
Was du auch immer für ein Dämon bist,
Fahr aus Georgicus, dem schönen Knaben,
Im Namen Jesu! Quäle nicht den Knaben
Und zeige dich der ganzen Menschenmenge!
Als das Georgicus vernahm, da fuhr
Der Dämon aus, ergriff ein Marmorstandbild
Vom Cäsar, es zertrümmernd mit den Füßen.
Als Marcus sah, dass Cäsars Standbild nun
Zertrümmert war, griff er sich an die Stirn
Und sprach zu Peter: Ach, das ist ein Unglück,
Wenn Cäsar das erfährt, wird er uns strafen.
Doch Peter sprach zu Marcus: Schwachen Glaubens
Bist du und wolltest grad noch alles geben,
Dein ganzes Geld und alle deine Söhne,
Zu retten deine Seele. Jetzt bekehr dich,
Mit Händen nimm du dies geweihte Wasser,
Bespreng die Steine mit geweihtem Wasser,
Dann wird das Standbild Cäsars wieder stehen
Wie vorher. Marcus hatte keine Zweifel,
Nahm mit den Händen das geweihte Wasser
Und betete: Herr Jesus, Herr und Meister,
In deinem Namen netze ich die Steine
Mit dem geweihten Wasser, dass das Standbild
Des Cäsar aufrecht wieder steht wie vorher.
Herr Jesus, wenn es denn dein Wille ist,
Daß meine Seele in dem Körper bleibt
Und ich nicht leide das Martyrium
Von Cäsars Händen, richte auf das Standbild
Und mach es heil, so wie es vorher war.
Sankt Peter war auf Marcus stolz, dass ihm
Gekommen keine Zweifel an der Macht
Des Namens Jesu. Aber Marcus auch
War fröhlich in dem Geist, daß dieses Wunder
Durch seine Hand geschehen war, er glaubte
An Jesu Namen, aller Namen Höchster!


9

Doch Simon Magus drinnen in dem Hause
Mit seiner Konkubine Helena
Zur schwarzen Hündin Luna zornig sprach:
Sag Peter, dass ich nicht zu sprechen bin!
Die schwarze Hündin Luna aber sprach
In Gegenwart des Christenbruders Marcus
Zu Simon Magus und zu Helena:
Ihr seid so gottlos und so schamlos beide
Und seid die Feinde aller Jünger Jesu,
Zu euch geschickt hat Peter eine Hündin,
Ein stummes Tier, das plötzlich sprechen kann
Mit Menschenstimme, Worte voll Vernunft,
Um eure Trügereien aufzudecken.
So lange musst du grübeln, Simon Magus,
So viele Zauberbücher musst du lesen,
Du heilge Hure Helena von Tyrus,
Nur um zu sagen: Peter, bleib uns fern
Und rühre uns nicht an, denn wir sind heilig?
Und so erhebt ihr eure Stimmen gegen
Den Heilgen Vater, Stellvertreter Christi,
Als ob verborgen bleiben könnte euer
Betrug und eure Häresie vor Peter,
Der mir geboten hat, vor euch zu sprechen?
Doch das geschieht nicht euretwegen,
Ihr Diener Luzifers und seiner Lilith,
Nein, das geschieht um der Getauften willen,
Die ihr verführtet durch die Häresie
Vom Kosmischen Christus und Sophia-Isis,
Ihr Feinde und Verderber ihr des Weges
Zur Kraft und Weisheit Gottes, Jesus Christus,
Dem eingebornen Sohn des Himmelsvaters,
Geboren von Maria, Gottes Mutter.
Gott wird euch mit dem ewgen Feuer salzen!
Und als die Hündin Luna dies gesprochen,
Da lief die Hündin Luna aus dem Haus.
Doch Helena und Simon Magus blieben
Im Haus. Die schwarze Hündin Luna aber
Lief aus dem Haus und lief zum Heilgen Vater
Und sprach: O Peter, du hast einen Kampf
Zu kämpfen noch mit Helena von Tyrus
Und Simon Magus, diesen Feinden Christi
Und Gegnern auch des wahren Christentumes.
Doch viele der Getauften, die verführt
Vom Engel Satans wurden, die wirst du
Bekehren durch das Vorbild deines Lebens.
Und darum wird dich Gott der Herr belohnen
Und in der Ewigkeit beim Hochzeitsmahl
Wirst liegen du zu Tisch im Reiche Gottes
Im innern Liebesschoß der Trinität!
Nach diesen Worten fiel die Hündin Luna
Vor Peters Füßen nieder, gab den Geist auf.
Die Menschen riefen jubelnd: Viva, Peter!
Doch manche zweifelten am Heilgen Vater,
Die Zweifler sprachen zu dem Heilgen Vater:
O Peter, ist dein Petrusamt von Gott,
Wir forschen in dem Evangelium,
Doch zweifeln wir. So tu ein neues Wunder,
Daß wir erkennen, dass dein Petrusamt
Von Jesus Christus selbst ist eingesetzt.
Auch Simon Magus tat ja Wunder, heilte
Durch bloßen Hauch, und darum folgten wir
Ihm auch und hielten für den Heiland ihn,
Ob seine Heilungen durch bloßen Hauch
Vielleicht nur sind die Werke von Dämonen!


10

Sankt Peter wandte sich, sah einen Schwan,
Ein böser Kerl mit Knüppeln schlug ihn tot,
Sein Schwanenweibchen schwamm noch auf dem Teich
Und klagte um den toten Schwanengatten.
Sankt Peter sagte zu der Menschenmenge:
Wenn ihr jetzt seht den toten Schwan erneut
Lebendig froh im Schwanenteiche spielen,
Glaubt ihr dann an die Gottheit meiner Predigt?
Die Leute sagten: Ja, wir werden glauben,
Wenn wir von Wundern nicht mit Ohren hören,
Wenn Wunder wir mit eignen Augen sehn!
Und Peter sagte zu dem toten Schwan:
Im Namen Jesu voll Barmherzigkeit,
Im Namen Jesu, den die Leute noch
Nicht kennen, in dem Namen seiner Liebe,
Geh, Schwan, und schwimm lebendig in dem Teiche!
Geselle dich zu deiner Schwanengattin!
Sankt Peter warf den Leib des toten Schwanes
Ins Wasser und der Schwan begann zu leben,
Begann umherzuschwimmen voller Wonne.
Die Leute sahn den toten Schwan lebendig,
Daß sie ihn nicht für Phantasie nur hielten,
Ließ er nicht eine Stunde nur ihn schwimmen,
Sankt Peter ließ den Schwan sehr lange schwimmen,
So dass von allen Seiten Leute kamen
Und schauten an die Majestät des Schwanes
Und manch ein Christenbruder teilte Brot
Und brach das Brot und gab das Brot dem Schwan
Und gerne nahm der Schwan das Brot der Christen.
Als das die Leute sahen, glaubten sie
An Jesus, den Sankt Peter predigte,
Und folgten nach dem Heilgen Vater. Tag
Und Nacht im Hause des Narzissus saßen
Zusammen sie und beteten zu Gott,
Und Peter vom mosaischen Gesetze
Und den Propheten sprach und von dem Leben
Des Herrn, der fleischgewordnen Gottesweisheit,
Des Herrn, der auferstandnen Gotteskraft,
Und von dem Blut zur Rettung aller Seelen!


11

Und Marcus wurde immer mehr gefestigt
Im Glauben durch die Zeichen, die er sah,
Die Peter in dem Namen Jesu wirkte.
In seinem Haus fiel Marcus über Simon
Und Helena, die heilge Hure, her
Und schmähte sie mit Worten: Feinde Christi,
Verderber meiner Seele, ihr verkommnen,
Abtrünnig wollt ihr machen mich von Christus!
Er legte Hand an sie und ließ sie werfen
Aus seinem Haus. Des Hauses Sklaven aber
Mit Schmähungsworten überhäuften Simon
Und Helena und gaben Schläge ihnen,
Sie schlugen sie mit Knüppeln, warfen Steine,
Sie gossen einen Eimer voller Kot
Der Hure auf den Kopf, beschimpften sie:
Jetzt, jetzt bekommst du den gerechten Lohn
Nach Gottes Willen, der sich voll Erbarmen
Erbarmte über unsern Herrn und uns.
So wurde Simon übel zugerichtet
Und Helena floh stinkend aus dem Haus.
Und Simon Magus und die Konkubine,
Sie eilten zu dem Haus, wo Peter wohnte.
Am Hause des Narzissus stellte sich
Die Hure Helena von Tyrus auf
Und rief: Hier bin ich, Helena von Tyrus,
Ich, Gottes Weisheit, inkarnierte Isis,
Solange du an Jesus Christus glaubst,
Wirst du nicht frei von deinem Kreuze werden!
Du glaube nicht an Vater und an Sohn,
Nein, glaube an die mütterliche Isis
Und an den Kraftgott, die hier vor dir stehen,
Denn Jesus ist ja nur ein Zimmermann,
Ich bin des Universums Architektin!


12

Als es nun aber Nacht geworden war,
Sah Peter Jesus in dem hellsten Kleid,
Mit einem lieben Lächeln um die Lippen.
Noch wach war Peter. Jesus sprach zu ihm:
Schon ist ein großer Teil der Brüder und
Der Schwestern durch die Zeichen, die du tatest
In meinem Namen, heimgekehrt zu mir.
Du hast noch einen Glaubenskampf am Sonntag –
Und viele von den Juden und den Heiden
Bekehren sich zu mir, dem Angespuckten,
Verspotteten, Geschmähten, denn ich will
Mich dann dir offenbaren, wenn du bittest
Um Zeichen und um Wunder. Du wirst viele
Bekehren, aber einen Widersacher
In Simon Magus haben, welcher wirkt
Im Namen seines Vaters Luzifer,
Und seiner Hure Helena von Tyrus,
Die wirkt im Namen ihrer Mutter Lilith.
Doch all ihr Tun wird aufgedeckt als Zauber,
Magie und Okkultismus, Satanismus.
Doch alle, die ich zu dir schicken werde,
Wirst du bekehren und auf meinen Namen
Und meine Kraft und Weisheit fest begründen.
Als es am Morgen aber hell geworden,
Da sagte Peter allen den Geschwistern,
Was Jesus Christus ihm geboten hatte.

(Fragment)